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Veröffentlicht am 18.06.2022

Herzklopfen trotz Familienchaos

Wir am Meer
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In Nina Resineks Roman "Wir am Meer" geht für Protagonistin Anna der surreale Traum eines Bücherwurms in Erfüllung: Ihr Lieblingsautor Kilian Brand lädt wie durch eine schicksalhafte Fügung ihre Schwester ...

In Nina Resineks Roman "Wir am Meer" geht für Protagonistin Anna der surreale Traum eines Bücherwurms in Erfüllung: Ihr Lieblingsautor Kilian Brand lädt wie durch eine schicksalhafte Fügung ihre Schwester mit Familie und deren Freunden über den Sommer in sein Ferienhaus in den Hamptons ein. Doch der kuriose Urlaubstripp entpuppt sich schnell als anstrengend und wenig traumhaft. Auch der attraktive Gastgeber bleibt geheimnisvoll ... Was hat es mit der Einladung in sein Urlaubsdomizil auf sich?

INHALT

In "Wir am Meer" geht es um die junge Anna aus Deutschland, die dank ihrer Schwester und einer kuriosen Einladung ihres Lieblingsautors Kilian Brand den Urlaub mit deren Familie und Freunden in einer Ferienwohnung in den Hamptons verbringt. Doch statt Luxus, Erholung und Heiterkeit erwarten Anna dort nervige Zankereien der unterschiedlichen Urlaubsbegleiter, eine über fürsorgliche Schwester und der Bestsellerautor selbst, der sie durch seine undurchschaubare Art und gleichzeitigen Charme ziemlich durcheinanderbringt. Doch warum nur hat der attraktive Kilian Brand diese für ihn fremde Truppe in das Traumhaus am Meer eingeladen? Annas Detektivsinn ist geweckt. Doch bei so einem tiefsinnigen und gutaussehenden Gastgeber ist es gar nicht so leicht, klare Gedanken zu fassen …

MEINUNG

Zunächst einmal: Der Schreibstil von Nina Resinek hat mir insgesamt unglaublich gut gefallen: voller Witz, locker, charmant und doch gleichzeitig gefühlvoll und authentisch. Nina Resinek ist es grandios gelungen, Annas Gedankenwelt darzustellen, mit all ihren Überlegungen, Kommentaren, Sorgen und Spleens. Auch die Liebesgeschichte hat mich weitestgehend überzeugt: das Kribbeln und Knistern, das Resinek durch ihre Worte zwischendurch heraufbeschwört, ist für mich greifbar und irgendwie so jugendlich leicht und "Schmetterlingshaft" herüber gekommen, das hat mich teilweise fast an die Schilderung der ersten großen Liebe in einem Jugendroman erinnert.
Auch die Figurendynamik war an und für sich spannend, da die Charaktere einfach so unterschiedlich und teilweise verschroben/anstrengend/lieb/tiefgründig/oberflächlich/unverschämt/fürsorglich etc. waren, dass da ein gutes Spannungsgelage entstanden ist.
Hier liegen allerdings auch zum Teil die Schwächen der Geschichte für mich: Das Verhalten der großen Schwester Johanna ist mir mehr und mehr auf die Nerven gegangen und wurde aus meiner Sicht auch viel zu verständnisvoll und großmütig abgetan, obwohl es oft wirklich übergriffig und unsympathisch war. An manchen Stellen wirkten manche Figuren in ihren Reaktionen und Handlungen auch nicht glaubwürdig oder zumindest sehr sprunghaft und waren auch wirklich ziemlich undankbar (vor allem der ständigen Babysitterin Anna gegenüber). Und dafür, dass das Ganze vor so traumhafter Urlaubskulisse spielte, hat sich die Urlaubstruppe insgesamt ziemlich grummelig, mürrisch, streitsüchtig und undankbar verhalten (auch dem Gastgeber gegenüber). Das ganze Drama war mir dann auch zwischendurch zu viel und konstruiert (und dann an manchen Stellen, wo es mehr Tiefe verlangt hätte, zu oberflächlich abgehandelt).
Trotz dieser Kritikpunkte muss ich sagen, dass ich mich durch den Schreibstil und Annas Innenwelt insgesamt gut unterhalten gefühlt und mit der Liebesgeschichte mitgefiebert habe.
Meine Erwartungen, die ich nach der ersten Leseprobe hatte, haben sich zwar nicht ganz erfüllt (dafür war der Plot stellenweise zu konstruiert und dramatisch), aber ich habe manche Szenen trotzdem regelrecht verschlungen und auch immer mal wieder schmunzeln müssen oder Herzklopfen verspürt.

FAZIT

Auch wenn der Plot und manche Figuren nicht immer überzeugen oder sogar eher anstrengen, ist "Wir am Meer" aus meiner Sicht dennoch eine kurzweilige Urlaubslektüre, die durch viel Humor, Herzklopfen, sympathischen Hauptfiguren (Anna und Kilian) und schönem flüssigen Schreibstil unterhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.05.2022

Roman mit schönem Lokalkolorit, aber leider vielen Unstimmigkeiten und Plotschwächen

Mord in Montagnola
1

INHALT In "Mord in Montagnola" kehrt Moira, frisch getrennt, zurück in ihre frühere Heimat ins Tessin, um ein Auge auf ihren kranken Vater zu haben und um selbst zur Ruhe zu kommen. Doch kaum in dem vermeintlich ...

INHALT

In "Mord in Montagnola" kehrt Moira, frisch getrennt, zurück in ihre frühere Heimat ins Tessin, um ein Auge auf ihren kranken Vater zu haben und um selbst zur Ruhe zu kommen. Doch kaum in dem vermeintlich idyllischen Örtchen Montagnola angekommen, wird in einem dort typischen historischen Eiskeller eine Leiche gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist. An den Ermittlungen ist auch Moiras frühere Jugendliebe Luca - inzwischen Rechtsmediziner - beteiligt, der sie als Übersetzerin für die Befragungen um Hilfe bittet. Bevor sie sich versieht, befindet Moira sich selbst mittendrin in der Ermittlungsarbeit. Schnell wird klar, dass der Schein der romantischen Dorfkulisse trügt ...

MEINUNG

Nach einem heftigen Prolog und einem konträr dazu sanften Einstieg in die idyllische Tessiner Gegend und dem ersten Kennenlernen sympathischer, uriger Charaktere, baut die Handlung aus meiner Sicht leider nach und nach ab. Zwar sind mir der grummelige Vater, der irgendwie ein alter Kauz und gleichzeitig doch noch recht vital und liebenswürdig ist, seine Katzen mit den skurrilen Namen, und natürlich Moira als selbstständige und emanzipierte Frau ziemlich schnell ans Herz gewachsen. Doch leider haben sich im Verlauf der Geschichte für mich einfach zu viele Ungereimtheiten und Fehler aufgetan. Der Roman hat definitiv die Reiselust geweckt und mich im ersten Drittel gut unterhalten, doch es wurde für mich zum Ende immer zäher. Damit möchte ich die Leistung der Autorin nicht schmälern, da es natürlich wahnsinnig viel und auch beeindruckende Arbeit ist, einen Roman zu schreiben und zu veröffentlichen. Dennoch bin ich enttäuscht, dass einige offensichtliche inhaltliche Fehler (inkonsistente Figurenbeschreibung) bei der Überarbeitung nicht entdeckt wurden. Es ist schwierig, wenn man auf der einen Seite ein bestimmtes Bild einer Person vermittelt bekommt und diese einige Seiten später durch weitere Beschreibungen nicht wiederzuerkennen ist. Auch unrealistische Reaktionen und teilweise zu unglaubwürdige, sprunghafte Charaktere haben das Lesevergnügen für mich schließlich deutlich gemindert. Der Schreibstil war an sich unterhaltsam und insbesondere bei der Landschaftsbeschreibung bildhaft und anschaulich - da kam durchaus Fernweh auf. Doch auch hier haben sich einige stilistische Mängel eingeschlichen (aus meiner Sicht wird bspw. der Name "Moira" zu oft erwähnt - Das ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber der Roman ist ja aus ihrer Perspektive (personal) erzählt, und dass ihr Name so wiederholt auftaucht, schafft für mich eine gewisse Distanz zur Figur und hemmt gleichzeitig den Lesefluss).

FAZIT

Insgesamt konnte mich der Krimi daher - trotz tollem Setting und Lokalkolorit und auch durchaus liebenswürdigen Figuren - nicht überzeugen. Da ich jedoch prinzipiell Potenzial in Moira als unkonventioneller Ermittlerin sehe und der Band der Auftakt einer Reihe war, setze ich darauf, dass die Folgebände damit noch "Luft nach oben" haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.11.2021

Herzklopfen in Paris - Ein Wohlfühlroman, der Sehnsucht nach Paris weckt

Love Paris Dance
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In Love Paris Dance nimmt Anne-Sophie Jouhanneau uns mit nach Paris. Aus der Sicht von Mia - einer ehrgeizigen Balletttänzerin - erleben wir einen aufregenden Sommer mit großen Träumen und der großen Liebe. ...

In Love Paris Dance nimmt Anne-Sophie Jouhanneau uns mit nach Paris. Aus der Sicht von Mia - einer ehrgeizigen Balletttänzerin - erleben wir einen aufregenden Sommer mit großen Träumen und der großen Liebe. Eine leichte Lektüre mit vielen Gefühlen vor der romantischen Kulisse von Paris.

Inhalt

Die 16-jährige Mia verbringt die Sommerferien vor ihrem letzten Jahr an der High School nicht in ihrer Heimat, sondern reist nach Paris, um an einem Ferienprogramm des Pariser Balletts teilzunehmen - und damit ihrem Traum einer Karriere als Profiballerina einen großen Schritt näherzukommen. Dummerweise ist auch ihre größte Konkurrentin und Erzfeindin Audrey an der Schule angenommen worden. Doch nicht nur all der Stress und das harte Training bescheren Mia Herzrasen, sondern auch die Bekanntschaft mit dem charmanten Louis. Schnell wird Mia klar, warum Paris die Stadt der Liebe genannt wird ...

Meinung

Was soll ich sagen - die ersten Seiten von Love Paris Dance haben mich so gefesselt, dass ich mich selbst wie auf einer Reise nach Paris gefühlt habe. Die Autorin hat es aus meiner Sicht so großartig geschafft, Atmosphäre, Szenerie, die Straßen von Paris, die Menschen und die Sprache einzufangen - da konnte ich gar nicht anders, als eine Seite nach der nächsten zu lesen. Und dabei handelt es sich natürlich nicht um einen Reisebericht mit fantastisch beschriebenem Setting, sondern um einen Jugendroman mit einem mitreißenden, spannenden und herzerwärmenden Plot.
Mia ist mir von der ersten Seite ans Herz gewachsen und die Autorin hat es geschafft, dass ich mich - als nicht mehr ganz so Jugendliche :D - schnell in Mias Innenleben und Gedankenwelt hineinversetzen konnte. Dadurch fühlte ich mich beim Lesen nicht nur nach Paris, sondern auch in meine Jugend versetzt und es war einfach spannend und mitreißend, Mias Erfahrungen, ihre abenteuerliche Zeit in Paris, ihr Herzklopfen und ihren Herzschmerz - eben all dieses jugendliche Gefühlschaos - nachzuempfinden. Auch wenn der Plot in der zweiten Hälfte an einigen Stellen schwächelte (ein bisschen zu viel Drama und Stolpersteine) und der charmante Louis aus meiner Sicht etwas zu perfekt war (aber auch mal erfrischend, nicht wie so oft die unrealistische Verwandlung eines Bad Boys in den Traumprinzen zu erleben), haben mich die Geschichte um Mia, ihren Traum, ihren Ehrgeiz, ihr unschuldiges Herzklopfen, ihre Familie und die Beziehung zu ihrer vermeintlichen Erzfeindin Audrey bestens unterhalten. Und - ich kann es nicht oft genug schreiben - ich bin dank des packenden, anschaulichen Schreibstils der Autorin dem Zauber von Paris hoffnungslos erlegen. Merci! <3

Fazit

Auch wenn die Geschichte ihre Schwächen hatte, hat mich Love Paris Dance wunderbar unterhalten. Es war wie eine kleine Zeitreise in die eigene Jugend, so authentisch war der Erzählstil der Autorin, und - für mich noch packender - wie eine kleine Reise nach Paris selbst. So oft hatte ich beim Lesen das Gefühl, die beschriebenen Sehenswürdigkeiten, die Seine, die Straßen von Paris vor Augen zu haben - fantastisch! So fiel mir am Ende der Abschied nicht leicht und ich habe die Geschichte um Mia, Louis, die Welt des Balletts und dieses außergewöhnlichen Sommers mit leichter Wehmut beendet. Merci à Anne-Sophie Jouhanneau für dieses Lesevergnügen! Und hoffentlich à bientôt à Paris - Gegen einen romantischen Urlaub in Paris hätte ich nach dieser Lektüre auf jeden Fall nichts einzuwenden ;)

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Atmosphärisch & historisch fesselnd mit kleinen Handlungs- und Charakterschwächen

Atelier Rosen
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Im ersten Band der neuen Historienreihe von Marie Lamballe nimmt uns die Autorin mit ins Kassel der 1830er Jahre und lässt uns die Sorgen, den Alltag, die gesellschaftlichen Herausforderungen und Gefühle ...

Im ersten Band der neuen Historienreihe von Marie Lamballe nimmt uns die Autorin mit ins Kassel der 1830er Jahre und lässt uns die Sorgen, den Alltag, die gesellschaftlichen Herausforderungen und Gefühle der Frauen aus dem Atelier Rosen erleben. Im Mittelpunkt der Handlung steht Elise Rosen - eine junge Frau und Putzmacherin, die sich mit großen Gefühlen, lebensverändernden Herausforderungen und der Suche nach ihrer Herkunft konfrontiert sieht.

Inhalt

Im Auftaktband "Atelier Rosen" der neuen Reihe von Autorin Marie Lamballe geht es um die junge Elise, die zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und zwei weiteren Damen ein kleines Putzmacher-Atelier im Kassel der 1830er Jahre betreibt. Die Kreationen des Ateliers und insbesondere Elises Fertigkeiten locken auch adelige Kundschaft an. So kommt es, dass Elise die junge Sybilla von Schönhoff ausstatten soll, eine Frau, die Elise entgegen der gesellschaftlichen Gepflogenheiten freundschaftlich behandelt. Doch das Bewegen in höheren gesellschaftlichen Kreisen birgt auch seine Gefahren: Als der Verlobte Sybillas sich unsterblich in Elise verliebt, stürzt dies nicht nur Elise in ein Gefühlschaos, sondern zieht weitreichende Konsequenzen für sie und ihre Familie mit sich ...

Meinung

Wie mir die Geschichte rund um Elise, Sybilla von Schönhoff, den Frauen aus dem Atelier Rosen und Johann Georg von Haynau gefallen hat? Die Antwort fällt nicht ganz eindeutig aus. Der Roman hat aus meiner Sicht mitreißend begonnen - insbesondere die detaillierten Beschreibungen des historischen Kassels und des Alltags im Jahr 1830 haben mich sofort gefesselt und mich gebannt die Seiten überfliegen lassen. Ich habe mich beim Lesen regelrecht wie auf einer kleinen Zeitreise gefühlt - hierfür also ein Riesenkompliment an die Autorin. Es muss unfassbar aufwendig gewesen sein, all diese Informationen und alltäglichen historischen Gegebenheiten zu recherchieren.
Auch der Schreibstil der Autorin hat mich begeistert - die Ausdrücke waren authentisch und passend zu der damaligen Zeit gewählt und mit schönen, altmodischen Redewendungen versehen. Das hat mir total gefallen und mich noch mehr in die damalige Zeit versetzt.
Dennoch habe ich meine anfängliche Begeisterung nach und nach etwas eingebüßt. Die Handlung war zwar durchweg spannend, doch stellenweise wirkte sie zu konstruiert oder zu weit hergeholt für mich. Auch Elise, die ich als mutige und dennoch authentische Frau ihrer Zeit und ihrer damaligen gesellschaftlichen Stellung empfunden habe, hat aus meiner Sicht im Laufe der Geschichte teilweise unlogisch und nicht ihrer Figur entsprechend gehandelt. Hier hätte ich mir teilweise mehr "Inneneinsichten" und mehr Raum für Elises Gefühle gewünscht. Damit wären manche Reaktionen auch eventuell nachvollziehbarer oder glaubhafter erschienen.
Gelungen fand ich jedoch im Großen und Ganzen die Darstellung der Nebencharaktere. Die Mitarbeiterinnen im Atelier Rosen oder auch Elises Ziehbruder haben der Geschichte Würze verliehen und eine familiäre Atmosphäre beim Lesen heraufbeschworen - Da ist es mir trotz der vereinzelten Schwächen am Ende doch schwergefallen, Abschied von den Figuren zu nehmen. Auch sind ja noch nicht alle Punkte geklärt - Was ich damit sagen will? Natürlich bin ich an der Fortsetzung der Geschichte interessiert. Dafür sind mir die Protagonistin und die Menschen rund um sie herum zu sehr ans Herz gewachsen.


Fazit

Ohne Frage ist es Marie Lamballe mit dem Auftakt ihrer neuen Historienreihe gelungen, ein lebhaftes und authentisches Bild der damaligen Zeit zu zeichnen und den Leser damit ins Kassel der 1830er und den Alltag zu versetzen. Ich habe mich beim Lesen weitestgehend gut unterhalten gefühlt und einen tieferen Eindruck von den damaligen Sorgen und Herausforderungen der Menschen erhalten. Trotz der leichten inhaltlichen Schwächen sind mir die Figuren ans Herz gewachsen und ich bin gespannt und hoffe darauf, mehr über ihre Schicksale zu erfahren (und wieder in dieses wirklich wunderbar beschriebene Setting einzutauchen). Für Fans von historischen Familiensagas auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Unterhaltsame Science-Fiction mit kleinen Schwächen

Der dunkle Schwarm
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In "Der dunkle Schwarm" befinden wir uns in einer düsteren Zukunft mit einer starken Protagonistin, Gesellschafsproblemen, die gar nicht so unvertraut wirken, und spannenden Science-Fiction-Elementen. ...

In "Der dunkle Schwarm" befinden wir uns in einer düsteren Zukunft mit einer starken Protagonistin, Gesellschafsproblemen, die gar nicht so unvertraut wirken, und spannenden Science-Fiction-Elementen. Eine vielversprechende Mischung, oder?

INHALT

Die junge Atlas führt ein Doppelleben: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für ein futurisches Kommunikationsmittel, nachts nimmt sie unter dem Decknamen Oracle kriminelle Aufträge in der Unterwelt der dystopischen Welt im Jahr 2100 an.
Eines Tages erhält sie einen neuen Auftrag durch einen jungen Mann aus der High-Society: Sie soll den mysteriösen Mord an seiner Schwester aufklären, die gleichzeitig mitsamt aller Mitglieder ihres Hives (ein moderner Kommunikationskanal und Community-Tool) umgebracht wurde. Eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Atlas nimmt den Auftrag an - und gerät blitzschnell zwischen die Fronten von Umweltterroristen, Polizei und Auftragsmördern...

MEINUNG

Zunächst einmal: Was für ein großartiges Cover! Super ansprechend, atmosphärisch und vielversprechend. Da habe ich direkt Lust bekommen, das Buch aufschlagen und endlich mit dem Lesen beginnen zu können :)
Die ersten Seiten des Romans habe ich dann auch nur so verschlungen: So gebannt war ich von der düsteren Zukunft, der Geschichte der Protagonistin und der von Anfang an rasanten und spannenden Handlung. Außerdem finde ich es einfach total beeindruckend, was für eine Welt die Autorin geschaffen hat: So viele futuristisch-technische Ideen (z.B. die Hives, deren Verbindung, die Anrufe über die Kontaktlinse, Androiden, der Schild, eine Kette, die die Rechenleistung aus dem Gehirn übernimmt (wenn ich das richtig verstanden habe :D etc.) - die Kreativität und auch die - zumindest in meinen Ohren - sehr authentisch und echt klingenden Technik-Details haben mich wirklich gefesselt und begeistert. Hier ein Riesenlob an Marie Grasshoff.

Auch die Heldin Atlas - in der Unterwelt als Oracle bekannt und gefürchtet - hat mich durch ihr taffes Auftreten, ihre Coolness und Furchtlosigkeit fasziniert und neugierig auf den weiteren Fortgang der Handlung gemacht. Die Nebencharaktere, ihr treuer Begleiter Julien und ihr neuer Auftraggeber Noah, wirkten auf mich interessant und authentisch, so dass ich auch ganz gespannt auf ihre weitere Entwicklung, mögliche Offenbarungen über mögliche wahre Motive und ihre Schicksale war. Hier fand ich es auch sehr erfrischend, dass Noah nicht der typisch männlich-maskuline sexy Überheld war, ein Umstand, der ihn für mich als Charakter gleich viel interessanter gemacht hat.

Leider verliert der Plot aus meiner Sicht ab ca. der Hälfte an Spannung, weil die Protagonistin trotz aller Widrigkeiten schier "unbesiegbar" scheint ...
Die Geschichte wartet zwar immer wieder mit viel Action und Twists auf, wird dadurch jedoch etwas vorhersehbar und auch einige Reaktionen und Entscheidungen der Figuren wirken teilweise unlogisch. Das hat die Spannung und auch die Sympathie mit den Charakteren für mich etwas abgeschwächt. Dadurch fiel es mir am Ende etwas schwerer weiterzulesen - trotz der eigentlich rasanten und actiongeladenen Handlung.

FAZIT

Insgesamt habe ich mich die meiste Zeit gut unterhalten gefühlt - vor allem durch die beeindruckende dystopische Welt, die die Autorin erschaffen und die mich durchgehend fasziniert hat. Daher freue ich mich auch trotz der erwähnten Schwächen auf die Fortsetzung der Geschichte.

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