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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2023

Nicht mein Fall

We Were Liars. Solange wir lügen. Lügner-Reihe 1 (Auf TikTok gefeierter New-York-Times-Bestseller!)
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Achtung Spoiler!

Inhalt:
Cadence Sinclair Eastman weiß, dass ihre Familie etwas vor ihr verbirgt. Jeden Sommer verbringen die Sinclairs auf ihrer Privatinsel mit den luxuriösen Häusern vor der Küste Massachusetts. ...

Achtung Spoiler!

Inhalt:
Cadence Sinclair Eastman weiß, dass ihre Familie etwas vor ihr verbirgt. Jeden Sommer verbringen die Sinclairs auf ihrer Privatinsel mit den luxuriösen Häusern vor der Küste Massachusetts. Doch vor zwei Jahren ist etwas passiert, woran sich Cadence nicht erinnern kann und worüber niemand mit ihr spricht. Auch nicht Gat, der Außenseiter, der Cadence auf eine Weise berührt hat, die ihr den Atem raubt, und der seit zwei Jahren auf keine ihrer Nachrichten reagiert …



Meinung:
Ich habe mir das Buch gekauft, weil es 1. so im Hype war und 2. der Klappentext interessant klang und mich angesprochen hat. Das Cover brachte für mich schon so ein "Familiengeheimnis-Feeling". Und eigentlich mag ich diese Art von Büchern ganz gerne.

Ich kam überhaupt nicht gut in die Geschichte rein. Man wird direkt mit bestimmt 10 verschiedenen Charakteren konfrontiert und wie diese in Verbindung zueinander stehen, was mich total verwirrt hat. Ich konnte überhaupt nicht unterscheiden wer zu wem gehörte und aus welcher Sicht gerade überhaupt erzählt wird.

Der Schreibstil hat mir auch nicht besonders gut gefallen. Es waren teilweise echt abgehackte, kurze Sätze mit keinen Emotionen. Ich konnte kaum eine Emotion nachempfinden.

Ich hab erstmals auch überhaupt nicht verstanden, um was es in der Geschichte geht, worauf diese aufbaut etc. Es war total verwirrend. Dazu kamen noch Zeitsprünge, die das ganze schwieriger gemacht haben.

Das wirklich spannende spielt sich auf den letzten 50 Seiten ab und diese hätten auch echt spannend sein können, wenn die Umsetzung vorher gelungener gewesen wäre. Aber so war ich einfach nur kurz überrascht und das wars.

Ich konnte mich auch überhaupt nicht mit den Charakteren identifizieren, weil ich überhaupt keine Verbindung zu diesen aufbauen konnte. Es fehlte mir an Tiefe und dem emotionale Aspekt, damit das passiert wäre.

Die eigentliche Message der Geschichte fand ich aber gar nicht so schlecht. Denn es geht um das Erbe der Sinclairs und was das mit einer Familie machen kann. In diesem Fall nahm es kein gutes Ende.



Fazit:
Eine Geschichte mit wenig Tiefgang und Spannung, die man hätte besser nutzen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2023

Unglaublich emotional

Für immer ein Teil von dir
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Achtung Spoiler!

Inhalt:
Fünf Jahre nach dem tragischen Unfalltod ihrer großen Liebe Scott kehrt Kenna an den Ort des Geschehens zurück. Ihr einziger Wunsch: endlich ihre vierjährige Tochter Diem, die ...

Achtung Spoiler!

Inhalt:
Fünf Jahre nach dem tragischen Unfalltod ihrer großen Liebe Scott kehrt Kenna an den Ort des Geschehens zurück. Ihr einziger Wunsch: endlich ihre vierjährige Tochter Diem, die bei Scotts Eltern lebt, in die Arme zu schließen. Gleich am ersten Abend trifft sie auf Ledger, der erste Mann, zu dem sie sich seit Scotts Tod hingezogen fühlt – und er sich umgekehrt auch zu ihr. Doch dann stellt sich heraus, dass Ledger Scotts engster Freund seit Kindertagen war. Und dass er geschworen hat, dass die ihm unbekannte Mutter, die Schuldige am Tod seines Freundes, niemals eine Rolle in Diems Leben spielen wird …



Meinung:
Das Cover wird hauptsächlich vom Titel des Buches eingenommen und daher erfährt man relativ wenig, um was es in der Geschichte geht. Auch der Klappentext gibt nicht soviel her. Das Ganze hat mich neugierig gemacht.
Der Einstieg ist das Buch fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil ist sehr flüssig geschrieben und der Lesefluss wurde nicht gestört.
Man wird direkt zu Beginn mit schwierigen Themen konfrontiert, wofür man aber noch keine Ursache hat.
Ich war zuerst skeptisch, weil ich mich nicht ganz in Kenna hineinversetzen konnte. Das war allerdings nur anfangs der Fall.
Die Kapitel werden abwechselnd aus Kennas und Ledgers Sicht erzählt, was für mich sehr hilfreich war.

Man wird ganz zu Beginn damit konfrontiert, dass Kenna im Gefängnis war und warum. Mehr erfährt man nicht! Und ich war dann schon eher negativ behaftet, muss ich zugeben. Die Geschichte hat einen unglaublichen Tiefgang. Man erfährt immer mehr und mehr, was es damit auf sich hat. Kenna möchte ihr Tochter kennenlernen, die bei ihren Großeltern aufgewachsen ist, nachdem Kenna ins Gefängnis kam. Wovon diese natürlich nicht begeistert waren. Als Ledger rausfand, wer Kenna wirklich ist war er, zu Recht, stinksauer. Aber ich konnte seine Abneigung nicht verstehen, denn Kenna war immer noch die Mutter von Diem, egal was sie getan hat. Ich konnte beide Parteien auf der einen Seite verstehen, aber auf der anderen auch nicht.
Diem war das einzige was den Eltern von Scotty noch von ihm geblieben ist. Sie kamen nie wirklich darüber hinweg, was passiert ist und sahen in Kenna das absolut Schlechte. Und auch Ledger hat seinen besten Freund verloren. In dieser Situation fand ich es super, wie Roman neutral Partei für Kenna ergriffen hat und einfach ehrlich war und gesagt hat, wie er zu der Situation steht.


Die Verbindung von Ledger und Kenna wurde immer stärker und ich konnte es nachvollziehen, weil beide eine Verbindung zu Scotty hatten.
Die Emotionen waren so stark, die mir diese Geschichte bereitet hat. Es hat mir wirklich fast das Herz zerrissen, als Kenna einfach nur versucht hat, ihre Tochter einmal zu sehen und ihr das immer und immer wieder verboten wurde.


Anhand dieser Geschichte habe ich gemerkt, wie sehr man sich eine Meinung über jemanden bilden kann ohne zu wissen, was in der Person wirklich vorgeht. Alle haben Kenna mit Vorurteilen behaftet, haben sich ihre eigene Meinung darüber gebildet und nie auch nur Kenna gefragt, wie sie alles empfand. Mit der Situation waren alle zufrieden, bis auf Kenna.


Generell fand ich Kenna sehr stark, mutig und selbstlos. Sie hätte alles hinten angestellt, nur um ihre Tochter ein einziges Mal zu sehen. Sie hat überhaupt nicht aus egoistischen Gründen gehandelt und wollte sie auch niemandem wegnehmen. Aber man spürte ihren Schmerz und wie gebrochen sie ist. Den Brief den sie Scotty geschrieben hat vom Unfall war sehr emotional und detailliert.
Ledger ist ein liebenswerter, fürsorglicher Mann, der alles tun würde um Diem zu beschützen. Er hat oft einige Vorurteile, die er aber ganz offen auch wieder beiseite schiebt.
Roman spielte zwar keine so große Rolle in der Geschichte, aber wenn er vorkam, hat er immer sehr gute Ratschläge gegeben.
Das Ende fand ich sehr schön, emotional und einfach herzzereißend (positiv). Ich konnte mit der gesamten Geschichte absolut mitfiebern.



Fazit:
Eine Geschichte über Vorurteile und zweite Chancen, auch wenn man oft denkt, dass manche Menschen keine verdient haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2023

Mein absolutes Highlight

Westwell - Heavy & Light
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Achtung Spoiler!

Inhalt:

Unsere Geschwister starben, weil sie sich liebten. Jetzt sind wir dazu bestimmt, einander zu hassen. Aber was, wenn das unmöglich ist?

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, ...

Achtung Spoiler!

Inhalt:

Unsere Geschwister starben, weil sie sich liebten. Jetzt sind wir dazu bestimmt, einander zu hassen. Aber was, wenn das unmöglich ist?

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel: den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, koste es, was es wolle. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Valerie und ihre große Liebe Adam nach einer Partynacht tot in ihrer Hotelsuite aufgefunden wurden, und seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, Valerie die alleinige Verantwortung am tragischen Tod der beiden zu geben. Einzig Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester, und sie setzt alles daran, herauszufinden, was in jener schicksalhaften Nacht wirklich geschehen ist. Aber auf der Suche nach der Wahrheit kommt ihr ausgerechnet Jessiah Coldwell - Adams jüngerer Bruder - in die Quere. Helena weiß, dass sie Jess eigentlich mit jeder Faser ihres Seins hassen müsste. Und doch weckt er Gefühle in ihr, gegen die sie schon bald machtlos ist ...



Meinung:
Das Cover ist eines der schönsten Cover, die ich bisher gesehen habe. Es ist so im Einklang mit einfach allem. Das zarte Rosa in Kombination mit Weiß und den Ornamenten am Rand sind wunderschön. Und dazu der Titel in Gold. Dann habe ich angefangen das Buch zu lesen und ich war so perplex, als ich feststellte, dass das komplette Cover sich einfach in dem Buch widerspiegelt. Die Farben, der Schriftzug und die Ornamente sind an einer Einladungskarte von den Coldwells orientiert. "West Well" ist eine Kombination aus "Weston" und "Coldwell". Und der Untertitel ist ein Auszug eines Tattoos, welches Jessiah tättowierte hatte.

Schon nach dem ersten Kapitel wusste ich das das Buch gut werden wird. Es war anders, als andere New Adult Bücher. Ich war direkt im Geschehen und somit in Helenas Leben, die wieder zurück nach New York kommt, um endlich den Tod ihrer Schwester Valerie aufzudecken.
Die Kapitel werden abwechselnd in Helenas und Jessiahs Perspektive erzählt, was mir einen sehr guten Einblick in beide Charaktere ermöglichte. Denn ich fand beide von Anfang an unglaublich sympathisch, authentisch und ehrlich.

Die Spannung war von Anfang an da und fesselte mich, sodass ich das Buch nicht aus Hand legen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weiterging und ob Helena den mysteriösen Fall um ihre Schwester lösen kann. Man merkte schnell als Leser, das da viel mehr dahinter steckte. Helena war in einer der wohlhabendsten Familien der Stadt aufgewachsen und musste sich dem fügen, was ihre Eltern für sie vorgesehen hatten, obwohl sich alles in ihr dagegen sträubte. Genaus war es bei Jessiah und seiner Familie auch. Als die zwei sich das erste Mal begegneten konnte ich die Funken, die da flogen, förmlich durch das Buch hindurch spüren.

Die Emotionen konnte ich ebenfalls so gut nachempfinden, als wäre ich als Dritte Person immer dazwischen und konnte alles live mit erleben.

Ich fand jede Nebenhandlung absolut stimmig mit der Geschichte. Jessiahs kleiner Bruder Eli und sein Schicksal haben mich unter anderem sehr erschüttert. Man bekommt einen sehr guten Einblick in beide Familien, die nach außen immer die perfekte Familie vorgaukeln. Innen drin ist allerdings nichts perfekt. Eher im Gegenteil. Die Coldwells übten massiven Druck auf ihre Kinder aus, egal in welcher Hinsicht. Und die Westons ebenfalls. Obwohl ich zugeben muss, dass mir die Westons ein klein wenig sympathischer erschienen.

Helena ist eine unglaublich ehrliche, mutige und starke junge Frau, die für sich und ihre Werte einsteht. Genauso wie ihre Schwester Valerie. Es interessiert sie nicht, was andere über sie denken. Allerdings muss sie nach Außen den Schein wahren, um von ihren Eltern nicht zurück nach England geschickt zu werden. Sie ist loyal und würde alles tun, um ihre Liebsten zu beschützen. Deswegen finde ich es beeindruckend und traurig zugleich, dass sie am Schluss den Deal eingeht. Aber auf der anderen Seite kann ich sie auch verstehen.

Jessiah ist ein ebenfalls mutiger, selbstbewusster junger Mann, der das Wohl anderer über sein Eigenes stellt. Ich finde es beeindruckend, wie er für seinen kleinen Bruder Eli da ist. Und obwohl dieser nicht so oft in der Geschichte vorkommt, habe ich ihn direkt ins Herz geschlossen. Jessiah versucht seinen eigenen Weg zu gehen, versucht mit dem Verlust seines Bruders Adam umzugehen und sich etwas eigenes aufzubauen. Das wird immer wieder von seiner Mutter zunichte gemacht.

Die Nebencharaktere finde ich ebenso gut wie die Protagonisten. Sie werden zwar nicht oft mit einbezogen, aber sie haben so eine tragende Rolle, das ohne sie etwas fehlen würde. Und ich habe das Gefühl, dass diese noch mehr ins Spiel kommen in den folgenden Bänden.

Das Ende war emotional, dramatisch und tragisch zugleich. Zuerst wird man als Leser mit Glücksgefühlen überhäuft und freut sich für die beiden Protagonisten, bis einem dann alles unter den Boden weggerissen wird. Und ich konnte den Schmerz der beiden so sehr nachempfinden, dass ich voller Hoffnung Band 2 beginnen werde.



Fazit:
Eine Geschichte über die Gefühle von Jessiah Coldwell und Helena Weston, die sich niemals lieben dürfen. Eine grandiose Geschichte mit Spannung, großen Emotionen, Intrigen, Macht und Geld.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Für Zwischendruch

Someone to Stay
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Achtung Spoiler!

Inhalt:

Kann ich es wagen, mein Herz über meinen Verstand zu stellen?

Aliza weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Nicht nur versucht sie, ihr Jurastudium durchzuziehen, sie hat auch mit ...

Achtung Spoiler!

Inhalt:

Kann ich es wagen, mein Herz über meinen Verstand zu stellen?

Aliza weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Nicht nur versucht sie, ihr Jurastudium durchzuziehen, sie hat auch mit ihrem erfolgreichen Instagram-Account alle Hände voll zu tun, und ihr erstes Kochbuch steht kurz vor der Veröffentlichung. Da kann sie sich keine Ablenkung erlauben - selbst dann nicht, wenn sie so attraktiv und faszinierend ist wie Lucien. Doch obwohl Aliza fest entschlossen ist, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren, fällt es ihr immer schwerer, sich von Lucien fernzuhalten. Dabei hat dieser seine ganz eigenen Gründe, warum die Liebe für ihn zurzeit an letzter Stelle steht ...



Meinung:
Das Cover finde ich wunderschön, wie auch bei den ersten beiden Teilen. Es ist farblich super aufeinander abgestimmt und passt perfekt zusammen.
Ich hatte die ersten beiden Teile schon vor einiger Zeit gelesen, daher war ich nicht mehr ganz im Bilde der verschiedenen Charaktere. Dennoch kam ich gut in die Geschichte rein und der Schreibstil war auch sehr angenehm.
Es passierte anfangs überhaupt nicht viel, was ich nicht weiter schlimm fand, da man erst einmal die Charaktere näher kennenlernen konnte. Aber dann wurde es schon etwas zäh und spannend war es für mich nicht wirklich. Es war alles schon sehr vorhersehbar und man wusste, worauf die Geschichte hinausläuft.
Einige Dinge fand ich in der Geschichte nicht so ganz schlüssig bspw. als Aliza ihre Klausur sausen lässt, um Amicia zu helfen. Es gab da den ein oder anderen überraschenden Moment, aber irgendwie hat es nicht so ganz dazu gepasst.
Dennoch fand ich die Themen sehr wichtig. Aliza studierte Jura, was ihr eigentlich nicht den erhofften Spaß bereitete. Im Laufe der Geschichte fand sie dann heraus, dass sie beruflich eher in eine andere Richtung gehen möchte. Und ich fand es gut, dass das so gezeigt wurde.
Aliza fand ich sympathisch und ehrlich. Ihre Gefühle und Gedanken waren für mich allerdings nicht so sehr greifbar. Sie steht im Laufe der Geschichte für sich selber ein und wählt den Weg, der für sie am Besten ist.
Lucien war für mich auch eher distanziert.
Ich konnte die Dynamik der beiden nicht ganz mitfühlen.
Dennoch war es eine nette Geschichte, die auch ein schönes Happy End hatte.

Fazit:
Nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.01.2023

Informativ und erschreckend emotional

Was du nicht siehst
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Achtung, Spoiler!

Inhalt:
„Ich sterbe und keiner sieht es.“ Solange sie sich zurückerinnern kann, lebt Franzi mit Angststörungen, später kam die Diagnose Borderline dazu. Wovor sie sich nicht fürchtet, ...

Achtung, Spoiler!

Inhalt:
„Ich sterbe und keiner sieht es.“ Solange sie sich zurückerinnern kann, lebt Franzi mit Angststörungen, später kam die Diagnose Borderline dazu. Wovor sie sich nicht fürchtet, ist, sich verletzlich zu zeigen. In ihrem Buch erzählt sie nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern bricht auch mit dem Stigma psychischer Krankheiten und legt schockierende Missstände in unserem psychiatrischen System offen.

Wer den Instagram-Account von Franziska Elea besucht, sieht Bilder einer schönen jungen Frau: Sie trägt hübsche Kleider, führt eine glückliche Beziehung, zeigt sich verträumt in Blumenfeldern oder lachend am Urlaubsstrand – und über 200.000 Leute schauen ihr dabei zu. Doch kaum jemand weiß, was sich hinter der nur scheinbar perfekten Fassade verbirgt:

Eine Kindheit und Jugend, die von emotionaler Vernachlässigung geprägt war, mehrere stationäre Therapie-Aufenthalte, der Wunsch, einem perspektivlosen Umfeld zu entfliehen, in dem Franzi immer die Aussätzige war. In ihrem Buch gibt sie Einblicke in die Ursachen ihrer Krankheitsgeschichte, schildert ihre Erfahrungen in der Psychiatrie, die lange Suche nach wirklicher Hilfe und schließlich ihren Weg zur erfolgreichen Influencerin. Aufklärung im Bezug auf die komplexe Persönlichkeitsstörung Borderline liegt ihr ebenso am Herzen wie ein Appell an alle Leser*innen: Über psychische Erkrankungen zu sprechen darf kein Tabu mehr sein und sich therapeutische Unterstützung zu suchen ist keine Schande.

Ein Buch für alle, die ihren Platz in der Welt suchen, durchs System gefallen sind, nie aufgegeben haben oder gerne davon lesen.



Meinung:
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar gewonnen, was mich sehr gefreut hat!
Vorab muss ich erwähnen, dass ich die Autorin vorher nicht kannte. Ich wusste weder wer sie ist, noch das sie Influencerin ist.
Ich interessiere mich sehr für Psychologie, psychische Krankheiten, die Wirkungsweisen etc. Daher war ich direkt Feuer und Flamme als ich das Buch entdeckt habe! Ich persönlich kenne niemanden der Borderline hat, daher war ich sehr gespannt, was mich in dem Buch erwartet!

Das Buch ist quasi eine Reise in die Vergangenheit und erzählt in sehr kurzen Kapiteln, welche Situationen die Autorin sehr geprägt haben bzw. sie zu dem gemacht haben, was sie ist. Es ist wie ein kleiner Lebenslauf und am Ende des Kapitels wird immer angemerkt, was diese Situation mit der Autorin später gemacht hat und wie sich das alles auf ihr Leben ausgewirkt hat. Es sind sehr tragische, dramatische, traurige und einschneidende Erlebnisse gewesen.

Der Schreibstil ist super flüssig und emotional geschrieben. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen hinein versetzen und die Emotionen nachempfinden.

Ich fand es wirklich teilweise echt erschreckend und traurig, was die Autorin durchgemacht hat. Es fängt alles schon in der frühen Kindheit an. Ich komme aus der Pädagogik und kann dem, was die Autorin gesagt hat, nur zustimmen. Die wichtigsten Erfahrungen, vor allem Bindungserfahrungen, macht man in den ersten drei Lebensjahren mit seinen Bezugspersonen und diese prägen dein gesamtes Bindungsverhalten später. Und wenn das geschädigt ist, wird es schwierig. Es wird sehr ehrlich und lebhaft geschildert, als wäre man dabei gewesen. Und da die Autorin von klein auf nur das kennt, denkt sie (logischerweise), dass es sich so gehört. Ein kleines Kind braucht zum explorieren (die Welt entdecken) einen sicheren Haften (Bezugsperson) zu dem er/sie zurückkommen kann. Und das war nicht vorhanden.

Man bekommt als Leser selbst einen Einblick in einige psychologische Fakten, die sehr lehrreich und informativ sind! Ich kannte sie schon, aber es war trotzdem spannend das nochmal im Bezug auf jemand anderes zu lesen. Man kann sich viele Schlüsse ziehen und sich Antworten selbst geben. Was ich sehr gut finde ist, dass die Autorin ihren Eltern nicht die Schuld daran gibt, obwohl diese ja einen großen Teil dazu beigetragen haben! Sie wussten es wahrscheinlich auch nicht besser.

DIe Autorin macht außerdem aufmerksam auf die katastrophale Situation einen Therapieplatz oder einen Klinikplatz zu finden bzw. auch die Zustände. Ich war echt schockiert. Mir ist bewusst, dass bestimmt nicht alle so sind, aber dennoch das es das gibt, ist schrecklich.

Ebenfalls macht die Geschichte auch Betroffenen Mut, sich Hilfe zu holen und dran zu bleiben bis man den richtigen Therapeuten gefunden hat. Denn die Sympathie muss von beiden Seiten da sein. Man merkt, dass die Autorin in ihrer Therapeutin jemanden gefunden hat, die ihr Stabilität und Halt gibt, die sie so sehr gesucht hat.

Auch der Ehrgeiz der Autorin ist sehr bewundernswert. Sie beschreibt ihre Ziele und wenn sie diese unbedingt erreichen möchte, gibt es eigentlich nichts, was sie davon abhalten kann.

Ich hab einen sehr guten Überblick bekommen, was es heißt, wenn man Borderline hat. Es öffnet einem auch die Augen mit Betroffenen sensibel und feinfühlig umzugehen. Ich finde es sehr mutig, dass die Autorin ihre Geschichte öffentlich teilt, da es sehr private und auch verletzliche Einblicke sind! Und sie erwähnt auch am Schluss, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hat, da diese die Dinge nicht so sieht wie sie selbst. Und das ist etwas, was sehr wichtig ist. Denn manchmal ist die eigene Familie der Auslöser. Diese kann man sich nicht aussuchen. Aber man kann entscheiden, wieviel Raum man diesen Leuten in seinem Leben geben möchte!

Fazit:
Eine ehrliche, emotionale, schockierende und authentische Geschichte, welche zeigt, wie das Leben mit Borderline ist und wie man damit "klarkommen" kann. Es öffnet einem die Augen, denn niemand weiß, wie es in jemandes Inneren aussieht oder was die Person fühlt. Und Emotionen sollten immer ernst genommen werden, egal wie banal sie für einen selbst erscheinen!

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