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Veröffentlicht am 18.06.2023

Die Tochter

Eric Holler: Wo ist Lisa?
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Eric Holler, Privatdetektiv, wird von Graf Harald von Hauenstein beauftragt seine Frau Lisa zu finden. Doch das ist nicht so leicht wie gedacht, da sie nirgendwo zu finden ist. Seinen Auftraggeber findet ...

Eric Holler, Privatdetektiv, wird von Graf Harald von Hauenstein beauftragt seine Frau Lisa zu finden. Doch das ist nicht so leicht wie gedacht, da sie nirgendwo zu finden ist. Seinen Auftraggeber findet er kurz danach ermordet auf. Als dann noch sein Freund Kommissar Manfred Werthofen ihm eröffnet, das Lisa seine Tochter ist, wird das Ganze sehr unübersichtlich. Werthofen eröffnet ihm das von Hauenstein auch nicht der richtige Name iat. Eric muss also das eine oder andere Rätsel lösen.
„Wo ist Lisa“ von Roman Just ist ein Gelsenkrimi mit Privatdetektiv Eric Holler als Hauptperson. Es ist wieder ein Krimi, das sehr stark auf Eric Holle ausgelegt ist. Das ist auf der einen Seite nachzuvollziehen, aber auf der anderen Seite sind die Stories dadurch sehr nachvollziehbar und nach dem gleichen Schem aufgebaut, so dass ein wenig die Überraschung fehlt. Auch in diesem Fall wird irgendwann klar, dass Eric auch diesen verzwickten Fall nach dem gleichen Schema aufgebaut und durchgeführt wird. Diesmal ist der Kommissar Werthofen stärker involviert. Ebenfalls wird das Milieu von Gelsenkirchen mehr einbezogen. Der Spannungsbogen ist gut bis aufs Ende gezogen, der Schreibstil ist gut verständlich, manchmal ein bisschen rotzig, ist halt Ruhrgebiet.
Ich finde diesen Gelsenkrimi recht ordentlich, aber es könnten ein paar Überraschungsmomente mehr geben.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Ein eingespieltes Team

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Dr. Bernhard Sommerfeldt ist ein gesuchter Mörder, der allerdings ach Freunde bei der Polizei hat. Er ermordet ja schließlich nur die bösen Buben: Er lebt als Dr. Ernest Simmel in Norden als Klinikleiter ...

Dr. Bernhard Sommerfeldt ist ein gesuchter Mörder, der allerdings ach Freunde bei der Polizei hat. Er ermordet ja schließlich nur die bösen Buben: Er lebt als Dr. Ernest Simmel in Norden als Klinikleiter und mit seiner Freundin Frauke, die er bald heiraten möchte. Er hat einige plastischen Operationen hinter sich und sein aussehen völlig verändert. Außerdem hat er Frauke versprochen nicht mehr zu morden. Doch nachdem ein Schüler in Aurich an einer Überdosis gestorben ist, muss er sich um die Mörder kümmern. Da Frauke ihren Bernhard kennt, willigt sie ein, dass es die letzte Tat sein soll und er dann mit ihr vor den Traualtar treten kann. Lodwijk van Eeden ist der Dealer und nachdem er ihn getötet hat, drapiert er ihn in der Schule, an der er auch Drogen verkauft hat. Die Polizei um Ann Kathrin Klaassen stehen vor einem Rätsel, doch dreht alles nach einer Rückkehr von Sommerfeldt aus. Doch erntet der Mord an dem Drogenhändler auch Beifall, doch für die Polizei bleibt Sommerfeldt unsichtbar. Nur die bösen Jungs sind aufgeschreckt und haben Angst, und zwar mit Recht.
„Ein mörderisches Paar – Das Verspechen“ von Klaus-Peter Wolf spielt auch wieder an der Nordsee und greift auf Figuren aus seinen Ostfriesenkrimis zurück. Schon das Cover weist auf die Region hin. Der Fischkutter ist so typisch für Ostfriesland und die Küste, dass er schon Programm ist. Ein sehr guter Einfall das Cover so zu wählen. Der Krimi knüpft genau dort an, denn die Klinik, in der der Unsichtbare Serienmörder lebt, liegt natürlich hinter dem Deich. Die Erzählweise ist so bildlich gehalten, dass man das Meer sogar glaubt zu riechen, wie es dir Hauptcharaktere Bernhard und Frauke, so lieben. Diese bildhafte Sprache zieht sich durch den ganzen Krimi, so dass das Kopfkino gar nicht zur Ruhe kommt. Ein wahres Lesevergnügen sind die Beschreibungen der Erlebnisse unseres Paares und wie sie sich jedwede Feinde vom Hals halten, um seine Unsichtbarkeit zu wahren. Die Polizei eigentlich der Gegenspieler unseres Paares hält sich merklich zurück und spielt hier nur eine beigeordnete Rolle außer Ruprecht, der der Verbindungsmann zwischen Sommerfeldt und der Polizei ist. Die Bösen sind sehr viele und die wollen natürlich die Unsichtbarkeit nutzen, um den Sommerfeldt auszuschalten. Doch der Autor gibt unserem „Helden“ viele Möglichkeiten an die Hand, um seine Feinde loszuwerden. Es sind sehr kreative Bestrafungsverfahren dabei. Der Spannungsbogen ist eigentlich im ganzen Krimi präsent, da immer wieder neue spannende Handlungen geschehen, so dass ich dieses Buch spannend, aber auch amüsant finde, da es doch mit einer gewissen Leichtigkeit daherkommt.
Ich finde schon die normalen Ostseekrimis spannend und unterhaltsam. Dieser hat mit diesem mörderischen Paar, nochmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Dieses Pärchen ist so nett beschrieben, dass man eigentlich gar nicht auf die Idee kommt das es sich hier um einen Krimi handelt. Tolles Buch und eine tolle Erweiterung der Ostseekrimi Reihe von Klaus-Peter Wolf.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Der geheimnisvolle Code

Der Puzzlemörder von Zons
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In Zons im Jahre 1495 geht ein Mörder um, der der Stadtwache großen Kummer macht. Er geht nach einem Code vor, den sie nur schwerlich entschlüsseln können. Er bringt mehrere Frauen um und auch Bastian ...

In Zons im Jahre 1495 geht ein Mörder um, der der Stadtwache großen Kummer macht. Er geht nach einem Code vor, den sie nur schwerlich entschlüsseln können. Er bringt mehrere Frauen um und auch Bastian Mühlenberg wird bei einem Kontakt schwer verletzt, doch sie sind ihm und seinem Code auf der Spur. In der Gegenwart will die Journalistik Studentin eine Reportage über den Puzzle Mörder von Zons schreiben. Je tiefer sie in die Materie eintaucht, um so mehr kommt sie dem Code auf die Spur, Das ist auch nötig, da es auch in der Gegenwart einen mysteriösen Killer gibt, der Meschen ermordet. Kommissar Oliver Bergmann nutzt die Recherchen der Studentin, um den Mörder auf die Spur zu kommen.
„Der Puzzlemörder von Zons“ von Catherine Shepherd ist der erste Krimi aus der Zons- Krimi Reihe. Es ist ein Krimi der eigentlich in zwei Zeitzonen spielt, im Jahr 1495 und in der Gegenwart. Die Figuren ähneln sich, jedenfalls die Hauptcharaktere. Da ist der Böse aus der Vergangenheit, der viele Morde begeht und in der Zeit auch mit einem nachvollziehbaren Motiv. Der Gegenpart in der Vergangenheit ist der Hauptmann der Zonser Stadtwache Bastian Mühlenberg, der den Mörder stellen will und alles unternimmt, auch in die Heimatstadt des Mörders zu Reiten, um seinem Motiv auf die Spur zu kommen. Er erkennt einen Code und der Besuch in der Heimatstadt hilft ihm näher an den Mörder heranzukommen. In der Gegenwart trifft der Kriminalkommissar Oliver Bergmann auf den Mörder. In die Gegenwart hat die Autorin noch die Studentin Emily als verbindendes Glied zwischen Gegenwart und Vergangenheit eingebaut. Sehr ungewöhnlich, aber ein Spannungselement, das seines gleichen sucht. Das Springen zwischen den Zeiten erhöht die Spannung. Der Spannungsbogen entwickelt sich bis zum Ende in Form eines Puzzles und das fehlende Puzzleteil, wie auf dem Cover treffend abgebildet, kann zum Ende an seinen Platz gelegt werden.
Ein sehr gut erzählter Krimi, der mir auch durch die beiden Zeitzonen sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Der Meister

Schmeckst du ihren Tod?
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Frieda Rubens bekommt eines Abends einen verstörenden Anruf eines Mannes, der von seinen blutigen Fantasien spricht. Aber es geht für Frieda nur ums zuhören und er will sich wieder melden. Frieda ist Psychologin ...

Frieda Rubens bekommt eines Abends einen verstörenden Anruf eines Mannes, der von seinen blutigen Fantasien spricht. Aber es geht für Frieda nur ums zuhören und er will sich wieder melden. Frieda ist Psychologin und arbeitet auch mit der Polizei zusammen und mit Kommissar Marc verbindet sie auch eine besondere persönliche Beziehung. Der erste Entführungsfall nach dem Telefonat lässt auch nicht lange auf sich warten und bald stehen sie vor der ersten Toten, die grausam zugerichtet wurde und der ein Organ fehlte. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln Frieda bekommt tatsächlich auch den nächsten Anruf, bei dem klar wird, dass die anrufende Person gesteuert wird, durch den Meister. Auch nach diesem Gespräch dauert es nicht lange und das nächste Opfer wird gefunden, auch wieder grausam zugerichtet. Das Polizeiteam um Marc und Frieda sind ratlos uns sie haben einige lose Enden in der Hand, doch wo ist die Verbindung und wann kommt der nächste Anruf.
„Schmeckst du ihren Tod“ von Gunnar Schwarz ist ein sehr tiefgründiger Thriller. Er ist blutig und auch an einigen Stellen grausam, aber auch mit einer sehr großen Psychothriller Note. Mir gefällt diese Art und Weise des Katz und Maus spielen. Schon die Eröffnung mit dem Telefonanruf war ein sehr gut gewählter Einstieg in die Story. Dieser rote Faden wurde konsequent weitergeführt bis zum Ende und das hat die Spannung sehr hoch gehalten. Das Spiel des Täters war im übertragenen Sinn auch ein Spiel des Autors mit dem Leser. Kann man in vielen Thrillern miträtseln oder auch mitermitteln, hier waren diesem Verhalten hohe Hürden in den Weg gelegt. Und diese Hürden waren nicht nur hoch, sondern auch sehr verzweigt und mit Sackgassen ausgestattet. Schon das Cover ist sehr anregend und weist darauf hin das es zwar einen Täter, oder vielleicht mehrere dunkle Männer geben könnt, aber das auch die andere Seite, die Polizei und ihre Unterstützer auch mit im Spiel sind und es auch klar ist; wir kriegen Dich. Mir gefällt auch der Schreibstil dieses Thrillers, der bei den taten auch nichts verbirgt, aber auch noch Zeit für weitere Felder in diesem Thriller hat. Es geht bei der Psychologin nicht nur um die Psyche des Täters, sondern sie entdeckt auch Geheimnisse in ihrer Psyche. Genauso wie bei Kommissar Marc nicht immer so ganz offensichtlich ist, wo seine persönliche Beziehungsreise hingeht. Schön finde ich das der neue Freund Andre, passenderweise ein Neurologe, Frieda den entscheidenden Weg weist.
Ich finde diesen Thriller sehr gut gelungen, sowohl im Spannungsbereich als auch in die Einblicke in die menschliche Psyche in die fremdem, wie auch die eigenen Abgründe. Deutliches Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Familienclans

City of Dreams
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Danny Ryan ist ein Ire, der in Providence lebt und einem irischen Clan angehört, der mit einem italienischen Familienclan konkurriert. Alles läuft ruhig über die Bühne. Es sind Beziehungen zwischen den ...

Danny Ryan ist ein Ire, der in Providence lebt und einem irischen Clan angehört, der mit einem italienischen Familienclan konkurriert. Alles läuft ruhig über die Bühne. Es sind Beziehungen zwischen den Clans an der Tagesordnung, bis der eine Clan den anderen aus dem Geschäft drängen wird. Das gibt eine Menge Tote auf beiden Seiten, Da die Italiener die Iren reinlegen, sieht es so aus, dass sie die Oberhand gewinnen. Doch der Plan läuft schief und am Ende sind alle die Verlierer. Eine große Heroinmenge verschwindet, ein korrupter Polizist wird ermordet und Danny Ryan, einer der Iren muss verschwinden. Er und sein Team haben 01 Kilo Stoff, dass ihre Unabhängigkeit sichern soll, doch Danny versenkt das Zeug im Meer. Danny und seine Leute fliehen aus Providence nach Kalifornien und versuchen ein neues Leben zu beginnen, was nicht leicht ist ohne Geld. Am Ende sollte ihnen ihr Leben wichtiger sein, aber Danny und seine Freunde fordern ihr Glück heraus und es soll sich auch eine Chance eröffnen.
„City of Dreams“ von Don Winslow ist ein sehr gut gezeichneter Thriller aus der Sicht von Familienclans. Schon die goldene Schrift auf dem Cover ist bezeichnet für den Inhalt, auf den es hier ankommt; Geld und damit Macht aufgebaut auf Drogen, die dir eine bessere Welt versprechen. Es ist ein Sittengemälde der 80er Jahre aus Rhode Island und dem Kampf der Einwanderer Clans. Einer für alle, alle für einen, dieser Wahlspruch steht für diese Beziehungen untereinander. Auch die Sprache unterstützt dieses Gemälde und eröffnet das Kopfkino im Leser, er sich gut in diese Situationen versetzen kann. Ja es geht um Familienrivalitäten, aber auch im ersten Teil um Zusammenhalt und darauf bauen diese Clans auf. Für mich liegt ein deutliches plus auf der irischen Seite, die deutlich enger zusammenstehen. Aufgebaut ist dieser Thriller in 3 Jahresabschnitte, die auch drei verschieden Regionen in den USA betrachten. Es sind die Orte in die es unseren Hauptcharakter, Danny Ryan, verschlägt. Rhode Island, der Ursprung, Kalifornien, die Fluchtburg oder der Neuanfang und San Diego, der Schlusspunkt. Bis dahin sind die Abschnitte sehr schön gegliedert und auch die Spannung nimmt mehr und mehr zu, dis zum Schlusspunkt, der aber schon gut vorbereitet wurde. Die Entwicklungen die Danny Ryan mitmacht sind außergewöhnlich, aber die Familie steht im Mittelpunkt. Erst das Heranwachsen und den Beginn der eigenen Familie, die mit dem Tod seiner Frau einen tragischen Beginn hat. Dann seine eigene, mit seinem Sohn bei seiner Mutter, die Vieles für ihn regelt. Ein sehr gut erzählte Story, die man sehr gut nachvollziehen kann.
Ich habe diesen Thriller verschlungen, da er Emotionen und spannende Element vereint, so dass ich neugierig war, wie es denn nun weitergeht. Ein wirklich gut erzählte Gangsterclan Geschichte, die natürlich auch einigen Stereotype verarbeitet, die aber sich gut in das Gesamtbild einfügen. Ein sehr gelungenes Epos über Familienclans.

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