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Veröffentlicht am 15.06.2022

Fräulein Gold, die Stunde der Frauen

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
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Dies ist jetzt bereits der vierte Band um die Berliner Hebamme Hulda Gold. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1925. Hulda ist nun leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Letztes Jahr hat sie ...

Dies ist jetzt bereits der vierte Band um die Berliner Hebamme Hulda Gold. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1925. Hulda ist nun leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Letztes Jahr hat sie sich von dem Kriminaler Karl North getrennt und ist nun mit dem jungen Arzt Johann Wenckow liiert, der aus der Villengegend Frohnau stammt. Seine Eltern sind natürlich nicht begeistert von einer zukünftigen Schwiegertochter aus Schöneberg. Bei einem Fest in der Villengegend fällt ihr ein Dienstmädchen auf, das in Schwierigkeiten zu sein scheint. Hulda meint natürlich wie immer, helfen zu müssen, doch das bringt sie wieder einmal in eine sehr prekäre Situation, bei der es auch um ein verschwundenes Gemälde geht. Die Autorin entführt uns wieder in das Berlin der 20iger Jahre, die Armenviertel, die Arbeitslosigkeit. Die sozial schwachen Frauen werden jedes Jahr schwanger, aber da gibt es den § 218, der eine Abtreibung strafbar macht. Die Frauenheilkunde nimmt nun ihren Fortschritt und es sterben nicht mehr so viel Frauen am Kindbettfieber. Hulda liebt ihren Beruf und ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu dem jungen Arzt und ihrem Beruf und den Frauen, für die sie da sein soll. Mehrfach hat sie einen Heiratsantrag Johanns abgelehnt. Aber dann nimmt ihr das Schicksal die Entscheidung ab. Inzwischen sind mir Hulda, Felix, Frau Wunderlich, Bert und Karl und die anderen vertraut gewordene Personen, die ich nicht mehr missen will. Aber auch auf die politische Situation wird hier wieder eingegangen, wie in allen Büchern.auch. Anne Stern schreibt wie gewohnt sehr interessant, die Kapitel fliegen nur so dahin und man kann und möchte auch gar nicht mehr aufhören zum Lesen. Man kann sich gut in die Person der Hulda hineinversetzen und manchmal möchte man sie schütteln, damit sie nicht so Vorlaut in Schwierigkeiten kommt. Das Cover ist wie gewohnt sepiafarben und zeigt eine hübsche junge Frau. Voller Spannung warte ich schon auf die Fortsetzung, damit ich erfahre, wie das Leben der Huld Gold weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Aufbruch vol,ler Sehnsucht

Aufbruch voller Sehnsucht
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Dies ist der zweite Teil der Böhmen Saga. Er handelt in der Zeit zwischen 1945 und 1956. Die Autorin hat hier Erlebnisse ihrer eigenen Verwandtschaft mit Fiktion derart gekonnt vermischt, dass man manchmal ...

Dies ist der zweite Teil der Böhmen Saga. Er handelt in der Zeit zwischen 1945 und 1956. Die Autorin hat hier Erlebnisse ihrer eigenen Verwandtschaft mit Fiktion derart gekonnt vermischt, dass man manchmal glaubt, einem Tatsachenbericht ins Auge zu sehen. Nachdem Erika und Tante Mimi aus Böhmen vertrieben wurden, wurden sie in ein Lager interniert. Von dort aus konnten sie fliehen, kamen zuerst in Linz bei einer Bekannten unter und zogen dann weiter nach Wien zu einer alten Tante. Jedoch hatten es die Deutschen in Wien sehr schwer, wurden sie doch als Eindringlinge angesehen. Erika will studieren, aber es werden ihr sehr viele Steine in den Weg gelegt. Auf einer Party lernt Erika Erich kennen, einen Charmeur, der immer gut gelaunt ist und dem Leben nur die guten Seiten abgewinnen kann. Wir machen dann einen Zeitsprung von mehreren Jahren, Erika und Erich sind verheiratet und haben drei Kinder. Doch Erika möchte unbedingt auf die Kunstakademie. Wir erfahren auch, wie es Hanns, Herma und Emmi in der Zwischenzeit ergangen ist. Auch Erikas Bruder ist vom Krieg zurück und wieder mit Lea vereint. Was mir schon bei Erika in ihren jungen Jahren aufgefallen ist, sie kann sich sehr schnell für einen neuen Mann begeistern und ist dann himmelhochjauchzend verliebt. Auch als Ehefrau und Mutter verliebt sie sich in Erichs Freund Robert und als dann auch noch Jakub auftaucht, ist sie von ihm wieder total fasziniert. Erika hat bei mir immer mehr Sympathie verloren, sie scheint mir sehr oberflächlich zu sein und sehr ichbezogen. Aber vielleicht wird man das, wenn man in seiner Jugend während der Kriegsjahre auf so vieles verzichten muß. Wir erleben das Wirtschaftswunder, neue Wohnungen werden gebaut und die Leute können sich wieder etwas leisten. Ich bin mit dem Buch total verschmolzen, waren doch meine Eltern und mein Schwiegervater Heimatvertriebene, die voller Sehnsucht von der alten Heimat erzählten. Ich bin sehr gespannt, wie es dann mit Erika und ihrer gesamten Familie weitergeht, endet doch das Buch mit einem Pageturner und man wissen will, wie die Familien sich weiterentwickeln. Das Buch umfaßt 600 Seiten. Doch man fliegt nur so von einem Kapitel zum nächsten, denn man will das weitere Geschehen unbedingt wissen. Die Sprache ist gut zu lesen, es werden Fremdwörter vermeidet und die Kapitel sind sehr übersichtlich. Auch das Cover ist wieder sehr passend gewählt worden. Es zeigt ein junges Paar, das im Stil der 50iger Jahre gekleidet ist.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Zusammen stirbt man weniger allein

Zusammen stirbt man weniger allein
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Als ich das Buch anfing zu lesen, da hatte ich so meine Zweifel. Kam es mir doch so vor wie ein James-Bond-Verschnitt. Prügeleien, wo die Guten immer über die Bösen mit Wahnsinnskräften siegen. Doch je ...

Als ich das Buch anfing zu lesen, da hatte ich so meine Zweifel. Kam es mir doch so vor wie ein James-Bond-Verschnitt. Prügeleien, wo die Guten immer über die Bösen mit Wahnsinnskräften siegen. Doch je weiter ich las, desto spannender wurde es und letztendlich konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Lizzi ist eine taffe Anwältin, die sich von niemanden etwas vorschreiben lassen will. Und plötzlich steht Erik ein Personenschützer vor ihr, den ihr Vater beauftragt hat. Als Lizzi dann ihren Vater zur Rede stellen will, ist er spurlos verschwunden. Er geht nicht ans Handy, ist weder in seiner Frankfurter Wohnung noch in seiner Kanzlei. Dort liegt seine Sekretärin ermordet. Von Erick erfährt Lizzi, dass ihr Vater noch ein Anwesen in Thrüingen hat. Aber als sie in der Villa dort ankommen, fehlt jede Spur von ihm, aber im Drucker liegt noch eine Reiseroute nach England. Lizzi und Erik nehmen die nächste Fähre nach England und dort beginnt erst das Abenteuer und es wird nach ihrem Leben getrachtet. Lizzi möchte das Geheimnis um den Tod ihrer Mutter lösen und auch den Aufenthaltsort ihres Vaters finden. Die Autoren schreiben derart kurzweilig besonders die gegenseitigen Fotzeleien und sich auf den Arm nehmen geben dem ganze Buch einen besonderen Touch. Auch die Reise von Frankfurt nach Thüringen und von dort aus nach England ist voller Gefahren und dementsprechend auch geschrieben. Wir werden in Vorgäng eingeweiht, die schon jahrzehnte zurückliegen. Die Sprache ist gut verständlich, man fliegt nur so durch die Seiten und bei allem ist auch ein wenig englischer schwarzer Humor verwendet worden. Das Cover ist je besonders gut gelungen Auf einer einsamen Landstraße steuert ein Schaf einen Range Rover durch die Gegend. Ein Krimi, bei dem auch manches Mal gelacht werden darf.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Irmas Enkel

Irmas Enkel
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Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ...

Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ihrer Vorfahren nachempfunden. Das Buch beginnt mit der Geburt von Anni im Jahre 1914 und endet mit deren Tod 1980. Anni und ihre beiden Brüder Alfred und Willi wachsen mit ihrer Großmutter und ihrer Mutter Helene auf, der Vater blieb im Krieg. Das Leben war hart, die Kinder mußten viel arbeiten. Anni ,lernt Bruno kennen, die beiden heiraten. Doch auch Bruno fiel im Krieg ebenso wie der Bruder Willi. Alfred kam nie zurück, er galt als vermißt. Anni konnte ihre kleine Landwirtschaft nicht alleine bewältigen, deswegen heiratete sie 1946 ein zweites Mal, doch Frieder war kein guter Mann. Auch die gemeinsame Tochter Luise konnte von ihm kein Lob erwarten. Hier wird das Leben von Anni und ihren beiden Schwägerinnen geschildert, Ausgebomte wurden in dem kleinen Dorf Annis untergebracht und es entstanden dadurch auch lebenslange Freundschaften. Luise bricht aus dem bäuerlichen Leben aus und geht in die Stadt. Anni arbeitete zeitlebens schwer, nach dem Krieg wurden die Gebiete im Osten sozialistisch und dann wurden die LPGs gegründet und die Bauern wurden praktisch enteignet. Es entstand der Bauern- und Arbeiterstaat. Annis Neffe flüchtete noch vor dem Mauerbau in den Westen. Das Buch hat mich einsteils total fasziniert,, andersteils macht es mich sehr nachdenklich. Ich mußte immer wieder staunen, wie bescheiden die Leute waren und doch gab es immer Essen den Tisch, man war Selbstversorger. Interessant ist die Konstellation der Frauen beginnend mit der Urgroßmutter Irma, der Großmutter Helene, der Tochter Luise und der Enkeltochter Jette. Fünf Frauen begegnen und in dem Buch und fünf verschiedene Lebensphasen. Jede Frau dachte für sich das richtige zu tun. Die Autorin hat hier gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion vermischt. Besonders tiefsinnig und aufs Gemüt gehen die Soldatenbriefe, die sind also keine Idee der Schriftstellerin,, sondern die Briefe sind im Original wiedergegeben. Jedes Jahrzehnt, das hier angesprochen wird, hatte so seine eigenen Schwierigkeiten und die Frauen schwiegen sich aus, nichts wurde ausdebattiert. Ein besonderer Hingucker ist das Cover mit einem Originalfoto. Darauf sehen wir Irma, Helene, Anni, Alfred und Willi. Das Buch und die Personen darin werden in mir noch lange nachwirken und ich werde dieses Buch auch meinen Kindern und insbesondere den Enkeln zu lesen geben.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Die Leiche am Derich

Die Leiche am Deich
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Ein Roman, der an der Nordseeküste, in Ostfriesland spielt. Gesine Felber hat in dem kleinen und bescheidenen Ort Sünnum eine kleine Wirtschaft mit angrenzdem Dorfladen. Am Abend trifft sich dort die ...

Ein Roman, der an der Nordseeküste, in Ostfriesland spielt. Gesine Felber hat in dem kleinen und bescheidenen Ort Sünnum eine kleine Wirtschaft mit angrenzdem Dorfladen. Am Abend trifft sich dort die Bevölkerung bei einem Bier, das die Wirtin selbst braut und es herrscht immer eine Bombenstimmung. Doch dann wird eines nachts die Frau des Milchbauern Burmeister am Strand tot aufgefunden. Ermordet durch einen Stich ins Herzen. Nun wird natürlich spekuliert, warum Kerstin sterben mußte. Waren es die Umweltaktivisten. Denn Burmeister möchte einen großen Milchstall errichten. Ein paar Tage später wird eine weitere Person ermordet. Nun beginnt das größe Rätseln. Gesines Tochter ist bei der hiesigen Polizei und nimmt die Ermittlungen auf, aber ihre Mutter funkt ihr immer wieder dazwischen, was Gesine des öfteren in eine gefährliche Lage bringt. Jeder der Dorfbewohner wird von nun an kritisch betrachtet. Ein Krimi, der viel heitere Stellen hat und der uns oft vergessen läßt, dass das Buch ein Krimi ist. Für meinem Geschmack wird hier viel zu viel geredet, das läßt den eigentlichen Inhalt manchmal in den Hintergrund treten. Die Ausdrucksweise des Buches ist gut verständlich, die Kapitel sind kurz und lassen sich gut lesen. Hier wird der trockene Humor der Friesen zum Ausdruck gebracht und so mancher Satz wird in dem friesischen Dialekt gesprochen, was dem Buch einen besonderen Reiz verleiht. Die Landschaft und die Menschen werden hier sehr gut beschrieben und man kann sich alles vorstellen, die verräucherte kleine Kneipe, die Männer, die nicht mehr ganz nüchtern sind. Auch die Naturerscheinungen gibt der Autor präzise wieder. Ein Buch, das an Urlaub erinnert...an der Nordseeküste, am schneeweisen Strand, sie die Fische im Wasser.... Ein richtiges Buch für den Sommer. Das Cover mit dem typischen Friesenhaus und den dunklen tiefhängenden Wolken lassen uns wissen, dass da Gefahr besteht,

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