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Veröffentlicht am 31.03.2023

Auftragsmörder

Seventeen
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Seventeen, der Name ist Programm. Er ist ein Auftragsmörder und er ist der Beste seines Faches. Er erfüllt Aufträge ohne Fragen, doch dann geschieht etwas unerwartetes. Er ist unsicher und er macht einen ...

Seventeen, der Name ist Programm. Er ist ein Auftragsmörder und er ist der Beste seines Faches. Er erfüllt Aufträge ohne Fragen, doch dann geschieht etwas unerwartetes. Er ist unsicher und er macht einen Fehler. Der letzte Auftrag ist fast schief gegangen. Er hat alles wieder gerichtet, da er ja der Beste ist und auch sein muss, denn es sind schon andere da, die ihn töten wollen. Handler ist sein Mittelsmann und sein nächster Auftrag ist, die Nummer Sixteen, der abgetaucht ist, zu töten. Er muss diesen Auftrag annehmen, ob er will oder nicht, denn daran hängt auch sein Leben. Also macht er sich auf die Suche nach seinem Vorgänger und als er ihn findet, weiß er, dass nicht nur sein Leben von diesem Auftrag abhängt. Ein Spiel um Leben und Tod kann beginnen.
„Seventeen“ von John Brownlow ist ein Thriller, der es in sich hat. Er ist gespickt mit spannenden Momenten und es ist nicht immer klar, wer gegen wen unterwegs ist. Der Thriller ist sehr spannend geschrieben, gerade auch weil er aus der Sicht des Hauptcharakters geschildert wird. Dieser Seventeen ist ein sehr selbstbewusster, sehr wahrscheinlich, junger Mann, der seinen Job versteht. Ja töten ist für ihn ein Job, wie jeder andere. Das ist etwas, was im Laufe der Story sehr gut entwickelt wird. Die Perspektive, aus der er die Abläufe schildert, ist sehr gut, da die Motivation dieses Killers sehr deutlich wird. In Rückblenden wird die Entwicklung dieses Mannes beleuchtet, die Ermordung seiner Mutter und seine eigene Situation im Jugendgefängnis. Das sind nachvollziehbare Gründe, warum er auf die Bahn des Auftragskillers abbiegt. „Ist der erste Mors geschehen, gibt es kein zurück mehr und man verändert sich“. Das er sich von einem Geheimdienstmann ausbilden lässt erfährt man genauso, wie die Beziehung zu seiner Mutter. Der Schreibstil ist sehr eingängig und die Seiten fliegen nur so vorbei, da man die Situation durch die Erzählerperspektive sieht und so natürlich fast selber Seventeen ist. Uns so fliegen die Seiten nur so vorbei und irgendwann wird dann auf einmal klar, wie gefangen im System dieser Mensch ist und alle anderen auch. Da ist Sixteen, der seine Erlebnisse in Buchform niederschreibt oder auch Barb, Kat und Tommy, die auch in diesen Strudel von Gewalt hineingezogen werden. Dadurch das die Gewalt immer präsent ist, fällt sie gar nicht mehr ins Gewicht. Ist dieser Roman authentisch? Ich glaube ja, da es auf der Welt einige dieser Seventeen gibt, die man nur nicht sieht. Natürlich hat auch dieser Thriller einen Spannungsbogen aufzuweisen, der sich in einer krachenden Explosion entlädt.
Ich finde „Seventeen“ ein alles in allem sehr gelungenes Werk dieses Genres und ich habe mich gut unterhalten gefühlt durch die Spannung, aber auch diesen sehr eingängigen Schreibstil. Mein Urteil ist. Dieses Buch ist sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Himmel und Holle

Quallenplage
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Unverhofft taucht eine tote Frau in der Kieler Förde auf. Sieht aus wie ein Schwimmunfall. Die Tote ist, Kerstin, eine Freundin von Wanda Holle. Die lässt das nicht zur Ruhe kommen, da sie nicht an die ...

Unverhofft taucht eine tote Frau in der Kieler Förde auf. Sieht aus wie ein Schwimmunfall. Die Tote ist, Kerstin, eine Freundin von Wanda Holle. Die lässt das nicht zur Ruhe kommen, da sie nicht an die Unfalltheorie glaubt. In ihrem Gartenhaus wohnt Telse Himmel, die aus ihrem Job geflogen ist und nun keine Anstellung hat. Die beiden sind dicke Freundinnen und so spannt Wanda ihre Freundin bei den Ermittlungen ein. Glücklicherweise ist der Nachbar von Wanda Kriminalkommissar bei der Kieler Polizei. Doch der will von der Mordtheorie überhaupt nichts wissen. Dann müssen die beiden halt die Ermittlungen in die eigene Hand nehmen und die Orte an denen Kerstin bekannt war überprüfen. In der Grundschule ermittelt Telse als Hilfslehrerin und im Segelclub lässt Wanda ihre Beziehungen spielen. Doch der Erfolg lässt auf sich warten. Auch den Ehemann nehmen die beiden Spürnasen unter die Lupe und hier haben sie auch ihren ersten Verdächtigen. Denn Tilmann lebt schon mit einer anderen Frau zusammen. Auch eine andere Spur wird immer heißer, der Fund der Venus von Schilksee, eine antike Figur von unschätzbarem Wert. Das bedeutet für die beiden Ermittlerinnen noch eine Menge Arbeit, bis sie den Mörder finden werden.
„Quallenplage“ von Susanne Bergstedt ist ein spannender regionaler Krimi mit zwei sehr hartnäckigen Hobby Ermittlerinnen. Die Hauptcharaktere dieses Krimis sind sehr feinfühlig beschrieben. Wanda, ist eine Frau, die vom Erbe ihres Mannes leben kann und ihre Freundin Telse, die von Wanda aufgenommen wurde. Sehr schön wird die Freundschaft, durch dick und dünn beschrieben. Ein Herz und eine Seele die beiden, schon sehr liebenswert. Aber sie sind auch sehr hartnäckige Ermittlerinnen, wenn das auch dem Kriminalkommissar und Nachbarn von Wanda nicht immer gefällt. Doch lässt er sie machen, naja sonst würde er auch nicht von den besonderen Kochkünsten Wandas profitieren können. Eine Nachbarschaft, wie aus dem Bilderbuch wird hier entwickelt und dann doch Mord und Totschlag in dieser Idylle. Die Story wird sehr gut entwickelt und der Inhalt ist auch nicht von der Hand zu weisen. Es ist in meinen Augen alles sehr authentisch, da diese Geschichte nicht nur auf Kiel begrenzt ist und eigentlich überall geschehen kann. Der Spannungsbogen wird langsam, aber stetig entwickelt und bis zum Ende bleibt es spannend. Auch die landschaftlichen Besonderheiten werden sehr schön dargestellt und die Karte am Ende des Buches ist sehr hilfreich, um sich in Kiel und Umgebung zurechtzufinden.
„Quallenplage“ ist ein eingängiger und sehr gut zu lesender Krimi, mit interessanten Menschen und einer spannenden Geschichte. Es ist ein Buch, das einlädt in die Story einzutauchen und sich den Ermittlerinnen, Himmel und Holle anzuschließen. Ich mag diese Art von Krimis.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Die Todesblumen

AUSweglos
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Sven und Jenny, Privatdetektive auf Gran Canaria, haben einen neuen Klienten, Sebastian Rohr, auch Basti genannt, einen Schlagerstar, der auf der Insel auftreten soll. Dieser bekommt allerdings merkwürdige ...

Sven und Jenny, Privatdetektive auf Gran Canaria, haben einen neuen Klienten, Sebastian Rohr, auch Basti genannt, einen Schlagerstar, der auf der Insel auftreten soll. Dieser bekommt allerdings merkwürdige Todesdrohungen von einem Boten, der ihm in einer gewissen Reihenfolge Blumen geschickt bekommt und die werden von mal zu mal weniger. Basti ist völlig verzweifelt, da er sich darauf keinen Reim machen kann und er sich diese Drohungen auch nicht erklären kann. Die Polizei nimmt das nicht ernst, da es keine Beweise für eine bevorstehende tat gibt. Auch Sven ist skeptisch, bis ein Freund von Basti auf Mallorca einen tödlichen Autounfall hat. Basti ist in höchster Aufregung. Da er nun auch Angst um seine geschiedene Frau und Tochter hat. Sven setzt alle Hebel in Bewegung, um das Motiv herauszubekommen, doch das muss tief in der Vergangenheit Bastis versteckt sein.
Der Krimi „Ausweglos: Team Gran Canaria“ von Drea Summer ist in meinen Augen ein ganz besonderes Werk. Der Autorin gelingt hervorragend, die Charaktere in diesem Krimi zu entwickeln und den Leser lange im Dunkeln zu lassen. Dazu benutzt sie eingeschobene Rückblenden und den zu Beginn aufgeschriebenen Tagebucheintrag. Diese Einschübe sind kurz und haben alle eine Verbindung zum Roman, doch wird nicht ganz klar welchen. Ich habe einigen Zeit gebraucht, um diese einzuordnen, doch es hat auch Spaß gemacht mitzuermitteln. Die Charaktere sind gut vorgestellt und lassen sich auch nicht immer in Gut und Böse aufteilen. Sven und Jenny gehören sicherlich zu den Guten, wobei Basti wohl eher in die Kategorie Böse fallen könnte. Doch es ist auch Mitleid, das man hier entwickeln kann. Der Commissario Carlos ist sicherlich bemüht, aber kann sich noch nicht auf die Seite von Sven schlagen, was auch als Polizist nicht ganz einfach. Der Böse, der Basti ermorden möchte, bleibt lange im Hintergrund und wird nur sehr langsam enttarnt. Das tut diesem Krimi auch sehr gut, da der Spannungsbogen sich wirklich gut entwickelt. Das liegt natürlich auch an der sehr eingängigen Sprache.
Ich habe mich mit diesem Krimi sehr gut unterhalten und ein paar spannende Stunden gehabt. Auf der Insel zu leben, würde mit auch schon gefallen. Und das Buch kann ich auch nur Wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Die Spürnase

Der Kuss des Kaisers
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In Wien des Jahres 1908 bahnt sich ein großes Ereignis an, der kaiserliche Galerie des Schlosses Belvedere kauft einen Klimt an. Alle Beteiligten sind ganz aufgeregt. Auch Erna Kührer, die in der Galerie ...

In Wien des Jahres 1908 bahnt sich ein großes Ereignis an, der kaiserliche Galerie des Schlosses Belvedere kauft einen Klimt an. Alle Beteiligten sind ganz aufgeregt. Auch Erna Kührer, die in der Galerie putzt ist daran beteiligt, aber aus einem anderen Grund. Sie soll der schwangeren Frau des Thronfolgers als Aushilfszofe zur Hand gehen. Sie hofft auf einen gesellschaftlichen Aufstieg. Gleichzeitig ist ihr ältester Sohn wieder aufgetaucht und der bringt die ganze Familie durcheinander mit seinen Auftritten. In all dem familiären Trouble werden im Brunnen des Schlossparks Leichenteile gefunden. Das ist die Aufgabe der Geheimpolizei mit seinen Kriminalbeamten. Pospischil ist der ältere der Beiden und macht viel durch seine Erfahrung und Frisch ist ein junger Polizist, der sich an Fakten hält und forensische Untersuchungen durchführt. Sie sein ein sehr eingespieltes Team. Doch die Ergebnisse lassen auf sich warten, bis Pospischil ein Labrador zuläuft, dessen Spürnase die beiden Polizisten gut gebrauchen können.
„Der Kuss des Kaisers“ von Christine Neumeyer ist ein Krimi aus dem Wien Anfang des 20ten Jahrhunderts. Es ist ein bisschen anders als wir es heute kennen und auch die Ermittler sind noch nicht ganz auf dem Stand der Ermittlungen, wie wir sie heute gewohnt sind. Und genau das ist für mich das Spannende an diesem Roman. Wie sind die Ermittler zu ihren Ergebnissen gekommen? Was muss ich sagen diese beiden Hauptermittler sind ein sehr spannendes Team. Der erfahrene Pospischil und sein junger Kollege Frisch, Doktor seines Zeichens. Sie ergänzen sich hervorragend. Was Pospischil mit seiner Nase, also seinen Erfahrungen macht, da hat Frisch seine wissenschaftlichen Erkenntnisse und die sind so gut beschrieben, dass man sich schon der ganzen Schwierigkeiten bewusst wird, die man heute in den Krimis, so gar nicht wirklich wahrnimmt. Das ist das eine was die Zeiten unterscheidet und dann ist da noch die Haltung der Menschen zur Obrigkeit und die haben wir hier ganz klassisch. Der Herrscher, in diesem Fall der Thronfolger, befiehlt und das Volk agiert und gibt keine Widerworte. Na ja gut, bei den Ermittlungen machen die beiden Geheimpolizisten schon ihr eigenes Ding und das sehr erfolgreich. Schön finde ich den Einsatz des Spürhundes, einem zugelaufenen Labrador, vielleicht ein Vorläufer heutiger Hundestaffeln. Was mich noch in den Bann gezogen hat, ist natürlich die Sprache. Nicht nur die höfische Sprache dieser Zeit ist für mich sehr interessant auch das wienerische hat in meinen Ohren einen besonderen Klang. Der Schreibstil kommt ein wenig gestelzt daher, macht aber auch Spaß zu lesen, ist nicht alltäglich und auch der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch die einzelnen Kapitel (oder Tage) geben dem Ganzen eine gute Struktur. Das Cover unterstreicht das Geheime, aber man fühlt sich mit dem Bild des Fiakers in diese Zeit gezogen.
Christine Neumeyer ist es gelungen mit diesem Buch mich in das Wien des Jahres1908 eintauchen zu lassen und die Stimmung dieser Zeit wahrzunehmen. Es ist ein spannender Krimi und ein sehr interessantes Buch, das es lohnt zu Lesen. Habe die Ehre!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Schuldgefühle

Blutgeld auf Reise
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Der Taxifahrer Rainer Meldorf hat eines Tages einen sonderbaren Fahrgast. Lothar König möchte mit seinem Taxi zum Nordkap fahren. Er ist ein stiller Fahrgast und vereinbart mit Rainer einen Fahrpreis, ...

Der Taxifahrer Rainer Meldorf hat eines Tages einen sonderbaren Fahrgast. Lothar König möchte mit seinem Taxi zum Nordkap fahren. Er ist ein stiller Fahrgast und vereinbart mit Rainer einen Fahrpreis, der Rainer überzeugt. Außerdem möchte er mit keiner Fähre fahren und gibt ihm einen großen Betrag an Devisen. Auf der Fahrt lernen sich die beiden ein bisschen näher kennen und Rainer erfährt das in dem Koffer den Lothar mit sich führt 5 Millionen Euro sind. Lothar betont aber immer wieder, dass es sich nicht um Geld aus einem Verbrechen handelt. Nach der ersten Übernachtung stellt Rainer fest, dass jeden Tag ein neuer Mitfahrer in seinem Taxi sitzt, mit ebenfalls neuen Geschichten. Am Ende der Reise wird ihm das Geld von einem Mafiaboss abgenommen und er fährt ohne Geld zurück nach Essen. Sein Chef ist nicht gut auf ihn zu sprechen und die Polizei verhört ihn wegen seines Fahrgastes. Aber Rainer hat die ganze Fahrt dokumentiert. Nur Hauptkommissar Siebert bleibt skeptisch. Dann hat er einen zündenden Gedanken und macht sich auf die Suche nach Rainer Meldorf und das Geld.
Der Krimi „Blutgeld auf Reise“ von Klaus Heimann ist in vier Teile aufgeteilt, die alle zusammen des Rätsels Lösung sind. Die se Kapitel stehen auch für steigende Spannung. Im ersten Kapitel geht alles relativ geruhsam zu, wie es auf einer Autofahrt mit verschiedenen Zwischenstopps halt vorkommt. Nichts destotrotz bietet auch dieses Kapitel eine gewisse Spannung. Die dann im zweiten Kapitel ansteigt. Dieser Part birgt dann auch schon Überraschungen. In diesen ersten beiden Teilen ist die Perspektive des Erzählens aus der Sicht von Rainer Meldorf, dem Taxifahrer. Ab dem dritten Teil wechselt die Perspektive auf Hauptkommissar Siebert und nun wird es immer spannender. Diese steigt dann bis zum Ende des vierten Teils noch an und klingt dann langsam aus. Diese Aufteilung finde ich sehr gut gewählt und erhöht auch das Interesse am Weiterlesen. Die Story, so ungewöhnlich sie auch beginnt, entwickelt sich bis zum Ende zu einemüberraschenden Plot. Die Schreibweise und der Erzählstil hält den Leser immer schön an den Zeilen fest. Die Figur des Rainer Meldorf und das was er tut, ist absolut nachvollziehbar. Bei Hauptkommissar Siebert habe ich manchmal meine Zweifel, aber nachvollziehbar sind manche Schritte allemal.
Also dieser Krimi hat sich in mir auch erst langsam entwickelt, da ich mich am Anfang schon gedacht habe, wo geht es hin. Ab dem zweiten Kapitel hat mir die Entwicklung sehr gut gefallen.

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