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Veröffentlicht am 22.12.2018

Etwas oberflächliche Geschichte über ein altbekanntes Thema, das nicht sehr überraschend umgesetzt wurde.

Mein Jahr zum Glück
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Isobel ist Mitte 20 und arbeitet als Journalistin bei dem Lifestyle-Magazin Pulse. Als sie im neuen Jahr feststellt, dass sie sich annähernd dieselben Vorsätze wie im letzten Jahr vorgenommen hat, die ...

Isobel ist Mitte 20 und arbeitet als Journalistin bei dem Lifestyle-Magazin Pulse. Als sie im neuen Jahr feststellt, dass sie sich annähernd dieselben Vorsätze wie im letzten Jahr vorgenommen hat, die sie allesamt nicht durch- oder eingehalten hat, entsteht bei einer Redaktionskonferenz die Idee, dass sich Izzy in diesem Jahr nicht damit aufhalten soll, Dinge nicht zu tun, sondern sich gezielt monatlich einer Aufgabe zu stellen. Jeden Monat soll dafür ein Feature in Pulse erscheinen, in dem Izzy von ihren Erfahrungen berichtet. Als Herausforderung darf sie sich die Aufgaben nicht selbst heraussuchen, sondern werden von den Lesern vorgeschlagen und anschließend von ihrer Chefin ausgewählt.
So beginnt Izzys Jahr zunächst mit einem Make-over, bevor sie sich größeren Herausforderungen wie einem Fernsehauftritt oder einer Performance auf dem Glastonbury-Festival widmen bzw. sich als Aktmodell zur Verfügung stellen muss.
Schon bald merkt Izzy, wie der berufliche Erfolg ihr Selbstbewusstsein wachsen lässt und dass es noch andere Männer außer Schwippschwager George gibt, von dem sie seit Jahren schwärmt.

In "Mein Jahr zum Glück" geht es um die guten Vorsätze, die man sich für das neue Jahr vornimmt und wie in Izzys Fall nicht bis zum Ende konsequent durchzieht, sondern schnell wieder im Alltagstrott vergisst. Durch den Druck, dem sich Izzy aussetzt, in dem sie die Vorsätze mit ihrem Berufsleben verbindet, ist sie jedoch gezwungen, ihre monatlichen Aufgaben akribisch abzuarbeiten.
Bei den Herausforderungen handelt es sich um keine sehr ungewöhnlichen Dinge oder Aufgaben, größere Anstrengungen oder Mut voraussetzen, so dass die Geschichte realistisch bleibt, aber eben auch ein Thema beschreibt, das schon Gegenstand vieler Romane war.
Auch wenn der Roman unterhaltsam geschrieben ist und einige witzige Bonmots und Situationen beinhaltet, beinhaltete die Handlung für mich nichts wirklich Neues. Izzy ist die Mittzwanziger, die typischerweise wenig ambitioniert und etwas ungeschickt ist, so manches Fettnäpfchen mitnimmt und hinter dem falschen Mann herjagt. In all ihren monatlichen Aufgaben ist Izzy sehr auf sich selbst fixiert und so begleitet man sie auf einem Egotrip durch das Jahr, bei dem sie - vorhersehbar - ihr Leben optimiert, ihr äußeres Erscheinungsbild verbessert, innerlich reift und im Job ernster genommen wird. Mit größeren Schwierigkeiten hat sie nicht zu kämpfen, die Aufgaben und ihre Lösung sind ihr förmlich zugeflogen.

Der Roman ist wenig tiefgründig und bietet leichte Lesekost. Mir war der Roman zu eintönig aufgebaut, die einzelnen Kapitel ohne fließende Übergänge miteinander verbunden, die Herausforderungen zu belanglos. Izzy war mir als Person zwar nicht unsympathisch, aber ich empfand sie zu sehr auf sich selbst fixiert und hatte nicht den Eindruck, dass sie sich über das Jahr hindurch charakterlich weiterentwickelt hat. Darüber hinaus blieb mir bis zum Schluss unklar, warum George ihr Traummann war bzw. sie so fest davon überzeugt war.
"Mein Jahr zum Glück" bietet weder eine neue Romanidee, noch hebt sich das Buch durch eine interessante Handlung von Büchern mit ähnlichem Grundgedanken ab.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Roman aus der Sicht eines Hundes über eine Liebe, die alle Zeit andauert - mir zu spirituell und esoterisch geschrieben

Die Ballade von Max und Amelie
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Narbe ist eine Hündin, die in einem Rudel auf einer Müllkippe lebt. Ihr Bruder und Rudelführer hat ihr im Kampf, als sie sich ihm nicht unterstellen wurde ein Auge herausgebissen, weshalb sie den Namen ...

Narbe ist eine Hündin, die in einem Rudel auf einer Müllkippe lebt. Ihr Bruder und Rudelführer hat ihr im Kampf, als sie sich ihm nicht unterstellen wurde ein Auge herausgebissen, weshalb sie den Namen Narbe trägt. Als Max, ein Haushund, der ausgesetzt wurde, hilflos auf der Müllkippe erscheint, nimmt sie sich ihm an. Er möchte zurück nach Hause, zu seinem Frauchen und Tochter Lilly, kennt aber den Weg nicht. Narbe behauptet ihm helfen zu können und so begeben sie sich gemeinsam auf den Weg in Richtung Stadt.
Ihre Reise ist nicht ganz ungefährlich. Sie müssen gegen Hunger und Kälte ankämpfen, es gibt andere Tiere, die ihnen nicht wohlgesonnen sind und eine Menschenfrau, die auf Rache aus ist.

Der Roman ist aus der Sicht einer Hündin geschrieben, deren Horizont naturgemäß begrenzt ist, die aber ähnlich fühlt wie ein Mensch. Sie kann sich nicht vorstellen, dass ein Hund wie Max mit ihr befreundet sein möchte, aber auf ihrem gemeinsamen Weg werden sie nicht nur zu Gefährten, sie setzen für einander ihre Leben aufs Spiel und entwickeln eine unsterbliche Liebe für einander.

Der Weg der beiden Hunde zu Max' Zuhause wird immer wieder unterbrochen von Albträumen beider Hunde, in denen es stets um den Überlebenskampf geht und von kurzen Passagen, die aus Sicht eines Menschen geschildert sind, der die Hunde verfolgt. Die Übergänge sind fließend, so dass man kaum zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden kann.

Die Geschichte ist melancholisch, bedrückend und vor allem in den Träumen brutal und gewalttätig. Gerade in der Mitte des Romans kamen für mich deshalb Längen auf, da ich mir mehr reale Handlung statt Endzeitszenarien in den Träumen sowie einen stärkeren Fokus auf die unterschiedlichen Leben und Erfahrungen von wildem Hund und Haushund gewünscht hätte.
Mich haben die parabelartigen Einschübe verwirrt und ich fand es lange schwierig, die Kapitel um den Menschen und die um die beiden Hunde in Einklang zu bringen. Es geht immer wieder um die Seele, ein Zwischenreich und Wiedergeburt. Mir der Roman damit zu esoterisch und spirituell, was ich nicht erwartet hatte und rückte die für mich wichtigere Botschaft von Freundschaft, Solidarität und Treue zu sehr in den Hintergrund. Am Ende gefiel mir der Roman wieder besser, da sich die Fäden schlüssig zusammenzogen, auch wenn man der Glaube an das Übersinnliche vom Leser gefordert wird.
"Die Ballade von Max und Amelie" ist eine Geschichte über die Liebe, die über den Tod hinausgeht und die über alle Zeiten hinweg andauert, aber auch großen Mut zur Verteidigung derselben erfordert.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Schilderung des Alltags in einer Nachbarschaft, in der sich nach und nach die wohl gehüteten Probleme der einzelnen Familien offenbaren.

Vorstadtgeflüster
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Eine Nachbarschaft in Los Angeles. Hier Wohnt Frances Bloom, verheiratet und Mutter dreier Kinder. Sie ist die "gute Seele" des Viertels, die sich insbesondere um die Kinder ihrer Nachbarn kümmert, die ...

Eine Nachbarschaft in Los Angeles. Hier Wohnt Frances Bloom, verheiratet und Mutter dreier Kinder. Sie ist die "gute Seele" des Viertels, die sich insbesondere um die Kinder ihrer Nachbarn kümmert, die sie Tag für Tag zu Schule und Kindergarten fährt. Ihre Routine wird unterbrochen, als sie Anne beim Seitensprung mit einem jungen Mann erwischt, der zur Trennung von ihrem Ehemann Charlie führt. Das ist der Auslöser dafür, dass sich auch die anderen Paare über den Zustand ihrer Ehen Gedanken machen. Frances und Michael fragen sich, ob sie nur noch Partner sind, die durch die drei Kinder verbunden sind, da die Leidenschaft in ihrer Ehe abhanden gekommen ist. Iris fürchtet eine Konfrontation mit Sara, wenn sie ihr von ihrem erneuten Kinderwunsch erzählt.
Während der tief verletzte Charlie in der gesamten Nachbarschaft gegen seine Frau wettert, wäre Bill dagegen früh, wenn er mit seiner Frau Julie so geringfügige Probleme wie einen Seitensprung hätte.

Der Roman beschreibt den Alltag in einer gewöhnlichen Nachbarschaft, in der ein Ereignis die Fassaden bröckeln lässt und erkennbar wird, dass nicht alle vordergründigen Vorzeigeehen tatsächlich so harmonisch und unkompliziert sind, wie gedacht. Auch wenn der Seitensprung eine rein private Angelegenheit von Anne, Liebhaber Richard und Ehemann Charlie ist, unter dem vor allem die beiden Kinder leiden, ist die außereheliche Affäre Thema Nr. 1 der Nachbarschaft, die allen anderen zu denken gibt.

Der Schreibstil von Abbi Waxman, deren Debüt "Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen" ich als Wohlfühlroman gern gelesen habe, ist auch bei diesem Roman wieder erfrischend und humorvoll, allerdings eine Spur derber. Stellenweise ging mir der Humor etwas zu sehr unter die Gürtellinie und auch in Bezug auf Sex hätte ich mir manchmal weniger klare Worte gewünscht.

Als Leser erhält man Einblick in vier Familien mit Kindern, so dass man sich mit vielen verschiedenen Charakteren konfrontiert sieht, die jedoch so gut - auch mittels einer kleinen Karte zu Beginn des Romans - eingeführt werden, dass man den Überblick nicht verliert. Aufgrund der Vielzahl der Personen lernt man sie, bis auf Frances, die im Fokus des Romans steht, nur oberflächlich kennen.

Unweigerlich fühlte ich mich beim Lesen an die Wisteria Lane der Serie Desperate Housewives erinnert. Allerdings konnte mich der Roman nicht so wirklich packen. Dafür war mir der "Skandal" um Anne in einer Zeit, in der sich so viele Paare trennen und scheiden lassen, nicht außergewöhnlich genug, um einen Einfluss auf die anderen Paare zu begründen und einen ganzen Roman mit der Affäre und ihren Auswirkungen auf Anne, Charlie und ihre Nachbarn zu füllen. Darüber hinaus störte mich die zumal vulgäre Ausdrucksweise.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Kurzweilige Unterhaltung zur Weihnachtszeit abseits der typisch romantischen Wintergeschichten - leider etwas klamaukartig

Hauptsache, der Baum brennt
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Sarah Christkind ist von Beruf Psychotherapeutin, Mutter von zwei Kindern und gerade frisch getrennt von ihrem Ehemann Oliver. Am 2. Dezember staunt sie nicht schlecht, als ein Mann vor ihrer Tür in München ...

Sarah Christkind ist von Beruf Psychotherapeutin, Mutter von zwei Kindern und gerade frisch getrennt von ihrem Ehemann Oliver. Am 2. Dezember staunt sie nicht schlecht, als ein Mann vor ihrer Tür in München steht und steif und fest behauptet, der Weihnachtsmann zu sein. Er sucht Ersatz für das Christkind, das er versehentlich mit seinem Rentierschlitten überfahren hat und meint, in Sarah fündig geworden zu sein. Diese schwankt zwischen Mitgefühl und Genervtsein und geht von einer psychischen Störung des Mannes aus. Sie kümmert sich notgedrungen um ihren Patienten, der hartnäckig bleibt und einfach nicht von ihrer Seite weichen will.

Für Sarah, die noch verletzt von der Trennung ihres Mannes ist, der sich eine jüngere Freundin zugelegt hat, und als Mutter zweier pubertierender Kinder ohnehin gestresst ist, beginnt damit eine turbulente Adventszeit, in welcher sie von dem - zugegebenermaßen äußerst attraktiven - Weihnachtsmann in eine absurde und peinliche Situation zur nächsten gerät.

"Hauptsache, der Baum brennt" ist, wie der Titel bereits erahnen lässt, ein amüsanter Weihnachtsroman. Der Humor ist allerdings eher flach, die Witze nach meinem Geschmack etwas lahm bis frivol. So öffnet sich der Weihnachtsmann ohne Hose auf dem Weihnachtsmarkt auf die Frage einer Passantin nach seinem Sack den Mantel oder spricht von Penissen am Würstchenstand.
Bei Sarah in der Wohnung stellt sich der Weihnachtsmann wenig geschickt an, macht ein Feuer in der Badewanne oder wäscht das Geschirr in der Waschmaschine.
Auch wenn ich keinen tiefgängigen Roman erwartet hatte und man über den ein oder anderen Logikfehler hinweg sehen kann (warum trägt der Weihnachtsmann im Dezember sein Sommeroutfit? Warum sucht er nicht zunächst nach dem echten Christkind?), hätte ich mir ein paar weniger Albernheiten gewünscht.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Sarah geschrieben, so dass man sich in ihre stressige Situation gut hineinfühlen kann. Sie spricht vom Weihnachtsmann nur als ihr "Problem", sieht ihn dann als Patienten, verguckt sich aber auch in sein gutes Aussehen. Gleichzeitig weint sie ihrem Ehemann hinterher und spielt mit dem Weihnachtsmann, um Oliver eifersüchtig zu machen.

Durch die detaillierten Beschreibungen fühlt man sich unmittelbar in die von Situationskomik gespickten Szenen in die bayerische Hauptstadt zur Vorweihnachtszeit versetzt. Der Roman liest sich stellenweise wie ein touristischer Streifzug durch München.
Trotz der stimmungsvollen Schilderungen wollte bei mir jedoch keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Dafür war die Einstellung Sarahs zu negativ. Darüber hinaus empfand ich die Figur des Weihnachtsmann als zwiespältig. Einerseits agierte er völlig weltfremd, andererseits war dann aber auch wieder zu sehr Mensch, insbesondere in Bezug auf die Annäherung zu Sarah.

Im letzten Drittel des Romans ändert sich die Stimmung und ist nicht mehr so betont lustig. Vielmehr steht nun eine Botschaft von Liebe und Vergebung und der Wert der Familie im Vordergrund, was wiederum passend zu Weihnachten ist, aber nur in aller Kürze ausgeführt wird.

"Hauptsache, der Baum brennt" bietet kurzweilige Unterhaltung zur Vorweihnachtszeit und ist vor allem für diejenigen zu empfehlen, die nach einem Weihnachtsbuch abseits der typischen romantischen Wintergeschichten suchen und die stellenweise klamaukartige Geschichte mit einem Augenzwinkern lesen können.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Auf den Spuren der älteren Schwester in den 70er-Jahren - für mich etwas langatmig . Die spannende Romaniedee hätte mehr Potenzial gehabt

Die Farbe der Erinnerung
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Phoebes ältere Schwester Faith ist vor acht Jahren, 1970, in Italien gestorben. Phoebe ist inzwischen 18 Jahre alt und möchte wissen, was sich damals tatsächlich ereignet hat und reist deshalb von San ...

Phoebes ältere Schwester Faith ist vor acht Jahren, 1970, in Italien gestorben. Phoebe ist inzwischen 18 Jahre alt und möchte wissen, was sich damals tatsächlich ereignet hat und reist deshalb von San Francisco nach Europa. Sie macht an den Orten Halt, von denen Faith Postkarten geschrieben hat. Während Phoebe weder in Amsterdam, noch in Paris vielmehr über ihre Schwester erfährt, trifft sie in München auf Wolf, Faiths damaligen Freund. Er begleitet sie nach Italien, wo sich Faith von einer Klippe in Corniglia gestürzt hatte.

Die junge und unerfahrene Phoebe beginnt eine Liebesbeziehung mit Wolf, die insbesondere körperlich ausgeprägt ist. Gleichzeitig erfährt Phoebe, in welche Kreise Faith geraten ist und welches Ereignis letztlich der Auslöser für Faiths Selbstmord gewesen ist.

Der melancholisch anmutende Roman handelt 1978, blickt aber immer wieder zurück in die Vergangenheit, in die Kindheit von Phoebe und der ihrer beiden älteren Geschwister Faith und Barry in den 60er-Jahren. Als der Vater stirbt, der die älteste Tochter den anderen beiden vorgezogen und durch seine Malerei ein Denkmal gesetzt hat, verliert Faith einen Halt im Leben, reist nach Europa und rutscht dabei in die linksextremistische Szene ab. Faith erscheint als Mitläuferin, die einfach nur dazugehören möchte, kann sch der Gruppendynamik aber nicht erwehren und schließt sich letztlich der "Bewegung 2. Juni" an, die die RAF zum Vorbild hatte.

Phoebe wandelt auf den Spuren ihrer älteren Schwester und entdeckt eine Wahrheit, die sie nie für möglich gehalten hätte. Wolf hat ihr gegenüber erstmalig sein Schweigen und damit ein Versprechen gebrochen, das er Faith gegeben hatte. Phoebe selbst reift auf ihrer Reise durch Europa, die sie sehr naiv angetreten hatte.

Während mit der Beginn des Romans gefallen hat und ich Phoebes Schritte und ihre Entscheidung nach Europa zu reisen nachvollziehen konnte, um herauszufinden, was ihrer Schwester widerfahren ist, in deren Schatten sie und ihr Bruder immer gestanden hatten, entwickelte sich der Roman durch die Begegnung mit Wolf in eine Richtung, die mir wenig gefiel. Die wiederholten Szenen , in denen sich das lüsterne Paar an allen erdenklichen Plätzen seine fleischlichen Lust hingibt, empfand ich ermüdend und hätten nicht in dieser Breite dargestellt werden müssen, um ein Gefühl für Phoebes Einsamkeit und Wolfs Sehnsucht nach Faith zu bekommen. Auch Faiths Abdriften in terroristische Strukturen kam mir sehr extrem und fast unwirklich vor. Die eigentlich spannende Romanidee wurde für mich nur unzureichend umgesetzt, das Potenzial der Geschichte nicht ausgeschöpft.

Die Autorin vermischt reale Ereignisse mit der Geschichte um Faith, an deren Ende ich mir ein Nachwort gewünscht hätte, um eine klare Trennung von historischer Wahrheit und Fiktion nachvollziehen zu können.