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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2024

Intelligenter und gut geschriebener Debütroman.

Die Leuchtturmwärter
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Vor der Küste Cornwalls verschwinden spurlos 3 Leuchtturmwärter, obwohl die Tür von innen verschlossen und der Tisch fürs Abendessen gedeckt war. Außerdem sind die Uhren zur gleichen Zeit stehen geblieben. ...

Vor der Küste Cornwalls verschwinden spurlos 3 Leuchtturmwärter, obwohl die Tür von innen verschlossen und der Tisch fürs Abendessen gedeckt war. Außerdem sind die Uhren zur gleichen Zeit stehen geblieben. Dieser unaufgeklärte, rätselhafte Fall lässt die zurückgebliebenen Ehefrauen ihr Leben lang nicht los und erst 20 Jahre später erzählen sie ihre Geschichte dem Autor Dan Martin, der Kontakt mit ihnen aufnimmt, um ein Buch über den Vorfall zu schreiben. Jedoch ist anfänglich nicht jede Witwe bereit zu reden, vor allem weil die Leuchtturmgesellschaft alle zur Verschwiegenheit verpflichtet hat. ⁣

Das Interessante ist, dass man bis zum Schluss nicht weiß, ob es sich um einen klassischen Mordfall handelt, in dem es einen Täter gibt, oder ob es eine übernatürliche Angelegenheit ist. Liest man also gerade einen Sci-Fi Roman oder einen Krimi? Das hat die Autorin mit ihrem wirklich guten Schreibstil intelligent gelöst. ⁣

Man kam gut durch die Seiten, die Kapitel waren nicht zu lang und wir sind in der Geschichte abwechselnd zwischen 1972 und 1992 hin und her gesprungen. Auch wie das Leben der Frauen nach dem Verlust ihrer Männer weiter ging, war unterhaltsam. Emma Stonex hat somit einen guten Debütroman geschrieben. ⁣

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Man sollte sich gut überlegen, jemals Mutter zu werden ...

Nightbitch
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In diesem äußerst skurrilen und durchaus außergewöhnlichen Roman, verarbeitet die Autorin ihren Leidensweg der Mutterschaft und bedient sich dabei in ihrer Sprache der Symbolik eines raubtierhaften Hundes, ...

In diesem äußerst skurrilen und durchaus außergewöhnlichen Roman, verarbeitet die Autorin ihren Leidensweg der Mutterschaft und bedient sich dabei in ihrer Sprache der Symbolik eines raubtierhaften Hundes, seines Verhaltens und seiner Instinkte.⁣

Dem Leser wird sehr deutlich die Überforderung einer Hausfrau und Mutter erzählt und den damit einhergehenden Schuldgefühlen, dem körperlichen Verfall, der mentalen Veränderung und dem Zustand des sich alleine fühlens. ⁣

Die Protagonistin wird hier nur als „die Mutter“, ihr Kind als „der Junge“ und ihr Partner als „der Mann“ bezeichnet. Es gibt keine Vornamen, vermutlich um die innere Distanz zu sich selbst verdeutlichen, die in einer unglücklichen Hausfrau aufkeimt, die ihren Job, ihre Berufung, ihre Hobbies und ihre sozialen Kontakte gänzlich aufgegeben hat.⁣

Nur als nachts herumstreifender Hund, der sich im Schlamm wühlt, Kaninchen und Vögel reißt und in den Vorgärten der Nachbarn seinen Kot hinterlässt, kann sich die Mutter scheinbar frei fühlen und ihre Unzufriedenheit in Form von Anheulen des Mondes herausschreien. ⁣

Im Grunde geht es um das Gefühl des Gespaltenseins zwischen Mutterliebe und Unfreiheit. Einerseits wollte man ein Kind, aber jetzt, wo es da ist, ist nichts so wie erhofft. Oder wollte man eigentlich gar keins, aber weil es die Gesellschaft so „verlangt“ und die biologische Uhr tickt, gibt man dieser Stimme wider Willen nach?⁣

Die Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an und kann sowohl kinderlose Frauen, als auch Mütter in ihren Einstellungen bestätigen und abholen. Es ist eben eine Entscheidung fürs Leben, die gut durchdacht werden sollte, denn ist das Kind erst mal da, gibt es kein Zurück mehr in sein altes Leben.⁣

„Nightbitch“ war interessant und schnell zu lesen, für mich aber kein Highlight. Ein Buch für alle Frauen, die sich mit dem Thema Mutterschaft und seinen Konsequenzen auseinandersetzen möchten.⁣

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Informativ, aber dennoch teilweise schwer verständlich und unübersichtlich.

Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter
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Martha Schad hat auf wenigen Seiten (unter 200) so gut es ging versucht, uns einen Überblick über die 4 Kinder von Kaiserin Elisabeth (Sisi) zu geben und den Fokus dabei auf ihre 3 Töchter gelegt.⁣

Es ...

Martha Schad hat auf wenigen Seiten (unter 200) so gut es ging versucht, uns einen Überblick über die 4 Kinder von Kaiserin Elisabeth (Sisi) zu geben und den Fokus dabei auf ihre 3 Töchter gelegt.⁣

Es geht um die Kindheit, Jugend, Vermählungen, Tragödien und Todesfälle der Sprösslinge, sowie das Verhältnis zu den Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten. ⁣

Die Kaiserfamilie ist so weit verzweigt, dass einem bei den vielen Namen schon ganz schwindlig wird und man sich diese unmöglich alle merken kann. Daher neigt man auch dazu, Vieles zu überfliegen. Man braucht schon ein historisches Studium, um einigermaßen mitzukommen.⁣

Als oberflächlichen Einstieg über die Habsburger und Wittelsbacher, war diese kurze Biografie jedoch durchaus geeignet und macht Lust, sich evtl. noch intensiver mit diesen faszinierenden Häusern zu befassen. ⁣

Es sind viele Fotos, Abbildungen, Gedichte und auch Stammbäume enthalten, was das Lesen etwas abwechslungsreicher werden ließ. Der Schreibstil war oft nicht ganz einfach bis unübersichtlich. Oft musste ich Passagen doppelt lesen und unbekannte Wörter googeln.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Ein klassischer, britischer Krimi in einem kalten Winter-Setting.

Das Geheimnis der Silvesternacht
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Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble ...

Hier handelt es sich um einen soliden, britischen Krimi aus den 60er Jahren, der durchaus seine spannenden und sogar teilweise etwas brutaleren Szenen hat. Der Leser wird ganz klassisch mit einem Ensemble verschiedenster Personen konfrontiert, um falsche Fährten zu legen, bis man dem Mörder auf die Spur kommt.⁣

Trotz des Titels bekommen wir keine Silvester, aber dafür Winter-Vibes, denn das Setting ist ein relativ verlassen gelegenes Cottage im extrem verschneiten, ländlichen England. Die Landschaft wird rau und kalt beschrieben, sodass der Roman perfekt in die Jahreszeit Dezember bis Februar passt.⁣

Zum Plot: Lucy, die 8-jährige Tochter des Wissenschaftlers Mr. Wragby, wird während der Weihnachtsfeiertage in einer Alltagssituation unter mysteriösen Umständen von kommunistischen Genossen entführt, um von ihrem Vater die Formel zu erpressen, die der Regierung den Bau neuer technologischer Kriegswaffen ermöglichen soll. Als die erste Übergabe des geheimen Wissens scheitert und dann auch noch die Leiche eines weiteren Kindes auftaucht, spitzt sich die Sache immer mehr zu.⁣

Unser Ermittler Mr. Strangeways, der von Anfang an in der gleichen Pension wie Mr. Wragby seine Zeit verbracht hat, beginnt unter den anderen Hotelgästen zu ermitteln, denn schnell wird klar: es gibt einen Maulwurf, der die Entführer mit Wissen versorgt.⁣

Wer Fan von klassischen, britischen Krimis ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die Polizeiarbeit ist authentisch und auch nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Politik ist nur eine Nebensache bzw. der Aufhänger, wird aber kaum thematisiert. Der Aufbau des Romans und seine Seitenlänge ist in Ordnung, die Charaktere von schrullig, naiv und unsympathisch, bis forsch und brutal herausgearbeitet. ⁣

Nicholas Blake war der Vater des Hollywood Schauspielers Daniel Day-Lewis und sogar Hofdichter der Queen. Sein richtiger Name lautet Cecil Day-Lewis.⁣

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Cozy, zuckersüß und macht einfach Lust auf Weihnachten.

Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe
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Eigentlich hatte ich geplant, mich daran zu halten, vom 1. bis 24. Dezember täglich wirklich nur 1 Kapitel zu lesen, aber da die Geschichte einfach so niedlich ist, habe ich sie dann doch nur auf 9 Tage ...

Eigentlich hatte ich geplant, mich daran zu halten, vom 1. bis 24. Dezember täglich wirklich nur 1 Kapitel zu lesen, aber da die Geschichte einfach so niedlich ist, habe ich sie dann doch nur auf 9 Tage aufgeteilt.

Der Roman ist eine Hommage an Weihnachten und versprüht mit jeder Seite diese besondere, festliche Adventszeit. Am besten sollte man während des Lesens sich ein heißes Getränk machen, Weihnachtsmusik auflegen und auf dem Sofa einkuscheln.

Unsere Protagonistin Lena erhält nach dem Tod ihrer Oma Greta täglich liebevolle Post von ihr, gespickt mit zuckersüßen Weisheiten und wundersamen Botschaften, die passender nicht sein könnten. Sie hat von ihr auch das Café „Fräulein Gewürzzauber“ geerbt, in dem sie mit Begeisterung ihrer Berufung nachgeht und die köstlichsten Pralinen, Kekse und Torten backt.

Ihre Kreationen sind äußerst beliebt im Rosenviertel und auch ihr sog. „Advents-Zimtstern-Mann“ Max kann nicht widerstehen, als er eines Tages vor ihrem Tresen steht. Fortan bekommt Lena ihn nicht mehr aus dem Kopf und gewisse Ereignisse führen dazu, dass sich die beiden immer wieder begegnen.

Die Love Story ist zwar kitschig, aber nicht zu übertrieben. Die Sprache ist einfach gehalten und die Figuren sind sympathisch. Am Ende des Buches gibt es sogar 3 leckere Rezepte. Wer Weihnachten, das Backen und einfach cozy Romane liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Ich wurde nett unterhalten und werde auch den 2. Teil lesen. Entweder nächstes Jahr oder wenn es sich ergibt, noch zeitnah. Das Einteilen in 24 Kapitel wie einen Adventskalender ist definitiv eine schöne Idee.

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