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Veröffentlicht am 17.04.2018

Tiefe Havel

Tiefe Havel
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Ein mitreißender Krimi in der Manier von Tim Piper. Er handelt wie immer im Osten von Deutschland, wie immer steht die Havel dabei im Mittelpunkt, die wunderschönen Landschaften des Havellandes und teils ...

Ein mitreißender Krimi in der Manier von Tim Piper. Er handelt wie immer im Osten von Deutschland, wie immer steht die Havel dabei im Mittelpunkt, die wunderschönen Landschaften des Havellandes und teils die einsamen Gegenden der früheren DDR. Wie immer ermittelt gegen das Grauen Kommissar Toni Sanftleben. Ein Binnenschiffer wird ermordet auf seinem Frachtschifft aufgefunden und alles ist durchwühlt. Sein Bootsmann hat tief und fest in seiner Koje geschlafen und von alledem nichts mitbekommen, da er am Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut hat. Der Schiffer Seitz hat sich jahrzehntelang nichts zuschulden kommen lassen. Doch als Sanftleben bei der Schwiegertochter des Toten vorbeischaut, sagt ihm diese, dass Seitz das Geld aufgebracht hat, damit seine schwerkranke Enkelin in Amerika behandelt werden kann. Die Ehefrau der Sohn von Seitz sind vor einigen Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen. Zwei junge Männer hatten damals ein Wettrennen veranstaltet und die beiden Fußgänger totgefahren. Waren es diese Raser, die Seitz ermordet haben? In einem anderen Handlungsstrang wird von Sandro berichtet. Ein sehr traumatisierter junger Mann, der im Gefängnis schwer mißhandelt wurde. Er hatte damals seinen besten Freund mit unzähligen Messerstichen getötet. Der einzige, der zu ihm im Knast gehalten hat und auch heute noch sein Mentor und Beschützer ist, ist Herms. Sandro arbeitet auf einem Pferdegestüt und wird von dessen Besitzer ausgebeutet. Sandro hat einen sehr guten Freund, das Pferd Bonita. Es sollte zum Schlachter, aber Sandro hat es hochgepäppelt, so dass es heute erfolgreich an Turnieren teilnimmt. Sanftleben hat Ärger mit seinem Vorgesetzten und auch seine Frau ist in eine WG gezogen, so er große persönliche Probleme hat. Der Krimi ist wieder spannungsmäßig total gut aufgebaut. Keine einzige der fast 300 Seiten ist langweilig oder hat ausschweifende Erklärungen. Ich finde es prima, dass auch das Privatleben der Ermittler hier mit einbezogen wird, denn diese sind auch nur Menschen mit Problemen. Dies ist der 3. Band in der Havel-Reihe und ich kann nur sagen, von mal zu mal wird es interessanter. Schön ist auch das schlichte Cover, das Gräser vor einem sich verdunkelndem Himmel zeigt. Man muß die Vorgängerbücher nicht gelesen haben, denn man kommt ohne weiteres in den einzelnen Band rein, da kurz auf die Geschichte in dem jeweiligen Band zurückgeblickt wird. Ich kann diese Krimireihe nur weiterempfehlen, denn die Spannung, die Dramatik und das Gänsehautgefühl kommen hier nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Pannfish für den Paten

Pannfisch für den Paten
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Dies ist der 6. Band einer Krimiserie, die in Friesland spielt von Krischan Koch. Mit Witz, Esprit und Humor dürfen wir am Leben der Fredenbüller teilhaben. Da es sich um Krimis handelt, stet natürlich ...

Dies ist der 6. Band einer Krimiserie, die in Friesland spielt von Krischan Koch. Mit Witz, Esprit und Humor dürfen wir am Leben der Fredenbüller teilhaben. Da es sich um Krimis handelt, stet natürlich immer im Mittelpunkt Polizeiobermeister Thies Detlefsen und seine junge Kollegin Nicole. Der Geflügelkönig Dossmann hat Grundstücke an einen Investor verkauft, der darauf einen Windpark errichten möchte. Die Naturschützer sind aber total dagegen, sie wollen die Rotbauchfrösche retten. Und dann wird plötzlich ein Ingenieuer der Windwindwerke ermordet und in einem Betonbett versenkt. Auch die Dame vom Bauamt, Frau Barkowsky ist spurlos verschwunden. Aber Oma Ahlbeck und ihr Kurschatten Kurt wollen eetwas gesehen haben. Nach Ansicht der Fredenbüller ist jetzt auch noch die Mafia vor Ort. Der amerikanische Italiener Tony ist mit seiner Familie in die Villa des HNO-Arztes gezogen und bei Renate hat sich ein asthmatischer Italiener einquartiert. Natürlich wird in de Hidden Kist eifrig debattiert. Wie immer treffen sich hier Bounty, Piet, Klaas um zu trinken und Antjes Spezialitäten zu verzehren. Zum Lachen brachte mit das Sit In, allem voran Oma Ahlbeck, die gegen den Windpark protestieren. Auch in diesem Band kommt der friesische Humor nicht zu kurz und es wird hier nicht nur von der ganzen Bevölkerung nach dem Mörder gesucht. Nein, wir lernen auch die verschiedenen Probleme der einzelnen Menschen hier kennen und die sind bei diesem heißen Sommer wirklich mehr als genug.  Wer einmal ein Buch von Krischan Koch und den Fredenbüllern gelesen hat, hat sich mit einem Virus infisziert und möchte alle bereits erschienenen Folgen lesen, die jeder für sich ein Erfolg sind und auch die Lachmuskeln strapazieren.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Rückkehr der Lebenspflückerin

Die Rückkehr der Lebenspflückerin
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Ein wunderbarer historischer Roman, der ins kriminalistische abdriftet. Dies ist der zweite Band in der Reihe um die Hebamme Hiske, man braucht aber keine Vorkenntnisse und dieser Band kann alleine für ...

Ein wunderbarer historischer Roman, der ins kriminalistische abdriftet. Dies ist der zweite Band in der Reihe um die Hebamme Hiske, man braucht aber keine Vorkenntnisse und dieser Band kann alleine für sich gelesen werden, ohne dass man dabei Schwierigkeit hätte, nicht alles mitbekommen zu haben. Hiske wohnt inzwischen mit ihrem Mann, dem Ar t Jan Valkenstein in Gödens, als sie von Anneke einen Brief erhalten, dass diese sich in Gefahr befinde. Das Ehepaar macht sich mit ihrem behinderten Ziehsohn auf den Weg nach Jever machen. Anneke hat einen Mord gesehen und wird seitdem verfolgt. Ein zweiter Handlungsstrang handelt von Sarina und dessen Mann Frankus, einem Waidhändler aus Frankfurt. Aber bald ereignet sich ein zweiter Mord, der auf das Konto des vorigen Mörders zu gehen scheint. Nun beginnt ein Suchen nach dem Mörder, der stets den Duft von Lavendel hinter sich läßt. Zur gleichen Zeit schreitet die Reformation mit großen Schritten voran. Man munkelt, dass die Morde damit in Zusammenhang stehen könnten. Aber auch Hiske ist in Gefahr, wäre sie vor Jahren doch beinahe als Hexe in Jever auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Aber die Herrscherin Maria von Jever nimmt sie unter ihre Fittiche, da Hiske für sie einen Auftrag zu erfüllen hat. Ein unheimlich interessante Zeitreise, die uns in das Jahr 1550 führt. Die Autorin schreibt gekonnt, so dass man sich das Leben, die Kleidung, die Wohnung und die Nahrung zu dieser Zeit sehr gut vorkommen kann, Keine einzige der über 300 Seiten ist langweilig oder zieht das Buch unnötig in dien Länge. Nach jedem Kapitel trachtet man danach, weiterlesen zu wollen, um nur nichts zu versäumen. Am Anfang des Buches ist ein Register der geschichtlichen Personen und der fiktiven Personen dieses Romans. Am Ende befindet sich ein Glossar über die friesischen Ausdrücke, mit denen ich mich am Anfang schon etwas schwer getan habe. Alles in allem. ein Buch, das den Leser unheimlich fasziniert. Auch das historische Cover mit den Windmühlen und den Schiffen und dem Frauenkopf, der einem Gemälde entnommen wurde, ist hier lobend zu erwähnen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Lass uns über Style reden

Lass uns über Style reden
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Es war interessant, das Buch eines Stylisten und Designers zu lesen und dessen Äußerungen über dieses Thema zu lesen. Auf 217 Seiten erklärt er uns seine Meinung zu diesem Thema. Man sagt doch oft: Dieser ...

Es war interessant, das Buch eines Stylisten und Designers zu lesen und dessen Äußerungen über dieses Thema zu lesen. Auf 217 Seiten erklärt er uns seine Meinung zu diesem Thema. Man sagt doch oft: Dieser Mann/Frau hat Stil. Doch Stil ist mehr als Mode. Dazu zählt vor allem Benehmen, Persönlichkeit, Freundeskreis, Freizeitbeschäftigung wie Kino, Musik, Literatur. Wie wir wohnen, Haus oder Wohnung, Einrichtung usw. Syle hat nicht nur mit Geld zu tun. Man kann stylistisch up to date sein, ohne all zu viel Geld. Das Zueinander muß passen, der Stil zur Person. In verschiedenen nicht zu langen Kapiteln nimmt er dazu Stellung und versucht, dem Leser vieles zu erklären. Sehr gut gefallen haben mir seine persönlichen Anmerkungen, sein Lebenslauf und wie er zu seinem Beruf gekommen ist. Auch gibt er vieles über seine Freundschaften und sein Lebensumfeld bekannt. Dieses Buch ist ein guter Leitfaden, um seinen eigene Style zu finden und nachzuschauen, was angesagt ist. Man sollte dieses Buch nicht unbedingt ins Regal stellen, sondern es sollte unser Begleiter werden, beidem wir im Zweifelsfalle immer wieder nachschlagen und durchlesen sollten. Ich kann hierfür mit gutem Gewissen 4 Punkte geben.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Die Stille, die im Schatten blüht

Die Stille, die im Schatten blüht
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Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler ...

Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler Simon Mayr. Simon, hineingeboren in eine kinderreiche Bauersfamilie, war schon seit klein auf immer etwas zurückgezogen und ziemlich introvertiert. Dann bekam er Schmerzen und wußte nicht, wie ihm geschah. Es folgten mehrere längere Krankenhausaufenthalt, alle ohne Erfolg. Damals war er erst 23 Jahre alt. Seine Arbeit als Goldschmied mußte er aufgeben. Ein Irrfahr durch viele Kliniken und Ärzte brachte schließlich die Gewißheit: Simon Mayr leidet an Morbus Still, einer seltenen rheumatischen fiebrigen Erkrankung, die den ganzen Körper erfaßt. Trotz der schweren Erkrankung übernahm er den Hof seiner Eltern, als sein Vater sehr schnell am Krebs verstarb. Und immer wieder mußte Simon seiner Krankheit den Vortritt lassen. Aber er kämpfe mit allen Mitteln, heiratet und bekam zwei Töchter. Sein unbeugsamer Wille, seine Kraft, sein Mut, trotz der Krankheit und der damit verbundenen großen Schmerzen sein Leben zu leben, das imponiert nicht nur mir, sondern auch die anderen Leser. Ein Buch, das Kranken Mut machen soll. nicht mit dem Schicksal zu hadern und aufzugeben, sondern die Krankheit anzunehmen und das beste daraus zu machen. Auch das Buchcover mit der Rosenknospe und den darauf befindlichen Wassertropfen gibt dem Buch seine besondere Note. Ich kann und muß das Buch nur weiterempfehlen. Besonders Leute, die ständig unzufrieden sind, könnten von Simon Mayr sehr viel lernen.