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Veröffentlicht am 13.06.2023

Overkill der Sündenfall

Overkill
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Ich liebe diese fantasievollen und echt brutalen und spannenden Thriller von Astrid Korten. Wir sind in Berg am Starnberger See. In einem schönen Mehrfamilienhaus mit großem Garten und alten Bäumen. Hier ...

Ich liebe diese fantasievollen und echt brutalen und spannenden Thriller von Astrid Korten. Wir sind in Berg am Starnberger See. In einem schönen Mehrfamilienhaus mit großem Garten und alten Bäumen. Hier wohnt die Familie Hagen: Vater Theo, Mutter Julia, die pubertierende Tochter Emma und das Nesthäckchen Lukas. Die Wände in diesem Haus sind sehr hellhörig. Über den Hagens wohnen die Taubers, Andrea und Marleen und deren Tochter Charis. Man hört in der darunterliegenden Wohnung jeden Schritt. Und dann beginnt das Fatale: Julia beginnt ein heimliches Verhältnis mit Andreas, der aber als Frauenheld bekannt ist. In letzter Zeit tauchen rund um das Haus immer wieder Kadaver von getöteten und mißhandelten Kaninchen auf, blutig, mit verrenkten Gliedern. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Dann wird Andreas in seinem Arbeitszimmer die Kehle durchgeschnitten. Niemand von den Hausbewohnern hat etwas gesehen oder gehört. Aber wie kam der Mörder ins Haus? Die Türe ist durch ein Sicherungssystem abgesichert, jeder Hausbewohner hat dazu seinen eigenen Code. Mo Celta, die Kommissarin, die den Fall bearbeitet, geht davon aus, dass der Mörder einer vom Haus war oder eben diesen ins Haus hineingelassen hat. Und nun beginnt ein Spießrutenlaufen, denn jeder verdächtigt jeden. Wie üblich, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, der Spannungsbogen erhöht sich von Seite zu Seite. Und dann alle paar Seiten komm der Mörder zu Wort. Man liest über seine Zweifel, seine Gebrochensein, seine stille und kalte Wut. Und dann plötzlich deutet alles darauf hin wer nun der Böse war. Aber schon kommt ein anderer Mensch in Betracht, der der Täter sein kann. So geht es ein paar Mal hin und her, was den Leser ganz nervös macht, denn man weiß wirklich nicht mehr, wer was ist und macht. Und wenn man dann wirklich den Täter entlarvt hat wird uns auf den letzten Seiten nochmals eine ganz andere Version vorgestellt. Wirklich ein Lesevergnügen, dass das Herz schneller schlagen läßt und den Blutdruck steigen läßt. Die Ausdrucksweise ist sehr gut, kurz und prägnant, ohne viel Schnörcksel wird uns der Sachverhalt dargestellt. Was mir persönlich sehr zusagt sind die kurzen Kapitel mit der Datumsangabe. Dies ist Band 1 von Overkill und weitere sollen noch folgen, was ich mit Spannung erwarte. Auch das Cover ist irgendwie schaurig. Es zeigt einen Menschen mit Hasenmaske in einem Kellerraum.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Der Ruf des K 2

Der Ruf des K2
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Ich als Flachlandtirolerin bin immer noch zutiefst beeindruckt von diesem Buch. Ich bewundere Frau Lunger, wieviel Kraft, Energie in ihr steckt, wie sie die physischen und psychischen Gegebenheiten gut ...

Ich als Flachlandtirolerin bin immer noch zutiefst beeindruckt von diesem Buch. Ich bewundere Frau Lunger, wieviel Kraft, Energie in ihr steckt, wie sie die physischen und psychischen Gegebenheiten gut verarbeitet und ihre gesunde Einstellung zu Natur und Mitmenschen hat. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Winterbesteigung des zweitgrößten Berges, dem K; zu machen, den sie bereits im Sommer 2014 bezwungen hat. Nachdem ihr die Pandemie sehr ins Gemüt ging und sie fast in einer Gletscherspalte versunken wäre. macht sie sich auf zur Expedition. Sie beschreibt die Schönheit dieses einzigartigen Berges, die Faszination, dem Zusammenhalt der Bergsteiger und Sherpas. Ihre Lager sind derart primitiv, die Zelte einfach und das Essen spartanisch. Und dennoch steckt in diesen Menschen die ungeheuere Faszination, die Königin zu bezwingen. Tagebuchartig erzählt uns die Autorin den Ablauf der Expedition, ihre Gesundheit streikt, dann stürzt ein guter Freund ab und ein paar Tage später verlieren drei weitere Bergsteiger ihr Leben. Daraufhin wird die Besteigung abgebrochen. Das Buch zeigt uns wunderbare Bilder dieser kalten Eislandschaft, aber auch Fotos der Bergsteiger dick eingemummt mit frohem Lachen. Am Anfang ist die Tour genau beschrieben vom Basislager aus gesehen bis zum K 2 auf 8811 m. Und trotz dieser schrecklichen Erlebnisse ist Tamara Luger froh über die Erfahrungen, die sie hier gesammelt hat.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Sommertage im Quartir Latin

Sommertage im Quartier Latin
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Anne Stern hat dieses wunderbare Buch unter einem Pseudonym geschrieben. Sie entführt uns in das sommerliche Paris, ins Quartier Latin. Lola hat schon lange Paris verlassen und arbeitet als Kellnerin in ...

Anne Stern hat dieses wunderbare Buch unter einem Pseudonym geschrieben. Sie entführt uns in das sommerliche Paris, ins Quartier Latin. Lola hat schon lange Paris verlassen und arbeitet als Kellnerin in Bordeaux, als sie von ihrem Vater einen Anruf bekommt, dass ihre Großmutter plötzlich verschwunden ist. Ungern macht sich Lola auf den Weg nach Paris. Hier begegnet ihr an allen Ecken ihre Vergangenheit wieder. Und sie beginnt sie Suche nach ihrer Großmutter in deren kleinen Dachgeschoßwohnung. Sie fühlt sich sofort wieder heimelig und findet drei nicht abgeschickte Briefe ihrer Großmutter. Welches Geheimnis hat diese Frau, die immer so streng und kontrolliert war? Die Autorin beschreibt die Straßen, die Bistors, den Blumenladen, das Delikatessengeschäft mit ihren inzwischen alternden Inhabern sehr liebevoll. Und da trinkt die ihrer Jugend nachtrauerdne Opernsängerin im Cafe ihr Gläschen Wein, Pierre verkauft mehr recht als schlecht seine Lebkuchenherzen mit den selbstverfaßten Gedichten und dann gibt es da noch Lolas Jugendliebe Fabien, mit dem sie als Schülerin romantische Küsse ausgetauscht hat. In seiner Nähe beginnt ihr Herz plötzlich schneller zu schlagen. Die Autorin hat hier ein ganz anderes Genre aufgetan. Ein herrlich luftiger leichter Sommerroman. Man sehnt sich nach Milchkaffee, Croissants und Macarons. Sie bringt uns die Pariser Stimmung sehr nahe und man sieht den Mond und die Sterne in der Seine glitzern. Wie üblich hat Anne Stern sehr umfangreich recherchiert und weder die Straßen noch die Plätze sind dem Zufall überlassen, sondern sind akribisch wie in einer Straßenkarte. Da die Ausdrucksweise sehr leicht zu lesen ist, fliegen die Seiten nur so dahin und mit liebt und leidet mit den Protagonisten und sitzen wir da nicht selbst bei einem Aperol vor dem Cafe ArtIsans? Dies ist der Auftakt zu einer Reihe weiterer Sommerromane.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs
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Schon allein das Cover dieses historischen Romans ist etwas Besonderes. Auf königsblauem Grund ranken sich goldene Blätter, wie es eben im Mittelalter üblich war. Man schreibt des Jahr 1151. Elisabeth ...

Schon allein das Cover dieses historischen Romans ist etwas Besonderes. Auf königsblauem Grund ranken sich goldene Blätter, wie es eben im Mittelalter üblich war. Man schreibt des Jahr 1151. Elisabeth tritt in ein Nonnenkloster ein, nachdem sie ihr Bruder mit einem widerlichen Ritter verheiraten will. Matter Hildegard erkennt sofort, dass Elisabeth eine sehr intelligente junge Frau ist, denn Elisabeth hatte den seltenen Vorteil, mit ihren Brüdern Lesen und Schreiben zu lernen. Elisabteh fügt sich rasch in das Klosterleben ein. Als dann Hildegard von Bingen beauftragt wird, bei den Verhandlungen über die Thronfolge des neuen Königs auf Kloster Disibodenberg dabei zu sein, entschließt sich sich, dass Elisabeth sie dabei begleiten soll. Eine Eskorte beschützt die Nonnen auf ihrem Weg. Dabei ist auch ein junger Ritter, dem Elisabeth außerordentlich gut gefällt. Doch noch bevor noch die Verhandlungen stattfinden, geschieht der erste Mord, weitere Morde geschehen und Hildegard von Bingen von des Mordes bezichtigt und auch Elisabeth steht unter Verdacht. Ein sehr geschickt und interessant geschriebener Krimi, der uns mitten in das Leben des Mittelalters führt. Da ich eigentlich Hildegard nur als Kräuterkundige und Heilerin kenne, hat mich natürlich dieses Buch durchaus interessiert. Der Autor verbindet geschickt das Klosterleben mit Intrigen, Neid, Hass und Mord. Seine Schreib-und Ausdruckweise ist sehr gut zu verstehen und geht flott zum Lesen, nicht nur deswegen, sondern auch weil ein bestimmter Spannungsbogen vorhanden ist und Elisabeth sich immer wieder durch ihre Neugier in gefährliche Situationen bringt. Wird der Verdacht gegen die beiden Frauen aufgehoben und dann der richtige Mörder gefunden? Das Buch zu lesen ist ein Genuß. Noch zu erwähnen ist, dass die Größe der Buchstaben und der Zeilenabstand sehr angenehm fürs Auge ist.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Die Zeitreisende

Die Zeitreisende
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Als ich von dem Buch hörte, stand es sofort auf meiner Wunschliste. Die Lemper ist eine außergewöhnliche Frau, selbst mit 60 Jahren noch immer eine Schönheit, noch immer ein umjubelter Star. Schon früh ...

Als ich von dem Buch hörte, stand es sofort auf meiner Wunschliste. Die Lemper ist eine außergewöhnliche Frau, selbst mit 60 Jahren noch immer eine Schönheit, noch immer ein umjubelter Star. Schon früh zog sie von zuhause aus, tingelte in einer Band. Sie nahm Gesangs- und Tanzunterricht bis zur Erschöpfung, wohnte in billigen Absteigen und hatte manchmal für eine ganze Woche nur eine Packung Nudeln. Langsam aber stetig ging es mit ihr aufwärts, insbesondere die Brecht- und Weillsongs hatten sie inspiriert. Sie spielte in Filmen mit, war der Blaue Engel oder in Musicals wie z.B. Cats. Die ganze Welt war und ist ihre Bühne. Sie tanzte bis zur Ekstase, kein Schmerz und keine Krankheit konnte ihren Auftritt verhindern. Sie setzte sich für die Wiedergutmachung der Juden ein und mit dem Holocaust auseinander. Sie war zweimal mit jüdischen Männern verheiratet, beide Ehen gingen irgendwie schief, denn für einen Mann muß es sehr schwer sein, sich mit so einer bekannten und ehrgeizigen Frau auseinanderzusetzen. Sie bekam vier Kinder und beschreibt ihre Schwangerschaften mi viel Liebe für das entstehende Wesen. Ihr Leben ist ein einziger Exzess, es ist unheimlich schwer, mit ihr mitzuhalten. Sie brennt an beiden Enden. Ute Lemper versteht es auch, sich als Autorin zu behaupten. Ihre Sprache und Ausdruckweise ist sehr exquisit und wunderbar elitär. Das Buch liest man mit Bedacht, lernt das Leben der Künstlerin kennen, die ihre Wohnsitze im Osten Berlins, in Paris, in London und in New York hatte. In diesem Buch werden viele politische Ereignisse aufgegriffen, eben die Konzentartionslager, die Maueröffnung, der Angriff auf das World Trade Center. Ute Lemper führt uns durch ihr Leben und die Ereignisse der letzten 60 Jahre. Mittig im Buch sind wunderbare Fotos eingebracht, sie zeigen die Lemper in jeder Lebenslage von Kindheit an und viele ihrer Auftritte. Was bei dem Buch besonders tiefgründig ist, dass als Epilog die Tochter Stella Stellung nimmt und die Mutter aus ihrer Sicht beschreibt. Ein Lesevergnügen, das wirklich nicht ganz einfach zu lesen ist

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