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Veröffentlicht am 08.11.2017

Spreewaldtod

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Dies ist der zweite Krimi in der Reihe um Kommissarin Klaudia Wagner, der sich im Spreewald abspielt. Schon das Cover zeigt eine idyllische Landschaft mit einem Fließ und Boot darauf. Wie sich aus dem ...

Dies ist der zweite Krimi in der Reihe um Kommissarin Klaudia Wagner, der sich im Spreewald abspielt. Schon das Cover zeigt eine idyllische Landschaft mit einem Fließ und Boot darauf. Wie sich aus dem Buch ergibt, hat Klaudia Wagner im vorherigen Krimi einen Kollegen erschossen, deswegen ist sie psychisch noch sehr labil und leidet noch an Panikattacken. Beim Hechtfest, bei dem auch reichlich Alkohol geflossen ist, wird Klaudia Zeugin einer Schlägerei. Am nächsten Tag wird der junge Mann tot aus dem Fließ geborgen mit einer Kopfwunde. Es ist ein rumänische Erntehelfer, der während der Saison beim "Gurkenkönig" arbeitet. Klaudia muß zusammen mit Demel den Fall aufklären, Aber mit Demel versteht sie sich überhaupt nicht, sie hat eine richtige Abneigung gegen diesen Mann. Es werden bei den Gurkenbauern Nachforschungen angestellt, man vernimmt die rumänischen Kollegen, doch man stößt auf eine Mauer. Zudem befindet sich in einem Schließfach eine Menge Geld, das dem Getöteten gehört hat. Im Zuge der Ermittlungen kommt man auf illegale Spiele im Hinterzimmer einer Gastwirtschaft. Die beiden Ermittler müssen sich durch eine zähe Ermittlungsarbeit quälen, zumal Klaudia selbst erhebliche private Probleme hat. Die Autorin beschreibt den Spreewald landschaftlich  mit all seiner Schönheit. Man spürt beim Lesen due hochsommerlichen Temperaturen direkt auf der Haut. Das Buch ist bis zur letzten Seite voller Spannung, denn mit dieser Auflösung hat bestimmt kein Mensch gerechnet. Leider wird öfters auf Sachen und Menschen Bezug genommen, die man eigentlich nur weiß, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Aber irgendwie kann man sich das dann doch zusammenreimen. Alles in allem ein gelungener Krimi, viel Lokalkolorit und es werden Menschen beschrieben wie Du und ich.

Veröffentlicht am 30.10.2017

Braune Hemden, gelbe Sterne, schwarze Spiegel, grüne Helme

Braune Hemden-Gelbe Sterne-Schwarze Spiegel-Grüne Helme
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Ein Stück Zeitgeschichte, die jeder gelesen haben soll und die nicht spurlos an einem vorbeigeht. Geschildert wird die Geschichte eines kleinen Dorfes (ich selbst wohne nur 3 km davon entfernt, was im ...

Ein Stück Zeitgeschichte, die jeder gelesen haben soll und die nicht spurlos an einem vorbeigeht. Geschildert wird die Geschichte eines kleinen Dorfes (ich selbst wohne nur 3 km davon entfernt, was im Buch als nächste Kreisstadt genannt wird, deshalb kenne ich auch die Örtlichkeiten wie die Judenfriedhof usw. genau). Dort wohnten die Juden schon immer und hatten ihr gutes Auskommen. Der Ortsgruppenleiter dieses Dorfes war ein besonders goßer Nazi, der den Juden das Leben schwer machte. Einigen gelang es noch, nach Palästina oder Amerika auszuwandern, andere wurden zwangsenteignet und in die Konzentrationslager nach Dachau oder Theresienstadt deportiert. Hier wird uns das Lagerleben sehr gut vor Augen geführt, Elend, Hunger, Leid und Tod. Einige überlebten und nachdem Hitlers Herrschaft zu Ende ging, flohen die Gefangenen vor den Russen. Zum Glück trafen sie dann auf die amerikanischen Befreier. Doch als die ehemaligen Häftlinge in ihrem Dorf ankamen, waren sie schockiert: Ihre Häuser teilweise zerstört, die Synagoge niedergebrannt. Sie fuhren dann weiter und halfen einem anderen jüdischen Mann, seine Fabrik wieder aufzubauen. Der Autor hat das Buch in einer sehr eindrucksvollen und verständlichen Sprache geschrieben. In zeitaufwendigen Recherchen in den Archiven und auch in Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen hat er sich an Tatsachen gehalten. Wir nachfolgende Generation können nur hoffen, dass dies nie mehr wiederholt werden wird.
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Veröffentlicht am 29.10.2017

Mein Gartenkochbuch

Mein Gartenkochbuch
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Ein wundervoll gestaltetes Kochbuch vom Ulmer Verlag. Allein schon die Gestaltung mit den schönen Fotos macht große Lust aufs Nachkochen. Das Buch enthält saisonale Rezepte aufgeteilt nach den vier Jahreszeiten. ...

Ein wundervoll gestaltetes Kochbuch vom Ulmer Verlag. Allein schon die Gestaltung mit den schönen Fotos macht große Lust aufs Nachkochen. Das Buch enthält saisonale Rezepte aufgeteilt nach den vier Jahreszeiten. Am Beginn eines jeden Rezeptes wird das Gemüse/Frucht genau beschrieben, die Eigenheiten, Anbau und Pflege und Tipps. Danach werden die Rezepte so ausführlich dargestellt, dass sogar Anfänger damit keine Schwierigkeiten haben. Ich selbst habe schon etliche Rezepte nachgekocht und war bisher hellauf begeistert. Alles gelingt ohne all zu großen Aufwand. Das das Buch auch viele Gartentipps enthält, ist es auch für jeden Hobbygärtner eine große Bereicherung. Am Ende dieses Kochbuches ist ein tabellarischer Gartenkalender, an dem man die Saison des jeweiligen Gemüses ablesen kann. Im Register findet man nach dem Alphabet die Obst- und Gemüsesorten aufgelistet. Dieses Buch wäre eine Bereicherung für jede junge Frau und sollte in keiner Küche fehlen. Ich persönlich bin mehr als begeistert von dieser lehrreichen Lektüre.





Veröffentlicht am 25.10.2017

Sehnsuchtswege

Sehnsuchtswege
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Ich muß ehrlich sage, dass dieses Buch bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ich habe selten ein Buch mit so viel Tiefgang gelesen und das so zu Herzen ging. Paul ist Mitte 40, Werbemanager, ...

Ich muß ehrlich sage, dass dieses Buch bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ich habe selten ein Buch mit so viel Tiefgang gelesen und das so zu Herzen ging. Paul ist Mitte 40, Werbemanager, die Firma floriert. Er hat eine bildschöne Frau, zwei Kinder wie aus dem Katalog, ein wunderschönes Haus und einen Porsche. Er fühlt sich als Sieger und all seine Träume sind wahr geworden. Doch eines Tages ist er unter Termindruck und verunglückt mit seinem Porsche schwer. Tagelang schwebt er in Lebensgefahr und als er erwacht, sitzt er im Rollstuhl. Er verzweifelt, doch sein Pfleger bringt ihm durch seine Religiostät wieder auf den richtigen Weg. Paul beginnt zu kämpfen. Seine Firma will ihn fallen lassen, seine Frau greift zum Alkohol, da beginnt er auch noch mit seiner Krankenschwester ein Verhältnis. Er muß sehr Schweres durchmachen, doch ihm erscheint in seinen Träumen immer wieder ein Mann, der ihn auf den richtigen Weg bringen will. Und nach vielen schweren Kämpfen, mit sich und seiner Umwelt, findet Paul in seinem Leben wieder Erfüllung. Ich kann nur sagen, dass diese Geschichte mich zum Nachdenken gebracht hat. Nicht alles ist selbstverständlich, von heute auf morgen kann unser Leben sich verändern, aus der Sonnenseite können wir plötzlich in den Schatten geworfen werden. Und dann nicht verzweifeln, sondern das Leben so annehmen, wie es ist, das ist unheimlich schwer. Aus der Lektüre kann man nur lernen.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Das Mädchen im schwarzen Nebel

Das Mädchen im schwarzen Nebel
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Ein wunderschöner historischer Krimi, der im Jahre 1813/16 in der Oberlausitz spielt. Ein Zigeunerclan kommt im Jahre 1813 in die Oberlausitz, ob dort nach einem Winterquartier zu suchen. Bei einem Braumeister ...

Ein wunderschöner historischer Krimi, der im Jahre 1813/16 in der Oberlausitz spielt. Ein Zigeunerclan kommt im Jahre 1813 in die Oberlausitz, ob dort nach einem Winterquartier zu suchen. Bei einem Braumeister finden sie Arbeit und Unterschlupf. Doch dann wird Rosanas Vater wegen Bierpanscherei ins Gefängnis geworfen und stirbt. 1816 findet der junge Köhler Lorenz in seinem Meiler eine Leiche. Vom örtlichen Polizisten wird er zugleich beschuldigt. Dr. Waldeck untersucht die Leiche nach irgendwelchen Spuren. Zur gleichen Zeit befindet sich der Zigeunerclan wieder in der Nähe und man vermutet, dass sie zurückgekommen sind um Rache zu nehmen an dem Tod des Zigeunervaters. Die Autorin schreibt sehr flüssig und man wird tief in das Leben der Zigeuner mit einbezogen. Man sieht ihr bunte Kleidung, hört ihre Musik und kann sich den Seiltanz und die Wahrsagerei gut vorstellen. Auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, die junge Rosana ist von dem Kohler fasziniert und der Doktor verliebt sich in die Wahrsagerin. Bis zum Schluß versteht es die Autorin, den Leser im Unklaren zu lassen, wer der Mörder ist. Von Kapitel zu Kapitel hat man einen anderen Verdächtigen im Visier. Sie versteht es gekonnt, die Spannung immer mehr aufzubauen. Wirklich eine Lektüre, in die man versinken kann und in längst vergangene Zeiten eintaucht. Jedoch einen Wermutstropfen hat das Ganze: Der Schluß ist irgendwie nicht ganz schlüssig und der Leser bleibt unbefriedigt und mit einigen Fragen zurück. Aber die Autorin möchte über Dr. Waldeck als Kriminologen weitere Bänder herausbringen. Vielleicht offenbart sich hier dann die Lösung.