Wichtiges Thema - aber zu viel ideologischer Aktivismus
Das Bee-Team - MarshalsIn diesem Jugendroman über den radikalen Klimawandel und dessen Auswirkungen auf unsere Erde, dominiert eine literarisch eher kindliche Sprache. Permanent werden die Vornamen der Protagonisten wiederholt, ...
In diesem Jugendroman über den radikalen Klimawandel und dessen Auswirkungen auf unsere Erde, dominiert eine literarisch eher kindliche Sprache. Permanent werden die Vornamen der Protagonisten wiederholt, anstatt sie einfach mal als „die Freunde“ oder „die Gruppe“ zu bezeichnen. Eltern wurden stets mit VATER Jörg und MUTTER Dani bezeichnet, das gleiche bei den Großeltern. In den ersten Kapiteln wird das Wort SCHEIẞE noch verschlüsselt (sch:&!?ße), am Ende des Buches aber ausgeschrieben und sogar FUCK YOU gesagt, was ich irgendwie unlogisch fand. Sprachlich war das Werk deshalb nichts für mich und ist m. E. eher für Kinder geeignet, denen ihre Eltern z. B. daraus vorlesen. Für unsere heutigen 12-jährigen, frühreifen Jugendlichen wird das eher nichts sein.
Während die Bee-Team-Marshalls versuchen, alle 195 Länder unserer Erde - gemeinsam mit den Tieren als Verbündete - vor Katastrophen zu schützen, fügt der Autor immer wieder sog. Live-Ticker Meldungen aus Wirtschaft und Wissenschaft ein, was ganz interessant war. Natürlich macht das Buch nachdenklich und bedrückt einen, besonders wenn es um die Szenen geht, in der die ausgestorbenen Tierarten in den Himmel aufsteigen. Sehr schön fand ich die Idee, eine neue „grüne Lunge“ zu pflanzen, die sich rund um den Globus ausbreiten soll. Sowas müsste doch nun wirklich realistisch machbar sein. Die „neue Welt“, in der alles nur noch durch Solar, Wind und Strom bewegt wird und fast jeder Fahrrad, Bahn und Bus fährt, klingt natürlich wunderschön.
Dennoch bekam ich das Gefühl, dass mir auch hier - ähnlich wie bei den Klimakleber-Ideologen - eine Meinung zwanghaft aufgedrückt werden und an meinen Verstand appelliert werden soll, auf Fleisch, Autos und Urlaubsreisen zu verzichten. Sog. „Klimaleugner“ werden als höchst dumm und asozial dargestellt, was mir zu viel des Guten war. Von daher scheine ich hier weder literarisch, noch sprachlich, noch ideologisch die Zielgruppe zu sein.