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Veröffentlicht am 05.09.2022

Die Blutliste

Die Blutliste
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Dies ist wirklich ein Thriller, der einem das But in den Adern gefrieren läßt und beim Lesen wirklich unter die Haut. Es ist das vierte Buch über den Fallanalytiker Martin Abel. Dieser ist selbst nicht ...

Dies ist wirklich ein Thriller, der einem das But in den Adern gefrieren läßt und beim Lesen wirklich unter die Haut. Es ist das vierte Buch über den Fallanalytiker Martin Abel. Dieser ist selbst nicht ganz auf der Höhe und hat gegen Dämonen zu kämpfen, da er immer noch nicht den tödlichen Flugzeugabsturz seiner Tochter verarbeitet hat. Ein Friedhofsangestellter findet in einem Grab eine total entstellte männliche Leiche, die Spuren von Folterungen zeigt. In dem Grab müßte eigentlich die Leiche einer jungen Frau liegen, die ermordet wurde. Diese ist aber plötzlich weg. Und ein paar Tage später wieder der gleiche Fall. Ein entstellter toter Mann im Grab einer jungen Frau. Nun ist Abel gefordert und er beginnt akribisch zu ermitteln. Irgendjemand muß einen unbändigen Hass in sich spüren. Die Foltermethoden gehen auf ein Buch aus dem Mittelalter zurück. Aber wo sind die Leichen der Frauen und warum gerade dort wegen die Getöteten abgelegt? Der Autor führt uns auf eine Spur, wie wir sie nicht erahnen können. Hier werden sämtliche Eigenschaften menschlicher Abgründe aufgetan und ich frage mich immer, wie weit können Menschen gehen oder sind das dann nicht schon Bestien? Es folgen immer weitere Morde bis man dann den Kreis schließlich eingrenzen kann. Dank seiner taffen Kollegin Doris Stange kommt langsam Licht ins Dunkel. Und Abel selbst gerät in Lebensgefahr. Hier werden die Ermittler nicht als Supermenschen dargestellt, denn sie haben auch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen. Das Buch ist um so interessanter, da immer wieder kursiv geschriebene Texte eingeschoben werden, die die Gedankengänge des Mörders darlegen. Bis zum Schluß versteht es Rainer Löffler, den Täter bedeckt zu halten. Jedenfalls ist das Buch keine Lektüre für schwache Nerven. Es fließt viel Blut und einzelne Foltermethoden werden so genau beschrieben, dass man meint, selbst Schmerzen zu verspüren. Derart raffiniert verpackt, sehr gut durchdacht und die Sprache hat auch eine gewisse Spannung in sich. Ein Thriller der Superlative, der kaum übertroffen werden kann. Der Spannungsbogen erhöht sich von Kapitel zu Kapitel und erst am Ende erfährt man die Wahrheit. Um sich in dem Buch zurechtzufinden, muß man nicht unbedingt alle Bände gelesen haben, denn jeder Thriller ist in sich abgeschlossen. Auch das Cover ist sehr gut ausgewählt. Eine rote Libelle streckt ihre Zunge über den Einband, der tiefschwarz gehalten ist. Die blutroten Schnittstellen an den Seiten geben dem allen noch den letzten Schliff.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 03.09.2022

Sündiges Paris Abenteuer eines Dienstmädchens

Sündiges Paris - Abenteuer eines Dienstmädchens | Erotischer Roman
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Olala. Das Buch spielt im 19.Jahrhundert in Paris, wo man ja meint, dass die Welt noch etwas prüder als heute war. Lilou lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Sie ist 16 Jahre alt und ein ziemlicher Wildfang ...

Olala. Das Buch spielt im 19.Jahrhundert in Paris, wo man ja meint, dass die Welt noch etwas prüder als heute war. Lilou lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Sie ist 16 Jahre alt und ein ziemlicher Wildfang und es findet sich für sie auch kein geeigneter Heiratskandidat. Die beschließen ihre Eltern sie nach Paris zu schicken, wo ihre Tante Odette im Haushalt arbeitet. Aber dies ist kein konventioneller Haushalt. Die Herrschaften frönen ihrer Lust, feiern Parties, bei denen sie sich ausleben. Filou ist zugleich von dem jungen Noah angezogen, der auch hier arbeitet. Aber die Hausherrin findet ebenfalls Gefallen aus der Hübschen vom Lande. Und so wird sie in verschiedene Liebesspiele eingewiesen und Lilou lernt begierig, ihr macht alles Spaß. Egal mit dem eigenen Geschlecht, mit einer Schauspielerin, zu dritt, zu viert oder gar zu sechst. Lilou kommt bis an die Grenze ihrer Lust. Hier wird alles beschrieben, nichts zurückgehalten und doch ist das Buch weder vulgär noch primitiv. Der Leser wird in einem vornehmen Pariser Haushalt eingeführt, wo es keine Tabus gibt und jeder seinen Leidenschaften nachgehen kann und darf. Ein Buch, bei dem das Kopfkino zu arbeiten beginnt. Das Cover zeigt ein junges Mädchen in sündiger Dienstmädchenkleidung.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Salzburger Dirndlstich

Salzburger Dirndlstich
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Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich zuerst wegen des tollen Covers um das Buch beworben. Es zeigt ein Dirndl, das in Kreuzstich gestickt auf dem Buch platziert ist. Wunderschön in rot und blau. Aber ...

Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich zuerst wegen des tollen Covers um das Buch beworben. Es zeigt ein Dirndl, das in Kreuzstich gestickt auf dem Buch platziert ist. Wunderschön in rot und blau. Aber auch vom Inhalt her hat mich das Buch begeistert. Susi Dorn besucht die Modeschule in Hallstein. Nun soll im Museumsdorf eine Dirndlmodenschau stattfinden. Die Schülerinnen haben ihre Tracht aus nachhaltigen Materialen geschneidert. Doch schon vor Beginn der Modenschau gab es ein Durcheinander und als die erste Schülerin den Laufsteg betritt, bricht sie kurz vor dem Abgang tot zusammen, vergiftet. Sofort gerät Susi in Verdacht, denn sie hatte kurz vorher mit jener Ella einen Streit und hat ihr den Tod gewünscht: Aber dies ist nicht der einzige Vorfall. Auch das Urdirndl aus dem 17.Jahrhundert wurde aus dem Museum gestohlen. Rosmarie Dorn, Arzthelferin und Mutter von Susi, macht alles, um die Unschuld ihrer Tochter zu beweisen, aber dabei tritt sie in so manches Fettnäpfchen, was Susi nur verdächtiger macht. Natürlich hat der ermittelnde Dorfpolizist Roderich nur die Susi in Verdacht, aber die scheint untergetaucht zu sein. Aber auch Rosis Ehemann scheint das Verschwinden seiner Tochter nicht all zu Enst zu nehmen. Die Autorin hat diesem Krimi die gewisse Würze gegeben. Trotz der Dramatik gibt es haufenweise lustige Stellen und Episoden, die den Leser immer wieder zum Lachen bringen. Rosi ist einfach meist schneller in ihrem Handeln als ihrem Denken. Jedenfalls wird es auf keiner Seite langweilig und der Spannungsbogen erhöht sich von Kapitel zu Kapitel. Neben dem Mord, dem Diebstahl und dem Untertauchen kommt auch noch ein weiteres Problem auf Rosi zu. Sie ist ein Findelkind, findet aber ein Zeichen ihrer Mutter in der kleinen Kapelle. Dieses Problem wird aber in diesem Buch nicht gelöst. Ein sehr amüsanter Krimi, der aber durchaus auch seine Tiefen hat. Eine Unterhaltung mit Salzburger Schmäh und man darf auf ein weiteres Buch der Autorin über Rosi, Hermi, Vroni und den anderen gespannt sein.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Pasta Criminale

Pasta Criminale
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Das ist der dritte Band um die quirlige Köchin Doro Ritter. In Valeggio sul Miniceo und Borghetto findet das jährliche Megaereignis statt. Das Tortellinifest. Dort wetteifern die Restaurants damit, wer ...

Das ist der dritte Band um die quirlige Köchin Doro Ritter. In Valeggio sul Miniceo und Borghetto findet das jährliche Megaereignis statt. Das Tortellinifest. Dort wetteifern die Restaurants damit, wer die besten Tortellinis Italiens macht. Der Sternekoch Sascha Ritter soll bei diesem Megaevent dabei sein. Deswegen hat er seine Tochter Doro vorausgeschickt, um die Vorbereitungen mit dem Filmteam zu machen. Doch kurz vor dem Fest stirbt ein Tourist an vergifteten Tortellinis. Und ein paar Stunden später hat ein weiterer Gast die mit Rattengift versehenen Teigwagen verspeist. Nun gerät alles außer Kontrolle, das große Ereignis darf davon nicht betroffen werden. Aber wie wir Doro kennen, ist sie gern als Privatdetektivin unterwegs. Auch hier streckt sie ihre Fühler aus, ermittelt in jeder Richtung, hat so manchen Verdächtigen im Visier. Natürlich macht ihr geduldiger Verlobter Vic dabei mit. Das Buch wird von Seite zu Seite spannender, man hat so manchen Einwohner in Verdacht, ermittelt in viele Richtungen und kommt dabei selbst in Gefahr. Das Buch hat einen sehr hohen Spannungsbogen, aber der Leser rätselt immer wieder, wer der Mörder sein kann. Und in diesem Buch wird sehr viel gekocht, beim Lesen ist mir immer das Wasser im Munde zusammengelaufen und mein Magen hat geknurrt, Wie gerne hätte ich diese gute Pasta mitgegessen oder in einem der kleinen Lokale und Bistros mein Frühstück eingenommen. Der Gardasee und die Gegend drumherum werden so bildhaft beschrieben, dass man meint, das Wasser riechen und die Wellen plätschern zu hören, Und am Schluß wird dann der Mörder entlarvt und wir staunen, denn darauf wären wir nie gekommen. Zu Beginn des Buches ist ein Namensverzeichnis angebracht, so dass man rasch mit den Figuren zurecht kommt. Am Ende sind wie bei jedem Buch wunderbare Rezepte zum Nachkochen. Das Cover gleicht einer Urlaubskarte, die man seinen Lieben zuhause schickt. Ich freue mich schon auf Teil vier über Dora Ritter und ihre Familie.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Scherbensommernacht

Scherbensommernacht
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Ein Buch, sehr emotional, das mir sehr nahe ging und mich zum Nachdenken gebracht hat. Es ist Mitte der 90iger Jahre, eine schwüle, drückende Sommernacht. Die 15jährige Imen ist auf einer Schulparty. Sie ...

Ein Buch, sehr emotional, das mir sehr nahe ging und mich zum Nachdenken gebracht hat. Es ist Mitte der 90iger Jahre, eine schwüle, drückende Sommernacht. Die 15jährige Imen ist auf einer Schulparty. Sie flirtet wie verrückt mit dem Jungs. Sie verabschiedet sich noch, wird aber von da an nicht mehr gesehen und bleibt verschwunden. Zwar will sie ihre ältere Schwester Ella noch vor dem Haus gesehen haben, aber das erweist sich als Illusion. Die Trauer der Familie ist unbeschreiblich, sie wird mit dem Verschwinden von Imen nicht fertig. Jahre später. Ein Professor, geachtet und versiert, befreit seine Verlobte aus einer verzwickten Situation. Sie ist alkoholisiert Auto gefahren. Es gibt dann noch verschiedene Handlungsstränge, die erstmals irritieren, am Ende aber zu einem verständlichen Ganzen zusammengefaßt werden. Schon fast 20 Jahre sind seit dem Verschwinden von Imen vergangen, bis dann endlich Klarheit in die Geschichte kommt. Die Autorin schreibt derart gefühlvoll, sie erfaßt die jeweiligen Situation so realistisch, dass der Leser meint, mitten im Geschehen involviert zu sein. Die Suche nach Imen, die Gefühle der Familie, dies alles wird wirklichkeitsnah beschrieben. Wir bekommen Einblick in das Leben verschiedener Protagonisten, erleben feste und tiefe Freundschaften und müssen erkennen, dass das Schicksal einen immer wieder einholt, auch wenn es Jahrzehnte dauert. Wir trauern und sind dann wirklich entsetzt und wirklich betrübt, was das Leben mit den einzelnen Menschen anfangen kann. Die Autorin hat eine gute Sprache, leicht verständlich und wirklich nicht abgehoben. Das Buch hat einen enormen Spannungsbogen, man erlebt Emotionen, wie sie verschiedener nicht sein können und bisweilen ist dann auch noch etwas Liebe im Spiel. Ein Thriller könnte nicht spannender sein, nur das hier alles viel gefühlvoller und emotioneller geschrieben wird. Die Seiten des Buches sind mit Libellen, Schmetterlingen und Blumen verziert, man meint fast, man liest ein Tagebuch, der Zeichnungen und des Inhalts wegen. Das Cover zeigt das Gesicht eines sehr jungen Mädchens, der Vordergrund besteht aus lauter Splittern, wie von einem zerbrochenen Spiegel. Und nach der Lektüre fragt man sich, wieviel Schicksal ein Mensch eigentlich auf seinen Schultern tragen kann

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