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Veröffentlicht am 18.07.2023

Die Bildermacherin

Die Bildermacherin und der goldene Ring
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Ein weiteres Buch der beiden Autorinnen über die Bildermacherin. Eine Fotografin, die nach dem Tod ihrer Großmutter von Berlin zurück nach Südtirol kommt und das Fotostudio ihrer Großmutter übernimmt. ...

Ein weiteres Buch der beiden Autorinnen über die Bildermacherin. Eine Fotografin, die nach dem Tod ihrer Großmutter von Berlin zurück nach Südtirol kommt und das Fotostudio ihrer Großmutter übernimmt. Amalia will die Siegerehrung eines Berglaufs in den Pfunderer Bergen fotografieren. Sie macht ein paar wirklich gute Fotos des Siegers Valentin Nothdurfter beim Zieleinlauf. Als er dann durstig einen Smoothie austrinkt, bricht er tot zusammen: Vergiftet. Nun erwacht Amalias Detektivsinn. Zusammen mit ihrer Nachbarin Nanne beginnt sie zu ermitteln. Es gibt so einige Verdächtige. War es der ewige Zweite, dessen, größter Konkurrent Valetin war. Aber auch so einige seiner Frauengeschichten geben zu denken. Und dann kommt auch noch auf, dass er etwas beoabachtet hat. Zu dieser wirklich interessanten Geschichte kommt dann noch ein zweiter Handlungsstrang der weit zurückgeht in das Jahr um 1809 in die Freiheitskriege um Andreas Hofer und wir sind wirklich erstaunt, wie sich diese beiden Handlungsstränge ineinander fügen. Wie wir von den Autorinnen gewohnt sind, ist das Buch total spannend und Amalia kommt immer wieder in sehr gefährliche Situationen. Immer wieder werden uns Südtiroler kulinarische Spezialitäten kredenzt und das Buch ist gespickt mit Südtiroler Ausdrücken, die uns aber am Ende des Glossars erklärt werden. Ein Krimi, der uns außer hochkarätiger Spannung auch ein gutes Heimatgefühl präsentiert. Das Cover zeigt wie üblich eine Berglandschaft mit einer kleinen Kapelle. Ein Krimi, der unbedingt weiterzuempfehlen ist.

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Der Frühling in den Bäumen

Der Frühling ist in den Bäumen
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Das Cover erinnert mich ein wenig an meine Hanni und Nanni Bände aus meiner Jugendzeit. Von Jana Revedin habe ich schon die anderen Bücher gelesen und war immer sehr fasziniert, schreibt sie doch immer ...

Das Cover erinnert mich ein wenig an meine Hanni und Nanni Bände aus meiner Jugendzeit. Von Jana Revedin habe ich schon die anderen Bücher gelesen und war immer sehr fasziniert, schreibt sie doch immer über besondere starke Frauen und deren Leben. Renina ist 24 Jahre alt und mit einem renommierten, aufsteigenden Doktor der Atomphysik verheiratet. Doch die Beziehung outet sich als toxisch, ihr Mann als sexsüchtig mit ausfallenden Sexualpraktiken. Zudem ist Fred Dietrich ein Neffe von Marlene Dietrich. Renina selbst ist die jüngste Assistentin von Heidegger. Sie gründet aber mit Hilfe ihres Vaters die erste Frauenzeitschrift nach Kriegsende. Und sie nimmt Themen auf, die damals noch verpönt waren. Darin sDetzt sie sich für die Selbstbestimmung und die Berufstätigkeit der Frauen ein. Doch nach einer unnachahmlichen Entgleisung ihres Mannes verläßt sie ihn und das Hotel, in dem sie untergebracht sind und flieht zu ihren Eltern. In dem Buch wird der gesamte Tagesablauf des 1. Mais 1953 beschrieben, akribisch werden die Handlungen und die Tätigkeiten von Renina aufgelistet, bis es am Abend dieses Tages zu einem lebensgefährlichen Eklat kommt. Die Autorin bringt uns diese Zeit sehr detailliert nahe, sie beschreibt auch die politischen Verhältnisse dieser Zeit, wir lernen Bekannte und die Familie Reninas kennen, die alle ihre Sorgen und Probleme haben. Was das Buch auch noch so interessant macht ist die Tatsache, dass Renina die Mutter der Autorin ist und sie deren Leben beschreibt. Wir kommen hier auch mit vielen realistischen Personen zusammen. Wer hier ein leichtes flottes Buch erwartet, dem kann nicht gedient werden. Wir erleben hier wirklich gravierende Probleme und Schicksale. Ein Buch zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Der Orchideenmörder

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller
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Ich kenne den Autor von all seinen Saarlandkrimis. Aber mit diesem Schwedenthriller hat er sich selbst übertroffen. Drei Freundinnen feiern in der Urlaubsregion Dalsland ihren Junggesellinenabschied. Nach ...

Ich kenne den Autor von all seinen Saarlandkrimis. Aber mit diesem Schwedenthriller hat er sich selbst übertroffen. Drei Freundinnen feiern in der Urlaubsregion Dalsland ihren Junggesellinenabschied. Nach einem kleinen Streit geht Sofia vor die Tür und ist seitdem verschwunden. In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir, wer der Entführer ist und dass er mit einigen der Frauen auf Social Media sogar befreundet ist. Zur gleichen Zeit wird die Leiche einer jungen Studentin an einen Baum gelehnt gefunden, mit einer Orchedeenblüte hinterm Ohr geschmückt. Ein paar Tage später wird wieder eine junge Frau genauso mit der Blüte gefunden. Für die leitende Kommissarin Monica Sandström und ihrem Kollegen Ole (den wir schon aus einem Saarlandkrimi kennen - dort war er als Gastermittler),steht fest, dass ein Serientäter sein Unwesen treibt. Leider wird das Verschwinden von Sofia hintangestellt, was aber später noch seine Folge haben wird. Etwas ganz besonderes aber dem Thriller ist, dass wir den Entführer kennen, er ist auf der Suche nach Liebe, will weg von seiner dominanten Mutter. Er hat aber einen Vertrauten und Freund, an dem er sehr hängt. Dieser Mann bleibt bis zum Schluß der große Unbekannte und er instruiert und gängelt ihn. Zuerst ist ganz klar, wer der Mörder ist, aber dann schwenken wir wieder ganz davon ab und ein neuer Verdächtigter tritt in unseren Fokus. Spannend bis zum letzten Satz. Aber auch die Ermittlerin Monica ist neben der Spur. Ihr Mann kam vor einigen Wochen von seinem Angelausflug nicht mehr zurück und niemand weiß, ob er noch lebt. Jedenfalls endet das Buch mit einem Pageturner und es MUSS eine Fortsetzung geben. Der Autor hat eine sehr gute Ausdrucksweise, der Spannnungsbogen kann eigentlich nicht mehr weiter erhöht werden. Hier zeigt er, dass er auch wirlich gruselige Thriller schreiben kann. Die Landschaft Schwedens wird hier sehr schön beschrieben, man möchte selbst dort an diesen einsamen Seen sein. Das Cover ziert eine Blüte, aus der Blut fließt und in der linken Ecke befindet sich die schwedische Flagge.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Das Leben das uns bleibt

Das Leben, das uns bleibt
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Ein Buch, das uns sehr realitätsnah das Leben und die Gefühle der damaligen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten beschreibt. 1945 und die Russen stehen kurz vor Breslau. Ruth und ihre Familie fliehen ...

Ein Buch, das uns sehr realitätsnah das Leben und die Gefühle der damaligen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten beschreibt. 1945 und die Russen stehen kurz vor Breslau. Ruth und ihre Familie fliehen vor der Invasion. Der Vater hat ihnen falsche Pässe besorgt, damit das Judentum verschleiert wird. Die alte Großmutter weigert sich vehement ihre Heimat zu verlassen. So kommen Ruth, ihre Schwester Gili, ihr jüngerer Bruder Jo und ihre Mutter in einem kleinen Dorf im Westen an und werden bei einer Bauernfamilie einquartiert. Der älteste Sohn Harry befindet sich im Krieg. Nachdem dann auch der Vater nachkommt, beziehen sie eine Wohnung in Freiberg. Während Gili das Leben genießen will, tanzen geht und Schauspielerin werden will, hadert Jo mit seinem Schicksal und kann es nicht verwinden, was Hitler den Juden angetan hat. Ruth ist still und in sich gekehrt, hat sie doch in Breslau ihre große Liebe, einen Juden, der sich in Gartenhäuser verstecken muß, zurückgelassen. Ruth finden eine Anstellung in der Schmuckabteilung des Kaufhauses. Bald lernt sie den Juweliersohn Albert kennen und heiratet ihn. Ruths Mutter ist glücklich, dass ihre Tochter solch eine hervorragende Partie gemacht hat, Die Schwiegereltern lehnen das Flüchtlingsmädel ab. Die Ehe ist nicht glücklich und Ruth bildet sich heimlich zur Goldschmiedin aus. Hier beschreibt die Autorin wunderbar die einzelnen Charaktere der Kinder der Familie. Gili will alles vergessen, Jo will Rache und Ruth trauert ihrer verlorenen Liebe nach. Bis zuletzt hofft sie, wieder nach Breslau zu kommen und nach ihren Lieben zu suchen. Das Buch beeindruckt mich sehr, werden doch sehr genau die Probleme der Heimatvertriebenen beschrieben, deren Sehnsucht nach der alten Heimat, der Kultur, den Speisen und der alten Sprache. Ruth hat ein sehr gutes Wissen über Schmuck und zeigt ihr außerordentliches Verkaufstaltent. Doch in der Juwliersfamilie wird sie nicht glücklich und sie fühlt sich immer noch fremd. Sie schreibt lange und sehnsuchtsvolle Briefe an ihre Freundin Marga, die es nach Berlin verschlagen hat. Die Probleme der Protagonisten werden wirklich sehr gut beschrieben und man fühlt sich beim Lesen mit der Familie verbunden. Der Text geht gut und leicht zu lesen, die Ausdrucksweise ist leicht verständlich und man fühlt sich beim Lesen sehr gut aufgehoben in die Materie und den Problemen. Jedoch am Schluß möchte die Autorin alles zu einem guten Ende zusammenfügen und so lesen sich manche Ereignisse wie Grimms Märchen, zusammengeflickt, unrealitisch, nur um alles zu einem runden Ende zu bringen. Schade, denn die ersten 2/3 des Buches waren ein Genuß, während das letzte Drittel zusammengestöpselt erscheint. Nicht jedes Buch muß zwanghaft mit einem guten Ende abschließen. Das Cover zeigt eine junge Frau mit einem verträumten Blick,

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Porträt auf grüner Wandfarbe

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Schon die edle und exquisite Aufmachung des Buches ist mir sofort ins Auge gestochen. Königsblaue und goldene Ornamente umschlingen das Cover und mittendrin ein Foto zweier Frauen um die Zeit nach dem ...

Schon die edle und exquisite Aufmachung des Buches ist mir sofort ins Auge gestochen. Königsblaue und goldene Ornamente umschlingen das Cover und mittendrin ein Foto zweier Frauen um die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Auch auf den ersten beiden und den letzten beiden Seiten befinden sicH goldene Blüten. Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeitzonen. Einmal beginnend 1992 und der andere Teil beginnt 1911 bis in die 50iger Jahre hinein. Gwen wird von ihrer Tante Lily gebeten, mit ihr doch noch einmal in ihre alte Heimat nach Polen, dem früheren Pommern zu reisen. Lily möchte noch einmal das Gutshaus wieder sehen, in dem sie groß geworden ist. Wir sind in Bayern um 1911. Die kleine Ella will raus aus der Enge des kleinen Bauernhofes. Sie möchte aus ihrem Leben etwas machen. Und ihr gelingt es auch. Sie hilft in einem Kurhaus aus, dann nimmt sie Steno- und Maschinenschreibkurse und findet eine Tätigkeit in dem renommierten Kurhotel Schloß Elmau. Hier lernt sie auch die adelige und sehr kapriziöse Ilsabe kennen. Später lernt Ella den Baron Jakob von Stein kennen, einen Ägyptologen. Sie folgt ihm nach Pommern. Bevor Gwens Tante das mit der Reise in die Vergangenheit angesprochen hatte, übergibt ihr ihr Vater einen Karton mit Heften, den Gwens verstorben Mutter aufbewahrt hatte. Hier hatte Ella akribisch viel aufgeschrieben und Gwen erhält dadurch Einblick in ihre verworrene Familiengeschichte. Hier wird nun vieles aufgedeckt, Liebschaften, Schmuggeleien, schwere Schicksale, über die geschwiegen wurde. Ich habe mich derart in das Buch vertieft, denn diese Familiengeschichte war viel interessanter als mancher Krimi. Und die Frauen dieser Familie waren immer die Starken, egal ob im Krieg oder bei den anderen Tragödien. Und wie ein roter Faden zieht sich durch die ganze Geschichte immer wieder Ilsabe. Und mit 94 Jahren will sie endlich ihren Frieden finden, die Lügen entwirren und die Wahrheit zutage bringen. Die Autorin hat einen sehr ansprechenden Schreibstil. Die 500 Seiten lassen sich gut und schnell lesen, wird man doch in die Geschichte vollkommen integriert und wird eins mit den Protagonisten. Ein Buch, das ich immer wieder lesen werde.

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