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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Ein interessanter Thriller

Tief wirst du schlafen
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Der Klappentext klang interessant und deswegen war ich neugierig auf das Hörbuch. Den Autor Christian Kraus kannte ich bis dahin noch nicht, den Sprecher Frank Stieren dagegen sehr viel besser.

Der renommierte ...

Der Klappentext klang interessant und deswegen war ich neugierig auf das Hörbuch. Den Autor Christian Kraus kannte ich bis dahin noch nicht, den Sprecher Frank Stieren dagegen sehr viel besser.

Der renommierte forensische Psychiater und Gerichtsgutachter Christoph Kerber wird während einer Gerichtsverhandlung unvermittelt angegriffen und hat nur mit Glück überlebt.
Während er versucht, wieder auf die Füße zu kommen, wird er von einer Reporterin interviewt. Doch anstatt über sein neues Buch zu sprechen, befragt sie ihn zu einem Video bezüglich Hypnose. Außerdem ist im Netz ein Hypnose-Video aufgetaucht, dass scheinbar unschuldige Menschen zum Morden verleitet. Zu allem Überfluss taucht auch noch sein ehemaliger Studienkollege Fisch auf, mit dem er damals einige Hypnoseexperimente gemacht hat.
Doch wie hängt das alles zusammen? Kann sich Christoph seiner Vergangenheit stellen? Und wie wirkt sich das auf seine Zukunft aus? Denn die Beziehung zu seiner Freundin hatte auch schon besser Zeiten.

Der Schreibstil war flüssig und locker-leicht, sodass es mir nicht schwer fiel, ins Geschehen einzutauchen. Die Story selber hat spannend begonnen, doch zwischenzeitlich hat die Spannung etwas nachgelassen und es haben sich leichte Längen eingeschlichen. Beim Hörbuch hat sich das bei mir dadurch geäußert, dass ich mit meinen Gedanken nicht immer konzentriert beim Hörbuch bleiben konnte. Das lag weniger am Sprecher, sondern vielmehr am Inhalt.

Die Story wird aus der Sichtweise verschiedener Charaktere erzählt, sodass man einen guten Einblick in diese Protagonisten bekommt. Diese waren mal mehr und mal weniger sympathisch und haben so manche Entwicklung durchgemacht. Insbesondere den Anwalt fand ich interessant. Anfangs war er mir alles andere alles sympathisch, aber er hat sich echt gemausert.

Der Plot war gut gestrickt, denn es war nicht möglich, alle Zusammenhänge gleich zu durchschauen und gerade gegen Ende gab es die ein oder andere unerwartete Wendung.
Auch wenn man sich zwischenzeitlich die Frage stellt: Was ist Wirklichkeit, was ist Fiktion, hat mich das Hörbuch gut unterhalten. Gegen Ende wurde es dann noch einmal richtig nervenaufreibend.
Das Hörbuch hat Frank Stieren mit seiner ruhigen und besonnenen Art recht gut gelesen und ich konnte seinem Vortrag meist gut folgen.

Fazit:
Tief wirst du schlafen ist ein interessanter Thriller, der in menschliche Abgründe blicken lässt. Kurzweilig, spannend, unterhaltsam und die Handlung nicht durchschaubar

Veröffentlicht am 11.08.2021

Hat spannend begonnen, aber dann nachgelasssen

Celestial City - Akademie der Engel
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„Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 3“ ist wie der Name schon vermuten lässt, der dritte Band der Reihe. Da die Ereignisse aufeinander aufbauen, empfehle ich, die beiden Vorgängerbände zu lesen. ...

„Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 3“ ist wie der Name schon vermuten lässt, der dritte Band der Reihe. Da die Ereignisse aufeinander aufbauen, empfehle ich, die beiden Vorgängerbände zu lesen. Und da es nach dem Cliffhanger aus Band 2 direkt weitergeht, wird man ohne Kenntnis dieses Band deutlich weniger Lesespaß haben.

Der Schreibstil von Leia Stone ist wie immer klasse: Locker-leicht, unterhaltsam und unheimlich fesselnd.

Brielle landet direkt in der Hölle – im wahrsten Sinne des Wortes – und erlebt bei Luzifer echt unschöne Zeiten. Doch der braucht Brielle und Sera, um seine Rachepläne gegen die Erzengel durchzuziehen. Dieser Abschnitt war unheimlich fesselnd und man hat als Leser die Zeit aufgrund der detaillierten Beschreibung hautnah miterlebt. Ebenso wie man Brielles Emotionen die gesamte Gefühlspalette rauf und runter gut mitbekommen hat. Besonders fies waren die kurzen Einblicke in das Leben von Brielles Freunden, die nur schlecht mit ihrem Verschwinden zurechtkommen und sie für tot halten.
Schließlich gelingt Brielle unerwartet die Flucht und hierbei lernt man noch ein paar neue bzw. schon mal kurz aufgetretene Charaktere kennen.

Bis dahin war das Buch richtig gut und dann kam der zweite Abschnitt. Lincoln hat Brielles Tod nicht verkraftet und ist verschwunden. Und quasi mit Brielles Flucht aus der Hölle, zog das Erzähltempo wahnsinnig an. Es geschieht in kurzer Zeit sehr viel, der Leser kommt fast nicht zum Durchschnaufen. Doch hier wären mehr Seiten deutlich besser gewesen, denn vieles wird nur angerissen, es wirkt, als wäre eine Handlung oberflächlich an die andere gereiht worden und alles läuft einfach viel zu glatt. Ich hätte mich über ein paar Stolpersteine gefreut und auch über ausführlichere Erklärungen, denn so manche Logik blieb aufgrund des Erzähltempos einfach auf der Strecke. Und diese Ungereimtheiten, die sich eingeschlichen haben, haben mich schon etwas gestört. Und dazu gehörte leider auch Brielles Verhalten im zweiten Abschnitt. Was ich dagegen gut nachvollziehen konnte, war Lincolns Reaktion auf Brielles Verschwinden und ich hätte mir wirklich gerne ein Kapitel aus seiner Sicht gewünscht.

Auch das Ereignis am Ende des Buchs kam für mich viel zu plötzlich und hat in meinen Augen nicht gepasst, da einfach vorher noch viel aufzuarbeiten gewesen wäre. Schade.

„Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 3“ war eindeutig besser als „Celestial City – Akademie der Engel: Jahr 2“, hat mich aber auch nicht vollkommen überzeugen können. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der nächste Band wieder an den ersten Band heranreicht.

Fazit:
Ein fesselnder Schreibstil und viel Action rund um Brielle und ihre Freunde. Doch ein etwas geringeres Erzähltempo hätte dem Buch gut getan. Trotzdem gibt es für Fans dieser Reihe eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.07.2021

Ein gelungener Auftaktband

Tiefer Fjord
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„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Ich war schon sehr gespannt auf das Buch, vor allem, weil mich die Leseprobe schon so gefesselt hatte.
Die ...

„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Ich war schon sehr gespannt auf das Buch, vor allem, weil mich die Leseprobe schon so gefesselt hatte.
Die Themen, die in diesem Thriller angesprochen werden, sind aktuell und interessant.
Der Schreibstil war flüssig, fesselnd und absolut mitreißend. Die Story wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht verschiedener Personen erzählt. Das gibt dem Leser einen Einblick in viele Persönlichkeiten, sorgt aber auch gleichzeitig beim Lesen für Abwechslung.
Die Kapitel sind kurz gehalten, was mir recht gut gefallen hat.

Mir waren nicht alle Protagonisten sympathisch und das muss auch gar nicht sein. Doch ihre Handlungsweisen waren nachvollziehbar und authentisch. Die Menschen haben nicht nur eine Sonnenseite, man lernt auch ihre dunklen Seiten kennen.
Der Thriller hat viele aktuelle Themen zum Inhalt und neben dem Themengebiet der Kindesmisshandlung, werden auch Probleme von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Eheprobleme angesprochen. Da geraten die polizeilichen Ermittlungen fast ein bisschen in den Hintergrund.
Clara ist in der Politik und will dort Karriere machen. Sie möchte gerne ein Gesetz zum besseren Schutz der Kinder gegen Gewalt auf den Weg bringen, doch dafür muss sie hart kämpfen. Mit Clara hatte ich so meine Probleme und ich konnte wegen ihres Auftretens und ihrer Art nicht wirklich eine Beziehung zu ihr aufbauen. Trotzdem hat sie gut in die Story gepasst und sie kam auch authentisch rüber.
Haavard ist eine recht interessante Figur und der diensthabend Arzt, als ein bewusstloser Junge eingeliefert wird, der seine Verletzungen nicht überlebt. Er kämpft ebenfalls gegen Kindesmisshandlungen und führt ein Liste mit Personen, denen selbiges nachgewiesen werden konnte.
Die Ehe der beiden steht nicht zum Besten und Haavard muss sich mehr und mehr um die Kinder des Paares kümmern.

Man muss beim Lesen konzentriert sein, um nicht den Überblick zu verlieren, da sich Vergangenheit und Gegenwart ineinander verweben.
Ich weiß nicht, was genau ich erwartet habe, aber wahrscheinlich ein bisschen mehr Spannung, was vielleicht auch daran liegt, dass man sowohl Mörder als auch Motiv noch vor dem Ende kennt. Ich habe trotzdem mitgefiebert, insbesondere als Haavard ins Visier der Polizei geraten ist.
„Tiefer Fjord“ ist unterhaltsam, es wartet mit einigen Wendungen auf, die für mich überraschend und überhaupt nicht absehbar waren und auch mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet.

Fazit:
Aktuelle Themen, unvorhergesehene Twist und Protagonisten, die mit all ihren Facetten tiefgründig gezeichnet sind sowie einem überraschendem Ende machen „Tiefer Fjord“ zu einem unterhaltsamen Spannungsroman. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 11.07.2021

Ein spannender Fall - absolut klasse gelesen!

Die Verlorenen
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Auf den neuen Thriller von Simon Beckett war ich schon sehr gespannt. „Die Verlorenen“ ist der Auftaktband einer neuen Reihe, in der der Polizist Jonah Colley im Mittelpunkt steht.
Jonah erhält einen Anruf ...

Auf den neuen Thriller von Simon Beckett war ich schon sehr gespannt. „Die Verlorenen“ ist der Auftaktband einer neuen Reihe, in der der Polizist Jonah Colley im Mittelpunkt steht.
Jonah erhält einen Anruf von seinem ehemals besten Freund Gavin mit der Bitte, ihn am Slaughter Quay zu treffen. In seiner Stimme war Angst. Das hat Jonah, der seit 10 Jahren nichts mehr von Gavin gehört hat, dazu bewogen, dorthin zu fahren. Doch er kommt zu spät, Gavin ist tot und neben ihm sind noch weitere Leichen in dem Lagerhaus. Da wird Jonah angegriffen; er wacht im Krankenhaus wieder auf, da er es noch geschafft hat, den Notruf zu wählen. Er wird recht bald von der Polizei befragt. Doch die hat Zweifel an Jonahs Version und es kommt noch schlimmer: Jonah wird zum Verdächtigen.

Der Schreibstil von Simon Beckett ist einfach klasse: locker, flüssig und einnehmend. Man ist nach nur wenigen Seiten gefesselt. Die Story ist von Beginn an spannend und diese Spannung – mal offensichtlich, mal unterschwellig – hält das ganze Buch über an. Das hat der Autor echt gut gemacht.

Man lernt Jonah im Laufe dieses Thrillers ziemlich gut kennen. Es gibt immer mal wieder Rückblenden in seine Vergangenheit und die ist ehrlich gesagt nicht ohne. Ich mochte Jonah. Anfangs war er noch wenig greifbar, aber Simon Beckett hat ihn unheimlich tiefgründig beschrieben und ich habe ihn mit jeder Seite ein bisschen mehr gemocht. Ein kleines Manko: die anderen Protagonisten blieben neben Jonah fast ein bisschen blass.

Jonah steht im Mittelpunkt, obwohl er selbst nicht ermittelt. Doch er ist in den Fokus der Polizei geraten und es scheint so, als ob sich die Schlinge langsam zuziehen würde. Das ist aus Polizeisicht nachvollziehbar, aber der Leser kennt die Ereignisse aus Jonahs Sicht, die sich anders darstellen. Es gibt einige Wendungen. Mit manchen habe ich gerechnet, andere haben mich völlig unvorbereitet getroffen. Und neben dem aktuellem Fall, stellt sich der Leser immer wieder die Frage: Was passierte vor 10 Jahren mit Jonahs vierjährigem Sohn Theo?

Ich habe mir das Hörbuch angehört, welches Johannes Steck mit seiner besonnenen Art einfach absolut klasse gelesen hat. Er präsentiert das Hörbuch immer in der passenden Stimmung, kann die Emotionen gut wiedergeben und er schafft es gekonnt, die unterschwellige Spannung, die diesen Thriller durchzieht, rüberzubringen. Ich habe als Hörer absolut mitgefiebert und konnte das Hörbuch nur schlecht ausschalten – ich habe „Die Verlorenen“ an zwei Tagen angehört.

Anfangs ist der Thriller durchaus blutrünstig und nichts für schwache Nerven. Aber das gibt sich, ich habe schon deutlich blutigere Thriller gelesen, eben auch von Simon Beckett. Diesen hier zeichnet die Spannung aus, die sich von Anfang bis Ende durchzieht. Das hat Simon Beckett echt gut gemacht.
Das Ende lässt einige Fragen offen, die hoffentlich in den Folgebänden geklärt werden und die gleichzeitig die Vorfreude auf Band zwei schüren.

Fazit:
Ein clever konstruierte Fall, ein sympathischer Protagonist, unvorhergesehene Wendungen, spannend erzählt, vielschichtig geschrieben und als Hörbuch absolut klasse gelesen!
Von mir gibt’s eine klare Lese- und Hörempfehlung und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Jonah Colley.

Veröffentlicht am 04.07.2021

Eine abwechslungsreiche Box mit sehr unterschiedlichen Storys und Sprechern

Eiskalte Thriller Box
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Als überzeugter Thriller-Fan war ich schon sehr gespannt auf die „Eiskalte Thriller Box“. Gespannt auf den Inhalt, aber auch darauf, wie die doch relativ „kurzen“ Thriller bei mir ankommen.
Die Idee mit ...

Als überzeugter Thriller-Fan war ich schon sehr gespannt auf die „Eiskalte Thriller Box“. Gespannt auf den Inhalt, aber auch darauf, wie die doch relativ „kurzen“ Thriller bei mir ankommen.
Die Idee mit der Box finde ich klasse, da man doch sehr verschiedene Autoren kennenlernt. Als längjähriger Fan dieses Genres kannte ich bereits fast alle. Die Wahl der Sprecher ist ebenso abwechslungsreich: sehr unterschiedlich, passt aber meist gut zu den Thrillern und es sind doch eher bekanntere Sprecher und Sprecherinnen.

Die Box enthält 2 MP3 CDs mit ca. 15 Stunden Hörbuch, wobei eine Geschichte ca. 2,5 Stunden dauerte.
Die relativ kurzen Thriller haben mir überraschend gut gefallen, da man diese in einem Rutsch anhören konnte. Das war neu für mich, denn die Thriller, die ich anhöre sind meist deutlich länger. Es hat aber durchaus Charme, zwischendurch mal einen krüzeren Thriller zu hören, wobei man hier nicht die gewohnte Tiefe der Story und der Charaktere erwarten darf.

Die Thriller selber waren ganz unterschiedlich – zum einen von der einzuordnenden Kategorie als auch von dem wie sie auf mich als Hörer gewirkt haben. Aus meinem Blickwinkel würde ich sagen, dass nicht alle Storys in die Kategorie „Thriller“ fallen. Meines Erachtens waren da auch Krimis dabei, was mich aber nicht weiter gestört hat.

Was die Geschichten selber betrifft, waren diese recht unterschiedlich: Es gab welche, die mir total gut gefallen haben, und wo auch der Sprecher super gepasst hat. Es waren aber auch welche dabei, die mir weniger gut gefallen haben und es gab auch eine Geschichte, da war der Sprecher leider gar nicht mein Fall.
Aber es ist wirklich für jeden was dabei: Thriller, Mystery, Krimi, Psychodrama und eines haben doch alle gemeinsam: Spannung, denn ich wollte als Hörer wissen, wer hinter den Taten steckte.
Mein Favorit in dieser Box war „Blutkristalle“ von Ursula Poznanski, dicht gefolgt von „Kaltes Land“ von Michael Tsokos.

Fazit:
Eine abwechslungsreiche Box mit sehr unterschiedlichen Storys und Sprechern, doch nicht alle fallen unter die Kategorie Thriller. Trotzdem war die Box kurzweilig und unterhaltsam: Ein gelungenes Hörvergnügen!