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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

tolles Setting, aber etwas vorhersehbar

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
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Kalinda wird bei der heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Dort werden junge Frauen im Kampf geübt und können jederzeit von einem Mann eingefordert werden, um dessen Frau zu werden. Kalinda, der wenig ...

Kalinda wird bei der heiligen Schwesternschaft aufgewachsen. Dort werden junge Frauen im Kampf geübt und können jederzeit von einem Mann eingefordert werden, um dessen Frau zu werden. Kalinda, der wenig der Sinn nach einem Leben als Ehefrau steht, wird ausgerechnet von Herrscher Tarkek dazu erwählt, seine 100. Frau zu werden. Nun muss sich Kalinda beweisen, denn die Kurtisanen des Herrschers können das junge Mädchen zum Kampf herausfordern, um ihre Position einzunehmen. Doch Kalinda entwickelt ungeahnte Kräfte, die ihr selbst gefährlich werden können.
Das Setting dieses Buches hat mich an orientalische Märchen erinnert. Prächtige Paläste und bunte Farben bestimmen den Handlungsort, da möchte man sich doch gerne hineinversetzen lassen.
Protagonistin Kalinda entwickelt sich vom kränkelnden und oft gemobbten Sonderling in der Schwesternschaft zu einer starken und mutigen Persönlichkeit, die für ihre Lieben einsteht und ihre Ansichten kämpfen kann. Unterstützt wird sie von alten Freundinnen und ihrem sympathischen Leibwächter Deven. Natürlich bahnt sich hier eine Romanze an, aber sie bleibt dezent im Hintergrund und verdrängt die eigentliche Handlung nicht. Leider ist die Geschichte stelbst zwar immer wieder von actionreichen Szenen durchzogen, bleibt aber durchgehend sehr vorhersehbar. Die großen Überraschungsmomente und Twists bleiben aus. Trotzdem machen der angenehme Schreibstil und die besondere Atmosphäre das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

klasse Abschluss einer unterhaltsamen Reihe

Brave – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Ivy kann ihre Torturen als Gefangene des Prinzen auch in der sicheren Umgebung der guten Fae nicht hinter sich zurücklassen. Ihre Ängste wirken sich auch auf die Beziehung mit Ren aus, der einfach keinen ...

Ivy kann ihre Torturen als Gefangene des Prinzen auch in der sicheren Umgebung der guten Fae nicht hinter sich zurücklassen. Ihre Ängste wirken sich auch auf die Beziehung mit Ren aus, der einfach keinen Zugang mehr zu Ivy finden kann. Doch Ivy muss sich selbst wiederfinden, um dem Prinzen des Winterhofs ein letztes Mal gegenüberzutreten und ihre Freunde vor ihm zu beschützen.
Wie habe ich mich auf das Finale der Wicked-Trilogie von Jennifer L. Armentrout gefreut. Die Autorin konnte mich schon mit den vorhergehenden Bänden wirklich begeistern und auch dieser Teil hat mir wieder viel Spaß gemacht.
In „Brave“ liegt der Fokus zunächst stark auf Rens und Ivys Beziehung, die durch die Erlebnisse der Beiden Protagonisten in die Brüche zu gehen scheint. Ivy hat sich sehr verändert. Aus der lebensfrohen jungen Frau, die immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, ist eine zerrissene Person geworden. Ivy frisst alle Sorgen in sich hinein, reagiert trotzig und abweisend, gleichzeitig will sie durch ihr Verhalten eigentlich nur ihr Umfeld in Schutz nehmen. Nur langsam findet sie zu gewohnter Stärke zurück und kann sich ihren Freunden anvertrauen. Gegenpol Ren zeigt sich verständnisvoll, aber auch seine Geduld hat offenbar Grenzen. Nur Brownie Tink ist wie gewohnt liebenswert chaotisch. In jeder noch so traurigen Szene kann man darauf setzen, dass er sie auflockert.
Der große Showdown im Kampf gegen den Winterhof bahnt sich tatsächlich erst relativ spät im Buch an und ich hätte auch schon früher mehr Action erwartet, wenn ich dieses Buch mit den ersten zwei Bänden vergleiche. Allerdings glaube ich, die emotionale Seite erst einmal zu beleuchten war genauso wichtig für die Story, wie das (wirklich überraschende) Finale.
Obwohl dieser Band insgesamt etwas nachdenklicher wirkt, ist er doch wie gewohnt eingängig und locker geschrieben. Die verquerte Ausdrucksweise der Fae und Tinks Vorliebe für Prime Angebote bringen die nötige Prise Humor mit in die Story. Ich konnte das buch kaum noch zur Seite legen.
Unterhaltsam, abwechslungsreich und sexy – eine klasse Trilogie.

Veröffentlicht am 27.02.2019

schwächer als Band 1

Rat der Neun - Gegen das Schicksal
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Cyra und Akos konnten auf einen unwirtlichen Planeten entkommen und bereiten sich nun auf den Krieg vor, besser – sie versuchen den Krieg irgendwie noch zu verhindern. Beiden wurde von den Orakeln ein ...

Cyra und Akos konnten auf einen unwirtlichen Planeten entkommen und bereiten sich nun auf den Krieg vor, besser – sie versuchen den Krieg irgendwie noch zu verhindern. Beiden wurde von den Orakeln ein furchtbares Schicksal prophezeit, dass ihrer jungen Beziehung im Wege steht und nur wenig Raum zur Hoffnung gibt.
Gegen das Schicksal ist der zweite Band und gleichzeitig das Finale der Rat der Neun Dilogie von Veronica Roth. Die Autorin der Reihe „die Bestimmung“ schafft auch hier wieder eine packende und mitreißende Story, wenn sie für mich persönlich allerdings etwas hinter der „Bestimmung“ zurückbleibt.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Cyra und Akos beleuchten ihre Sicht auf die Beziehung zwischen ihnen und gleichzeitig wird durch Cisis und Kapitel auch die Sicht der gegeneinander kämpfenden Völker erklärt, sodass der Leser einen guten Rundumblick erhält. Dann wäre da auch noch Eijeh – seine Perspektive mag etwas schwieriger erscheinen, da er als frisches Orakel noch Schwierigkeiten hat die Persönlichkeiten auseinander zu halten.
Vielleicht lag es an den vielen Perspektiven, vielleicht war der vorhergehende Band auch einfach zu lange her, aber ich habe selten so schlecht wieder in eine Geschichte hineingefunden. Etwa ein drittel des Buches habe ich gebraucht, um mich zu orientieren und richtig in der Story anzukommen. Zu abrupt war der Start in die Handlung und es gab zu wenig Rückblenden, die mir auf die Sprünge geholfen haben. Leider habe ich dann auch den Rest der Geschichte als eher holprig empfunden, obwohl mir Band eins wirklich Spaß gemacht hat. Positiv überrascht hat mich die Vielschichtigkeit der Charaktere. Alle entwickeln sich im Laufe der Story weiter und haben ihre großen Momente. Auch das Ende konnte mich letztendlich wieder mit dem schweren Start versöhnen, denn es hält einige Überraschungen parat.

Veröffentlicht am 26.02.2019

besser gehts nicht

Weißer Tod
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Als Billy in Cormorans Büro gestolpert kommt, weiß er der Detektiv zunächst nicht, ob er dem offensichtlich psychisch kranken Mann Glauben schenken kann. Billy behauptet in seiner Kindheit den Mord an ...

Als Billy in Cormorans Büro gestolpert kommt, weiß er der Detektiv zunächst nicht, ob er dem offensichtlich psychisch kranken Mann Glauben schenken kann. Billy behauptet in seiner Kindheit den Mord an einem kleinen Mädchen beobachtet zu haben und bittet nun den Detektiv Licht ins Dunkel zu bringen. Zeitgleich kommt ein weitaus lukrativerer Auftrag ins Büro – ein Minister wird erpresst und benötigt Strikes Hilfe. So gerät der verwirrte Billy erst einmal in den Hintergrund, doch irgendwie scheinen die beiden Fälle eine Verbindung zu haben.
Joanne K. Rowling hat unter dem Pseudonym Robert Galbraith mit „weisser Tod“ den vierten Band der Detektiv-Reihe um Ermittler Cormoran Strike veröffentlicht. Der große, etwas mürrische Detektiv und seine hübsche, nach dem letzten Fall traumatisierte Assistentin Robin stürzen sich erneut in die Arbeit. Es ist schon ein dicker Wälzer, den Rowling da geschrieben hat, aber er ist nicht eine Sekunde langatmig oder gar langweilig. Die Autorin hat einen sehr warmen und ruhigen Schreibstil. Die große Aktion kann man hier nicht finden. Stattdessen kommt es auf die kleinen Details an, die die Ermittler nach und nach aufdecken und die das Buch so unvorhersehbar und spannend machen. Neben den Ermittlungen erfährt der Leser auch unheimlich viel über das Privatleben der Protagonisten und ihre immer schwieriger werdende Beziehung untereinander. Solch detailreiche und liebevoll ausgearbeitete Charaktere findet man wirklich selten. All ihre Macken und Probleme lassen sie sehr lebensnah wirken. Gerade Robin entwickelt im Laufe der Reihe eine starke Persönlichkeit und ihre Beziehung mit Matt hat mich sehr mitgenommen.
Toll geschrieben, super durchdacht, beeindruckende Charaktere und eine Prise Gesellschaftskritik - besser kann ein Detektivroman wohl nicht sein.

Veröffentlicht am 11.02.2019

schwache Protagonisten - tolle Nebencharaktere

Broken Darkness: So verführerisch
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Annie McKay ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann. Die junge Frau findet eine Unterkunft und Arbeit in einem abgelegenen Trailerpark. Doch kaum dort angekommen klingelt in ihrem Wohnwagen ein ...

Annie McKay ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann. Die junge Frau findet eine Unterkunft und Arbeit in einem abgelegenen Trailerpark. Doch kaum dort angekommen klingelt in ihrem Wohnwagen ein vergessenes Handy – und die betörende Stimme von Dylan bringt Annie dazu Dinge zu tun, für die sie bisher nie den Mut aufgebrachte. Doch treffen können Annie und Dylan sich nicht, denn beide haben eine dunkle Vergangenheit.
„Broken Darkness – so verführerisch“ ist der Auftakt zur Broken Darkness-Reihe von Autorin M.O`Keefe. Leider konnte mich das Buch nicht so verführen, wie der Titel verspricht. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, das Buch ließt sich locker weg und ist auch stellenweise sehr berührend. Die emotionale Ebene ging für mich aber nicht von den Protagonisten aus, sondern eher von den Bewohnern im Trailerpark. Sie haben sehr interessante Hintergrundgeschichten und entwickeln Beziehungen zu Annie, die sie stärker werden lassen.
Mit der Beziehung zwischen Annie und Dylan hingegen konnte ich recht wenig anfangen. Sie lernen sich übers Telefon kennen und Annie fast so schnell vertrauen in einen Wildfremden, trotz ihrer furchtbaren Vergangenheit, dass ich den Beiden die Gefühle einfach nicht abkaufen konnte. Die Handlung wirkt eher konstruiert und teilweise gezwungen erotisch. In meinen Augen einfach nicht authentisch genug. Positiv aufgefallen ist mir Annies Entwicklung im Laufe des Buches. Sie wird (vielleicht etwas zu schnell) mutiger, legt ihre Scheu ab und geht auf die anderen Bewohner zu. Doch auch hier konnte ich ihre Handlungen und Denkweise nicht immer nachvollziehen.
Weil mir das Setting und die Nebenfiguren aber wirklich gut gefallen haben, bin ich doch gespannt auf Teil zwei.