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Veröffentlicht am 10.09.2024

Ein Haus in Maine und die Geschichten seiner Bewohner; atmosphärischer Roman über berührende Frauenschicksale

Die Frauen von Maine
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Jane Flanagan war seit ihrer Kindheit von dem viktorianischen Haus in Awadapquit über den Klippen Maines fasziniert. Als Jugendliche wurde das unbewohnte Anwesen zu ihrem Rückzugsort, das sie später auch ...

Jane Flanagan war seit ihrer Kindheit von dem viktorianischen Haus in Awadapquit über den Klippen Maines fasziniert. Als Jugendliche wurde das unbewohnte Anwesen zu ihrem Rückzugsort, das sie später auch ihrem Mann zeigte. Jane ist inzwischen Archivarin in Harvard und kehrt nach einem verheerenden Zwischenfall bei ihrer Arbeit in ihren Heimatort zurück. Die berufliche Zwangspause möchte sie nutzen, um das Haus ihrer vor einem Jahr verstorbenen Mutter auszuräumen.
In Awadapquit wird Jane von der neuen Eigentümerin des viktorianischen Hauses angesprochen, die mehr über das Haus und seine ehemaligen Bewohner erfahren möchte. Jane ist froh über die Ablenkung und beginnt zu recherchieren. Dabei wird sie auf bewegende Schicksale aufmerksam, die das Haus und seine Bewohner nicht zur Ruhe kommen lassen.

Im Mittelpunkt des Romans steht ein Mitte des 19. Jahrhunderts erbautes Haus in dem fiktiven Ort Awadapquit - übersetzt "Wo die herrlichen Klippen und das Meer sich begegnen". Durch Janes Nachforschungen offenbaren sich allmählich die Schicksale der Bewohner und die tragischen Ereignisse, die mit ihnen verbunden sind.
Jane, die sich auf eigentümliche Weise mit dem Haus verbunden fühlt, ist die Hauptfigur aus deren Perspektive die Geschichte geschildert ist. Daneben gibt es einzelne Kapitel aus Sicht der früheren Bewohnerinnen des Hauses, die gleichzeitig als Rückblenden mehr über die amerikanische Geschichte, die Kolonialisierung und die Pioniere der Neuengland-Staaten offenbaren.
Die Geschichte ist vielschichtig und komplex. Neben den persönlichen Hintergründen der Charaktere und vordergründig Janes Lebensweg und familiäre Bürde, spielt die Entwicklungsgeschichte Amerikas und der Umgang mit der indigenen Bevölkerung eine Rolle. Nicht immer sind die Zusammenhänge direkt erkennbar und die historischen Ausführungen zumal ein wenig trocken und theoretisch. Die persönlichen Schicksale der Frauen, die in dem viktorianischen Haus wohnten und dort mit tragischen Verlusten konfrontiert wurden, sind hingegen einfühlsam und bewegend geschildert.

Der wiederholt auftretende Aspekt des Spiritualismus ist zudem lebendig und unterhaltsam, auch wenn man Schwierigkeiten haben sollte, an Geister, Reinkarnation und Stimmen aus dem Jenseits zu glauben.

Durch Einsichten in die Leben der einzelnen Frauen, die stark und unabhängig agierten und ihrer Zeit zum Teil voraus waren, wird eindrücklich aufgezeigt, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind und welched Erbe es zu bewahren gilt. Zudem berühren die Freundschaften und Verbindungen, die sich selbst zwischen ganz unterschiedlichen Frauen entwickeln und welche Solidarität und Kraft daraus entstehen kann.

Neben dem Haus und seinen Geheimnissen handelt der Roman von Generationentrauma, Alkoholismus, Trauer und Verlusten, von Mutterschaft, Schwesternbeziehungen, Freundschaft und Selbstfindung. Es ist ein atmosphärisches, sehnsuchtsvolles Buch mit vielen kleinen Geschichten, die alle durch das symbolträchtige Haus verbunden sind.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Eine sehr konfliktgeladene Beziehung zwischen Mutter und Tochter, voller Groll und Missverständnissen, mit etwas zu harmonischem Ende.

Der Morgen nach dem Regen
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Johanna arbeitet für die Vereinten Nationen und war jahrelang auf humanitären Einsätzen in zahlreichen Krisengebieten weltweit. Mit 60 Jahren möchte sie nur noch beratend tätig sein und kehrt zurück nach ...

Johanna arbeitet für die Vereinten Nationen und war jahrelang auf humanitären Einsätzen in zahlreichen Krisengebieten weltweit. Mit 60 Jahren möchte sie nur noch beratend tätig sein und kehrt zurück nach Deutschland, wo sie das Haus ihrer Tante in Sankt Goar geerbt hat. Dort hat sie schon als Kind entspannte Sommer verbracht und auch ihre Tochter Elsa hat sich dort in den Ferien immer wohlgefühlt.
Elsa hat selbst erfolgreich Karriere gemacht und arbeitet als Rechtsanwältin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Wegen eines Burnouts wird sie krankgeschrieben und sehnt sich zurück nach Sankt Goar. Trotz der Anwesenheit ihrer Mutter, zu der sie ein angespanntes Verhältnis hat, seit sie sich als Kind schändlich von ihre vernachlässigt fühlte, reist sie nach Deutschland um sich im heimeligen Haus am Rhein zu erholen.
Während Johannas Erbe renoviert wird, gehen sich die beiden Frauen geflissentlich aus dem Weg bis es zu der längst fälligen Aussprache zwischen Mutter und Tochter kommt.

Der Roman schildert sowohl die Sichtweise von Johanna, als auch die von Elsa, wobei es neben dem Aufeinandertreffen in der Gegenwart im Sommer 2023 auch zahlreiche Rückblenden in die Jahre 2002/2003 gibt, in denen sich das Zerwürfnis zwischen Mutter und Tochter zementiert hatte.

Beide Frauen haben außergewöhnliche Berufe, die interessante Einblicke in die Arbeit der Vereinten Nationen bieten und an internationale Schauplätze und Konfliktherde führen. Das Familienanwesen in Sankt Goar und die Umgebung am Rhein sind als Sehnsuchtsorte bildhaft beschrieben.

Der Schwerpunkt der Handlung liegt auf dem schwierigen Spagat zwischen Familie und Beruf und der verfahrenen Situation zwischen Mutter und Tochter. Und diese wird so eindringlich geschildert, dass sie schier unerträglich ist. Es erscheint zunächst völlig widersinnig, dass Elsa, die eigentlich Ruhe braucht, sich in ein so konfliktgeladenes Ambiente begibt. Gleichzeitig ist kaum zu fassen, wie Johanna Elsas feindselige Art erträgt und ihr ergeben dreimal täglich Mahlzeiten vor die Schlafzimmertür stellt. Gereiztheit, Ablehnung und Vorwürfe dominieren oder blockieren die Kommunikation.
Es dauert, bis die beiden überhaupt mit einander sprechen. Dass Johanna dann etwas gesteht, was ihre Tochter nur erneut verletzt, ist unverständlich.

Schmerz, Einsamkeit, verletzte Gefühle auf der einen Seite - der Wunsch nach Schutz und Geborgenheit, nach Anerkennung und Liebe auf der anderen Seite hat sich über Jahre aufgebaut und stehen zwischen den Frauen.
Nicht nachvollziehbar ist, warum zwei so intelligente Frauen sich so wenig in die Lage der jeweils anderen hineinversetzen können, warum so wenig Empathie vorhanden ist. Es ist deshalb schwer, Sympathien für die ein oder andere Seite zu entwickeln, wobei Elsa zumindest als Kind das Recht auf ihrer Seite hatte. Dass sie sich einfach nur eine Mutter wünschte, die für sie da ist und nicht den Beruf über alles stellt, ist nachvollziehbar. Johannas Unverständnis, dass sie von ihrer Tochter nicht für ihren unaufhörlichen Einsatz im Nahen Osten oder Afrika gefeiert wird, jedoch nicht.

Während der Mutter-Tochter-Konflikt schlüssig entwickelt wird und Emotionen weckt, ist Johannas Liebesgeschichte mit ihrer Leidenschaft und Dramatik arg kitschig und passte weder zu ihrem Charakter noch wäre sie für die Geschichte zwingend nötig gewesen. Die Versöhnung zwischen Mutter und Tochter ist nach der Klärung nur eines von vielen Missverständnissen sehr simpel und nach all dem Groll zu harmonisch.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Trotz weniger Nervenkitzel ein unterhaltsamer Thriller, jedoch nicht so originell wie Band 1 der Housemaid-Reihe.

Sie kann dich hören
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Nachdem Millie ihren Job als Haushaltshilfe bei einer gut betuchten New Yorkerin verloren hat, ist sie froh, von den Garricks eingestellt zu werden, um deren Penthouse zu putzen und für sie zu kochen. ...

Nachdem Millie ihren Job als Haushaltshilfe bei einer gut betuchten New Yorkerin verloren hat, ist sie froh, von den Garricks eingestellt zu werden, um deren Penthouse zu putzen und für sie zu kochen. Millie möchte mit dem Verdienst ihr Studium finanzieren, ihre Vergangenheit hinter sich lassen und mit ihrem soliden Freund Brock ein neues Leben beginnen. Doch dann holt Millie ihre Vergangenheit ein. Douglas Garrick ist nicht der fürsorgliche Ehemann, für den er sich darstellt und seine Frau scheint sich nicht freiwillig im Gästezimmer des Penthouses zu verstecken. Millie kann nicht wegschauen und möchte Wendy helfen, auch wenn sie sich damit selbst in Gefahr bringt.

"Sie kann dich hören" ist nach "Wenn sie wüsste" der zweite Band um die Haushaltshilfe Millie Calloway, die zehn Jahre Gefängnisaufenthalt wegen einer Gewalttat hinter sich hat. Band 2 handelt einige Jahre nach Band 1 und lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Roman ist in mehrere Teile gegliedert und wird überwiegend aus der Sicht von Millie geschildert. Die Kapitel sind kurz und lassen schnell durch das Buch gleiten, auch wenn Millies Gedanken und Befürchtungen von einigen Wiederholungen geprägt sind, was den Lesefluss ein wenig hemmt.

Eine Grundspannung ist von Anbeginn vorhanden, denn die Verhältnisse im Penthouse der Garricks sind durchaus fragwürdig und zudem fühlt sich Millie verfolgt und bedroht.
Man rechnet mit einem Plottwist, der dem Roman eine andere Richtung gibt und ist dennoch überrascht, wie aufwändig hier falsch gespielt wird.
Die zweite Perspektive erklärt vieles, ist jedoch weniger spannend, da das Resultat bereits bekannt ist. Das Ende ist wendungsreich und ähnlich perfide und böse wie die Handlung in "Wenn sie wüsste".
Überhaupt folgt Band 2 einem ganz ähnlichen Aufbau wie Band 1 und handelt auch wieder vom Gegensatz der schönen, reichen Arbeitgeber und der mittellosen Millie. Die Überraschungsmomente sind deshalb nicht so verblüffend. Zudem sind die Hintergründe zu den Personen und die Motive für die Taten oberflächlich und von simpler Gier und Rachegelüsten geprägt, was die Antagonisten eindimensional erscheinen lässt.

"Sie kann dich hören" ist trotz weniger Nervenkitzel ein unterhaltsamer Thriller, reicht jedoch nicht an die Originalität des Vorgängerromans heran.

Der dritte Teil "Sie wird dich finden" erscheint am 13. November 2024 und handelt einige Jahre später, als Millies Vergangenheit sie erneut einzuholen scheint.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Humorvolle Lektüre über eine ältere Lady, die noch einmal durchstartet. Schöne Botschaft, wenn auch mit überzogener Darstellung.

Nicht zu alt für diesen Scheiß
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Sylvia wohnt seit Kurzem in einer Seniorenwohnanlage mit ihrem Ehemann Louis in Florida. Als sie diesen in flagranti mit einer Nachbarin im Bett erwischt und er ihr infolgedessen gesteht, dass sie aufgrund ...

Sylvia wohnt seit Kurzem in einer Seniorenwohnanlage mit ihrem Ehemann Louis in Florida. Als sie diesen in flagranti mit einer Nachbarin im Bett erwischt und er ihr infolgedessen gesteht, dass sie aufgrund einer finanziellen Fehlentscheidung bankrott sind, verlässt Silvia kurzerhand ihren Mann. Nach einem Zwischenstopp bei ihrer Tochter in Connecticut, die ihre Mutter überzeugen möchte, sich vernünftigerweise mit Louis zu versöhnen, bricht Sylvia mit ihrer besten Freundin Evie an der Seite nach New York auf. Mit 63 Jahren fühlt sich Sylvia nicht zu alt für einen Neuanfang, sucht sich Wohnung und Job, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Louis legt ihr weiterhin Steine in den Weg, aber Sylvia gibt sich kämpferisch und vielleicht ist sie auch wieder bereit für eine neue Liebe.

"Nicht zu alt für diesen Scheiß" ist - wie der launige Titel schon suggeriert - ein humorvoller Roman über eine lebensältere Lady, die plötzlich vor den Trümmern ihrer Ehe steht, das Beste daraus macht und ihren Träumen folgt, auch wenn Außenstehende dies als lächerlich und unvernünftig abtun (würden).
Sylvia hat nicht vor, sich in einer Seniorenanlage mit einem Mann zu arrangieren, der nicht nur eine Affäre hat, sondern ihre ganze Altersvorsorge verzockt hat und ist mutig genug, aus dem bisher goldenen Käfig auszubrechen.

Es ist ein Roman über zweite Chancen, der lebendig und turbulent erzählt ist und schon in der prekären Anfangssituation im ehelichen Schlafzimmer zu dritt für Lacher sorgt.
Auch wenn die Geschichte aus Sicht einer Ü60-Jährigen verfasst ist, ist der Roman auch für jüngere LeserInnen geeignet, denn Sylvias Situation ist auf viele Lebenslagen übertragbar. Prüde sollte man allerdings nicht sein, denn Sylvias Libido inklusive Dick-Pics ihres älteren Lovers finden Erwähnung. Ganz erst zu nehmen sind diese Szenen vielleicht nicht, aber den Humor muss man mögen wie die überzeichneten Figuren der High Society.

Die Geschichte entwickelt sich nicht weiter überraschend und geht nicht sonderlich in die Tiefe, aber das ist auch nicht der Anspruch des Romans. Es ist eine humorvolle Lektüre mit einer sympathischen, resoluten Heldin, die als ältere Lady in der Berufswelt und in Liebesdingen mit ihrem ganz speziellen Charme punkten kann. Daneben geht es um die Verbindungen zwischen Müttern und Töchtern und mitunter schwierigen Familienverhältnissen.
Der Roman zeigt, dass es nie zu spät ist, seinen Träumen zu folgen und vor allem, unbeirrt seinen eigenen Weg zu gehen. Das sooo erfolgreiche Ende für Sylvia ist jedoch ein wenig überzogen. Die Geschichte hätte zufriedenstellender ein paar Seiten früher enden können.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Die Auswirkungen von Trauer auf vier Schwestern und ihr gemeinsamer Weg zur Heilung. Authentische Beschreibung seelischen Schmerzes bis zu einem sehr kitschigen Ende.

Blue Sisters
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Avery, Bonnie und Lucky erhalten eine Nachricht von ihrer Mutter, dass sie die Wohnung in New York verkaufen möchte, in der die Schwestern aufgewachsen sind. Sie bekommen damit die Gelegenheit die Sachen ...

Avery, Bonnie und Lucky erhalten eine Nachricht von ihrer Mutter, dass sie die Wohnung in New York verkaufen möchte, in der die Schwestern aufgewachsen sind. Sie bekommen damit die Gelegenheit die Sachen durchzusehen, die noch von Nicky dort sind, ihrer vor einem Jahr verstorbenen Schwester.
Die drei jungen Frauen führen unterschiedliche Leben an unterschiedlichen Orten, trauern um die Schwester und versuchen den Schmerz auf ihre Weise zu überdecken. Alkohol, Drogen, Kleptomanie, exzessiver Sport und ein Ausbrechen aus dem Alltag sind bezeichnend. Jede von ihnen legt ein selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag, sabotiert ihre Beziehungen oder macht sich körperlich kaputt. Schuld ist die Trauer um die verstorbene Schwester, aber auch die Auswirkungen des Aufwachsens innerhalb einer dysfunktionalen Familie.

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht der drei Schwestern zwischen 27 und 33 Jahren geschrieben. Durch die langen Kapitel taucht man intensiv in die Leben jeder einzelnen ein und kann ihr Verhalten und ihr Denken anschaulich und schmerzhaft nachempfinden. Jede hat eine Rolle, die sie (widerwillig) einnimmt. Avery ist die Älteste, die zum Mutterersatz geworden ist, Bonnie ist die Starke, die ein sicherer Halt ist und Lucky das Nesthäkchen und Sorgenkind. Geprägt von einer schwierigen Kindheit, ist die Flucht in ein Suchtverhalten fast schon die natürliche Folge, waren die Eltern doch kein besseres Vorbild.

"Aber ihre Familie war nicht normal. Sucht floss durch ihre Adern wie Elektrizität durch einen Stromkreis."

Die Auswirkungen des plötzlichen Verlusts sind eindringlich zu spüren. Die Schwestern sind aus dem Gleichgewicht gebracht, vermissen die vierte im Bunde und machen sich gar Vorwürfe, nicht genug für sie dagewesen zu sein. Avery flüchtet sich in die Arbeit und distanziert sich von ihrer Frau, Bonnie gibt ihre Leidenschaft, das Boxen, auf und Lucky hadert damit, nur auf ihr Äußeres reduziert zu werden und torpediert ihre Karriere als Model.
Die Schwestern lieben und hassen sich gleichzeitig. Sie sind sich nicht egal und schaffen es deshalb, sich gegenseitig zu verletzen.

"Blue Sisters" handelt neben der Trauer und der Flucht in einen anderen, leichter erträglichen Schmerz, von Schwesternschaft und dem festen Band, das verbindet. Es ist keine Wohlfühllektüre, denn im Vordergrund stehen die Gefühle der Trauer und der Wut. Dennoch hegt man die Hoffnung, dass die Schwestern, wenn sie in New York zusammenkommen, von Nicky Abschied nehmen und einen gemeinsamen Weg finden, um mit ihrer Trauer umzugehen und auf sich selbst zu achten.
Die Geschichte ist über weite Teile nur schwer erträglich, endet jedoch versöhnlich und zeichnet eine realistische Entwicklung jeder einzelnen Figur und der Schwesternbeziehungen untereinander, auch wenn der Epilog ein wenig ins Kitschige driftet.

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