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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

wiedermal ein Volltreffer

Als das Leben unsere Träume fand
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Anfang des 20. Jahrhunderts müssen drei ganz unterschiedliche Charaktere ihre jeweilige Heimat verlassen und nach Buenos Aires fliehen. Rosetta wurde in ihrem Dorf von den anderen Bewohnern geschmäht und ...

Anfang des 20. Jahrhunderts müssen drei ganz unterschiedliche Charaktere ihre jeweilige Heimat verlassen und nach Buenos Aires fliehen. Rosetta wurde in ihrem Dorf von den anderen Bewohnern geschmäht und von einigen jungen Männern vergewaltigt. Raquel will ihrer bösen Stiefmutter und den strengen Religionsvorschriften entkommen und Rocco hat eine Rechnung mit der Mafia offen.
Schon auf der Überfahrt kommen einige Strapazen auf die Drei zu. Doch in der neuen Heimat angekommen, müssen sie feststellen, dass auch hier viel Unheil auf sie wartet.
Ich bin immer wieder begeistert von Luca di Fulvios Schreibkunst. Er schafft es jedes Mal aufs Neue mich von der ersten Seite an in den Bann seiner Bücher zu ziehen. Wäre es keine Leserunde gewesen – ich hätte die 800 Seiten an zwei Tagen durchgelesen. Der Autor schreibt unheimlich warm und einfühlsam. Man muss einfach mit seinen Charakteren mitfiebern und sie gernhaben, naja zumindest die Guten. Die Bösen sind nämlich so grausam, dass man sie gerne ein paar Planeten weiterschicken würde.
Die Charaktere sind allesamt sehr ausgearbeitet und der Autor haucht ihnen mit vielen Feinheiten Leben ein. Die Geschichte wird aus der Sicht von Rocco, Raquel und Rosetta erzählt, doch ihre Handlungsstränge verflechten sich nur ganz allmählich miteinander, sodass keine der Figuren zu kurz kommt.
Auch die Kulisse ist wahnsinnig detailreich beschrieben und so wirkt die Handlung sehr atmosphärisch. Es geschieht so einiges auf diesen 800 Seiten, es wird einfach nie langweilig. Ganz im Gegenteil, die Story ist unheimlich spannend und abwechslungsreich, manche Szenen romantisch, manche sehr grausam.
Ihr merkt schon - ich bin Fan ?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Emotionalität
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.10.2018

spannende Story, schwierige Charaktere

White Bodies
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Callie und ihre Schwester könnten gegensätzlicher nicht sein. Callie stand schon immer im Schatten ihrer nun berühmten Schauspielschwester Tilda. Doch Callie liebt Tilda dennoch. Als ihre Schwester ihren ...

Callie und ihre Schwester könnten gegensätzlicher nicht sein. Callie stand schon immer im Schatten ihrer nun berühmten Schauspielschwester Tilda. Doch Callie liebt Tilda dennoch. Als ihre Schwester ihren neuen Freund Felix vorstellt läuten bei Callie schon bald alle Alarmglocken. Kontrolliert und missbraucht der junge Mann Tilda? Callie hört sich in einem online-Forum um und versucht ihre Schwester mit allen Mitteln zu schützen. Doch als Felix auf einer Reise stirbt, muss sich Callie fragen ob sie vielleicht die Schuld trägt.
Ich bin nicht so ganz glücklich mit diesem Thriller. Der Autorin Jane Robins gelingt ein super spannender Einstieg, man lernt die Charaktere langsam kennen und kommt schon ins Grübeln, ob Felix nicht vielleicht der Falsche für Tilda ist. Doch dann gerät die Handlung etwas ins Stocken, Callie dreht sich mit ihren Recherchen im Internet im Kreis und obwohl sie anfangs noch sympathisch und liebevoll wirkte, wird sie mit jedem Kapitel besessener davon ihre Schwester zu retten. Nun wirkt nicht mehr nur Felix krank, Callie verrennt sich in die Geschichte und nimmt geradezu stalkerhafte Züge an, während Tilda eine wirklich seltsame Einstellung zu Beziehungen an den Tag legt und sich so selbst zu Grunde richtet. Man hat also niemanden mehr, dem man wirklich seine Sympathien schenken kann und mit dem man mitfiebern möchte. Das hat die Story für mich teilweise recht zäh gemacht. Zum Ende hin konnte mich die Autorin dann doch noch einmal fesseln, denn mit diesen Wendungen hätte ich so nicht gerechnet.
Interessant waren Einblicke in die Kindheit der Schwestern, sie erklären das Verhalten der Beiden im Erwachsenenalter zumindest ein Stück weit. Aber auch damals schon hatten die Mädchen ein auffälliges Verhalten.

Trotz starkem Start und gelungenem Schluss vergebe ich hier nur 3 Sterne. Der Mittelteil und auch die Charaktere konnten mich einfach nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Thalamus

Thalamus
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Timo ist auf dem Motorrad auf dem Weg zu seiner Freundin, doch der starke Regen bringt den Jungen von der Straße ab. Tage später erwacht Timo im Krankenhaus. Er hat schwere Kopfverletzungen erlitten und ...

Timo ist auf dem Motorrad auf dem Weg zu seiner Freundin, doch der starke Regen bringt den Jungen von der Straße ab. Tage später erwacht Timo im Krankenhaus. Er hat schwere Kopfverletzungen erlitten und muss nun zur Reha in den Markwaldhof, wo er wieder laufen und sprechen lernen soll. Doch seltsamerweise scheint etwas Fremdes Besitz von seinem Körper zu nehmen. Timo fühlt sich wie fremdgesteuert…
Ich bin großer Fan von Ursula Poznanskis Jugendbüchern und Thrillern, bisher habe ich sie allesamt verschlungen. Doch Thalamus konnte mich leider nicht so wirklich überzeugen und fesseln.
Grundsätzlich gefällt mir der Schreibstil der Autorin sehr gut, die Geschichte liest (oder in meinem Fall hört sich) flüssig und recht zügig.
Die Charaktere sind schön ausgearbeitet, besonders Timo und Karl geben ein tolles Freundesgespann ab, und gerade Karl bringt auch immer mal wieder ein bisschen Schwung in die Bude mit seinem Humor. Timo selbst ist wahnsinnig aufopferungsvoll und hilfsbereit, aber auch merklich unzufrieden in seiner Lage, was ja auch mehr als verständlich ist.
Das Problem für mich war tatsächlich Timos Sprachbarriere, er findet so viel heraus, kann sich aber einfach nicht mitteilen und so kommt die Story irgendwie nicht so richtig in Gang. Denn die Thematik an sich ist wirklich spannend und bietet viele Möglichkeiten für Action. Und doch dreht sich die Handlung um Timo immer wieder im Kreis. So hat die Geschichte doch einige Längen, bis es endlich zum Showdown kommt.
Das Hörbuch wird gelesen von Jens Wawrczeck, er intoniert ganz unterschiedlich die einzelnen Charaktere und man kann ihm gut zuhören. Aber letztendlich hat mich dieses Hörbuch einfach nicht so sehr abgeholt wie erhofft.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Fernweh Küche

Casablanca
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Nargisse Benkabbou sammelt in ihrem Kochbuch „Casablanca“ Marokkos schönste Rezepte. Design und Präsentation der Gerichte gefallen mir ausgesprochen gut. Die Bilder machen sofort Lust aufs Ausprobieren ...

Nargisse Benkabbou sammelt in ihrem Kochbuch „Casablanca“ Marokkos schönste Rezepte. Design und Präsentation der Gerichte gefallen mir ausgesprochen gut. Die Bilder machen sofort Lust aufs Ausprobieren und Genießen. Es gibt verschiedenste Gerichte, von Vorspeisensammlungen (die es mir besonders angetan haben), Fleisch und Fisch bis zu vegetarischen Rezepten und Nachspeisen. Die Rezepte sind einfach und gut verständlich beschrieben, sodass beim Nachkochen eigentlich nichts mehr schiefgehen kann. Vielleicht hat man nicht immer alle Gewürze gleich griffbereit, aber sonst erscheinen mir die Rezepte auch nicht zu aufwändig, wenn man sich ein bisschen Zeit zum Ausprobieren nimmt. Man bekommt beinahe Fernweh, wenn man so durch die Seiten blättert.

Veröffentlicht am 13.09.2018

abwechslungsreich, spannend und sexy zugleich

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Ivy studiert in New Orleans, sie möchte Sozialarbeiterin werden, hasst Statistik und arbeitet nebenbei in einem geheimen Orden, der die Stadt vor den Fae beschützen soll. Diese Wesen zwingen den Menschen ...

Ivy studiert in New Orleans, sie möchte Sozialarbeiterin werden, hasst Statistik und arbeitet nebenbei in einem geheimen Orden, der die Stadt vor den Fae beschützen soll. Diese Wesen zwingen den Menschen ihren Willen auf und ernähren sich von ihnen. Seit einiger Zeit häufen sich die Angriffe der Fae auf Ordensmitglieder und der Neue im Team, Ren, scheint mehr zu Wissen als er zunächst zugibt. Nebenbei ist er auch noch ein ziemlich sexy Draufgänger. Da kommt Ivy schonmal ins Schwärmen.

Jennifer L. Armentrouts neue Fantasyreihe hat mich wieder einmal direkt gefesselt. Die Geschichte ist durchgehend spannend, abwechslungsreich und sehr humorvoll. Gerade die Dialoge zwischen der bissigen Ivy und dem großspurigen Ren lockern die Handlung sehr schön auf. Auch Brownie (=mini Elfe) Tink, Ivys heimlicher Mitbewohner, bringt eine ordentliche Portion Witz mit. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Sprache für mein Empfinden hin und wieder fast zu flapsig wurde. Aber das muss man eben mögen, mich irritiert es meist eher.

Die Handlung ist eigentlich schnell erzählt und auch relativ vorhersehbar. Das tut dem Buch aber überhaupt keinen Abbruch, es macht einfach Spaß ihr zu folgen. Einzig die Fea bleiben für mich etwas rätselhaft. Ich kann ihre Beweggründe noch nicht so recht nachvollziehen und hätte mir mehr Hintergrundinfos gewünscht. Gerade wirken sie noch wie sehr willkürlich Lebensgeist saugende Vampire. Hoffentlich wird hier im nächsten Band noch einiges klarer.

Die Protagonisten ergänzen sich wahnsinnig gut und es knistert ganz gewaltig - ich war ein bisschen überrascht wie sexy die Story doch ist.

Also perfektes Buch für die ersten herbstlichen Tage - einkuscheln und genießen ?