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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2021

Ein unterhaltsamer Abend

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Erfahrungen eines Beamten
Dieser Beamte gibt einen Einblick in die Untiefen des Beamtenlebens. Er erzählt in einem Einmannstück einem fiktiven Publikum über seine Erlebnisse. Diese Geschichten sind sehr ...

Erfahrungen eines Beamten
Dieser Beamte gibt einen Einblick in die Untiefen des Beamtenlebens. Er erzählt in einem Einmannstück einem fiktiven Publikum über seine Erlebnisse. Diese Geschichten sind sehr vielfältig, ob es da der Disput um einen Radiergummi oder um Büromaterial im Allgemeinen geht, Fredenbeck erzählt munter drauf los. Auch ein VBB, Vollkommene Beamtenbefriedigung wird ausführlich unter die Lupe genommen. Selbst an seinem Urlaubsort lässt Fredenbeck keine Gelegenheit aus, um sein beamtenherz zu erfreuen, Die Story auf der Bahnhofstoilette ist herzallerliebst. Ob Auswahlverfahren oder auch das Verhalten seines Chefs Rauschenberg, alles wird von Fredenbeck sorgsam beschrieben und dem Publikum zum Besten gegeben. Ebenso amüsant gestaltet sich die Liebesgeschichte zu seiner Kollegin, Karin Umlauf, wird akribisch beschrieben. Doch leider spielt sich diese Geschichte nur in seinem Kopf ab, da er keine Gelegenheit findet, die ihm richtig erscheint, sie anzusprechen. Und dann ist da noch das Rätsel um die mysteriöse Abkürzung SHz, die ihn nicht zur Ruhe kommen lässt. Doch am Ende klärt sich auch dieses Rätsel auf.
Die spezielle Einladung
Das zweite Stück handelt über die Einladung zu einem Klassentreffen. Diese Einladung ist eine ganz besondere. Sie erfolgt per Telefon und die einzuladende Person sitzt in einem Zug. Das ist eine sehr interessante Situation und das, auch weil die Sie von dem Er angehimmelt wurde und auch immer noch wird. Im Laufe des amüsanten Gesprächs werden nicht nur Erinnerungen ausgetauscht, sondern es kommen immer wieder romantische Gefühle auf. Sehr einfallsreich auch das Mithören des Gesprächs und das Kommentieren aus dem Nachbarabteil. Absolut gelungen finde ich das Ende, nicht nur überraschend auch sehr kreativ.
Ich habe bisher wenig Erfahrungen mit Theaterstücken, diese beiden sind für mich schon etwas Besonderes. Die Einfälle und Informationen, die der Beamte Fredenbeck von sich gibt, finde ich nicht nur sehr amüsant auch sehr einfallsreich. Das Highlight in meinen Augen ist die Bahnhofstoilette. Da braucht man schon sehr viel Phantasie, um sich eine solche Geschichte auszudenken, oder ist sie vielleicht real? Dieses erste Stück bietet schon ein Feuerwerk toller und lustiger Ideen. Auch die Einladung zum Klassentreffen ist sehr gut entwickelt und in den Dialogen sehr ausgefeilt und einfallsreich. Sehr gut auf den Mund geschaut und interessant zu Ende geführt. Das Ende des Stückes ist für mich klasse aufgebaut und kann ich mir auch sehr gut in der Realität zwischen Ihm und Ihr vorstellen.
Zwei sehr unterhaltsame Theaterstücke, die ich mir gerne mal in „echt“ ansehen würde.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Hobby Detektivin

Zicke, zacke, tot
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Das Volksfest Karpfhamer Katz ist nicht für alle Einwohner ein Genuss. Die Rosi ist gar nicht amüsiert und schimpft über die Besucher des Volksfestes lautstark. Karin kümmert sich um die Rosi, doch die ...

Das Volksfest Karpfhamer Katz ist nicht für alle Einwohner ein Genuss. Die Rosi ist gar nicht amüsiert und schimpft über die Besucher des Volksfestes lautstark. Karin kümmert sich um die Rosi, doch die lässt sich nicht beruhigen. Karin´s Familie freut sich auf das Fest. Diesmal wird es überschattet vom Selbstmordversuch von Rosi, die am See gefunden wird und die mit ihrem Auto ins Wasser gefahren ist. Karin hat da so ihre Bedenken und ermittelt natürlich in alle Richtungen. Auf dem fest kommt es zum Eklat im Zelt vom Zauner, den Rosi schon im Verdacht hatte ihre Katzen zu vergiften. Karin besucht Rosi im Krankenhaus und stellt fest, dass es ihr immer schlechter geht. Etwas später kommt dann auch die Nachricht, dass Rosi gestorben ist. Sehr zur Überraschung von Karin. Zu ihrer Überraschung findet sie in Rosi´s Haue eine Menge Briefe, die einiges über die Bewohner des Ortes erzählen. Außerdem wird vor dem Haus ein Kinderskelett gefunden. Eine Menge Geheimnisse, die nun Karin´s vollen Einsatz verlangen.
Die Figuren in diesem Roman sind sehr gut dargestellt. Karin und ihre Familie, die sicherlich im Allgemeinen sehr bekannt ist. Eine Tochter, die außer Pferden und vielleicht Jungen nichts anderes im Kopf hat und Karin, die sich zwar um ihre Familie kümmert, aber ansonsten viel Zeit hat sich um viel andere Dinge zu kümmern. So schlittert sie immer wieder in unglaubliche Situationen und ihr Verhalten lädt auch immer wieder ein, sich das „auch das noch“ nicht verkneifen zu können. Immer wieder ist sie Angriffspunkt für ein entsetztes Aufstöhnen. Die Familie Ilzhofer, mit Georg, Kathy und dem Sohn Stefan als Unternehmerfamilie und wichtig für den Ort, wobei in dieser Familie sehr viel Widersprüche vereint sind, was allerdings auch sehr gut angelegt wurde. Die Figur der Rosi kennt glaube ich auch jeder. Sie ist natürlich eine Hetzerin gegen das Volksfest, aber wer so dicht daran wohnt kann schon mal sehr genervt sein. Aber das ist ja nicht ihre eigentliche Rolle, sie spürt auch jede Verfehlung im Ort und teilt das jedem mit, was allerdings keine Freunde macht. Ansonsten sind es die Geheimnisse, die jeder mit sich trägt. Für mich sind diese Geheimnisse das Spannende an diesem Roman. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und es bleibt so bis zum Schluss. Vielleicht gibt es diffuse Verdachtsmomente, doch diese werden zum Schluss erst aufgelöst. Die Geschichte dieses Romans ist sehr gut erzählt und lässt sich auch sehr gut nachverfolgen Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte mir die Szenen sehr gut vorstellen.
Ein toller Krimi aus Niederbayern der in die Niederungen der menschlichen Seele eintaucht. Für mich, als Fan von regionalen Krimis, ist es ein Fest und tolles Kino im Kopf.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Eisfestival in Maria Schnee

Totentanz im Pulverschnee
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Arno Bussi auf dem Weg nach Maria Schnee, in Tirol. Auf Wunsch, Befehl, seiner Mama, da deren Lebensgefährte mal wieder keine Zeit hat. Aber Arno hat eigentlich auch etwas anderes zu tun, Triathlon Training ...

Arno Bussi auf dem Weg nach Maria Schnee, in Tirol. Auf Wunsch, Befehl, seiner Mama, da deren Lebensgefährte mal wieder keine Zeit hat. Aber Arno hat eigentlich auch etwas anderes zu tun, Triathlon Training und Beziehungspflege zu seiner neueste Eroberung Franzi. Aber was tut man nicht alles als gehorsamer Sohn. Also macht er sich auf den Weg nach Maria Schnee, das Wetter ist gut und sonnig, nur als er in dem Ort ankommt ist es doch kälter als auf dem Weg. Aber es ist ja auch Eisfestival Zeit. An der Rezeption des Hotels steht die bezaubernde Rosa, die wie sich herausstellt, auch Eisprinzessin ist und das Festival eröffnet. Am nächsten Morgen ist Rosa verschwunden und die Arno´s Mama glaubt sie ist entführt worden. Arno macht sich auf den Weg zu ermitteln und erfährt einige Neuigkeiten, vor allem in der Beziehung von Rosa und deren Familie. Doch dann wird Rosa ermordet aufgefunden, in den Armen einer Eisfigur. Doch es ist gar nicht Rosa, sondern ihre Zwillingsschwester. Arno will ermitteln, doch er wird aus Wien gestoppt, wenn da nicht die Katz vom LKA Tirol wäre, die ihn auf dem Laufenden hält. Ein Traumpaar auf dem Weg zum Ziel?
Wieder mal eine amüsante Geschichte in die Arno Bussi verwickelt wird. Schneefestival in Maria Schnee und eine Tote Eistänzerin und massig Schnee. Ein sehr tiefgekühlter Fall der da auch unseren Kommissar und seine Mama zukommt. Ja, Arno´s Mama ist in diesen Fall verwickelt. Aber mit ihrer Neugierde und ihrem losen Mund ist sie natürlich immer im Mittelpunkt der Story. Die bekannten Figuren werden wieder mal sehr gut beschrieben, aber es kommt noch ein netter Aspekt hinzu, der Flirt mit der Inspektorin Katz aus Innsbruck. Auch die Mama stellt fest, dass sie gut zusammenpassen und die Mama weiß natürlich Bescheid. Der Fall ist sehr verzwickt, aber interessant geschildert und bleibt bis zum Schluss spannend. Die Geschichte ist wieder mal mit einem, oder mehreren, Augenzwinkern erzählt. Aber nichtsdestotrotz schafft es Joe Fischler alles spannend und interessant zu erzählen. Auch der Lokalkolorit kommt hier nicht zu kurz.
Ich mag die Story´s von Joe Fischler, der mit Arno Bussi und Erna Katz zwei liebenswerte Ermittler geschaffen hat. Auch diese Geschichte ist wieder super lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Horrorszenarien

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Hochwasser an der Elbe mit vielen Toten. Leela setzt sich ein, um Ertrinkende zu retten. Sie ist schwanger von Jakob, der auf der Arktisstation Neumayer III als Wissenschaftler tätig ist. Er hat aber auch ...

Hochwasser an der Elbe mit vielen Toten. Leela setzt sich ein, um Ertrinkende zu retten. Sie ist schwanger von Jakob, der auf der Arktisstation Neumayer III als Wissenschaftler tätig ist. Er hat aber auch Daten von Exxon geklaut und steht unter Beschuss. Ein Killer ist hinter ihm her und will die Daten zurückholen. Doch das Eis schmilzt und die Station bricht zusammen. Die Bundeskanzlerin Falk hat alle Hände voll zu tun, um das Geschehen unter Kontrolle zu bekommen. Leon, ihr Sekretär, hat Kontakt zu den Mitstreitern von Jakob, denen Leela eine Datei gibt, die Jakob ihr geschickt hat. Die Guardians of Life, der Mackenzie angehört, wollen durch radikale Aktionen, die Regierung auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Doch die Verwicklungen zwischen Politik und Wirtschaft ist sehr eng und die Black Seven ist sehr einflussreich. Das stellen auch die Guardians of Life fest, deren Mitglieder durch ´Unfälle´ oder Selbstmorde ums Leben kommen. Meistens ist ein Typ, der aussieht wie Henry Fonda in der Nähe, der auch schon Leela bedroht hat. Außerdem machen sich viele Menschen aus Afrika auf den Weg nach Europa. Aber es gibt auch religiöse Fanatiker, die den Menschen zwar Schutz bieten, aber sie auch total beeinflussen. In diese Hände geraten auch Gita und Christa, Mutter und Schwester von Leela. Zu allem Überfluss sind da auch noch Nationalisten unter Undine von Broch, die einen Umsturz planen. Das ist eine sehr gefährliche Mischung von Szenarien, die hier dargestellt werden und deren Ende noch nicht absehbar ist.
In dem Roman 2,5 Grad werden eine Menge von Horrorszenarien dargestellt, die zu einer sehr spannenden Story zusammengestellt wurde. In verschiedenen Abschnitten werden die Hauptlinien und deren Hauptakteure beschrieben. Die Kürze, in der die einzelnen Storys zusammengefasst werden, erhöht die Spannung und das Lesetempo. Das Buch erscheint mir wie ein großes Puzzle, das viele verschiedene Steine hat, die in einem hohen Tempo zusammengesetzt werden und ein erschreckendes Bild der Situation ergeben. Die Aufteilung des Buches in verschiedene Kapitel fasst die Ereignisse zu einem Themenbereich zusammen. Die Ereignisse überschlagen sich immer stärker. Der Spannungsbogen ist sehr schön aufgebaut und wird, wie beschrieben, durch die einzelnen Handlungsstränge verstärkt. Die Abrundung der Story geschieht zwischen Prolog und Epilog, dass dieses Buch sehr schön abrundet.
Dieser Roman 2.5 Grad beschäftigt sich mit einem sehr aktuellen Thema, das aber sehr drastisch dargestellt wird. Für Fans dieses Genres ein Muss, für Freunde einer spannenden Story auch!

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Verjährt

Die Mauern von Porto
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Ein Brand im Viertel Bairro da Se deckt einen alten Fall auf. Es ist ein Mord an zwei Frauen, die in einem leerstehenden Haus eingemauert wurden. Zur gleichen Zeit kommt Tete Marinho aus Lissabon in das ...

Ein Brand im Viertel Bairro da Se deckt einen alten Fall auf. Es ist ein Mord an zwei Frauen, die in einem leerstehenden Haus eingemauert wurden. Zur gleichen Zeit kommt Tete Marinho aus Lissabon in das Team von Inspector Fonseca von der PJ. Sie ist die zweite Frau in diesem Team neben Ana Cristina. Der Fall ist eine Herausforderung für das Team, da erstens niemand aus dem Viertel etwas weiß und zweitens kaum jemand mit ihnen sprechen möchte. Doch es gibt eine Person, die mehr weiß, Es ist Marcia, deren Schwester Nanda und ihre Mutter schon lange als verschwunden gelten. Doch ein Delfin Anhänger gibt ihr Gewissheit, dass es sich bei den Skeletten um ihre Schwester und Mutter handelt. Doch ihr Onkel hat ihr gesagt, dass die beiden in Venezuela sind und diesen stellt sie zur Rede und er erklärt ihr, dass es sich um einen Unfall handelte. Währenddessen wird der Fall in PJ zu den Akten gelegt, da der Mord verjährt ist. Aber das Team Fonseca ist damit gar nicht glücklich. Nachdem Marcia Rico ihre Geschichte erzählt hat, will dieser mit Senhor Claudio verhandeln. Doch darüber wird dieser sehr wütend und schlägt Rico nieder. Am nächsten Morgen wird Rico tot aufgefunden. Die Untersuchengen ergeben, dass er an einer Überdosis Insulin gestorben ist. Bei der Beerdigung kommt es zum Eklat mit Rico´s Bruder. Auch die Polizei befragt Senhor Claudio, doch das kommt nicht gut an bei den Oberen der Polizei. Doch Marcia und Pedro lassen nicht locker. Die Frage ist, wie sich das PJ entscheidet.
Ein sehr spannender Fall, der sich da in den Mauern von Porto abspielt. Ein Mordfall, der verjährt ist und der Täter kann davonkommen, da in Portugal Mord nach 15 Jahren verjährt. Für die Kripo ein unglaublicher Vorgang, da ihnen auch untersagt wird weiter zu ermitteln. Gut, dass das Team um Kommissar Fonseca sich damit nicht abfindet. Die Kommissare sind sehr bemüht, aber doch braucht es Zufälle und Hartnäckigkeit, um diesen Fall zu klären. Sehr authentisch ist die Darstellung der Machtverhältnisse in Portugal und der Einflussnahme von bestimmten Kreisen. Da braucht es schon Menschen bei der Polizei, die sich nicht so leicht frustrieren lassen. Die Spannung wird nicht alleine durch die Tätersuche gekennzeichnet, sondern durch die Wege der Ermittlung und die Hartnäckigkeit der Ermittler. Besonders toll finde ich die Beschreibung der Stadt Porto und deren Bewohner.
Ich mag diesen Roman vor allem auch durch den Ort des Geschehens; Porto. Die Story ist nachvollziehbar und das Buch lesenswert.

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