Profilbild von schlossherrin

schlossherrin

Lesejury Star
offline

schlossherrin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schlossherrin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Elsbeth

Elsbeth
0

Welch ein interessantes Buch, welch eine Lebensgeschichte. Das Buch hat mich jetzt sehr nachdenklich und ein wenig erschrocken gemacht. Wir erleben die junge Elsbeth, eine wunderbare Kindheit und Jugend ...

Welch ein interessantes Buch, welch eine Lebensgeschichte. Das Buch hat mich jetzt sehr nachdenklich und ein wenig erschrocken gemacht. Wir erleben die junge Elsbeth, eine wunderbare Kindheit und Jugend im Sudetenland, eingebettet von einer lieben Familie, die Eltern besitzen eine Metzgerei. Dann kommt der Krieg, der Arbeitsdienst bei den Tschechen, die Vertreibung. Hier lernt Elsbeth Not, Hunger und Verzweiflung kennen. Dann in der neuen Heimat angekommen, beginnt sie mit einem kargen Leben und viel Arbeit, heiratet, Doch das Glück währt nicht lange und sie wird Witwe. Sie bringt sich durch, erarbeitet sich einen kleinen Wohlstand und malt, malt wunderbare Bilder, wie schon damals im Sudetenland in der Schule bei den Klosterschwestern. Im Alter lernt sie Theo kennen, er umwirbt sie, bis sie seiner Heirat zustimmt. Doch Theo entwickelt sich als Despot, nimmt nur sich wichtig, verbietet ihr die Malerei und möchte umsorgt und verpflegt werden. Und langsam beginnt sich Elsbeth zu verändern. Sie vergißt viel, spricht mit den Geistern der Vergangenheit und lebt in de Welt ihrer Jugend. Trotz allem ist sie noch immer für den Haushalt, den Garten und für Theo da. Die Geschichte eines verlorenen Lebens. Es wird hier die alte Heimat wunderbar geschildert, das Zusammengehörigkeitsgefühl, die alten Bräuche, de Geborgenheit und die wunderbare Landschaft. Die Autorin schildert uns dies in einer wundervollen blumigen Sprache, man meint das Eis auf den Flüssen krachen zu hören, das Getreide auf den Felder zu riechen. Das Leben dieser wunderbaren Frau wird uns so bildlich und gut beschrieben und man lebt und leidet mit der Protagonisten: Auch wird hier die Kriegszeit und der dadurch entstanden Mangel gut durchleuchtet. Als man dann aber die schleichende Demenz der inzwischen 84jährigen Frau mitbekommt, erschrickt man und denkt sich, wie kann ein Gehirn so vergessen und zugleich die Vergangenheit so akribisch sehen. Der alte Ehemann, ein Ekel, aber Elsbeth läßt sich nicht unterkriegen, hat sie doch ihre Freunde aus der Vergangenheit, mit denen sie spricht und die ihr gut zureden. Ich bin begeistert, ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Und das Cover ist als wunderschönes Landschaftsgemälde dargestellt. Schon allein das macht Freude, die zarten Aquarellfarben zu betrachten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2023

Das Fräulein vom Amt

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
0

Ich muß sagen, dass dies ein sehr interessantes Buch ist und uns in das Jahr 1924 nach Baden Baden führt, Das Kaiserreich gibt es nicht mehr, der erste Weltkrieg ist auch schon ein paar Jahre her, das ...

Ich muß sagen, dass dies ein sehr interessantes Buch ist und uns in das Jahr 1924 nach Baden Baden führt, Das Kaiserreich gibt es nicht mehr, der erste Weltkrieg ist auch schon ein paar Jahre her, das dritte Reich ist im Anmarsch und die ersten Juden werden schikaniert. In Baden Baden wird gerade im Kurhaus Aida aufgeführt, es sind die ägyptischen Wochen und Alma mir ihrer Freundin Emmi sind auch anwesend. Am nächsten Tag ist der große Ball, der unter dem Thema Nil steht. Emmi bandelt mit dem Tenor Josef Wittlich an, während ihr Freund August dies eifersüchtig überwacht. Dann wird Wittlich tot aufgefunden, erschlagen mit einem Artefakt. Natürlich wird sofort August verdächtigt und Emmi ruft Alma zur Hilfe. Diese beginnt nun ihrerseits mit den Ermittlungen. Dabei trifft sie wieder auf Ludwig, Kommissar bei der Polizei, der ihr Freund war und mit ihm hatte sie deswegen Schluß gemacht, weil man als verheiratete Frau nicht mehr arbeiten darf. Alma ist ein Telefonfräulein bei der Post, der Beruf macht ihr Spaß und sie übt ihn mit viel Hingabe aus. Ludwig liebt sie aber noch immer. Und dann erfährt Alma, dass sich das Ensemble teilweise schon aus Ägypten kennt, dort schon bei den Ausgrabungen waren. Es sind einige Verdächtige und auch Alma wird verfolgt. Und man kommt nicht umhin, dass die Ausgrabungen und Ägypten an sich etwas mit dem Mord zu tun haben. Mir hat das Buch mehr als gefallen, zumal man auch die damaligen Zeit näher erklärt bekommt. Die ersten Anzeichen der Emanzipation sind zu spüren. Almas Mutter macht Turnübungen, was ja eigentlich nicht züchtig war. Die Droschken werden weniger, es fährt nun eine Straßenbahn und Emmi hat mit Alma zusammen eine eigene Wohnung. Ich fand die Lektüre sehr informativ und auch das Thema Ägypten war sehr aufschlußreich. Vom kriminalistischen her hat uns das Autorenduo ganz gekonnt auf eine falsche Spur gesetzt und als dann am Ende der Mörder entlarvt wurde, war ich total perplex. Das Cover finde ich sehr gut gewählt. Es zeigt ein sehr schönes junges Fräulein im Stil der damaligen Zeit und die Schrift ist in glänzendem Türkis hervorgehoben und ähnelt sehr dem ersten Band. Ein wunderbares Remake an vergangene Zeiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Der Riss

Der Riss
8

Ein Thriller, der im ewigen Eis in der Antarktis spielt. Vulkanologin Antonia wurde ausgesucht, auf der Station Neumayr in der Antarktis zu forschen, ob die neu entdeckten fast 100 Vulkane bald aktiv werden ...

Ein Thriller, der im ewigen Eis in der Antarktis spielt. Vulkanologin Antonia wurde ausgesucht, auf der Station Neumayr in der Antarktis zu forschen, ob die neu entdeckten fast 100 Vulkane bald aktiv werden könnten, denn deren Ausbruch hätte unwahrscheinliche Folgen für die ganze Menschheit. Sie hat aber zugleich ein anderes Ziel vor Augen. Ihr Bruder Emilio und ein anderer Wissenschaftler sind seit ein paar Wochen in ewigen Eis verschollen. Niemand gibt ihnen eine Überlebenschance, außer Antonia, denn sie meint zu wissen, wo ihr Bruder sich befindet, denn um die Kindheit der Geschwister wird ein großes Geheimnis gemacht. Mit einem australischen Piloten macht sie sich auf der Suche nach ihrem Bruder. Doch dann machen sie und Arlo eine außergewöhnliche Entdeckung. Als Touristen getarnte Männer machen Bohrungen im ewigen Eis, was die Verschiebung von den Eisplatten zur Folge haben kann und die ganze Welt in Gefahr bringt. Antonia läßt sich nicht unterkriegen und eine abenteuerliche Reise in die Tiefe der Antarktis beginnt und nur einem Wunder und das beherzte Eingreifen von ihren Kollegen rettet ihr das Leben. Ein wissenschaftlicher Thriller, der in der Kälte der Antarktis spielt und für mich mehr als spannend war. Das Leben in der Kälte und die unmenschlichen Bedingungen werden hier geschildert, das Leben in der Enge führt zu Streitigkeiten untereinander und zu einem Lagerkoller. Und irgend jemand aus dem wissenschaftlichen Team arbeitet eng mit dem Ausbeutern zusammen. Was alles überaus interessant beginnt, steigert sich im Laufe der Zeit mit viel Action zu einem Buch ala Indiana Jones und dergleichen. Wunden werden wie von Zauberhand geheilt, es werden halsbrecherische Fahrten mit dem Schneemobil unternommen, Wildwestknallerei und so manchen technische Defekte werden im nu behoben, Ich muß sagen, hier ist mir zu viel Mystik und Zauberei am Werk. Das Buch nennt sich Wissenschaftsthriller, ich würde es eher unter Dystopie suchen. Der Autor versteht es, den Spannungsbogen sehr hoch zu halten, seine Sprache ist ohne Schnörksel gut zu verstehen, kurz und korrekt. Eben ein Wissenschaftsjournalist. Nur hat er sich bei diesem Buch zu sehr an Abenteuerbücher orientiert, was ich von ihm nicht erwartet hätte. Ganz besonders möchte ich das Nachwort hervorheben. Hier meldet sich endlich der Wissenschaftler zu Wort und erklärt uns wirklich detailliert den weißen Fleck auf der Weltkarte. Durch diese paar Seiten habe ich so einiges über dje Eiswüste, die Rohstoffe, die Flora und Fauna und die Entstehung an sich erfahren. Das hat mich dann wieder für den "Karl May" entschädigt. Das schwarz-weiße Cover mit dem Eis paßt hervorragend zu dem Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.02.2023

Das Los der Männer

Das Los der Männer
0

Dies ist inzwischen der 6. Band der Falkenbachsaga und er ist genauso interessant und informativ wie die Vorgänger es waren. ;Es ist das Jahr 1939 und in Deutschland beginnt der Krieg. Paul-Friedrich feiert ...

Dies ist inzwischen der 6. Band der Falkenbachsaga und er ist genauso interessant und informativ wie die Vorgänger es waren. ;Es ist das Jahr 1939 und in Deutschland beginnt der Krieg. Paul-Friedrich feiert ganz feudal seinen 60. Geburtstag, wobei natürlich die Nazigrößen nicht fehlen dürfen. Und mit viel Raffinesse versteht er es wie immer, sich als großer Gönner des Regimes darzustellen. Wilhelmine erhält nun endlich nach sehr langer Zeit einen Brief von Martin, sie weiß, dass er lebt. Clara ist schwanger, sie will keine Kinder haben wegen ihrer schlechten Kindheit. Deshalb sucht sie nach einem Weg, das Kind wegzumachen. Elisabeth stört sich plötzlich an Johannes Anwesenheit und die Heimlichtuerei, die damit verbunden ist. Und Irmas jüngste Tochter entwickelt die gleiche schlechten Eigenschaften. Sie hat diese von ihrem Vater geerbt. Und nun erfährt auch Käthe endlich von den Machenschaften Heinrichs. Wie immer, hat die Autorin hier gekonnt Geschichte mit Fiktion gemischt. Wir können z.B. hier ganz genau die Rede Hitlers zum Kriegsbeginn lesen. Auch Schwester Pia ist eine reelle Person. Auch dass im Krieg einige Firmen ihre eigene Produktion einstellen mußten, um Kriegswaren herzustellen,, ist nicht erfunden. Wir erfahren sehr viel über das Jahr 1939 und noch haben die Falkenbachs samt Verwandtschaft keine Einschränkungen. Sie fahren große Autos und haben noch ihre Bediensteten. Ellin Carsta schreibt so identisch, dass man sich mitten in diese Zeit hineinversetzt fühlt. Ihre Ausdrucksweise ist klar und deutlich verständlich, jedes Kapitel ist derart gut aufgebaut, dass man nicht mehr aufhören will zu lesen. Das Buch hat auch eine gewisse Spannung, die Familienzwistigkeiten sind wirklich sehr glaubhaft. Das Buch endet wie üblich mit einem Cliffhanger und man wartet sehnlichst und gespannt auf die Nummer sieben, die ja jetzt bald erscheint. Das Cover zeigt das wunderschöne Gut und nach dem Lesen des Buches wird auch klar, was die große Pferdestatue zu bedeuten hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2023

Tod in der Waschmaschine

Tod in der Waschmaschine
0

Die Krimis dieses Autors sind ein Genuß. Kurz und knackig geschrieben, manchmal auch ein kleines bißchen obszön. Er nimmt einfach kein Blatt vor dem Mund. Dieser Bücher lesen sich leicht und schnell, man ...

Die Krimis dieses Autors sind ein Genuß. Kurz und knackig geschrieben, manchmal auch ein kleines bißchen obszön. Er nimmt einfach kein Blatt vor dem Mund. Dieser Bücher lesen sich leicht und schnell, man brauch nicht viel zu überlegen oder nachzudenken. wir werden schon von dem ersten Kapitel voll in das Geschehen hineinkatapultiert. Harry kommt von einer Dienstreise aus Deutschland zurück und freut sich schon auf sein gemütliches zuhause auf Formentera. Als er seine Küche betritt,, sitzt ein Mann am Tisch, tot. Sofort verständigt er seinen Kumpel Carlos, der bei der hiesigen Polizei arbeitet. Sein Haus wird von der Spusi in die Mange genommen. Als er nach zwei Tagen wieder sein Heim betreten darf, stört ihn ein ekliger Geruch. Und als er dann seine Schmutzwäsche in die Waschmaschine geben möchte, macht er ein unheimliche Entdeckung. Die Geschichte wird hier aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht von Harry und dann kommt ein Mauro zu Wort, dessen Leben hier von Kindheit an geschildert wird. Bei den Ermittlungen wird auch auf Kindesmißbrauch und Kindesprostitution gestoßen, ein wirklich brisantes Thema, das hier aufgegriffen wird. Wir bekommen es auch mit Korruption zu tun. Wirklich sehr interessante Aspekte, die hier beleuchtet werden. Ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite voller Spannung ist. Die Schriftgröße ist sehr gut lesbar, die Kapitel sind kurz und meistens durch ein Cliffhanger beendet. Wie schon erwähnt, ein Buch, das Beachtung finden solte. Das Cover zeigt eine einfache Wand, vor der eine Waschmaschine steht aus der Blut rinnt. Freu mich schon auf das nächste Buch von Harry Robson.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere