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Veröffentlicht am 09.01.2021

Hafenstr. 52

Hafenstraße 52
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Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. ...

Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. Eines Tages verabredet sich eine fremde Frau mit dem Privatermittler Simon Winter. Sie treffen sich auf einer Brücke, die Frau hat den Mantelkragen hochgeschlagen und die Mütze tief ins Gesicht gezogen und bittet Winter, einen neuerlichen Brandanschlag zum 20jährigen Jubiläum zu verhindern. Mehr kann und will sie nicht erzählen, denn sie will denjenigen nicht belasten, der das vor hat. Inzwischen wird ein Asyant tot aus einem Fluß geborgen, ein alter Mann wird erschlagen, der den Täte der vorherigen Taten gesehen hat. Winter kann durch ausführliche und umfangreiche Recherchen die Frau ausfindig machen, doch sie ist nicht bereit, auszusagen. Doch er will den Anschlag verhindern und trifft dort dann tatsächlich auf den Täter. Mit knapper Not kann Winter dem Tod entkommen. Wie üblich von Jobst Schlennstedt sind seine Krimis derart authentisch und spannend dargestellt. Er versteht es, den Leser derart in seinen Bann zu ziehen, dass er das Buch bis zum Schluß nicht aus der Hand legen kann. Winter ist ein introvertierter Einzelgänger, der bis vor kurzem in einer Wohnwagenkolonie gewohnt hat. Er ist stur und egozentrisch und meint, die Fälle immer alleine lösen zu können, was ihn aber immer in große Lebensgefahr bringt. In diesem Buch wird auf ein Thema zurückgegriffen, wie es wirklich im Jahr 1996 stattgefunden hat. Hier vermischt der Autor gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion und man ist von dieser Thematik sehr gefangen. Besonders die kursiv geschriebenen Sätze sind voller Dramatik, die brennenden Menschen, die Schreie, das Feuer. Dem Leser wird hier das Grauen pur vorgesetzt. Der Schluß des Buches ist sehr dramatisch, das Ende ist nicht vorprogrammiert, man kann sich dazu dann selbst seine Gedanken machen. Man wird danach schon zum Nachdenken angeregt. Wie immer, Schlennstedt versteht, seine Leser bei Stimmung zu halten.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Im Bann der magischen Inseln

Im Bann der magischen Insel
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Dieses Buch bietet dem Leser alles, was einen fesselnden Roman ausmacht: Liebe, ferne Länder, Abenteuer, exotische Menschen, Gefahr....Schon das Cover macht auf das Buch aufmerksam. Ein Herrenhaus im Hintergrund ...

Dieses Buch bietet dem Leser alles, was einen fesselnden Roman ausmacht: Liebe, ferne Länder, Abenteuer, exotische Menschen, Gefahr....Schon das Cover macht auf das Buch aufmerksam. Ein Herrenhaus im Hintergrund und vorne im Bild eine junge Frau mit einem weißen Spitzenkleid. Jean de Percaults hat von seinem verstorbenen Bruder eine Zuckerrohrplantage auf Guadeloupe geerbt. Man schreibt das Jahr 1836. Als er aber trotz seiner Zusage nicht bei seiner Familie in Paris eintrifft, macht sich die Ehefrau mit dem Sohn und der Tochter samt Hauslehrer auf die beschwerliche Reise. Auf dem Weg zum Schiff drückt eine Wahrsagerin der Tochter Julie ein wertlos ausschauendes Amulett in die Hand. Dieses wird im Laufe des Buches noch eine tragende Rolle spielen. Als die Familie auf der Insel ankommt, werden sie vom Verwalter nicht gerade freundlich empfangen. Es wird ihnen mitgeteilt, des Jean bereits in Frankreich ist. Der Sohn macht sich auf die Suche nach seinem Vater und gerät dabei selbst in sehr große Gefahr. Julie verliebt sich unglücklich und unsterblich. Wir erleben in dem Buch Voodoozauber, wir erfahren, wie unmenschlich die Sklaven behandelt und gehalten wurden und wir erleben die Schönheit und die Fülle der Natur, die Naturgewalten und das Leben der Plantagenbesitzer. Die Autorin versteht es total, den Leser zu fesseln und ihn in eine andere Welt hineinzuführen. Guadeloupe wird in den herrlichsten Farben dargestellt, jedoch beherrschen auch Krankheiten und Standesunterschiede das Leben. Ein Buch voller Zauber und Magie, das uns wie von selbst durch die fast 500 Seiten fliegen läßt. Das Ende ist offen, natürlich ein Cliffhanger und man ist gespannt und kann kaum die Fortsetzung dieses außerordentlich anziehenden Romans abwarten.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Cassandra Carpers fabelhaftes Cafe

Cassandra Carpers fabelhaftes Café
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Emma wird wieder einmal von den Clark Brüder gehänselt und flieht deswegen vor ihnen in ein Cafe. Als sie sich näher umsieht, steht die Besitzerin hinter dem Tresen und bietet ihr einen Cupcake an, denn ...

Emma wird wieder einmal von den Clark Brüder gehänselt und flieht deswegen vor ihnen in ein Cafe. Als sie sich näher umsieht, steht die Besitzerin hinter dem Tresen und bietet ihr einen Cupcake an, denn in dem Cafe gibt es jede Art von diesen süßen Dingern. Emma wählt sich ein süßes Teil mit Nougat aus. Aber was sie nicht weiß, es ist ein Zaubergebäck und die zarte Frau ist eine Hexe. Als Emma den Cupcake gegessen hat, wird irh plötzlich ganz sonderbar. Sie geht in den Keller und findet eine Unmenge von Büchern, deren Inhalt alles mit Zauberei zu tun hat. Und dann erlebt Emma Abenteuer, die ihr nicht einmal im Traum sehen werdet. Ein wirklich wunderschön geschriebenes Buch für Kinder und Jugendliche, die sich vom Alltag weg verzaubern lassen wollen. In dem Buch geschehen übernatürliche Dinge, man kann das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Emma erlebt Dinge und der Leser kann zwischen Gut und Böse unterscheiden. Das Buch ist gut verständlich geschrieben, so dass die Kinder keine Schwierigkeiten beim Lesen haben und es ist auch leicht verständlich. Dies ist der erste Teil über die Hexe Cassandra und man möchte wissen, wie es im zweiten Band weitergeht. Auch das in Lilatönen gehaltene Cover ist sehr gut ausgewählt. Doch gebt acht vor der Schlange, die sich rechts unten befindet.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Seelen unter dem Eis

Seelen unter dem Eis
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Tom, ein erfolgreicher Mann, leitet eine Werbeagentur. Er fährt Porsche, kann sich jeden Wunsch erfüllen, hat Haus und Ferienhaus und eine hübsche Frau. Nebenbei hat er an der Universität noch einen Lehrauftrag. ...

Tom, ein erfolgreicher Mann, leitet eine Werbeagentur. Er fährt Porsche, kann sich jeden Wunsch erfüllen, hat Haus und Ferienhaus und eine hübsche Frau. Nebenbei hat er an der Universität noch einen Lehrauftrag. Da beschwert sich eine junge Frau bei ihm über die schlechten Noten, die er ihr vergibt und wird dabei ziemlich ausfallend und bricht in Tränen aus. Doch von diesem Augenblick an ist er ihr verfallen. Amal ist überhaupt nicht hübsch, ihr Körper ist unproportional und doch kommt er von dieser Frau nicht los. Er führt ein Doppelleben, denn einsteils will er seine Ehe aufrecht erhalten, andernteils kann er ohne die animalische Amal nicht sein. Doch dann kommt es zu einer Tragödie, wie es schlimmer nicht hätte kommen können. Das Buch basiert auf zwei Ebenen. Einmal wird das Leben Toms in all seinen Facetten geschildert, dann wieder der Aufenthalt im Paradies, einem Gefängnis, das keiner mehr leben verlassen wird. Zum einen wird uns ein Leben in Saus und Braus geschildert, dann wieder der bedrückende Alltag, die Kälte und der Hass im Gefängnis. Die Autorin beschreibt hier Wesen und Charakter von verschiedenen Personen sehr detailiert und geht mit ihrem Wissen bis tief in die Seele der Menschen ein. Wenn man das Verhalten von Amal näher betrachtet, sieht man, dass dies eine tief zerrüttete und seelisch schwer kranke Frau ist. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Spannung steigt von Seite zu Seite, nie weiß man genau, welche Schandtaten als nächstes erfolgen,. Über das Ende des Buches ist man mehr als überrascht, der Leser hat viel zu verdauen und nachzudenken. Ich glaube dass jeder, der dieses Buch gelesen hat, noch lange die Geschehnisse nicht vergessen kann. Das schwarz-weiße Cover mit der blassen Frau und der Träne auf der Wange gibt dem Buch noch das gewisse Etwas. Eine Lektüre, die schwer verdaulich ist.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Lotte mischt mit

Lotte mischt mit
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Kriminalkommissar Sigi Siebert macht mit seiner Frau Lotte machen Urlaub in Werder an der Havel. Als sie eine Radtour unternehmen, hören sie plötzlich nacheinander zwei Schüsse. Lotte meint, eine schwarzgekleidete ...

Kriminalkommissar Sigi Siebert macht mit seiner Frau Lotte machen Urlaub in Werder an der Havel. Als sie eine Radtour unternehmen, hören sie plötzlich nacheinander zwei Schüsse. Lotte meint, eine schwarzgekleidete Person in einem der Häuser hineingehen gesehen zu haben. Als Sigi und Lotte in das Haus gehen, finden sie die Leichen von zwei Frauen. Sigi informiert sofort die Kollegen in Potsdam. Natürlich wird Lotte als Zeugin vernommen und sie meint in der Person, die sie gesehen hat, eine Urlaubsbekanntschaft erkannt zu haben. Zugleich in einem anderen Handlungsstrang wird über das Leben einer jungen Frau in der damaligen DDR berichtet, die angeblich nicht linientreu war und sie unter den Repressalien des damaligen Regimes leiden mußte. Gekonnt vermischt der Autor beide Handlungsstränge zusammen, so dass am Schluß ein sehr gutes Ergebnis erzielt wird. Lange werden wir auf falsche Fährten geführt, wir meinen, den Täter schon in der Mitte des Buches zu kennen, was aber eine Finte ist. Wir wir von Klaus Heimann gewohnt sind, ist die Sprache gut zu lesen und leicht verständlich. Der Spannungsbogen wächst von Kapitel zu Kapitel und man ermittelt sozusagen mit Sigi und seinen Kollegen Möhrchen und Erich. Die Person des Sigi und seiner Ehefrau ist wirklich sehr gut dargestellt. Sigi möchte es in seiner Freizeit eher ruhig und behaglich, seine Ehefrau hat dagegen immer für ihn etwas zu tun. Ein jeder der Krimis über Siebert ist anders geschrieben, kein Buch gleicht dem anderen. Ein wirklich gut geschriebener Krimi, bei dem die Kriminaler keine Helden sind, sondern Menschen wie du und ich. Auch das Cover mit dem Eisenzaun ist gut gewählt.

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