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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2021

Ein spannender und kurzweiliger Thriller

Stummes Opfer: Thriller
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Ich habe bereits mehrere Bücher der Zons-Reihe gelesen und war deswegen schon auf dieses gespannt. Man muss die Vorgängerbände nicht kennen, um dieses Buch zu lesen. Doch ist das Lesevergnügen etwas höher, ...

Ich habe bereits mehrere Bücher der Zons-Reihe gelesen und war deswegen schon auf dieses gespannt. Man muss die Vorgängerbände nicht kennen, um dieses Buch zu lesen. Doch ist das Lesevergnügen etwas höher, wenn man bereits die Fälle um Bastian Mühlenfeld und Kommissar Oliver Bergmann kennt.

„Stummes Opfer“ ist ein weiterer Band aus der Zons-Reihe der Autorin Catherine Shepherd. Wie bereits gewohnt, gibt es zwei Erzählstränge, die abwechselnd erzählt werden. Einen, der in Zons um 1500 spielt und in der Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache für Recht und Ordnung sorgt. Dort verschwindet die Bettlerin Gertrude, die ihre Kinder niemals zurücklassen würde. Doch sie ist nicht die einzige, die plötzlich wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Bastian tut sein Möglichstes, um Licht ins Dunkle zu bringen, als eine Tote gefunden wird. Doch kann er den Mörder aufhalten?

Die mittelalterliche Welt von Zons ist von der Autorin gut beschrieben und es war spannend, die Geschehnisse und Ermittlungen zu verfolgen. Bastian ist sympathisch und ich habe mit ihm mitgefiebert.

Der andere Erzählstrang spielt in der Gegenwart, ebenfalls in Zons. Kommissar Oliver Bergmann wird zu einem Tatort gerufen. Und was er dort findet, verheißt nichts Gutes. Was hat es mit dem geheimnisvollen Gegenstand auf sich? Und wie kann er den vermeintlichen Serientäter stellen, als kurz drauf die Schwester des Toten gefunden wird?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker, sodass man sich sehr schnell auf die Story einlassen kann.
Der Thriller beginnt spannend und diese Spannung wird gehalten. Mir hat die Abwechslung zwischen den beiden Zeitebenen und deren Verknüpfung gut gefallen, wobei ich den Erzählstrang um Bastian Mühlenfeld fast besser fand, als den um Oliver Bergmann. Es gab auch einige Wendungen und Überraschungen, und das Ende habe ich so nicht kommen sehen. Das war gut gemacht.
Die Charaktere sind von der Autorin authentisch gezeichnet worden.

Fazit:
Ein spannender und kurzweiliger Thriller, den ich absolut empfehlen kann!

Veröffentlicht am 28.06.2021

Interessantes Hörbüch, super gelesen!

Maybe Not Tonight
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„Maybe Not Tonight“ ist mein erstes Buch der Autorin Alicia Zett und das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Nach dem Tod seines Vaters war Luke immer für die Familie und seine Geschwister da – teils ...

„Maybe Not Tonight“ ist mein erstes Buch der Autorin Alicia Zett und das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Nach dem Tod seines Vaters war Luke immer für die Familie und seine Geschwister da – teils aus Pflichtgefühl, teils wegen Schuldgefühlen. Und dann erfüllt sich ein Traum, als er für sein Semester als „Au Pair“ nach Kanada zu seinem Onkel darf. Nun hat er plötzlich Zeit für sich selbst, kann sich auf sein Studium und seine Mitstudenten konzentrieren.
Luke ist ein offener Mensch, der schnell Freunde findet. Irgendwann trifft er auf Jackson, der so ganz anders ist als alle anderen und der es schafft, sich in Lukes Herz zu schleichen. Jackson ist der typische Fall von harter Schale, weicher Kern. Eigentlich ist er anders, als seine Umwelt ihn wahrnimmt und er empfindet ein Stück Freiheit, wenn er über die Dächer von Vancouver turnt und poetische Texte verfasst.

Der Schreibstil von Alicia Zett war fesselnd und locker-leicht. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Luke und Jackson, wobei Lukes Anteile deutlich überwiegen. Die beiden waren mir jeder auf seine Weise sehr sympathisch. Sie wurden von der Autorin authentisch und tiefgründig geschaffen und man konnte sich in beide gut hineinversetzen.
Die beiden Sprecher haben eine tollen Job gemacht und es hat Spaß gemacht, den beiden zuzuhören. Sie haben beide eine angenehme Stimme und ein ebenso angenehmes Sprechtempo. Die Betonungen sind an den richtigen Stellen. Wobei ich sagen muss, dass mir Lukes Sprecher einen Tick besser gefallen hat.
Und bei all dem konnte man als Hörer, die Spannung und das Knistern zwischen den Luke und Jackson spüren.

Die Geschichte selber ist über weite Strecken kurzweilig und man spürt die Leichtigkeit der Jugend und die Aufbruchsstimmung, die Luke in Kanada verspürt. Sowohl Luke als auch Jackson haben aus der Vergangenheit ein Päckchen zu tragen und über all dem schwebt immer Lukes nahender Abschied aus Kanada. Es wurden nicht nur leichte, sondern auch ernste Themen angesprochen.

Einen Kritikpunkt habe ich aber schon noch. Trotz der ordentlichen Länge des Hörbuchs blieben für mich die Nebencharaktere zu blass. Ich hätte gerne mehr von der Familie des Onkels erfahren und eigentlich hätte ich gehofft, dass die Beziehung zu seinem Onkel intensiver wird und sich die beiden auch mehr über die Vergangenheit austauschen. Das ist in meinen Augen leider zu kurz gekommen.

Fazit:
Ein toller Schreibstil, interessante Charaktere und auch ernste Themen, die in einen kurzweiligen Roman verpackt wurden. Als Hörbuch sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein Fantasy-Highlight

Partem - Wie die Liebe so kalt
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Der Klappentext von Partem hat mich neugierig gemacht und die Autorin Stefanie Neeb kannte ich bisher auch noch nicht.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Buch hat mich positiv überrascht. Das hat schon mit ...

Der Klappentext von Partem hat mich neugierig gemacht und die Autorin Stefanie Neeb kannte ich bisher auch noch nicht.
Um es gleich vorwegzunehmen: Das Buch hat mich positiv überrascht. Das hat schon mit dem Schreibstil begonnen. Der war fluffig, locker-leicht und fesselnd. Man konnte sich als Hörer sehr schnell auf die Story einlassen und ich hätte das Hörbuch am liebsten in einem Stück durchgehört.
Interessant fand ich die vier Erzählperspektiven der Protagonisten Jael, Xenia, Chrystal und Felix, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Das ist mir bisher noch nicht ganz so oft untergekommen, aber mir hat es gefallen, denn man lernt so die Protagonisten schneller und besser kennen.
Xenia und Felix sind sehr gut befreundet und kennen sich schon lange, als sie beobachten, wie eine Gruppe junger, aber geheimnisvoller Menschen ins Nachbarhaus einziehen. Und obwohl man einiges über die Neuankömmlinge Jael, Chrystal und Co. erfährt, bleiben mindestens noch genauso viele Fragen offen. Das macht den Reiz der Story aus, man rätselt bis zum Schluss, was es mit der Gruppe auf sich hat und was ihre Motive sind. Denn die jungen Leute entziehen den Menschen Emotionen und sammeln diese, um sie ihrem Partem zu übergeben.

Xenia hat ein Problem, Menschen zu berühren und das hat sie selbst ihrem besten Freund Felix noch nicht erzählt. Als sie und Jael zufällig aufeinandertreffen, wissen beide, dass der jeweils andere etwas Besonderes ist. Jael schenkt Xenia Stille und er scheint von Xenia fasziniert zu sein, doch gleichzeitig ahnt er, wer sie wirklich ist. Doch kann und will er sie beschützen? Oder zieht er seine Mission knallhart durch? Man spürt selbst beim Hören die Anziehung, die zwischen beiden herrscht und doch ist es ein gefühlsmäßiges Auf und Ab zwischen den beiden. Und trotz Jaels dunkler Seite, mochte ich ihn mit jedem Kapitel mehr.

Xenia hingegen war mir von Anfang an total sympathisch, ebenso wie der lebensfrohe Felix. Als er auf Chrystal trifft, scheint sich etwas zwischen den beiden anzubahnen. Und obwohl Chyrstal im Nachbarhaus mit eingezogen ist, scheint sie doch ihr eigenes Ding zu drehen. Das macht sie zum einen geheimnisvoll, denn man sucht beim Hören immer ein Motiv und zum anderen färbt es die Story noch etwas interessanter.


Die Autorin hat es meisterhaft verstanden mit den Stimmungen zu spielen. Mal sprudeln die Szenen voller Lebensfreude und Energie, andere hingegen haben eine sehr düstere und drückende Grundstimmung. Und gerade die Abwechslung hat mir sehr gut gefallen. Dann packt man noch eine durchgehende Spannung hinzu, Charaktere, die tiefgründig geschaffen wurden und Nebenprotas, die ebenfalls liebevoll mit Details bedacht wurden und schon hat man eine faszinierende Story, die mich gefesselt hat.
Es wurden viele Fragen aufgeworfen, doch nur die wenigsten beantwortet und deswegen heißt es nun sehnsüchtig auf den nächsten Band der Dilogie warten.

Das Hörbuch ist sehr passend zu Beginn und zu einige Abschnittswechseln mit Musik untermalt, die genial dazu passt. Gelesen wurde das Hörbuch von Carolin Sophie Göbel, die einen absolut fantastischen Job gemacht hat. Sie schafft es mühelos, dem Hörer die jeweilige Stimmung im Buch zu vermitteln, sie betont an den richtigen Stellen und hat einen guten Leserhythmus. Man kann die Protagonisten allein vom Tonfall gut auseinanderhalten und es hat richtig Spaß gemacht, ihr zuzuhören.

Fazit:
Die Story hat mich gefesselt, das Thema war nicht neu, aber interessant gestaltet und das Hörbuch wurde klasse vertont. Für mich war es nach längerer Zeit mal wieder ein Fantasy-Highlight, das ich absolut weiterempfehle!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Sprecherin
  • Cover
Veröffentlicht am 01.06.2021

Ein spannender und verzwickter Fall, sympathische Charaktere, feinsinniger Humor und ein tolles Setting.

Unterm Schinder
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„Unterm Schinder" ist bereits der neunte Band der Krimi-Reihe um den prinzipientreuen Kommissar Wallner und den Streifenpolizisten Kreuthner, der nicht immer alles so ernst nimmt und gerne mal das Gesetz ...

„Unterm Schinder" ist bereits der neunte Band der Krimi-Reihe um den prinzipientreuen Kommissar Wallner und den Streifenpolizisten Kreuthner, der nicht immer alles so ernst nimmt und gerne mal das Gesetz etwas beugt. Das Setting im oberbayrischen Landkreis Miesbach sagt mir sehr zu, da ich diese Gegend gut kenne und es den Spaßfaktor erhöht, wenn man mit der Gegend und den Gegebenheiten vertraut ist.

Ich habe mir bisher alle Bände dieser Reihe angehört und war schon sehr gespannt auf den neusten Fall. Der Schreibstil von Andreas Föhr ist kurzweilig und fesselnd und er versteht es, die Handlungen und Landschaften sehr anschaulich zu beschreiben. Kenner der Reihe wird es sicher nicht wundern, dass Leo Kreuthner mal wieder zufällig auf eine Leiche gestoßen ist, just als er dabei war auf unorthodoxe Weise, aber von langer Hand geplant, seine neue Kollegin zu beindrucken.
Und schon hat Clemens Wallner einen neuen Fall und er beginnt zu ermitteln. Ich mag sowohl Wallner als auch Kreuthner echt gerne, das sind, jeder auf seine Art, sympathische Charaktere.
Der ewig frierende Kommissar arbeitet akribisch genau und hält sich an alle Regeln, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und man bekommt auch immer etwas aus seinem Privatleben mit. Diese Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatem ist auch hier wieder sehr gut gelungen.
An Kreuthner mag ich seine Art, die Realität oft zu seinen Gunsten zu verbiegen, denn das ist erfrischend lustig. Er ist aber auch sehr kreativ, um an sein Ziel zu kommen.

Erzählt wird der Krimi auf verschiedenen Ebenen. Zum einen erlebt man eine Entführung und Erpressung und zum anderen die Ermittlungen im aktuellen Fall. Dieser ist spannend, es gibt mehrere Wendungen und gegen Ende beschleicht den Leser ein Verdacht. Doch sind die Zusammenhänge etwas komplexer als zunächst angenommen, sodass bis zum Schluss keine Langeweile aufkommt.
Der Autor versteht es gut, den Fall schlüssig aufzulösen, sodass keine Fragen übrig bleiben. Und wer Andreas Föhr kennt, der weiß, dass dieser seine Krimis mit feinsinnigem Humor würzt, sodass man als Leser oder Hörer nicht umhin kommt, ab und an zu Schmunzeln.

Das Hörbuch hat Michael Schwarzmaier wie immer großartig gelesen. Es macht wirklich Spaß seinem bayerischen Slang und dem lispelnden Großvater zuzuhören. Außerdem hat er allen Charakteren eine eigene Stimme gegeben, die man als Hörer bestens auseinanderhalten kann. Und Michael Schwarzmaier hat ein Talent dafür, die ganze Emotionspalette der Figuren wie Hoffnung, Wut, Enttäuschung, Erleichterung usw. stimmlich transparent rüberzubringen.

Fazit:
Ein spannender und verzwickter Fall, sympathische Charaktere, feinsinniger Humor und ein tolles Setting. Dazu kommt noch die geniale Kombination Föhr-Schwarzmaier. Krimiherz, was willst du mehr?!

Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein unterhaltsamer und spannender Thriller

Höllenkind
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Für Clara Vidalis war es bereits der achte Fall für mich war es der erste Fall. Ich hatte schon viel von Veit Etzold gehört, aber noch nie ein Buch von ihm gelesen oder gehört. Der Klappentext hat mich ...

Für Clara Vidalis war es bereits der achte Fall für mich war es der erste Fall. Ich hatte schon viel von Veit Etzold gehört, aber noch nie ein Buch von ihm gelesen oder gehört. Der Klappentext hat mich interessiert und ich war gespannt auf das Buch.

Von der Idee und auch von der Umsetzung her hat mich das Ganze etwas an Dan Brown und seine Thriller erinnert. Mir gefällt es, wenn die Kunst mit einem Fall verwoben wird. Hier steht Dantes Göttliche Komödie im Visier des Autors. Das hat er ganz gut gemacht.
Auch hatte ich keine Probleme damit, direkt mit dem 8. Fall einzusteigen, obwohl schon einige Anspielungen auf den Vorgängerband Blutgott gemacht wurden. Damit konnte ich aber ganz gut leben und das Vorwissen ist nicht zwingend erforderlich.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, klar und fesselnd. Außerdem beschreibt er Florenz und dessen Gebäude sehr detailliert, sodass man eine recht gute Vorstellung von der Stadt bekommt.
Aber nun zum Fall: Auf dem Weg zum Altar bricht eine Braut blutüberströmt zusammen und das vor den Augen des Kardinals Julio. Das Opfer stammt aus der alteingesessenen Familie Visconti, die sich weigert, die Tote obduzieren zu lassen.
Der zuständige Ermittler des Vatikans, Commendatore Adami, hat so eine Ahnung, dass es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird. Und so wird Clara vom Kardinal angeheuert, da sie sich gerade in einem Italien-Urlaub befindet, denn der Kardinal hatte bereits von ihr gehört. Als kurz darauf der Kopf des Ehemanns auf einer Statue gefunden wird, stellt sich die Frage, wer hinter der Familie her ist.

Der Fall ist spannend konstruiert und zeitweise recht blutrünstig, doch es hat Spaß gemacht, den verschiedenen Spuren zu folgen.
Der Mix aus altem italienischen Adel, dem Vatikan und der katholischen Kirche, finsteren Geheimnissen und einem schaurigen Rächer ist gut gelungen und verheißt Spannung.
Einen Kritikpunkt habe ich jedoch: Ich fand den Thriller gegen Ende fast ein bisschen zu vorhersehbar, aber der Weg zur Lösung des Falles war echt gut geschildert.

Ich habe mir das Hörbuch angehört und ich muss sagen, dass ich den Sprecher vorher nicht kannte. Tetje Mierendorf hat einen guten Job gemacht, er hat mit Höhen und Tiefen gesprochen und er hat eine angenehme Tonlage, der man gut zuhören kann. Ich war innerhalb von zwei Tagen mit dem Hörbuch fertig.

Fazit:
Ein unterhaltsamer und spannender Thriller, der Dan Brown-Fans sicher gefallen wird. Ich kann „Höllenkind“ jedenfalls empfehlen und werde mir noch weitere Bücher des Autors holen.