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Veröffentlicht am 05.02.2024

Fräulein Gold: Die rote Insel

Fräulein Gold: Die Rote Insel
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Dies ist bereits Band 5 über die Hebamme Hulda Gold. Ich bin von dieser Reihe mehr als begeistert und kann mich voll in das Leben der Hulda hineinversetzen. Inzwischen ist schon das Jahr 1926. Huldas Verlobter ...

Dies ist bereits Band 5 über die Hebamme Hulda Gold. Ich bin von dieser Reihe mehr als begeistert und kann mich voll in das Leben der Hulda hineinversetzen. Inzwischen ist schon das Jahr 1926. Huldas Verlobter ist tödlich verunglückt, noch bevor sie ihm ihre Schwangerschaft mitteilen kann. Als ledige Mutter muß sie ihre Hebammenstelle in der Frauenklinik aufgeben und arbeitet nun als Arzthelferin bei der umstrittenen jungen Ärztin Grete Fischer, die den Armen unbürokratisch hilft, aber auch Abtreibungen vornehmen soll. Dort bewohnt Hulda eine kleine feuchte, dunkle Kammer. Die politische Stimmung heizt sich immer mehr auf. Es finden inzwischenn Kämpfe zwischen den Kommunisten und den Nationalsozialisten und den Ringervereinen statt. In Berlin brodelt es. Und dann gibt es einen Toten, einen Bekannten von Grete. Grete bewegt sich mittendrin in diesen politischen Kämpfen, was Hulda mehr als beunruhigt. Und bei diesem Mord tritt dann auch plötzlich wieder Karl als Privatdetektiv auf und bei Hulda ist wieder das Herzklopfen da. Die Autorin führt uns wieder in das Berlin der 20iger Jahre. Diesmal auf die Rote Insel, die von Kommunisten beherrscht wird, wo auch Hulda nun wohnt. Anne Stern beschreibt die Straßenkämpfe, den Hunger, die Armut und das Hoffen auf ein besseres Leben der Bevölkerung derart wirklichkeitsnah. Man fühlt sich mittendrin in dem Strudel der Politik. Hulda arbeitet trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft in der Praxis mit, kann aber ihre kriminalistische Neugier nicht bleiben lassen und gerät als Hochschwangere selbst in große Gefahr. Beim Lesen treffen wir auch viele alte Bekannte wieder: Frau Wunderlich, Jette, Bernd, die Wenckows, Fritz. Das alles fühlt sich an wie große Familie. Gekonnt werden hier die politischen Ereignisse mit Fiktion vermischt und so entsteht ein wirklich mehr als interessantes Buch. Man darf gespannt sein, wie sich Huldas Leben mit dem Kind weiterentwickeln wird. Die Titelseite zeigt wie schon bei den Vorgängerbänden eine wunderhübsche junge Frau, in sepiafarben gehalten und mit glänzender roter Schrift ist eine Verzierung und der Titel angebracht.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Ludwig II Populäre Irrtümer

Ludwig II.
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Marcus Spannenberg ist ein Kenner der Materie. Obgleich über Ludwig II, dem Märchenkönig schon sehr viel geschrieben und noch mehr spekuliert wurde, hat uns dieses Buch doch noch einige Geheimnisse offenbaren ...

Marcus Spannenberg ist ein Kenner der Materie. Obgleich über Ludwig II, dem Märchenkönig schon sehr viel geschrieben und noch mehr spekuliert wurde, hat uns dieses Buch doch noch einige Geheimnisse offenbaren können. In den Zeittafeln wird uns das Leben des Monarchen und auch die Errungenschaften dieser Zeit dargestellt. Dass der König auch sich mit allen Neuerungen auseinandersetzte, heute würden wir sagen ein Technikfreak war und sich nicht nur in Wagneropern hineinträumte, erfahren wir hier. Und dass Ludwig in seiner Venusgrotte Opernaufführungen nur für sich alleine hat aufführen lassen, entspricht nicht den Tatsachen. Während seiner Lebenszeit wurde hier keine einzige Oper aufgeführt. Dies und noch mehrere Begebenheiten erfahren wir in diesem Buch. Die Entstehung und Bauweise von Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee ist sehr interessant geschildert. Auch das Verhältnis zu seiner Cousine Sissi, das durch die Filme total romantisiert wurde, ist nur der Fantasie entsprungen. Ludwig war ja noch ein Kind, als Sissi Franz Joseph ehelichte. Das Buch ist mit wunderschönen Zeichnungen illustriert und hat wirklich viele beeindruckende Fotos. Ein MUSS für jeden Königskenner. Das Taschenbuch ist in seiner Aufmachung hervorragend gelungen und beim Lesen bekommt man wieder Sehnsucht, die Königsschlösser zu besuchen. Am Ende des Buches ist ein Quiz für König Ludwig II Experten. Da ich mich seit frühester Jugend mit dem König und seinen Schlössern interessiert habe und schon einiges über den Regenten gelesen habe, hat mir diese Lektüre auch noch einiges neues berichtet. Das Cover zeigt den jungen König mit dem Schloß Neuschwanstein.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Die Architektin von New York

Die Architektin von New York
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Eine Romanbiografie über eine bewundernswerte Frau, die am Bau der Brooklyn-Bridge mitgewirkt hat. Zwischen Brooklyn und Manhattan gab es nur den Fährverkehr, was im vereisten East River oftmals zu Unfällen ...

Eine Romanbiografie über eine bewundernswerte Frau, die am Bau der Brooklyn-Bridge mitgewirkt hat. Zwischen Brooklyn und Manhattan gab es nur den Fährverkehr, was im vereisten East River oftmals zu Unfällen führte. Der Ingenieur John Roebling, ein Deutschstämmiger, wurde mit dem Bau beauftragt. Nach dessen Tod führte sein Sohn Wash mit den Bau weiter. Ungeahnte Schwierigkeiten traten auf, vor allem beim Setzen der Senkkästen erkrankte viele Arbeiter an der Taucherkrankheit. Auch Wash wurde krank und mußte von nun an fast immer des Bett hüten. Seine Frau Emiliy, die immer schon bei seiner Arbeit mitwirkte, übernahm dann seinen Part. Während er zuhause die Berechnungen machte, fuhr sie tagtägIich auf die Baustelle und beaufsichtigte die Arbeiten und traf bei den Entscheidungen mit. Nicht allen am Bau beteiligten Personen paßte das uns sie wollten Wash die Bauleitung entziehen. Aber Emiliy und ein paar getreue Ingenieure und Vorarbeiter hielten zu der Frau, die alles für die Brücke gab. Ein Buch, das sich sehr viel mit dem Bau und mit technischen Einzelheiten befaßt, für mich persönlich zu viel Insiderwissen, das manche Passagen ein wenig langatmig machte. Wie wir erfahren, war Emiliy eine sehr strebsame und intelligente Frau, die nicht für Haus und Heim geschaffen war. Bis ins hohe Alter suchte sie immer wieder nach Herausforderungen, zu der Zeit, als den Frauen in manchen Universitäten der Zutritt verwehrt war, Emily Roebling war damals schon ihrer Zeit voraus und wir dürfen Einblick in ihr Leben in er Zeit von 1865 bis 1883 nehmen. Auf dem Cover sieht man eine Frau mit einem Bauplan in der Hand die Brücke überqueren. Wenn man das Buch ausklappt, sehen wir die gesamte Brücke in natura. Man merkt, dass die Autorin zu der Brücke und ihrem Bau umfangreiche Recherchen gemacht hat, sind doch in dem Roman sehr viele geschichtliche Tatbestände und Ereignisse mit eingeflossen.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Schöne Zeit

Schöne Zeit
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Ein Buch, das sehr schwer zu lesen ist und erst ab der Mitte wird man mit den Protagonisten einigermaßen warm. Beschrieben wird das Leben von Arnold, Mitte 40, war ewiger Student und arbeitet nun in einem ...

Ein Buch, das sehr schwer zu lesen ist und erst ab der Mitte wird man mit den Protagonisten einigermaßen warm. Beschrieben wird das Leben von Arnold, Mitte 40, war ewiger Student und arbeitet nun in einem großen Werk im Schichtdienst. Er lebte immer noch im Haus seiner Eltern,. Er war mit einer Frau aus der ehemaligen DDR liiert, die eine Tochter mit in die Beziehung einbrachte. Für die fühlte er sich bis jetzt verantwortlich und vertritt sozusagen die Vaterstelle. Dann tritt nach vielen Jahren eine ehemalige Mitstudentin in sein Leben, ebenfalls älter, inzwischen Managerin. Aber da gibt es noch die Bibliothekarin, mit der er sich verabredet. Meiner Meinung nach ein ziemlich willensschwacher Mensch. Arnold läßt sich von den Frauen führen, bevormunden und fühlt sich dabei unglücklich, will ausbrechen. Und immer trifft er auf Frauen, die älter sind als er. Ein Buch, das mich schon nachdenklich macht. Es ist keine Lektüre, die man schnell zwischendurch lesen kann. denn trotz der nicht einmal 200 Seiten muß man sehr aufmerksam beim Lesen sein. Manche Passagen verlangen ein wiederholtes Lesen, um dann doch verstanden zu werden. Ein Buch, das einen schwachen Leser hinunterziehen kann. Nicht einfach, sondern mit sehre viel Tragik verbunden.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Glückstöchter

Glückstöchter - Einfach lieben
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Ein hervorragendes Buch über zwei bewundernswerte Frauen, die jede zu ihrer Zeit sich in ihrem Leben behauptet haben. Wir sind in zwei Zeitebenen, einmal bei Anna um 1919 herum und dann bei Eva um 1977. ...

Ein hervorragendes Buch über zwei bewundernswerte Frauen, die jede zu ihrer Zeit sich in ihrem Leben behauptet haben. Wir sind in zwei Zeitebenen, einmal bei Anna um 1919 herum und dann bei Eva um 1977. Nach einer Genesungskur, von ihrem Liebsten verlassen und von der Stiefmutter nur geduldet, entschließt sich Anna, auf der einstmals ihren Eltern gehörende Tonkaalm in den Bayer.Alpen sich ein Leben als Selbstversorgerin einzurichten. Da ihr Vater Botaniker war, hat sie natürlich sehr viel Wissen über Pflanzen. Sie ernährt sich von den eigenen Lebensmittel, töpfert und ein Hausierer kommt ein paarmal im Jahr vorbei, nimmt ihre Töpferware mit und bringt ihr das Notwendige vorbei. Jedoch sind die Winter hart und lang. Eva lebt mit mehreren Mitgliedern in einer Kommune. Sie studiert Pharmazie und verkauft nebenzu auf dem Markt ökologische Produkte. Als dann ein kleiner Laden frei wird, möchte sie mit ihren Mitbewohnern einen Bioladen eröffnen. Eva erwartet Zwillinge und will unbedingt eine natürliche Hausgeburt. Sie arbeitet auch noch nebenher in einer Apotheke und natürlich sind sie gegen alles und jenes und demonstrieren gegen die Regierung. Eva wurde von einer netten Familie adoptiert, möchte aber unbedingt wissen, wer ihre Eltern waren und macht sich auf die umständliche Suche. Das Buch beschreibt das Leben zweier total gegensätzlicher Frauen in ganz anderen Zeiten. Man muß nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, denn es werden hier oft klein Rückblicke gehalten. Wir erfahren, wie man mit Mut und Willen und ohne Angst so einiges erreichen kann und sich trotz Rückschläge nicht von seinem Plan abbringen läßt. Die Autorin beschreibt das Leben dieser Frauen so genau und akribisch, man meint, mit den Beiden zusammen zu leben. Die Sprache ist klar, deutlich und leicht verständlich und sehr bildhaft. Es werden die Probleme der jeweiligen Zeit geschildert. Die über 600 Seiten lesen sich gut und dann ist man schon am Ende, möchte aber unbedingt weiteres über Anna und Eva erfahren. Aber im Laufe des Jahres soll ein dritter Band erscheinen und wir erfahren dann näheres. Das lachsfarbene Cover zeigt zwei Frauen, jede im Stil der damaligen Zeit. Das Buch zu lesen ist wirklich ein Genuß.

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