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Veröffentlicht am 14.09.2018

Taktgefühle

Taktgefühle
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Elke kommt noch 23jähriger Abwesenheit wieder in die Provinz zurück, wo sie sich mit ihrem Bruder trifft, um die Villa ihrer Eltern zu verkaufen. Sie war von dort einst geflohen, nachdem sie Beifahrerin ...

Elke kommt noch 23jähriger Abwesenheit wieder in die Provinz zurück, wo sie sich mit ihrem Bruder trifft, um die Villa ihrer Eltern zu verkaufen. Sie war von dort einst geflohen, nachdem sie Beifahrerin in einem Auto war, das Fahrerflucht begangen hatte. Auch ihre große Liebe Walter verließ sie damals wortlos. Nun in ihrem Heimatort kommen alle Gefühle wieder hervor. Sie trifft ehemalige Klassenkameradinnen und sieht auch Walter wieder und sie merkt, dass sie immer noch Gefühle für ihn hat. Inzwischen ist er der Leiter einer Musikschule und bereitet seine Schüler auf einen Songcontest vor, Er behandelt jedoch einige der Mitwirkenden nicht gerade feinfühlig und so greift kurzerhand Elke ein, die ja auch Musik macht und sogar in einem Musical aufgetreten ist. Zwischen Elke und Walter entsteht eine Haßliebe und keiner der Beiden möchte sich bekennen oder aussprechen. Das Buch liest sich leicht, die einzelnen Kapitel sind gut eingeteilt. Hier geht es sehr viel um Musik. Jedoch hatte ich beim Lesen manchmal den Eindruck, ein Jugendbuch in Händen zu halten. Dies ist aber kein Nachteil für den Inhalt. Sehr genau werden die Probleme der Musikschüler dargestellt und auch der Zwist zwischen den einzelnen Lehrkräften. Das Cover möchte ich hiermit nochmals besonders hervorheben. Es zeigt einge Kassette, Musiknoten und Klaviertasten. Schon auf den ersten Blick wird man darauf hingewiesen, dass hier Musik eine große Rolle spielt. Dies ist der Nachfolgeband des Buches Festtagsgäste. Man kann Taktgefühle aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, da es ein in sich abgeschlossenes Buch ist.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Spielball des Schicksals

Spielball des Schicksals
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Ein Wahnsinnsbuch, ein Genre, das voll auf mich zugeschnitten ist. Das Buch hat mich total fasziniert, großartig. Ich bin total begeistert und wenn ich könnte, würde ich ganze 10 Punkte vergeben. Der Schriftsteller ...

Ein Wahnsinnsbuch, ein Genre, das voll auf mich zugeschnitten ist. Das Buch hat mich total fasziniert, großartig. Ich bin total begeistert und wenn ich könnte, würde ich ganze 10 Punkte vergeben. Der Schriftsteller Alexander findet im Nachlaß seiner Eltern Unterlagen seiner Ururahnin. Er ist von deren Leben sehr begeistert und möchte darüber einen Roman schreiben. Auf einer Schiffsreise lernt er die Schiffsärztin Vanessa kennen. Er läßt ihr sein Manuskript lesen und durch Zufall kommen beide darauf, dass Vanessa mit Tessa verwandt ist, die in Camillas Leben eine große Rolle spielte. Und so erhält das Buch zwei Handlungsstränge, einmal von 2016 bis 2018 und einmal von 1862 bis 1871, Die Handlungsorte sind Berlin und Paris. Camilla verbringt Zeit im Kloster, nachdem Tessa, die junge Geliebte ihres Vaters, mit den beiden Mädchen nichts anfangen kann. Als Camilla18 Jahre alt ist, verläßt sie das Kloster und bekommt in einem Textilgeschäft eine Tätigkeit als Schneiderin und Verkäuferin. Später erbt sie selbst ein Geschäft. Nach einer unglücklichen Liebe aber verliert sie ihr gesamtes Hab und Gut und findet eine Stelle im Krankenhaus in Berlin. Tessa verläßt nach einiger Zeit Camillas Vater, um in Paris als Tänzerin eine große Karriere zu machen. Dies gelingt ihr nicht und sie landet in der Gosse, bis sie in junger Adeliger heirartet. Inzwischen tobt der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich, viele Männer fallen oder werden vermißt. Wie aber geht das Leben für Tessa und Camilla weiter? Schon des Spoilen wegens darf ich hier nicht mehr verraten, Der Teil, der in der heutigen Zeit spielt, wird etwas kurz gehalten, aber das tut dem Geschehen und der Interessantheit des Buches keinen Abbruch. Hier wird das Leben im 19. Jahrhundert ganz genau dargestellt. Die sozialen Verhältnisse in Berlin unter Bismarck, die Unterschiede der einzelnen Schichten, dann das Elend in den Krankenhäusern, viele Menschen starben, da die Medizin noch nicht so weit war. Die Autorin beschreibt alles bildhaft, man leidet mit den Protagonisten. Ich habe mich beim Lesen dieses Buches unheimlich wohl gefühlt, zumal es einen in eine Welt führte, wo die Emanzipation noch nicht fortgeschritten war.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Zwei unte einem Schirm

Zwei unter einem Schirm
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Lotta arbeitet als Buchhalterin in einer großen Firma und ist mit ihrem Beruf und ihrem Leben unzufrieden. Jede Woche spielt sie Lotto, weil ihr der Trafikant in der Lottoannahmestelle sehr gut gefällt. ...

Lotta arbeitet als Buchhalterin in einer großen Firma und ist mit ihrem Beruf und ihrem Leben unzufrieden. Jede Woche spielt sie Lotto, weil ihr der Trafikant in der Lottoannahmestelle sehr gut gefällt. Gülcan arbeitet in der Türkei als Fremdenführerin und lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung in Istanbul. Sehr bald schon wird sie mit einem Mann verheiratet, der ihr verspricht, eine Ausbildung machen zu dürfen und sie geht zu ihm nach Salzburg. Dort aber ist sie sehr enttäuscht, denn in Salzburg muß sie zusammen mit ihren Schwiegereltern in einer kleinen Wohnung leben und statt eine Ausbildung zu erhalten, muß sie in der Hähnchenbraterei ihres Mannes schuften. Lotta allerdings hat Glück und hat einen Lottogewinn von 2 Millionen. In ihrer Euphorie kauft sie sofort eine teuere Handtasche, teuere Klamotten und ihr wird eine alte heruntergekommene Villa zu einem überteuerten Preis angeboten. Sie trifft sich mit falschen Freunden, die ihr Geld mit vollen Händen ausgeben und verjubeln, bis letztendlich nichts mehr da ist. Als Lotta total verzweifelt mit dem Taxi durch Wien fährt, trifft sie an einer Kreuzung Gülcan die sich von ihrem Mann getrennt hat. Die beiden Frauen tun sich zusammen. Gemeinsam wollen sie Lottas Schulden abbauen und auch der Trafikman tritt wieder in Lottas Leben. Ob dies alles ein gutes Ende nimmt, will ich hier allerdings noch nicht verraten: Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es geht sehr in die Gefühlswelt der beiden Frauen ein, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Erziehung nicht unterschiedlicher sein können. Lotta will in Saus und Braus leben. Gülcan ist tief religiös und arbeitsam. Das Buch tropft zwar nicht vor Spannung, aber man möchte immer wieder wissen, wie es mit Lotta und Gülcan weiter geht. Sehr gut hat sich der Autor in die Bedürfnisse und Situationen der Frauen hineingefunden. Nach dem Buch bin ich sehr nachdenkloich geworden und mir ist der Spruch in den Sinne gekommen: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Ein sehr unterhaltsames Buch über zwei Kulturen.

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Veröffentlicht am 04.09.2018

Der Flüstermann

Der Flüstermann: Thriller
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Ein Thriller der Spitzenklasse. Wenn man einmal mit dem Buch angefangen hat, kann man damit nicht mehr aufhören. Ein fruchtbaren Video wird ins Netz gestellt. Dabei wird eine mit Paketband gefesselte Frau ...

Ein Thriller der Spitzenklasse. Wenn man einmal mit dem Buch angefangen hat, kann man damit nicht mehr aufhören. Ein fruchtbaren Video wird ins Netz gestellt. Dabei wird eine mit Paketband gefesselte Frau in einem Aufzug bei lebendigem Leibe verbrannt. Ein paar Tage später erscheint das nächste Video, eine Frau wird Wüstensand erstickt. Die Ermittlerin Laura Kern arbeitet mit ihrem Kollegen Max auf Hochtouren, der Mörder mordet aber ununterbrochen weiter, als nächstes einen Mann. Bei einem ihrer Einsätze wird Max verletzt, so dass Taylor, ein Amerikaner, dessen Stelle einnimmt. Ein zweiter Handlungsstrang geht sechs Jahre zurück. Dort haben sich Studienfreunde ein Ferienhaus in Tunesien gemietet und wollen zwei Wochen entspannen und sich vergnügen. Es werden deren Eifersüchteleien und Spielchen beschrieben, der Leser weiß fast bis zum Schluß nicht, wie die beiden verschiedenen Sichtwiesen zusammenpassen sollen. Die Autorin führt uns desöfteren auf die falsche Fährte, läßt uns meinen, den Mörder zu kennen, was sich dann leider als Trugschluß herausstellt. Der Thriller ist voller Spannung, auf keine der fast 300 Seiten kommt einen Augenblick lang Langeweile auf. Man fragt sich immer wieder, wie krankt der Mörder sein muß, um sich solche Qualen und Todesarten auszudenken. Der Titel des Buches bezieht sich darauf, dass der Mörder seinen Opfern kurz vor dem Exitus etwas ins Ohr flüstert. Wirklich gekonnt geschrieben, Das Buch ist ein Muss für alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Der Todesschöpfer

Der Todesschöpfer
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Ein Thriller, der an Brutalität, Skrupel, Grausamkeit und Ekel kaum zu überbieten ist. Leute mit schwachen Nerven sollten dieses Buch nicht zur Hand nehmen. Schon das Cover zeigt uns ein Glas mit einem ...

Ein Thriller, der an Brutalität, Skrupel, Grausamkeit und Ekel kaum zu überbieten ist. Leute mit schwachen Nerven sollten dieses Buch nicht zur Hand nehmen. Schon das Cover zeigt uns ein Glas mit einem Knochen darin. Etwas bizarr. Klara Forst ermittelt hier in ihrem zweiten Fall. Ein Kommissarin, die ganz aus der Rolle fällt. Exzentrisch, tätowiert. Sie nennt sich ja selbst oftmals den Exorzisten. Als das Auto des bekannten Rockstars Ketzer gestohlen wird, findet man im Kofferraum eine Glasfigur, in der ein menschlicher Schädel eingeschlossen ist. Ketzer bestreitet vehement, etwas damit zu tun zu haben. In einem anderen Handlungsstrang lernen wir die alkoholkranke Privatdetektivin Mengel kennen, die den Sohn David des Glasfabrikanten Schlotter finden soll. Und dann lernen wir wieder einen Glasfabikanten kennen, dessen Frau Annabell verschwunden ist. Im Darkness kursieren Angebote über Glasgefäße mit besonderen Inhalten. Forst ermittelt nun gemeinsam mit dem BKA-Mann Rammler. Die beiden werden vom Glasmacher in eine Falle gelockt, wo sie fast selbst mit dem Leben bezahlen müssen. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite eine einzige Spannungsfelder. Lange fischt man im Trüben, dann wieder meint man, das man die Person des Glasmachers kennt, was aber bald wieder Zunichte gemacht wird. Offen und voller Qual schildert der Autor, was der Glasmacher seinen Opfern antut. Die fast 400 Seiten dieses Thrillers fliegen beim Lesen nur so dahin und man kann nicht mehr aufhören. Am Ende ist man beruhigt, dass es doch nur ein Buch war, das man gelesen hat. Aber es klingt noch lange die Brutalität und das kranke Genre des Glasmachers in einem nach.