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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gefährliches Obst

Faule Äpfel
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Carl Sopran hat seinen Lebensmittelpunkt in das beschauliche Schwabenland nach Ravensburg verlegt. Dort wohnen auch seine Freundinnen Francesca und Julia. Als er in Francescas Paket ein Päckchen Kokain ...

Carl Sopran hat seinen Lebensmittelpunkt in das beschauliche Schwabenland nach Ravensburg verlegt. Dort wohnen auch seine Freundinnen Francesca und Julia. Als er in Francescas Paket ein Päckchen Kokain findet und der Paketbote verschwunden ist, verbeißt sich Carl wieder in einen neuen Fall. Auch Tammo sein alter Freund aus Litauen hat Neuigkeiten für ihn, so dass Carl wieder mitten in seinem Element ist, er ermittelt halb als Journalist, halb als Detektiv. Er ist auf der Spur des verschwundenen Boten und dabei stolpert er über Obsttransporte und einen weiteren verschwundenen Fahrer. Noch weiß Carl auf wessen Spur er ist, denn er hat eine Menge loser Fäden in der Hand.
Das Cover des Krimis „Faule Äpfel“ von Helmut Jäger ist ein absoluter Blickfang und passt ausgezeichnet zu diesem Buch und seinem Inhalt. Doch was der Autor mit dem Titel meint, wird erst nach und nach klar. Erst einmal gibt es einen Ermittler und/oder Journalisten, der eine Spur wittert. Das ist Carl, wie ich ihn aus dem Vorgängerband kenne, sich festbeißen in eine Story, oder mehrere. Natürlich dürfen Julia und Francesca nicht fehlen, sozusagen als Ausgleich zum chaotischen Carl. Auch hier sind es wieder seine Alleingänge, die die Geschichte weitertreiben. Es ist von Anfang an nicht klar, was Carl hier ermittelt. Zu Beginn ist die Spur der Drogen zu verfolgen und der des verschwundenen Paketboten. Doch es ist nicht nur das, Es geht auch um Waffen und Menschen auch der identitären Szene und wie sich zum Schluss herausstellt auch noch eine internationale Vernetzung. Ganz schön viel auf einmal, was auf den Leser einströmt. Am Anfang hatte ich eine Menge loser Fäden in der Hand, doch langsam, aber sicher fügten sie sich zusammen. Interessant fand ich, dass die Verbindung zum Journalismus für Carl doch eine große Rolle spielte, denn neben den beiden Damen, die ihm zur Seite standen, war es diesmal auch seine ehemaligen Kollegen Helmut und Ammo, die ihm immer wieder weiterhalfen.
Das war jetzt der zweite Band, den ich über Carl Sopran gelesen habe, aber diesmal habe ich etwas länger gebraucht, um die Fäden wiederzufinden, die der schräge Carl angefasst hat. Zum Schluss war alles logisch und nachvollziehbar. Also unter dem Strich ein spannender Krimi.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Ein brutaler Mörder

Der Frauenkeller (Thriller)
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Emma Bajetzky bekommt mit Alex Kuper einen neuen Partner und einen neuen Fall. Eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden, mit einem Ziegelstein erschlagen. Von der Brutalität geschockt machen sich die ...

Emma Bajetzky bekommt mit Alex Kuper einen neuen Partner und einen neuen Fall. Eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden, mit einem Ziegelstein erschlagen. Von der Brutalität geschockt machen sich die beiden Kommissare an die Ermittlungen. Es gibt verschiedene Verdächtige doch sie bekommen irgendwie kein Gefühl für diese Taten. Sie haben schnell Verdächtige, denen sie jedoch nichts nachweisen können. Ihre Stimmung wird noch schlechter als ein zweite weibliche Leiche gefunden wird, ebenso brutal ermordet, wie die Erste. Jetzt erhöhen sie ihr Arbeitspensum, um den Serienmörder zu fassen.
Ein schaurig, schönes Cover ziert den Thriller „Der Frauenkeller“ von Gunnar Schwarz. Eine einsame Frau die Stufen in den Keller steigt. Ja, da kann es schon mal gruselig werden. So ist auch der Thriller aufgebaut, denn die Morde sind sehr brutal und die Verletzungen, die die Körper aufweisen zeugen von den Qualen, die sie durchgemacht haben. Auch die Gestaltung des Buches ist sehr gut, da der Leser immer wieder die Qualen der Opfer miterlebt. Es wird die Motivation des Mörders verdeutlicht. Demgegenüber stehen die beiden Kommissare, die sich hier sehr gut ergänzen, doch irgendwie kommen sie nicht weiter. Sie haben viele Spuren und auch einige Verdächtige, aber wenig Ergebnisse. Es scheint das der Mörder ihnen immer mindestens einen Schritt voraus ist. Dieses Katz und Maus Spiel macht diesen Thriller aus. Dem Autor gelingt es dadurch den Leser zu fesseln. Die Spannung wird während der ganzen Zeit sehr hochgehalten und das Ende ist ein Finale furioso.
Ich finde diesen Thriller sehr gut gelungen und kann ihn nicht nur den Thriller Fans empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Kampf ums Überleben

Deep Sleep, Band 1: Codename: White Knight
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White Knight wird durch einen Telefonanruf aus dem Deep Sleep Modus in Aktion versetzt. Er nimmt seinen Weg, den er erlernt hat und soll eine Zielperson schützen, doch das ist eine Falle. Etwa 5 Monate ...

White Knight wird durch einen Telefonanruf aus dem Deep Sleep Modus in Aktion versetzt. Er nimmt seinen Weg, den er erlernt hat und soll eine Zielperson schützen, doch das ist eine Falle. Etwa 5 Monate später treffen sich zwei CIA-Agenten an der amerikanischen Ostküste Katherine Long und Ken Olsen, die das Projekt White Knight endgültig beerdigen wollen, aber den Hauptdarsteller noch nicht gefunden haben. In San Francisco auf einem Campingplatz arbeitet ein 18-jähriger junger Mann, der keine Eltern und keine Erinnerung mehr hat, nur ab und zu Aussetzer und rasende Kopfschmerzen. Als es auf dem Rummel Ärger gibt und ein paar Schläger die Influencerin Alicia angreifen, kommen bei John Automatismen zum Tragen, die er sich nicht erklären kann. Die Schläger liegen aber sehr schnell am Boden. Er freundet sich mit Alicia an, die sich bei ihm bedanken möchte. Doch leider ist das nicht so einfach, da John sehr stark mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Ist er am Ende der verschollene White Knight, hinter dem die CIA her ist?
Interessanter Krimi, den Chris Morton hier geschrieben hat. Jugendliche, die als Killermaschinen ausgebildet wurden und als Schläfer in der Gesellschaft postiert wurden. Das Cover weist schon auf dieses Thema hin mit großen Buchstaben den Titel „Deep Sleep“ und darin Silhouetten einer Skyline, vielleicht San Francisco und eine die sich zu Beginn des Romans abspielt. Die Hauptfigur John lebt auf einem Rummel und das ist gut so, hier hat er alle Freiheiten, aber natürlich wird er hier in einen Fight verwickelt, der ihn an seiner Existenz zweifeln lässt. Sehr schönes Bild aufgebaut, der „Weiße Ritter oder hier White Knight“ ist eine tolle Figur, die natürlich das Böse bekämpft. Natürlich ist er ein Held, eine Identifikationsfigur, aber er weiß nicht, wo es herkommt. Natürlich gibt es auch Böse, hier von der CIA, die das Projekt stoppen wollen und durch ein Eigenes ersetzen. Für einen Jugendthriller bleiben in den Szenen, aber viele Tote zurück, sodass ich den Unterschied hier nur durch das Alter der Hauptcharakter feststellen kann. Vom Aufbau der Story könnte es auch ein Abenteuerroman sein. Es herrscht eine durchaus positive Grundstimmung. Auch das Alicia eine Influencerin ist, passt natürlich in einen Jugendroman. Hier ist auch träumen vom weißen Ritter erlaubt. Und natürlich ist die Story positiv angelegt und das ist auch gut so. Ich würde den ganzen Thriller in die Welt der Fantasie verweisen und da ist er super aufgehoben.
Ich finde diesen Roman sehr spannend und ich finde den Titel auch sehr passend. Suchen wir nicht alle einen weißen Ritter. Sehr gut gelungen mit Happy End und Cliffhanger und auch schon ein bisschen Freude auf die Fortsetzung. Ich finde es ist ein Buch zum Träumen für Jung und Alt.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Essen nach dem zweiten Weltkrieg

Helle Tage, dunkle Schuld
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Wir befinden uns im Jahr 1948 in Essen. Eine Tote beschäftigt Kommissar Carl Bruns. Sie ist scheinbar aus dem Fenster gefallen. Doch es hat jemand nachgeholfen und dadurch ist es Mord. Das Haus, in dem ...

Wir befinden uns im Jahr 1948 in Essen. Eine Tote beschäftigt Kommissar Carl Bruns. Sie ist scheinbar aus dem Fenster gefallen. Doch es hat jemand nachgeholfen und dadurch ist es Mord. Das Haus, in dem die Tote gewohnt hat, ist Carl bekannt. Es hat der Toten gehört und die wiederum war die Mutter eines gesuchten NS-Verbrechers, der für eine Massenerschießung von Zwangsarbeitern in Essen verantwortlich war. Für Carl ist es ein Kontakt mit der Vergangenheit. Im Essener Kommissariat nimmt man die Ermittlungen auf. Aus dem Testament der Toten geht hervor, dass der Enkel der Toten das Haus in Essen erbt. Diese Familie lebt allerdings in Köln und Carl macht sich auf den Weg, um diese aufzusuchen. Hier trifft er auf seine Jugendliebe Anne und er erinnert sich an die Vergangenheit. Anne und ihre Schwestern ziehen gemeinsam mit Emil dem Enkel nach Essen in das Haus. Carl besorgt Anne eine Stelle im Polizeikrankenhaus, damit sie ganz nah bei ihm ist. Doch in der Kripo gibt es eine Menge zu tun, denn es wird ein weiterer Toter gefunden. Die Kripo steht vor einem Rätsel, ob der die beiden Toten im Zusammenhang mit dem NS-Verbrecher stehen. Doch es wird nicht der letzte Tote sein, bis das Rätsel aufgelöst wird.
Eine elegante Frau, die in einem Hofeingang steht, ziert das Cover des Krimis von Eva Heller, „Helle Tage, Dunkle Schuld“. Es ist ein typisches Bild aus der Nachkriegszeit, in der es den Menschen langsam besser geht und sie wieder etwas mehr Freude am Leben entwickeln. Die Schreibweise in der Eva Völler uns die Situation nahe bring ist sehr einfühlsam, aber beschönigt nichts. Es hilft dabei sich in die Zeit hineinzuversetzen, in denen Menschen jeden Tag um ihre Existenz kämpfen mussten. Auch die Überbleibsel aus der Kriegszeit sind sehr präsent dargestellt. Die Erschießungen durch SS-Offiziere und ihre Helfer, die jetzt so langsam wieder auf ihre alten Plätze zurückkehrten. Aber auch die Zerstörungen und die sehr beengten Wohnverhältnisse, all das ist sehr authentisch dargestellt worden. Dann sind da die Hauptcharaktere Carl und Anna. Die Geschichte ihrer Beziehung wird nachvollziehbar dargestellt und auch die Sorgen, die Carl um seine wiederaufgeflammte Lieben hat. Man kann es fühlen, dass er alles daransetzt, um sie zu halten, auch mit seinem Leben und seinem Beruf zu spielen. Auch Anne ist sehr glaubhaft dargestellt in ihrer Rolle als älteste Schwester, die nur das Wohlergehen ihrer Familie im Sinn hat und natürlich die Liebe zu Carl. Zu dieser Familie gehören noch zwei Schwestern Frieda, die auf dem Schwarzmarkt sehr erfolgreich ist und die Mutter von Emil ist. Außerdem noch die jüngste Schwester Lotti, die eine sehr interessante Glaubensvorstellung umgibt. Dann ist noch der Böse, der Kriegsverbrecher Arnold Hoffmann, den gerade die ganze Polizei jagt. Doch er hat sein Aussehen verändert und ist so unauffindbar, beobachtet aber seine Familie und sein große Liebe Anne, seine Schwägerin Außerdem werden in diesem Buch noch viele andere Schicksale beschrieben, die das Bild dieser Zeit abrunde und so diesem Kriminalroman auch ein gewisses Volumen verleiht. Aber auch die Spannung kommt in diesem Kriminalroman nicht zu kurz. Sie tritt natürlich mit den Ermittlungen auf und ebenfalls durch die Ereignisse um Arnold und die Spur der Toten, die er hinterlässt, bis zu einem sehr gelungenen Ende führt. Dieser Spannungsbogen passt.
Ich finde diesen historischen Kriminalroman sehr gelungen, nicht nur weil ich ein Kind des Ruhrgebietes bin, sondern weil es auch eine sehr spannende und interessante Beschreibung dieser Nachkriegszeit im Ruhrgebiet ist. In diesem Sinne kann ich den Roman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Familienbande

Föhr in Flammen
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5 Tote aus einer Familie werden auf der ruhigen Insel Föhr gefunden und stellen die Polizei vor ein Rätsel. Das LKA in Flensburg wir zu Hilfe gerufen und Kommissar Jan Andretta übernimmt die Leitung. Ihm ...

5 Tote aus einer Familie werden auf der ruhigen Insel Föhr gefunden und stellen die Polizei vor ein Rätsel. Das LKA in Flensburg wir zu Hilfe gerufen und Kommissar Jan Andretta übernimmt die Leitung. Ihm wird von der Bäderpolizei Maja zugeteilt, die man irgendwie loswerden will. Jan hält eine ganze Menge von ihr, da sie kluge Fragen stellt und die Ermittlungen nach vorne bringt. Allerdings tappen die beiden sehr lange Zeit im Dunkeln, bis ein weiterer Toter auftaucht, der in einem Feuer fast verbrennt, das die Ortschaft Midlum in Mitleidenschaft gezogen hat. Nachdem die Identität des Toten geklärt worden ist, können die beiden Ermittler neue Fäden zur Lösung des Falles aufnehmen.
Die Insel Föhr wird aus ihrem Schlaf gerissen, durch einen vielfachen Mord an einer Familie. Was das für eine Insel bedeutet, wird immer klarer, solange die Ermittlungen dauern. Die Polizei steht mächtig unter Druck, das merkt auch der Flensburger Kommissar Andretta. Dieser wird sehr gut beschrieben, auch mit seinen Nebenbaustellen, wie der Bewerbungswettkampf mit seinem Kollegen Hartmann und auch der Umgang mit seinem Mündel Lisa. Das ist an sich schon eine spannende Geschichte, aber hier ist sie nur Beiwerk zu dem Mordgeschehen. Die Kollegin, die Andretta zur Seite gestellt wird ist eine Außenseiterin in der Wache, da sie einen übergriffigen Kollegen angezeigt hat. Doch mit Andretta zusammen ist das ein sehr gutes Team. Natürlich knistert es auch zwischen den beiden. Es ist ei sehr merkwürdiger Fall, den die beiden bearbeiten müssen, doch bei näherem Hinsehen ist das Motiv ein sehr Altes, Habgier. Diese Story finde ich sehr gut nachvollziehbar und die Spannung ist sehr gut aufgebaut worden bis zum Schluss. Vielleicht ist im Epilog noch ein Cliffhanger verborgen.
Ich mag diese Art von Krimis sehr gerne, da sie Regionales und Spannung sehr gut verbinden. Außerdem mag ich Teams, die aus Typen bestehen und das ist ebenfalls hier der Fall. Ein spannender Krimi ist Eva Maria Silber mit „Föhr in Flammen“ gelungen und den kann ich gut empfehlen.

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