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Veröffentlicht am 24.06.2019

Solider Krimi um Cybermobbing und Rache mit authentischen Ermittlern, aber kein Thriller, der mich fesseln konnte.

Kenne deine Feinde
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Der ehemalige Ermittler Cal Weaver arbeitet als Privatdetektiv in Promise Falls und nimmt das Angebot einer gut situierten Familie an, für die Sicherheit ihres Sohnes Jeremy zu sorgen und als dessen Leibwächter ...

Der ehemalige Ermittler Cal Weaver arbeitet als Privatdetektiv in Promise Falls und nimmt das Angebot einer gut situierten Familie an, für die Sicherheit ihres Sohnes Jeremy zu sorgen und als dessen Leibwächter zu fungieren. Jeremy und auch seine Mutter Gloria erhalten Drohungen, nachdem er beschuldigt wurde, ein behindertes Mädchen alkoholisiert angefahren und getötet zu haben, vor Gericht aber glimpflich davon gekommen ist. Als Cal Jeremy näher kennenlernt, beginnt er an seiner Schuld zu zweifeln.

Detective Barry Duckworth nimmt die Anzeige von einem verwirrten Mann auf, der behauptet, entführt worden zu sein, sich aber an keine Details erinnern zu können. Als Andenken ist ihm eine Tätowierung auf dem Rücken geblieben, die ihn des Mordes an einem/ einer Sean beschuldigt. Er kenne jedoch niemanden mit diesem Namen.

Beide Fälle weisen Parallelen auf, die auf die Website Rache zurückzuführen sind.

"Kenne deine Feinde" ist Band 4 der Promise Falls-Reihe von Linwood Barclay, kann aber unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, auch wenn immer wieder Bezug auf die Vorgeschichten von Weaver und Duckworth genommen wird.
Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von beiden geschrieben, wobei Cal als Ich-Erzähler fungiert. Die Handlungsstränge laufen bis gut zur Hälfte des Romans parallel bis Zusammenhänge zu erkennen sind. Die Hintergründe der Taten und der Täter selbst werden dann zu schnell enthüllt, so dass die ohnehin bisher mäßig spannende Geschichte ihren Reiz verliert. Letztlich bleibt dann nur noch die Frage zu klären, wie und durch wen der Täter überführt werden kann und ob es bis dahin weitere Opfer geben wird.

Mit Mobbing, Nutzung von Social Media und Shitstorms greift der Autor aktuelle Themen auf, weshalb die Geschichte mitten im Zeitgeschehen ist und modern wirkt. Diese Dynamik wird aber weder durch den einen noch den anderen Erzählstrang aufgenommen. Die Geschichte plätschert dahin, ist ein solider Kriminalfall mit Fragen nach Selbstjustiz und Rachegelüsten, aber lange kein Thriller. Dafür konnte mich die Story trotz der angenehm normal erscheinenden Charaktere Weaver und Duckworth nicht wirklich fesseln.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Interessante Hintergründe zur Geschichte Kubas, aber etwas melodramatische Geschichte mit eindimensionalen Charakteren

Nächstes Jahr in Havanna
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Elisa ist eine der Töchter eines wohlhabenden Zuckerrohrplantagenbesitzers und gehört damit zur oberen sozialen Schicht in Kuba. Über Politik hat sich die 19-Jährige bisher kaum Gedanken gemacht, doch ...

Elisa ist eine der Töchter eines wohlhabenden Zuckerrohrplantagenbesitzers und gehört damit zur oberen sozialen Schicht in Kuba. Über Politik hat sich die 19-Jährige bisher kaum Gedanken gemacht, doch dann schließt sich erst ihr Bruder den Rebellen an und wenig später lernt sie Pablo, einen Freiheitskämpfer, kennen und verliebt sich in diesen. Für eine unsichere Zukunft mit Pablo, der in den Wäldern gegen das politische System Kubas unter Staatspräsident Fulgencio Batista sein Leben riskiert, müsste Elisa ihr komfortables Leben aufgeben und mit ihrer Familie brechen.

60 Jahre später ist Elisa verstorben und Marisol, ihre Enkelin, für die Elisa wie eine Mutter war, begibt sich von Florida in die Heimat ihrer Ahnen um den letzten Wunsch ihrer Großmutter zu erfüllen: ihre Asche in dem Land zu verstreuen, das sie verlassen musste und als Exil-Kubanerin nie wieder betreten konnte. Erst dort erfährt Marisol von der großen Liebe ihrer Großmutter, die diese ihr verschwiegen hatte. Marisol verliebt sich selbst nicht nur in das Land, sondern auch in den Enkel einer Freundin von Elisa und zieht als Journalistin, die einen Artikel über Kuba schreiben möchte, das Misstrauen der Regierung auf sich.

"Nächstes Jahr in Havanna" ist der erste Band der zweiteiligen Kuba-Saga, der vom Schicksal zweier Frauen der kubanischen Familie Perez handelt und auf zwei Zeitebenen in den Jahren 1958/1959 bzw. 2017 spielt. Der Titel drückt die Sehnsucht der Exil-Kubanerinnen auf, die davon träumten, wieder in ihre Heimat Kuba zurückkehren zu können.

Beide Erzählstränge weisen Parallelen auf, denn beide junge, wohlhabende, etwas naiv wirkende Frauen verlieben sich auf Kuba in Männer, die das gegenwärtige politische System vor Ort ablehnen bzw. aktiv bekämpfen. Die Liebesgeschichten sind in die politische Lage eingebettet, die von der Autorin - selbst Nachfahrin von Exil-Kubanern - kritisch betrachtet wird.
Die Geschichte ist damit etwas einseitig und die Charaktere klischeehaft. Man spürt jedoch, dass der Roman mit Herzblut geschrieben wurde, weshalb mich die Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, berühren konnte. Der Zwiespalt von Elisa, aber auch die Situationen ihrer Schwestern, die alle mit ihren Rollen in der gut situierten Familie nicht zu Rande kamen, sind nachvollziehbar dargestellt.

Der Roman hat allerdings seine Längen und lässt vor allem in der Gegenwart an Spannung vermissen, da die Annäherung von Marisol und Luis doch sehr vorhersehbar ist. Die schnelle Entwicklung ihrer tiefen Liebe und innigen Zukunftspläne empfand ich als wenig realistisch. Sowohl Elisa als auch Marisol sind zu flach dargestellt, so dass es schwer fällt, wirklich mit ihnen zu fühlen.

Die realen Hintergründe der Geschichte sind interessant und ich hätte durch diesen Roman gerne mehr über das Land Kuba, die politische Situationen in den vergangenen 60 Jahren und die Geschichte des Landes erfahren, allerdings beschränkt sich die Autorin in ihrer Erzählung auf die Aneinanderreihung von Floskeln. Die Ziele der verschiedenen widerstreitenden Kräfte werden nicht klar, die Entwicklung der Revolution 1958/1959 bleibt damit unverständlich und zu oberflächlich. Der Erzählstrang in der Vergangenheit endet sehr abrupt.
Die Situation in der Gegenwart empfand ich sehr abenteuerlich und zu melodramatisch. Ich hatte auf beiden Erzählebenen das Gefühl, dass mir wichtige Details zum Verständnis fehlten und die Autorin nur vage an der Oberfläche kratzt. Welche Motive Pablo und Luis haben, welche Wege sie für Demokratie und Freiheit gehen wollen, erschließt sich nicht wirklich. Die Leidenschaft der Revolutionäre ist nicht spürbar.

Auch wenn man bedenkt, dass die Autorin die sich entwickelnde Öffnung Kubas in der Gegenwart beschreiben wollte, hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Vergangenheit gewünscht, um zumindest einem der beiden Handlungsstränge durch eine historische Recherche mehr Tiefgang zu verleihen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Warmherzige Erzählung über die Bedeutung von Liebe, Mutterschaft und Familie und die Kraft, nicht zu verzweifeln

Die Dinge, die wir aus Liebe tun
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Angela Malone ist 38 Jahre alt und zieht, nachdem die Ehe mit Conlan an ihrem unerfüllten Kinderwunsch gescheitert ist, von Seattle wieder zurück in ihre Heimat nach West End. Dort hilft sie ihrer Mutter ...

Angela Malone ist 38 Jahre alt und zieht, nachdem die Ehe mit Conlan an ihrem unerfüllten Kinderwunsch gescheitert ist, von Seattle wieder zurück in ihre Heimat nach West End. Dort hilft sie ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern das Restaurant DeSaria wieder neu zu beleben.
Als Aushilfe stellt sie Lauren Ribido, eine 17-jährige Schülerin ein. Neben der Schule kann sie sich kaum über Wasser halten, denn ihre Mutter ist Alkoholikerin und vernachlässigt ihre Tochter, die die 34-Jährige ungewollt und viel zu jung zur Welt brachte. Lauren träumt von einem besseren Leben und arbeitet hart dafür, um mit einem Stipendium an einem angesehen College studieren zu können. Doch die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Laurens Träume von einer rosigeren Zukunft drohen zu zerplatzen und neben ihrem langjährigen Freund David ist Angie die einzige, der sie sich anvertrauen kann.

"Die Dinge, die wir aus Liebe tun" ist ein Roman, der bereits im Jahr 2005 unter einem ähnlich lautenden Titel in Deutschland erschienen ist. Die Themen Liebe, Familie, zerplatzte Träume, Vertrauen und Freundschaft, um die es sich handelt, sind allerdings zeitlos.

Aus zwei Perspektiven sind die beiden Frauenschicksale einfühlsam und berührend geschildert.

Angie hatte mehrere Fehlgeburten, ein Frühchen hat nicht überlebt und eine geplante Adoption ist im letzten Moment gescheitert, was nur schwer zu verkraften ist und letztlich war der Schmerz zu viel für Angie und Conlan als Paar. Durch die Aufgabe, das familiär geführte Restaurant mit frischem Wind zu beleben, kämpft sie sich ins Leben zurück und kann mit Lauren ihre Muttergefühle ausleben.
Auch Laurens Geschichte ist bewegend und es ist bewundernswert, was sie alles leistet und dass sie an ihrer häuslichen Situation noch nicht zerzweifelt ist. Ihre Mutter ist einfach entsetzlich, verantwortungslos, eine gebrochene Frau.
Durch den Aufbau eines Mutter-Tochter-Verhältnisses geben sich Angie - die sie sehnlichst ein Kind gewünscht hat - und Lauren - die nie eine richtige Mutter hatte - gegenseitig Halt.

Wie von der Autorin gewohnt, ist auch dieser Roman sehr emotional und drückt zumal auf die Tränendrüse.
In beide Hauptpersonen kann man sich gut hineinversetzen, ihre Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Es ist eine Herz-Schmerz-Geschichte über die Liebe in all ihre Facetten, zwischen (Ehe-)partnern, Müttern und Töchtern, innerhalb einer Familie und die Nächstenliebe zu fremden Menschen.

Auch wenn sich die Geschichte nicht wirklich überraschend entwickelt und immer nah daran ist, zu seicht zu werden, ist es eine warmherzige Erzählung über die Bedeutung von Liebe und Familie und die Kraft, nicht zu verzweifeln, sich der Härte des Lebens zu stellen und aufs Neue weiterzumachen.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Familiengeschichte über Schmerz und Trauer mit lieb gewonnenen Charakteren - empathische Fortsetzung mit einem hoffnungsvollen Ausblick

Für immer Rabbit Hayes
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Der neue Roman von Anna McPartlin schließt nahtlos an "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" an und beginnt mit dem Tod von Mia "Rabbit" Hayes am 28. April 2014 im Alter von nur 41 Jahren. Ihre Angehörigen, ...

Der neue Roman von Anna McPartlin schließt nahtlos an "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" an und beginnt mit dem Tod von Mia "Rabbit" Hayes am 28. April 2014 im Alter von nur 41 Jahren. Ihre Angehörigen, die man bereits in Band 1 kennengelernt hat, sind verzweifelt und beginnen jeder auf seine Weise, ihren Tod zu verarbeiten. Rabbits Eltern entfremden sich, die gottesfürchtige Molly verliert ihren Glauben und engagiert sich als Ehrenamtliche für Obdachlose und Bürgerinitiativen, während ihr Mann Jack sich auf den Dachboden zurückzieht und mit Hilfe seiner alten Tagebücher in Erinnerungen schwelgt. Rabbits Schwester Grace erfährt, dass sie das Gen trägt, das die Wahrscheinlichkeit massiv herhöht, an Krebs zu erkranken und ist durch ihr eigenes Schicksal und den damit verbundenen Überlegungen von der Trauer um Rabbit abgelenkt. Rabbits Bruder ist sich in seiner Vaterrolle unsicher. Auf Wunsch von Rabbit hat er das Sorgerecht für deren Tochter Juliet übernommen und ist mit der Verantwortung abseits der Familie in den USA überfordert. Juliet vermisst ihre Mutter, macht sich Sorgen um deren ungläubige Seele und konzentriert sich nach dem Umzug von Irland in die USA ganz auf das Lernen. Obwohl sie ihren Onkel auf Tour seiner Band begleitet, ist sie eine hervorragende Schülerin, hat aber keinen Kontakt zu Gleichaltrigen.

"Für immer Rabbit Hayes" ist genauso lebendig und empathisch geschrieben wie "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" und es ist schön, den Figuren der Familie Hayes wiederzubegegnen.
Der Roman bietet aber zunächst nicht viel Neues. Er liest sich sehr lange wie ein nicht enden wollender Abschied von einer 41-jährigen Mutter/ Schwester/ Tochter/ Freundin, die als guter Mensch mit einem freundlichen Wesen in den höchsten Tönen gelobt wird.
Der tragische Verlust jedes einzelnen ist durch die unterschiedlichen Perspektiven, die dynamisch wechseln, spürbar. Allerdings ist für den Leser nicht ganz nachvollziehbar, welche Lücke Rabbit hinterlässt, da man sie nur als Kranke und Totgesagte, nicht aber als Mensch mitten im Leben kennengelernt hatte.

Es ist eine Familiengeschichte über Schmerz und Trauer mit lieb gewonnenen Charakteren, die alle liebevoll und individuell mit ihren Ecken und Kanten und charmanten Marotten gezeichnet sind. Nach der bedrückenden Stimmung während der Erkrankung und der Vorbereitung auf den Tod hätte ich mir nach Rabbits Tod früher ein paar neue Impulse gewünscht. Statt Aufbruchstimmung für einen Neuanfang herrscht immer noch eine lähmende Traurigkeit, die die Tote selbst nicht gewollt hätte und auch die Krankheit Krebs steht durch die Ängste von Grace nach wie vor im Vordergrund. Auch ein Jahr nach Rabbits Tod sind alle Familienmitglieder in ihrer Trauer gefangen und finden dabei keinen Zusammenhalt. Erst im zweiten Jahr, als jeder einzelne mit neuen Problemen konfrontiert wird, weicht die Trauer um Rabbit in den Hintergrund und der Roman wird dann auch sprichwörtlich lebendiger.
Der runde, hoffnungsvolle Abschluss - frei nach dem Motto "Ein Ende ist ein neuer Anfang" - hat mir dann auch gut gefallen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Für mich zu einseitig auf das Thema Mobbing fixiert, als Schullektüre oder Ratgeber für Eltern und Lehrer interessant

Fünf Sterne für dich
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Konrad ist vor Kurzem mit seiner 12-jährigen Tochter Mathilda fluchtartig von Köln nach Hamburg gezogen. Er hat den Tod von Mathildas Mutter Julia nicht überwunden, zudem er beharrlich auch Mathilda gegenüber ...

Konrad ist vor Kurzem mit seiner 12-jährigen Tochter Mathilda fluchtartig von Köln nach Hamburg gezogen. Er hat den Tod von Mathildas Mutter Julia nicht überwunden, zudem er beharrlich auch Mathilda gegenüber schweigt und scheint vor der Vergangenheit davon zu laufen. Er lebt zurückgezogen, schreibt hauptberuflich Online-Bewertungen für Produkte, die er weder nutzt noch braucht und denkt auch im Alltag in seinem Bewertungssystem.
So schneidet Mathildas noch junge, unerfahrene Klassenlehrerin Pia Flemming nur mit zwei von fünf Sternen ab. Als sie davon erfährt, rächt sie sich, indem sie den neu gewählten Elternsprecher Konrad mit unangenehmen Aufgaben betraut.
In Pias Klasse 7d gibt es nicht nur Mathilda als neue Schülerin, sondern auch Finn-Lasse, der aus ärmeren Verhältnissen als der Rest der Klasse stammt und massiv ausgegrenzt wird. Mathilda ist die einzige, die sich bereit erklärt neben Finn-Lasse zu sitzen und sich den Gemeinheiten nicht anschließt. Und dann muss plötzlich Konrad nicht nur in seiner Funktion als Elternsprecher eingreifen und kommt damit auch Pia näher, von deren Engagement für die Klasse er nicht unbeeindruckt bleibt.

Wie bei den anderen Romanen zuvor ist das Buch von Charlotte Lucas, dem Alias der Thrillerautorin Wiebke Lorenz wieder wunderschön gestaltet. Gut gefallen hat mir auch, dass man mit Hannah als Freundin von Pia einer Protagonistin aus "Dein perfektes Jahr" wiederbegegnet.
Und so hatte ich mir von "Fünf Sterne für dich" eine charmant-witzige Liebesgeschichte zwischen Vater und Lehrerin erwartet, die sich nach Startschwierigkeiten und anfänglichen Reibereien einander annähern.

Für meinen Geschmack konzentrierte sich der Roman aber viel zu stark auf Schule, zwölfjährige, oberflächliche Schüler und ihr frei gewähltes Mobbing-Opfer.
Viele Charaktere wie einzelne renitente Eltern und aufmüpfige Schüler, aber auch Pias Kollege Tom als chauvinistischer, sprücheklopfender Lehrer, dem die Schüler nach Schulschluss egal sind, sind sehr überspitzt dargestellt und bedienen so manches Klischee aus dem Schulalltag. Gerade die weinerliche Pia wirkt dagegen sehr blass.
Die im Roman dargestellte Herangehensweise zur Lösung des Mobbing-Problems, um aus der 7d eine funktionierende Klassengemeinschaft zu machen, empfand ich als arg konstruiert und letztlich war die durch einen Zufall glückliche Lösung erschreckend einfach.
Für mich zogen sich die 600 Seiten durch das einseitige Schulthema etwas dahin, bis am Schluss doch noch die Liebe ins Spiel kam. Phasenweise hatte ich das Gefühl einen Eltern- bzw. Lehrerratgeber zu lesen und könnte mir dieses Buch gut als Schullektüre vorstellen, um auf das Thema Mobbing aufmerksam zu machen.