Unterhaltsam, eindringlich, anders, empfehlenswert.
Das Summen. Die Ereignisse am Sequoia Crescent„Das Summen“ stand auf der Shortlist des renommierten, kanadischen Scotiabank Giller Prize und ist durchaus spannend und lesenswert. Der Autor Jordan Tannahill hat einen sehr guten, flüssigen Schreibstil, ...
„Das Summen“ stand auf der Shortlist des renommierten, kanadischen Scotiabank Giller Prize und ist durchaus spannend und lesenswert. Der Autor Jordan Tannahill hat einen sehr guten, flüssigen Schreibstil, weshalb ich den Roman auch an einem einzigen Tag durchgelesen habe.
Die Protagonistin Claire hört eines Tages ein unerklärliches Summen, das sie fortan jede Sekunde begleitet und irgendwann in die Arme einer sektenähnlichen Gemeinschaft führt. Ihre Familie hält sie für wahnsinnig und wendet sich von ihr ab, denn niemand in ihrem Umfeld kann dieses mysteriöse Geräusch wahrnehmen.
Der Plot ist für mich eine Metapher für alle existierenden Verschwörungstheorien und das Unverständnis, das einem entgegengebracht wird, wenn man an etwas glaubt, das die Mehrheit nicht sehen/hören kann. Andererseits ist es erschreckend mitzuerleben, welchen Mikrokosmos sich Betroffene aufbauen, zunehmend isolieren und überall Gefahr und Gespenster sehen.
Das Buch gefällt mir. Es hat einen intelligenten Spannungsbogen und ein dramatisches Ende. Für mich persönlich hätte es aber ruhig noch etwas tragischer ausfallen können. Irgendein heftiger Twist hätte der Geschichte gut getan. Dennoch mochte ich es und würde es auch weiterempfehlen. Die Empfindungen der Protagonistin sind sehr gut beschrieben, genau so wie ihr Kopfkino, an dem sie uns die ganze Zeit teilhaben lässt.