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Veröffentlicht am 17.08.2021

Erschreckende, aber wahre Zustände

I'm a Nurse
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Inhalt:

Franziska Böhler, Krankenschwester aus Überzeugung, schildert in bewegenden Fallgeschichten den Stationsalltag im Krankenhaus und macht deutlich, wie sehr Patienten und Personal unter profitorientierten ...

Inhalt:

Franziska Böhler, Krankenschwester aus Überzeugung, schildert in bewegenden Fallgeschichten den Stationsalltag im Krankenhaus und macht deutlich, wie sehr Patienten und Personal unter profitorientierten Strukturen leiden.

Sie hat sich für Nachtdienste und Wochenendschichten entschieden, für viel Arbeit und noch mehr Verantwortung, für einen Job, der sie fordert – ihr Herz und ihren Verstand. Nicht entschieden hat sie sich für Dienste in ständiger Unterbesetzung, für Bedingungen, die Pflege und Medizin gefährlich und unmenschlich machen. Und doch finden sich Pflegekräfte immer öfter in dieser Situation: Sie arbeiten in einem Gesundheitssystem, das längst selbst dringend Hilfe braucht.



Meinung:

Ich habe im Vorfeld schon viel Gutes über dieses Buch gehört. Ich selber arbeite nicht im Gesundheitssystem, aber genau deswegen finde ich es so wichtig, dass man sich mit dem Thema beschäftigt. Denn es betrifft uns alle! Franziska Böhler beschreibt es richtig, denn der Anfang und das Ende unseres Lebens findet meist in Krankenhäusern statt. Und dazwischen werden manche selbst ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Krankenhaus machen oder haben Angehörige, Bekannte, Freunde etc. die damit konfrontiert werden. Und leider wird man davor nicht gefragt, sowas kann plötzlich passieren, von einem auf die andere Minute. Franziska Böhler redet über die Missstände in diesem Beruf und was es eigentlich bedeutet, unter diesen Umständen zu arbeiten. Sie ist schonungslos ehrlich und offenbart viele Einblicke über den Stationsalltag. Auch wenn man nicht in diesem Berufszweig arbeitet, ist es dennoch sehr informativ und auch erschreckend. Die Pfleger und Pflegerinnen müssen teilweise unter unzumutbaren Umständen arbeiten, hetzen sich ab, wissen nicht zu welchen Patienten sie zuerst gehen sollen, weil alle ihre Hilfe brauchen etc. Der Personalmangel ist erdrückend in diesem Bereich. Der Schreibstil ist wirklich sehr gefühlsorientiert, das heißt, dass man sich sehr gut in die Lage der Betroffenen hineinführen kann. Das diese ganzen Missstände eine psychische und physische Belastung sind, das wissen wir alle, aber trotzdem ändert sich leider nichts. Was ich sehr erschreckend fand, war die Tatsache, dass der Personalschlüssel so schlecht ist, dass sich die Pfleger und Pflegerinnen nicht mehr so nah an den Menschen befinden. Das, was den Beruf ausmacht, geht leider verloren. Und eigentlich darf keiner wegschauen, denn es könnte jeden betreffen. Wenn man selbst ins Krankenhaus kommt, möchte man auch gut versorgt werden. Der Fachkräftemangel wird leider auch nicht besser, denn es gibt kaum Nachwuchs. Viele brechen ab (was ich auch unter den Umständen verstehen kann). Was mich aber noch mehr schockierte war, dass die Ausbildungsberufe zusammengefasst wurden und es keinen spezifischen Schwerpunkt mehr gibt.



Fazit:

Ein ehrliches und auch beängstigendes Buch über die Situation in den Krankenhäusern, die Missstände, den Fachkräftemangel und wieso das so ist. Das Buch ist für jeden etwas, da wir alle früher oder später damit konfrontiert werden!

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Persönlich, informativ und spannend

»Oha, können Sie denn auch operieren?«
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Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt: Hundertstundenwoche, sexistische Chefs aus der Hölle und Patienten wie tickende Zeitbomben – willkommen im Klinikalltag einer Unfallchirurgin

Wie fühlt es sich an, ...

Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt: Hundertstundenwoche, sexistische Chefs aus der Hölle und Patienten wie tickende Zeitbomben – willkommen im Klinikalltag einer Unfallchirurgin

Wie fühlt es sich an, seine Hände in den Brustkorb eines Mannes zu stecken? Wann sprechen Mediziner eigentlich von einer kleinen Hafenrundfahrt? Warum macht es süchtig, bis zum Umfallen zu arbeiten? Als Dr. Müller den Dienst in der Notaufnahme antritt, wird ihr Leben zur Hölle. Erschöpft wankt sie durch die Flure zwischen abgetrennten Extremitäten, Körperflüssigkeiten und Beschimpfungen. Ihre männlichen Kollegen mobben fröhlich, sofern sie nicht gerade versuchen, sie anzumachen. Mit Herz und Humor zeigt sie die irrsinnige Realität einer Ärztin in Ausbildung. „Eines habe ich gelernt als Ärztin im Klinikalltag: Knochen, Kinder und Beziehungen zerbrechen unter zu viel Druck.“



Meinung: Ich habe das Buch durch Zufall entdeckt und fand es von der Aufmachung her sehr interessant. Ich selbst, arbeite nicht in einem medizinischen Beruf, umso interessanter fand ich es, etwas darüber zu erfahren. Am Anfang fiel mir der Einstieg etwas schwer, da es einfach kein Buch ist, was man direkt durchliest. Ich habe immer wieder Pausen gebraucht, um das zu verarbeiten oder darüber nachzudenken. Das Buch hat mich wahnsinnig zum Nachdenken angeregt und mir klar gemacht, was medizinisches Personal eigentlich jeden Tag leistet! Dr. Lieschen Müller erzählt schonungslos ehrlich wie hart die Jahre als Facharzt für Weiterbildung sind, 100 Stunden Wochen, keine Freizeit, Personalmangel, Schlafmangel und und und. Dazu kommen mich anstrengende Kollegen und Patienten. Das alles macht den Alltag natürlich nicht einfacher. Dr. Lieschen Müller hat sich ein System ausgedacht, in dem sie sowohl Kollegen, als auch Patienten in Kategorien einteilt (bspw. Bär, Panter, Hyäne, Maus etc.). Dieses System hat ihr den Arbeitsalltag enorm erleichtert, da sie wusste wie sie mit wem umzugehen hat. Ich fand es wirklich toll, wie ehrlich darüber berichtet wurde und welchem Druck man dort eigentlich ausgesetzt ist. Es wurden nicht nur schöne Erfahrungen berichtet, sondern auch negative! Dr. Lieschen Müller geht nämlich nicht nur den klassischen Weg, sie wird schwanger und wechselt das Krankenhaus, wodurch sich alles verlängert. Das macht ebenfalls Betroffenen Mut! Das komplette Krankenhaussystem wird beleuchtet. Erschreckend fand ich die Tatsache, dass ein Krankenhaus andere Diagnosen stellt, wenn feststeht, dass sie nichts an dem Patienten verdienen. Das wurde stark kritisiert. Dr. Lieschen Müller wollte authentisch bleiben und entschloss sich deshalb gegen das Krankenhaussystem. Mir wurde bewusst, das wir medizinischem Personal mehr Wertschätzung entgegen bringen sollten! Diese Menschen (egal ob Krankenpfleger, Ärzte, Chirurgen etc.) leisten jeden Tag harte Arbeit und kämpfen oft um das Leben vieler Menschen! Diese Berufe muss man mit Leib und Seele vollbringen. Leider kommt da das Krankenhaussystem in den Weg, welches nur die wirtschaftliche Sicht berücksichtigt.

Fazit: Eine informative, spannende und auch erschreckende Geschichte über das Arbeitsleben als Unfallchirurgin und der steinige Weg dorthin! Vielen Betroffnen wird Mut zugesprochen! Aber auch das System wird kritisch betrachtet.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Der Auftakt von Woodshill

Begin Again
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Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt:
Noch einmal ganz von vorne beginnen - das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit ...

Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt:
Noch einmal ganz von vorne beginnen - das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv - mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren.



Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl es meiner Meinung nach, schon ziemlich viel über den Ausgang der Geschichte erzählt. Die Idee hinter der Geschichte ist nichts Neues. Es hat mich sehr an einige andere New Adult Bücher erinnert, was ich allerdings nicht schlimm fand. Allerdings fiel es mir anfangs schwer, mich auf das Buch einzulassen, da ich schon wusste wie es ausgehen wird.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Die Dialoge zwischen Allie und Kaden waren anfangs distanziert und emotionslos. Es hat mir gefallen wie sie sich im Laufe der Geschichte veränderten. Sowohl Kaden, als auch Allie ließen mehr Nähe zu.
Der Humor war definitiv da. Ich musste oft lachen über einige Bemerkungen, welche mich durch das ganze Buch begleitet haben.
Die Emotionen waren ebenfalls in den Gesprächen zwischen den Beiden vorhanden. Anfangs zwar versteckt, aber nach und nach kamen sie zum Vorschein. Was mir allerdings fehlte, waren die tiefen, ergreifenden, intensiven Gefühle.
Allie fand ich eine starke, selbstbewusste Protagonistin, die den festen Entschluss fasste gegen den Willen ihrer Eltern, ein neues Leben anzufangen.
Kaden wurde als typischer Badboy dargestellt und das war schon sehr klischeebehaftet. Das hat mich bedingt gestört.
Es gab einige wichtige Themen und Messages, die dieses Buch vermittelt.
Das Ende war zwar vorhersehbar, aber trotzdem süß.



Fazit:
Es ist eine schöne Geschichte, die mich jetzt nicht ganz intensiv abholen konnte. Trotzdem kann man sie sehr gut zwischendurch lesen. Vor allem weil mir die Natur von Woodshill so gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Potenzial nach Oben

What I Like About You
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Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt:
Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, ...

Achtung, Spoilerwarnung!



Inhalt:
Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!



Inhalt:
Das Cover finde ich ganz süß und passend zur Geschichte gestaltet. Man merkt, dass es eine räumliche Distanz gibt.
Die Idee fand ich sehr originell, da ich bisher kein Buch gelesen habe, welche sich um das Buchbloggen dreht. Das Fand ich sehr interessant, auch wenn ich finde, dass sich dieses Buch nicht speziell an mich in meiner Altersgruppe richtet.
Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig geschrieben. Ich hatte keine Probleme beim Lesen. Es wurde immer wieder zwischen den Textnachrichten oder Twitternachrichten und der normalen Erzählperspektive gewechselt, was ich sehr gut fand.
Die Dialoge waren ganz gut, haben mir aber an Tiefe gefehlt. Ich konnte die Protagonisten nicht richtig greifen.
Die Spannung war da, da man wissen wollte, wann Halle ihr Geheimnis gegenüber Nash lüften würde. Allerdings passierte letztendlich sehr viel in dem Buch, aber für mich ergab sich kein roter Faden.
Die Emotionen waren da, wurden aber nicht voll ausgeschöpft. Ich fand die Identitätskrise von Halle/Kels sehr gut dargestellt und konnte mich da auch gut hineinversetzen. Man konnte auch die Angst von ihr verstehen. Es hat allerdings sehr lange gedauert bis sie das Geheimnis gelüftet hat und am Schluss war es innerhalb weniger Seiten geklärt.
Halle ist eine bücherliebende Protagonistin, weshalb sich sicherlich viele mit ihr identifizieren können. Ich kann mir gut vorstellen, in welcher Zwickmühle sie steckte. Ich fand die Entwicklung von Halle/Kels trotzdem gut dargestellt. Am Schluss nimmt sie sich selbst an und versucht nicht mehr jemand zu sein, der sie nicht ist.
Nash teilt die gleiche Leidenschaft wie Halle und die beiden scheinen sich gesucht und gefunden zu haben. Er ist sehr fürsorglich. Er hat einen Freundeskreis, der an seiner Seite steht und eine Familie, die ihn bedingungslos liebt.
Es gibt viele Nebengeschichten, die alle sehr interessant sind, aber nicht das komplette Buch einnehmen. Halles Opa macht ebenfalls eine schwere Zeit durch, da er seine Frau verloren hat. Das Thema finde ich super spannend. Auch Nashs Eltern verarbeiten einen tragischen Schicksalsschlag.
Das Ende war vorhersehbar, aber trotzdem sehr schön.



Fazit: Eine süße Liebesgeschichte mit Potenzial nach Oben. Ich würde das Buch eher jüngeren Lesern empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Intensiv und tiergehend

Bad At Love
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Achtung, Spoilerwarnung!



Achtung, das Buch hat eine Triggerwarnung, die man ernst nehmen sollte!



Inhalt:
Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ...

Achtung, Spoilerwarnung!



Achtung, das Buch hat eine Triggerwarnung, die man ernst nehmen sollte!



Inhalt:
Als Azalées Mutter stirbt, bleibt ihr nichts anderes übrig: Sie muss nach vier Jahren zum ersten Mal in ihre Heimatstadt zurückkehren. Augenblicklich holen sie dort die schrecklichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit ein. Doch nicht nur das: Azalée lernt auch ihren neuen Nachbarn Eden kennen. Er ist sexy und geheimnisvoll, und auch wenn sie sich geschworen hat, niemals Gefühle für einen Mann zu entwickeln, berührt er sie auf eine Weise, die ihre Welt mit jedem Tag ein bisschen mehr ins Wanken bringt ...



Meinung:
Das Cover ist sehr schön und sehr schlicht. Die Farbkombination hat etwas düsteres. Nach dem Klappentext war ich sehr gespannt auf die Geschichte und zu Beginn konnte es mich nicht richtig packen, es war ganz okay. Aber dann ... einfach nur WOW!
Die Idee hinter der Geschichte ist sehr durchdacht und einfach toll! Die ganzen typischen Klischees werden mit diesem Buch zunichte gemacht, was auch richtig so ist! Man hat hier keine typische New-Adult Geschichte vor sich, wie man sie sonst kennt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zum Lesen. Es werden so viele intensive Emotionen an den Leser herangetragen. Man konnte sich sehr gut in die Situation von Azalée und Eden hineinversetzen. Die Geschichte hat immer zwischen den beiden Perspektiven gewechselt, was wirklich spannend war.
Die Dialoge waren sehr berührend. Es gab viele humorvolle Dialoge, bei denen ich lachen musste. Und dann gab es sehr emotionale, verletzende Dialoge, die ich sehr gut nachempfinden konnte.
Am Anfang lernt man Azalée sehr unnahbar kennen und sie lernt dann ihren neuen, heißen Nachbarn Eden kennen und man denkt als Leser, man wüsste dann wie es weiter geht. STOP! Definitiv nicht. Das Buch und die Wendung der Geschichte haben mich mehrmals überrascht! Es war spannend bis zum Schluss. Und auch sehr realistisch. Ich hatte bei KEINER Situation das Gefühl, dass irgendetwas unauthentisch wirkt.
Der Humor zwischen Eden und Azalée war wirklich zum totlachen. Die Zwei haben sich von Anfang an geneckt. Und das positive daran ist, soviel Spaß die beiden miteinander gemacht haben, desto tiefere Gespräche konnten sie führen.
Die Emotionen waren bombastisch! Also ich wurde als Leser mit allem überrollt Freude, Trauer, Hoffnung, Hoffnungslosigkeit, Angst, Ekel, Scham, Wut, Mitgefühl etc. Einfach alles war dabei. Es sind so viele wichtige Themen in diesem Buch enthalten und es ist so wichtig, dass diese angesprochen werden! Azalée wurde von ihrem Stiefvater vergewaltigt. Das war einfach sehr erschreckend so etwas zu lesen und die Gefühle und Gedanken dazu. Dennoch ist es auch bei uns Realität! Natürlich hat Azalée nie die Unterstützung bekommen, die sie verdient hätte und musste auch noch mit Mobbing von ihren Mitschülern kämpfen. Das sind super sensible Themen, die sehr gut dargestellt wurden.
Azalée lernt man als unnahbare junge Frau kennen, die von allen schief angeschaut wird, da sie ihr Sexleben anders auslebt als andere. Aber alle anderen sehen nur die Hülle. Niemand sind das wirkliche Problem. Nämlich das Azalée dies als Ventil nutzt, um zu vergessen. Die Entwicklung von ihr ist sehr schön. Sie kann sich endlich jemandem öffnen, was sie auch sehr dringend benötigt. Und doch wird einem die Message mitgeteilt, das man sich nur selbst helfen kann. Sie ist wahnsinnig mutig und stark! Und Betroffene bekommen Hoffnung, denn es ist okay, wenn man mal einen Rückfall hat. Es ist okay, wenn es einem mal nicht gut geht!
Eden ist ebenfalls ein toller Mann. Er ist zuvorkommen, liebevoll und hartnäckig. Er lässt nicht locker und genau das ist es, was Azalée gebraucht hat. Obwohl Eden eigene Probleme hat, ist er für sie da.
Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls gut gefallen. Edens und Azalées Freunde sind immer für die beiden da. Dieser Grad zwischen "Ich fühle mich wertlos, keiner liebt mich" und "Meine Freunde sind für mich da und lieben mich" ist sehr gut dargestellt! Oftmals ist die Wahrnehmung, die man sich selbst einredet nicht die richtige.
Das Ende war sehr tragisch und schlimm. Aber es war eine wichtige Message dabei und am Ende ist Gott sei Dank nochmal alles gut gegangen.



Fazit:
Eine tolle Geschichte, die alle üblichen Klischees in den Schatten stellt. Manchmal muss man hinter die Hülle blicken, um zu erkennen, was einen Menschen wirklich bewegt! Die Charaktere haben eine Entwicklung durchgemacht, die anderen Hoffnung gibt. Ich bin einfach sprachlos.

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