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Veröffentlicht am 06.04.2021

Festbierleichen

Festbierleichen
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Lokalkolorit vom Feinsten. Ich bin einfach begeistert: An Ludwigshafens Badestrand wird ein abgetrennter Finger angespült. In einer Brauerei sitz der Wachmann tot in seiner Kabine, in einem Chemiewerk ...

Lokalkolorit vom Feinsten. Ich bin einfach begeistert: An Ludwigshafens Badestrand wird ein abgetrennter Finger angespült. In einer Brauerei sitz der Wachmann tot in seiner Kabine, in einem Chemiewerk wird eingebrochen. Aber nicht genug, das Bier beim Brezelfest soll vergiftet werden. Irina, ein russische Studentin hat sich zur Brezenkönigin beworben, bereut es aber bald schon wieder. Und dann ist da noch der junge Praktikant Quirin, der Irina den Hof macht und ihr Ersatzvater Andre, bei dem sie in Untermiete wohnt, ist darüber sehr eifersüchtig. Andre, der mit Kommissar Frank Achill befreundet ist, will bei den Ermittlungen dazu helfen. Da zumal jetzt auch noch ein Erpresserbrief bei der Brauerei Eichbaum eingeht (wo Quiri und Irana ihr Praktikum ableisten) meint Andre, auch ermitteln zu müssen. Dabei gibt es einige wirklich lustige Episoden, ich erinner an die Verfolgung Andres eines Asiaten mit einem E-Scooter. Das Buch ist wirklich unheimlich interessant und auch sehr spannend. Man meint, den Täter schon zu kennen. Aber dann kommt ein anderer Verdächtiger und wir schwenken um. Bis zum Schluß wußte ich wirklich nicht, wer hinter all diesen Manipulationen steckt. Jedoch bei aller Tragik sind so viele Stellen, die einfach erheiternd sind und den Leser zum Lachen bringen. Alles kein todernst gemeintes Buch. Außerdem gefallen mir die verschiedenen Dialekte. vom richtigen Pfälzerisch geht es bis zum Urbayrischen, einfach herrlich, diese Sprachweisen. Die Ausdrucksweise des Autors list sich gut. Sie ist nicht überkanditelt, so dass die die Seiten nur so dahinfliegen, auch wegen der Spannung. Das Titelbild mit dem Ausflugsdampfer und dem Feuerwerk gibt die Festtagssstimmung des Brezenfestes wieder. Ein wirklich stimmiges Buch, bei dem auch der Kommissar wegen seines Alleingangs bei den Ermittlungen auch mal eine saftige Verwarnung bekommt. Wie im richtigen Leben.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Covid 19 oder die Vertreibung aus dem Paradies

Covid-19 oder Die Vertreibung aus dem Paradies
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Schon allein das Cover zeigt, worum es sich hier handelt. Wir sehen einen Menschen in einem Schutzanzug, den die Coronaviren umschwirren, ganz der heutigen Zeit angepaßt und das nun seit über einem Jahr. ...

Schon allein das Cover zeigt, worum es sich hier handelt. Wir sehen einen Menschen in einem Schutzanzug, den die Coronaviren umschwirren, ganz der heutigen Zeit angepaßt und das nun seit über einem Jahr. Rosi und Peter, ein Rentnerpaar nahe an die 80, überwintern alljährlich in Fuerteventura, um der Kälte zu entgehen und dort in der Sonne den Frühling zu genießen. Doch heuer ist etwas anders. Kaum sind sie ein paar Tage dort, wird in der Presse bekanntgegeben, dass sich in China ein neuer Virus sehr schnell verbreitet, es hat schon viele Tote gegeben. Noch ist die Gefahr in weiter Ferne, doch täglich kommen in den Medien neue Schauerbotschaften, bis das Virus auch spanischen Boden erreicht hat. Während Peter die Sache noch nicht so ernst nimmt, breiten sich bei Rosi Panikattaken aus, die ersten Hotels schließen, der Strand darf nicht mehr betreten werden und man darf nur noch zum Einkaufen kurz aus dem Haus. Die Fluggesellschaft, die für den Rückflug gebucht war, reagiert einfach nicht mehr. Mit Müh unf Not finden sie noch eine Maschine, die sie nach Deutschland bringt. Dieses Buch ist aus der Realität entstanden und es läßt uns nochmals Revue passieren, was vor über 12 Monaten so scheinbar harmlos begann. Inzwischen haben wir zwar einen Impfstoff, aber es ist nur ein Bruchteil der Bevölkerung geimpft. Soll dies die moderne Pest sein. Das Buch liest sich wie ein Tatsachenbericht und nie wie ein Roman und die Fortsetzung ist leider noch offen. Ich hoffe, dass wir bald gegen diese schlimme Krankheit gewinnen werden. Ich habe dieses Buch in einem Zug gelesen, ohne nur einmal abzusetzen. Der Autor hat hier wirklich nichts verschwiegen.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Geschwistergift

Geschwistergift
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Ein Buch, das sehr an die Nieren geht und mich ganz an unsere eigene Situation erinnert, denn der Bruder meines Mannes hat seine demente Mutter dazu gebracht, ein anderes Testament aufzusetzen, wo er als ...

Ein Buch, das sehr an die Nieren geht und mich ganz an unsere eigene Situation erinnert, denn der Bruder meines Mannes hat seine demente Mutter dazu gebracht, ein anderes Testament aufzusetzen, wo er als Alleinerbe eingesetzt wird, obwohl die Schwiegermutter ihr Vermögen zu größeren Teilen meine Mann vermacht hat, da er 30 Jahre lang, Haus und Garten gepflegt hat und sich um die Mutter gesorgt hat. Hier in diesem Buch ist die Mutter noch recht selbständig, bis sie ein Gallenkarzinom zum Pflegefall macht. Von ihren drei Kindern kümmert sich die älteste Tochter rührend um sie, obgleich diese in München wohnt,100te von Kilometern zu fahren hat und alles in ihrem Leben zurückstellt. Die andere Tochter und der Sohn kümmert das nicht und doch bewegen sie ihre Mutter, das Testament zu ändern. Sie hat dies gutgläubig unterschrieben, ohne es durchzulesen. Doch dann merkt dies die älteste Tochter und kannd das gerade noch rückgängig machen. Hier wird geschildert, wie schwierig es ist, die Muttre zuhause zu pflegen. Das wenige, das sie ißt, erbriicht sie sogleich,. Und sie leidet unter dem Zerwürfnis ihrer Kinder, was in ihr krankes Leben nochmals Unruhe bringt. Mich hat dieses Buch zutiefst erschüttert, man muß Angst haben, selbst einmal in diese Situation zu kommen und wirklich vollständig auf andere Personen angewiesen zu sein. Sogar am Krankenbett kommen sich die Geschwister in die Haare, denn die jüngere Tochter und der Sohn haben Angst zu kurz zu kommen. Das Buch zeigt wieder, das man wirklich rechtzeitig alles für sein Ende vorbereiten soll und sein Testament bei Gericht oder beim Notar hinterlegen soll. Und auch wenn man sich noch so schlecht fühlt, nichts unterschreiben. Lieber eine fremde Person wie Krankenschwester und dergleichen dazuholt, die das vor- und mitlesen soll. Die Autorin schildert hier einen Fall, der mitten aus dem Leben gegriffen zu sein scheint.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Sünden auf der Arbeit

Sünden auf der Arbeit | Erotische Geschichten
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Welch phantastische Geschichten, die einem das Arbeitsleben erleichtern würden. Eben Geschichten, die in der Phantasie stattfinden. Hier werden in kurzen, aber sehr prickelnden Geschichten erotische Erlebnisse ...

Welch phantastische Geschichten, die einem das Arbeitsleben erleichtern würden. Eben Geschichten, die in der Phantasie stattfinden. Hier werden in kurzen, aber sehr prickelnden Geschichten erotische Erlebnisse am Arbeitsplatz erzählt. Egal ob die Sekretärin mit dem Chef (was mitunter keine Klischee ist), die Stewardess, die Krankenschwester, die Verkäuferin, die Friseuse an ihrem Arbeitsplatz sehr lustvolle Abenteuer haben. Hier werden Massagen in jeder Form angeboten, verschiedene Sexpraktiken lassen dem Leser sein Kopfkino ablaufen. Es sind 10 Geschichten in den verschiedensten Situationen und alle haben ihren Reiz, könnte jedoch ein Kollege das lustvolle Zusammensein stören. Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil, ihre Sprache ist nicht vulgar und sie beschreibt des Liebesspiel mit sehr erotischen Worten. So mancher würde sich so ein Arbeitsleben auch wünschen. Das Cover zeigt zwei sehr freizügige Damen: Eine Polizistin und eine Krankenschwester. Ein sehr schönes Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen kann. Ein Buch, das uns mit auf eine erotische Reise nimmt und seine Geschichten sehr abwechslungsreich sind.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Der gefrorene Himmel

Der gefrorene Himmel
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Ein Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch läßt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren ...

Ein Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch läßt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren miteinweben. Saul gehört dem Stamm der Ojibwe an. Er erzählt sein Leben aus einer Suchtanstalt, in der er sich befindet, um von seiner Alkoholsucht freizukommen. Bis zu seinem achten Lebensjahr wächst er bei seiner Großmutter auf, da seine Eltern dem Alkohol total verfallen sind. Die Großmutter lehrt ihm die indianische Lebensweise. Als diese stirbt, wird er zwangsweise in die Residential School eingewiesen. Dort werden sie gezüchtigt, die indianische Lebensweise wird ihnen herausgeprügelt und sie werden sexuell belästigt. Saul beginnt mit dem Eishockey, um damit all den Schmerz und die Wut hinauszuschreien. Er wird einer der besten Spieler und darf in den führenden Mannschaften mitspielen. Doch das Schicksal, indianischer Abstammung zu sein, holt ihn ein und er verfällt dem Alkoholismus. Der Autor erzählt in kurzen Kapiteln sehr detailliert Sauls Leben und man spürt, dass dies nicht Fiktion ist, sondern diese intensiven schmerzhaften Schilderungen muß man selbst erlebt haben. Mit eindrucksvollen Worten beschreibt er Kanadas Natur, die weiten Wälder, die zugefrorenen Seen und die miefigen Industriestätte. Das karge und menschenverachtende Leben in der Residential School. Und seine großen Erfolge beim Hockey, wo Saul alle Techniken des Spiels beherrscht und schneller als alle anderen war. Mich hat das Buch tief beeindruckt. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz gehalten und man muß nach jedem Kapitel immer wieder innehalten um das zu verstehen, was da erzählt wurde. Der eisblaue Einband mit dem Pferd im Vordergrund weist auf die indische Tradition des Autors hin. 100 % zu empfehlen. Und man fragt sich, wer gibt den Menschen das Recht, die alten indianischen Traditionen und Rituale diesen Menschen zu verbieten.

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