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Veröffentlicht am 21.06.2018

Rache und roter Schnee

Rache und roter Schnee
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Dies ist der zweite Band um Hauptkommissar Erik Donner, Nach einem schweren Unfall ist er körperlich etwas eingeschränkt, nicht zuletzt wird sein Gesicht durch eine große Narbe entstellt. Deswegen wird ...

Dies ist der zweite Band um Hauptkommissar Erik Donner, Nach einem schweren Unfall ist er körperlich etwas eingeschränkt, nicht zuletzt wird sein Gesicht durch eine große Narbe entstellt. Deswegen wird er einstweilen von der Mordkommission freigestellt und muß sich nun um die Organisation und Bewachung des Weihnachtsmarktes kümmern, Doch schon am ersten Tag liegt eine Leiche im Sack des Nikolauses, aus zweiten Tag wird ein weiterer Toter gefunden. Nun heißt es für Donner, den Schuldigen für diese Taten zu helfen. Mit in seinem Team ist auch Annegret Kolka. Zwischen den Beiden herrscht große Sympathie, aber keiner von ihnen will das zugeben. Dann wird zwischen den einzelnen Kapiteln Rückblick gehalten auf ein Geschwisterpaar, dass vor ca 30 Jahren Weihnachten gefeiert hat und der Junge sich dann im Heim wieder findet. Lange weiß der Leser nicht, was er mit diesen Berichten anfangen soll, bis er gegen Ende des Buches endlich weiß, was das alles soll. Donner wird als grantelnder, mit der Welt unzufriedener Mensch dargestellt. Doch im Dienst gibt er alles, um den Mörder zu finden, gibt sich teilweise selbst immer wieder in Gefahr. Der Autor versteht es gekonnt, uns auf die falsche Fährte zu führen. Wenn wir glauben, nun aber den wahren Mörder zu kennen, wird dies durchbrochen durch einen anderen Mord und die Hinweise kommen von anderer Seite. Fast würde ich sagen, Haller treibt ein Katz und Maus Spiel mit den Lesern. Durch seine gekonnte Wortwahl und Satzstellung liest sich das Buch sehr interessant und es kommt  bei keiner einzigen Seite Langeweile auf. Durch viel Action wird der Puls in die Höghe getrieben. Dieser Band ist in sich abgeschlossen, so dass man ihn auch ohne den Vorgängerband lesen und verstehen kann

Veröffentlicht am 21.06.2018

Drei freundliche Tage und ein Todesfall

Drei freundliche Tage und ein Todesfall
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Ein tolles Cover, es zeigt eine Rockband bei ihrem Auftritt, das Licht ist diffus Organe/Gelb/Rot. Ich höre schon beim Hinschauen Status Quo in einem fetzigen Gitarrensound. Carina wächst bei Pflegeltern ...

Ein tolles Cover, es zeigt eine Rockband bei ihrem Auftritt, das Licht ist diffus Organe/Gelb/Rot. Ich höre schon beim Hinschauen Status Quo in einem fetzigen Gitarrensound. Carina wächst bei Pflegeltern auf, da ihre Mutter bereits tot ist. Ihren Vater kennt sie nicht, sie weiß nur, dass er Musiker in einer Band war. Und jetzt tritt diese Band in Harz zu einem Abschlußkonzert auf und die junge Frau will endlich ihren Vater kennenlernen. Sie telefonieren noch miteinander und machen ein Treffen aus, Zu dem Treffen kommt es aber nicht, denn man findet Torsten erhängt in einem Schuppen. Bald danach wird eine zweite Leiche gefunden. Der Journalist Diekmann, der Torsten auch gekannt hat, glaubt an keinen Selbstmord und fängt eigenmächtig zu recherchieren an und gerät dabei in einen Strudel von Prostitution und Mädchenhandel und bringt sich in Lebensgefahr. Ein wirklich interessant geschriebener Krimi, der mit der Suche eines Mädchens nach ihrem Vater beginnt und dann sehr dramatisch endet. Der Autor beschreibt die einzelnen Situationen derart realistisch und interessant, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Man wird bezüglich der Morde immer wieder auf eine Fährte hingeführt, die sich dann aber letztendlich als falsch erweist und man sich neue Verdächtige suchen muß. Ganz toll ist auch die Stimmung bei dem Rockkonzert wiedergegeben, man selbst fühlt sich in die frühen 80iger zurückversetzt. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
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Ein etwas anderer Krimi mit dem japanischen Austauschpolizisten Takeda. Da er aus dem Land des Lächelns kommt, ermittelt er auch anders, ruhiger. Er brüht seinen Tee in aller Ruhe auf, meditiert, scheint ...

Ein etwas anderer Krimi mit dem japanischen Austauschpolizisten Takeda. Da er aus dem Land des Lächelns kommt, ermittelt er auch anders, ruhiger. Er brüht seinen Tee in aller Ruhe auf, meditiert, scheint wie ein in sich ruhender Buddha und beherrscht komplett die japanische Kampfsportart, bei der es nicht zimperlich zugeht. Er und seine Claudia Harms sind Kollegen in der Hamburger Mordkommission und haben in einer neuen Mordsache zu ermitteln. Eine Schulklasse befindet sich auf dem S-Bahnhof und ohne jeglichen ersichtlichen Grund schubst ein Schüler ein vorbeikommende Frau vom Bahnsteig auf die Schienen. Danach steht der Junge mit einem lächelnden Gesicht da, vollkommen entspannt. Mehrere Zeugen haben gesehen, wie Simon die Frau gestoßen hat. Bei dem jungen Mann handelt es sich um den Sohn eines Senators, weswegen vorerst der Vorfall geheim gehalten werden soll. Nachdem sich die Zeugen aber widersprechen, wird Simon frei gelassen, Er lebt in einer Welt des Mangas, fühlt sich mit dessen Personen identifiziert und lebt nur für diese Welt. Er ist ein Eigenbrötler und verläßt nur nachts das Haus. Dann geschehen weitere Morde und immer wieder hält sich Simon in der Nähe auf. Nun wartet harte Arbeit auf die Ermittler. Ein sehr interessant geschriebener Krimi, der uns etwas von der japanischen Lebensweise näherbringt. Hier wird dem Leser die Mangawelt und deren Personen nähergebracht, was die einzelnen Personen in deren Comics bedeuten, die ja von hinten nach vorne gelesen werden. Wir werden durch Hamburgs Straßen und Viertel geführt, wir erleben, wie zerrissen die Ermittler sind, die Nahe an der Lösung des Falles sind, aber immer wieder durch andere Geschehnisse umdisponieren müssen. Dies war bereits der dritte Fall von Kenjiro Takeda und ich hoffe, dass es nicht der letzte gewesen ist. Das Lesen dieses Krimis hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Gleis der Vergeltung

Gleis der Vergeltung
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Dieses Buch läßt mich wirklich schaudernd zurück. Schon allein der Einband zeigt, dass dies eine tragische Lektüre sein wird. Ein Frau im Brautkleid liegt auf den Scheinen eines Bahnhofs. Ihr rotes Haar ...

Dieses Buch läßt mich wirklich schaudernd zurück. Schon allein der Einband zeigt, dass dies eine tragische Lektüre sein wird. Ein Frau im Brautkleid liegt auf den Scheinen eines Bahnhofs. Ihr rotes Haar hängt kopfüber. Lynn hat in dem Landschaftsgärtner Benedikt die Liebe ihres Lebens gefunden. Das Glück wird nur durch ihre Eltern etwas getrübt, die sich für die Tochter etwas Besseres vorgestellt hätten. Doch am Hochzeitstag auf dem Weg zu ihr verunglückt Benedikt tödlich und für Lynn bricht eine Welt zusammen und zerbricht fast in ihrer endlosen Trauer. Doch genau 7 Jahre nach dem Tod von Benedikt meldet sich eine Frau bei Lynn, die den Unfall gesehen haben will und die Verursacher kennt. Sie bringt Lynn so weit, an diesen Personen Rache zu nehmen. Wir erfahren dann Bruchstückhaft was alles vorgefallen ist und können uns dann Teil für Teil zusammensetzen. Wir sehen in die tiefsten Abgründe der  Menschheit, Verrohung, Mord bis hin zum  Kindesmißbrauch. Das Buch fesselt bis zu letzten Seite und man kann wirklich nicht glauben, zu was Menschen alles fähig sind. Die Autorin versteht es gekonnt, den Leser voll in ihren Bann zu sehen. Die Kapitel sind nicht zu lang und gut unterteilt. Dank der gut verständlichen Sprache ist der Thriller flott zu lesen. Danach bleibt aber der Leser noch lange mit seinen Gedanken beschäftigt.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Zwischenland

ZwischenLand
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Hier handelt es sich um die Fortsetzung von Montagsnächte. Da mich bereits dieses Buch gefesselt hat, habe ich natürlich auch den Nachfolgeband gelesen und war mehr als begeistert. Wir lesen wieder von ...

Hier handelt es sich um die Fortsetzung von Montagsnächte. Da mich bereits dieses Buch gefesselt hat, habe ich natürlich auch den Nachfolgeband gelesen und war mehr als begeistert. Wir lesen wieder von Ania, deren Schwester Brit und der Freundin Suse. Man schreibt das Jahr 1990. Ania hat große Verlustängste. Eben ist Berns verschwunden. Die Einheit macht ihr zu schaffen. Sie wohnt nun als Hausbestzerin in einem Haus, ihre Nachbarn Sascha und Alex. Sie hat mit beiden ein Verhältnis. In ihrem Beruf gibt sie den alten Leuten alles. Ihre Schwester Brit ist mitten in der Pubertät und schließ sich einem schwer depressiven jungen Mann an Die Mutter kandidiert als Bürgermeisterin und der Vater kommt mit der neuen Weltanschauung nicht klar. Alles dies schildert uns die Autorin derart authentisch und detailgetreu, man leidet und fühlt mit den Protagonisten, empfindet mit, wie deren alte Strukturen zusammenbrechen, sie sich aber mit der neuen Welt noch nicht zurechtfinden. Hier wird uns kapitelweise von den drei Frauen berichtet, was dem Buch unheimlich viel Esprit und gutes Feeling gibt. Ich war oft tief berührt, in welcher Einfachheit die Leute leben und mit wie wenig Materielles sie sich zufriedengeben und dennoch ihren Mut nicht verlieren. Mich hat das Buch, wie auch schon der Band vorher, richtig aufgerüttelt und wirklich sehr zum Nachdenken gebracht. Gerne würde ich noch erfahren, wie es den Leuten dann viele Jahre nach der Wende gegangen ist. Ein Buch, das Politik, Liebe und Leben in einem vereint. Ich müßte, wenn es gäbe, dem Buch 10 Sterne geben und ich werde es immer wieder einmal lesen. Auch das Cover ist sehr beeindrucken. Es ist in sehr dunkler Farbe gehalten und es zeigt uns ein kaputtes Fenster in einem alten heruntergekommenen Haus. Dies soll uns der Zustand kurz nach der Wende anzeigen.