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Veröffentlicht am 06.10.2021

Die Teehändlerin

Die Teehändlerin
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Wir werden hier in das Frankfurt um 1840 geführt, Biedermeierzeit. Die Familie Ronnefeldt betreibt hier einen Tee- und Kolionalwarenhandel. Während Tobias Ronnefeldt sich um das Geschäft kümmert, ist seine ...

Wir werden hier in das Frankfurt um 1840 geführt, Biedermeierzeit. Die Familie Ronnefeldt betreibt hier einen Tee- und Kolionalwarenhandel. Während Tobias Ronnefeldt sich um das Geschäft kümmert, ist seine Frau Friedericke für die fünf Kinder und den Haushalt zuständig. Als sich eine Möglichkeit ergibt, nach China zu reisen, entschließt sich Tobias dazu. Hier möchte er neuen Tee kaufen und neue Geschäftsverbindungen knüpfen. Da er außerdem ein begeisteter Hobbyforscher ist, möchte er seine Zeit in China auch dazu nutzen. Während dieser Zeit soll sich sein Prokurist um den Laden kümmern. Da Friedericke dort auch aushilft, entdeckt sie, dass der Prokurist Geld veruntreut und auf eigene Faust irgendwelche Waren verkauft. Als sie ihn auf frischer Tat ertappt, kündigt sie ihm fristlos und kümmert sich von da an selbst um das Geschäft. Als nach vielen Monaten Tobias aus China zurückkommt, gefällt ihm die Selbständigkeit seiner Frau überhaupt nicht. Die Autorin hat sich für diesen Roman ausreichenden Recherchen unterworfen, da es das Teehaus Ronnefeldt wirklich gibt. Sehr gekonnt vermischt sie hier Wirklichkeit mit Fiktion, verschmilzt reelle Personen mit Romanfiguren. Wir sehen, dass die Stellung der Frau zu dieser nicht viel ausmachte. Die Frauen waren für Küche, Kinder und Kirche zuständig und dem Manne untertan. Auch wurden die Juden schon damals verfolgt und sollten nicht zu engen Kontakt mit den Christen haben. Außerdem war die Kluft zwischen Protestanten und Christen sehr groß, eine Ehe zwischen Beiden wäre undenkbar gewesen. Am Anfang liest sich das Buch etwas langatmig. Aber dann geht es um so interessanter und spannender weiter. Die Ereignisse überschlagen sich und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Wir lernen die gesamte Verwandtschaft und Freunde der Ronnefeldts kennen. Auch über den Tee erfahren wir einiges Wissenswerte und dürfen auch kurz nach China hineinschnuppern. Die Ronnefeldts sind heute noch im Teegeschäft tätig. Die Sprache im Buch liest sich leicht und flüssig, die Kapitel sind jeweils mit einem Datum versehen. Am Anfang finden wir einen Stadtplan und ein Namensverzeichnis. So kann man sich immer informieren. Dies war der erste Teil der Ronnefeldtsaga. Er endet mit vielen offenen Fragen und man wartet schon voller Ungeduld auf die Fortsetzung selbst. Das Cover ist ganz im Stil der damaligen Zeit gehalten. Ein junge Frau schaut sinnend aus dem Fenster auf eine Häuserzeile in Frankfurt. Davor sind einige Teeutensilien aufgereiht. Auf alle Fälle eine wunderbare und lehrreiche Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Witzige Weihnachtspullover

Witzige Weihnachtspullover
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Ein Buch, bei dem man schon im Sommer Lust auf Weihnachten bekommt. Die schönsten Pullover sind dort zum Nachstricken vorhanden. Vom Kind bis zum Opa, für alle in der Familie ist da ein passender Pulli ...

Ein Buch, bei dem man schon im Sommer Lust auf Weihnachten bekommt. Die schönsten Pullover sind dort zum Nachstricken vorhanden. Vom Kind bis zum Opa, für alle in der Familie ist da ein passender Pulli dabei. Egal ob mit Rentier, Weihnachtsmann, Tanne oder vielem mehr. Aber man kann auch Socken, Schals, Kinderhöschen mit Weihnachtsmotiven stricken. Die Anleitung ist Schritt für Schritt verständlich beschrieben. Und es sind auch für Anfänger Weihnachtsmotive dabei. Ein Buch, das uns Weihnachten schon jetzt spüren läßt.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Atelier Rosen

Atelier Rosen
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Ein romantisches Buch, das uns ins Jahr 1830 nach Kassel entführt. Die 20jährige Elise arbeitet in einem Putzmacher-Atelier, das ihrer Mutter gehört. Zu dem Stammpersonal gehören noch die Großmutter und ...

Ein romantisches Buch, das uns ins Jahr 1830 nach Kassel entführt. Die 20jährige Elise arbeitet in einem Putzmacher-Atelier, das ihrer Mutter gehört. Zu dem Stammpersonal gehören noch die Großmutter und zwei Putzmacherinnen. Als sie eines Tages einen Auftrag von der Adeligen Sybilla von Schönhöff erhalten, wird aus dem geschäftlichen Auftrag eine sehr innige Freundschaft zwischen Elisa und Sybilla. Sie lernt auch Sybillas Verlobten von Haynau kennen. Dieser verliebt sich unsterblich in Elisa und duelliert sich wegen Elisa. Doch dann wird die junge Putzmacherin vo m Kurfürsten der Stadt verwiesen wegen Hurerei. Sybilla findet Zuflucht in Frankfurt. Leider kennt sie ihren Vater nicht, denn die Mutter eine eine kurze Liason mit einem Mann, der für den Kurfürsten tätig war. Doch sie verrät Elisa nichts weiteren. Doch dann macht sie sich auf der Suche nach ihrem Vater. Ein Buch voller Verwirrungen und Verwicklungen, aber Elisa kann sich in Frankfurt behaupten. Die Mutter wird als sehr strenge Frau dargestellt. Die beiden Angestellten im Atelier bringen nochmals ein wenig Unterhaltung in das Buch. Mir gefällt sehr gut, wie die Arbeit der Frauen beschrieben wird, wie einfacher Hut aufgepimpt wird. Handschuhe werden gehäkelt, Taschentücher bestickt. Die Autorin führt uns geschickt in eine Welt vor fas 200 Jahren. Es war alles strenger, der Fürst wachte über seine Untertanen. Er selbst lebte nach seinem Gusto. Heiterkeit in das Buch verbreitet Moritz, der Sohn einer der Näherin. Ein Luftikus, der das Leben all zu leicht nimmt. Die Autorin schreibt in einer Sprache, die leicht zu verstehen ist und man merkt genau, dass sie umfangreich recherchiert hat und uns das Kassel zu jener Zeit zu gut beschreibt. Das Buch endet sozusagen mit einem offenen Ende. Man hat noch so viele Fragen. Aber im Herbst 2022 erscheint der Nachfolgeband. Das Cover ist wunderbar gestaltet. Es zeigt eine junge Frau in der Mode der damaligen Zeit., sie schaut auf die Marktgasse in Kassel und im Vordergrund sind wunderbare Hüte mit einem großen Blütenarrangement

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Flora Cabret

Flora Cabret
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Ein authentisches Buch das zeigt, dass Wunden, die einem in der Kindheit zugefügt wurden, das ganze Leben beeinflussen können. Flora lebt seit zweit Jahren in einer On-Off-Beziehung mit Christof. Sie hängt ...

Ein authentisches Buch das zeigt, dass Wunden, die einem in der Kindheit zugefügt wurden, das ganze Leben beeinflussen können. Flora lebt seit zweit Jahren in einer On-Off-Beziehung mit Christof. Sie hängt an dieser Beziehung. Als Christof sie nach einer Operation allein laßt macht sie eine psychosomatische Kur. Dort lernt sie Paul kennen, hat Sex mit ihm, der von den Therapeuten verboten wird. Zuhause lernt sie wieder einen Mann kennen, auch die Beziehung geht schief. Durch die Ablehnung ihrer Eltern in der Kindheit hat sie ein übersteigendes Geborgenheitsgefühl. Sie möchte viel kuscheln, aber auch Sex. Sie wird von den Männer ausgenützt und benützt. Ein Buch, das sehr in die Tiefe geht und vom Leser sehr viel abverlangt. Die Autorin schreibt in einem guten Stil, due Kapitel fliegen nur so dahin, nicht zuletzt, weil man wissen will, wie es mit Flor weitergeht. Und trotz all ihren Zerwürfnissen und Enttäuschungen kommt sie immer wieder auf die Füße, nicht zuletzt weil sie einen guten Beruf hat, in dem ihre Leistungen anerkannt wird und sie auch keine finanziellen Sorgen hat. Ich habe nach der Lektüre dieses Buches schon sehr nachdenken müssen, zumal das Borderlinesyndrom den Kranken sehr zu schaffen macht. Es ist eben eine seelische Erkrankung, die man den Personen nicht ansieht und dann oft über deren Verhalten verwundert ist. Am Ende des Buches hat sich Flora einigermaßen gefangen, nicht zuletzt, weil sie zwei sehr gute Freundinnen hat, die immer zu ihr stehen. Das Cover selbst zeigt eine fröhliche junge Fau. Dies täuscht, denn Borderlinern sieht man ihre Krankheit nicht an.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Alles Dunkel dieser Welt

Alles Dunkel dieser Welt
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Ein Buch, das uns in die tiefsten Abgründen der Drogenszene blicken läßt und das einen tief hinterzieht. Mark Lanegan, geboren 1964 war ein Muisker der Grunge- und Rockszene. Er kam in einem kleinen Städtchen ...

Ein Buch, das uns in die tiefsten Abgründen der Drogenszene blicken läßt und das einen tief hinterzieht. Mark Lanegan, geboren 1964 war ein Muisker der Grunge- und Rockszene. Er kam in einem kleinen Städtchen des Bundesstaates Washington zur Welt. Seine Mutter eine rechthaberische und schrille Frau, mit der er nie zurechtkam, da ihre Antworten Schläge waren, sein Vater ein stiller in sich gekehrter Mann, der gegen die Auswüchse seiner Frau nie ankam. Schon früh machte er mit Drogen Bekanntschaft, stahl, betrog und saß dann auch schon ein. Doch allem zum Trotz war er ein guter Musiker und trat mit seiner Band Screaming Trees überall auf. Marks Stimme war rau, kalt und paßte zu der Musik, die sie spielten. Die Mädchen himmelten ihn an und er hatte Sex mit allen. Er führte ein Leben mit Sex, Drugs und Alkohol. Doch er versank immer tiefer im Drogensumpf, konnte bald nicht mehr auftreten und war immer auf der Suche nach Stoff. Schließlich endete er auf der Straße. Viele seiner Bandkollegen sind an der Sucht gestorben. Doch trotz seines Absturzes hatte er noch einige wenige Freunde, die ihn in eine Entzugsklinik brachten. Heute ist er wieder als Musiker unterwegs. Das Buch zeigt uns in brutaler Offenheit, wohin Alkohol und Drogen führen. Ganz deutlich und ohne etwas zu verheimlichen wird der Entzug beschrieben. Für Mark muß es die Hölle gewesen sein, rechtzeitig kein Dope zu bekommen. Viele bekannte Musiker kreuzen seinen Weg wie z.B. Kurt Cobain und einige andere. Die Musik von Mark ist hart, voller Hass. Seine kratzige Stimme gibt den Songs einen gewissen Flow. Und beim Lesen fragt man sich, wie ein Körper diese Prozedur nur aushalten kann. Meiner Meinung müßte hier schon alle Organe kaputt sein. Seine damaligen Kumpels und die Fans bezeichneten ihn als den neuen Jim Morrison. Und trotz dieser ruinösen Vergangenheit hat Mark noch immer das gewisse Charisma nicht verloren. Eine schonungslose und offene Beichte eines unglücklichen und mit der Welt im Dauerclinch lebenden Mannes. Das Buch gibt uns den tiefen Einblick in ein aus den Fugen geratenes Leben. Das Cover ziert ein typisches Foto von Mark: Böser Blick und eine in den Mundwinkeln hängende Zigarette.

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