Hafenstr. 52
Hafenstraße 52Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. ...
Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. Eines Tages verabredet sich eine fremde Frau mit dem Privatermittler Simon Winter. Sie treffen sich auf einer Brücke, die Frau hat den Mantelkragen hochgeschlagen und die Mütze tief ins Gesicht gezogen und bittet Winter, einen neuerlichen Brandanschlag zum 20jährigen Jubiläum zu verhindern. Mehr kann und will sie nicht erzählen, denn sie will denjenigen nicht belasten, der das vor hat. Inzwischen wird ein Asyant tot aus einem Fluß geborgen, ein alter Mann wird erschlagen, der den Täte der vorherigen Taten gesehen hat. Winter kann durch ausführliche und umfangreiche Recherchen die Frau ausfindig machen, doch sie ist nicht bereit, auszusagen. Doch er will den Anschlag verhindern und trifft dort dann tatsächlich auf den Täter. Mit knapper Not kann Winter dem Tod entkommen. Wie üblich von Jobst Schlennstedt sind seine Krimis derart authentisch und spannend dargestellt. Er versteht es, den Leser derart in seinen Bann zu ziehen, dass er das Buch bis zum Schluß nicht aus der Hand legen kann. Winter ist ein introvertierter Einzelgänger, der bis vor kurzem in einer Wohnwagenkolonie gewohnt hat. Er ist stur und egozentrisch und meint, die Fälle immer alleine lösen zu können, was ihn aber immer in große Lebensgefahr bringt. In diesem Buch wird auf ein Thema zurückgegriffen, wie es wirklich im Jahr 1996 stattgefunden hat. Hier vermischt der Autor gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion und man ist von dieser Thematik sehr gefangen. Besonders die kursiv geschriebenen Sätze sind voller Dramatik, die brennenden Menschen, die Schreie, das Feuer. Dem Leser wird hier das Grauen pur vorgesetzt. Der Schluß des Buches ist sehr dramatisch, das Ende ist nicht vorprogrammiert, man kann sich dazu dann selbst seine Gedanken machen. Man wird danach schon zum Nachdenken angeregt. Wie immer, Schlennstedt versteht, seine Leser bei Stimmung zu halten.