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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Außergewöhnlicher Thriller

Liebes Kind
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Eine Frau hat einen Unfall und wird zusammen mit ihrer Tochter Hannah in das Krankenhaus eingeliefert. Doch die Tochter erzählt seltsame Sachen von einer fensterlosen Hütte im Wald, von einem Zirkulationsapparat, ...

Eine Frau hat einen Unfall und wird zusammen mit ihrer Tochter Hannah in das Krankenhaus eingeliefert. Doch die Tochter erzählt seltsame Sachen von einer fensterlosen Hütte im Wald, von einem Zirkulationsapparat, von einem Mann, der einen roten Fleck am Kopf hat und von einem Bruder, der den Teppich reinigen muss. Die Krankenschwester, die Hannah betreut schlägt Alarm.
Wer ist die Frau, die Hannah Mama nennt und die Lena heißt? Und was hat es mit Hannahs Erzählungen tatsächlich auf sich? Die Polizei wird eingeschaltet.
Die Eltern der seit 14 Jahren vermissten Studentin Lena Beck kommen, um ihre Tochter Lena zu sehen. Doch im Krankenhaus liegt nicht Lena. Die Eltern müssen ihre Hoffnungen wieder begraben.
Wo ist Lena? Dann der nächste Schock. Hannah ist Lena wie aus dem Gesicht geschnitten. Wie kann das sein?

Ein Rätsel folgt dem nächsten. Man hat erstmal kräftig dran zu knabbern, bevor Romy Hausmann den Leser peu à peu an die vermeintliche Lösung heranführt, nur um im nächsten Moment eine überraschende Wendung einzubauen. Und scheinbar will sich der Entführer das zurückholen, was ihm entkommen ist.

Der Schreibstil ist eindringlich, die Story flüssig zu lesen, dabei gleichzeitig sehr fesselnd.
Der Spannungsbogen ist gleich von Anfang an da und wird bis zum Schluss hoch gehalten. Der Erzählstil ist ungewöhnlich, aber gut. Denn der Thriller wird abwechselnd aus der Sicht von Lenas Vater Matthias, von Lenas Tochter Hannah und von Lena geschildert. Jeder hat einen anderen Blick auf die Geschehnisse.
Die Protagonisten werden von Romy Hausmann facettenreich und mit einer unglaublichen Tiefe gezeichnet. Die Gedanken sind nachvollziehbar, glaubhaft und machen betroffen. Vor allem die Figur von Hannah. Außerdem arbeitet die Autorin mit Rückblenden, sodass der Leser das Puzzlestück des großen Ganzen nur häppchenweise serviert bekommt. Das Gesamtbild ist erschreckend und verstörend.
Die Handlungen der beteiligten Personen war an der ein oder anderen Stelle nicht wirklich nachvollziehbar. Aber das ist schon der einzige Kritikpunkt.

Das Thrillerdebüt von Romy Hausmann ist gelungen und fängt da an, wo andere Thriller aufhören. Der Leser erfährt eine ganze Bandbreite an Emotionen und man kann gar nicht glauben, wozu Menschen fähig sind.

Ich habe das Buch in der Hörbuchversion angehört und muss sagen, dass die Auswahl der Sprecher sehr passend ist und ausgesprochen gut zu den Protagonisten passt. Heikko Deutschmann gibt einen großartigen Vater von Lena ab. Leonie Landa bringt Hannahs altkluges Wissen und ihre kindliche Naivität sehr gut herüber. Und auch Ulrike C. Tscharre als Lena macht einen ebenso klasse Job. Ich habe das Hörbuch fast in einem Rutsch durchgehört. Durch die drei unterschiedlichen Sprecher wird der Effekt des Buches meiner Meinung nach weiter intensiviert.
Fazit:
Von mir gibt’s für diesen außergewöhnlichen Thriller eine Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 28.04.2019

Unterhaltsam und spannend

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später ...

Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später taucht die Journalistin Stephanie Mailer auf und behauptet, dass sich die beiden geirrt haben. Als sie kurz darauf spurlos verschwindet, regen sich erste Zweifel bei Jesse Rosenberg, der eigentlich in den Ruhestand gehen wollte. Und so beginnt er zum einen, Stephanie Mailer zu finden und zum anderen erneut in dem Fall von 1994 zu ermitteln. Er stößt auf Stephanies Hinweis, „was keiner gesehen hat, obwohl es offensichtlich war“.

Dies war mein erstes Buch von Joel Dicker, und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch bleiben.
Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und durchaus sehr bildhaft. Man kann sich die Gegebenheiten und Geschehnisse echt gut vorstellen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Jesse Rosenberg wird aus der Sicht der Polizistin Anna und verschiedenen beteiligten Personen erzählt. Dadurch erhält der Leser, wenn auch häppchenweise einen guten Einblick, in das was geschah und geschieht. Damals wie heute.
Neben dem Perspektivenwechsel wird die Spannung durch die Rückblicke in die Vergangenheit immer hoch gehalten. Wobei diese Rückblicke nicht immer in chronologischer Reihenfolge stattfinden. Und gegen Ende musste man dann doch aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert.

Man lernt in kurzer Zeit relativ viele Personen kennen. Dabei schafft es der Autor mit einem einzigartigen Gespür für das Tempo als auch seiner erzählerischen Raffinesse, dass man als Leser nicht durcheinander kommt. Die beteiligten Personen werden klar und ausführlich beschrieben, weshalb man sie auch gut im Gedächtnis behalten kann. Und man lernt jede Menge Leute kennen, wobei man auf teilweise echt schräge Vögel trifft. Die Charaktere werden ausführlich gezeichnet und durch die Rückblicke in die Vergangenheit erhalten Sie eine ungeahnte Tiefe. Und ganz ehrlich, ich hätte nicht bei allen Beteiligten alles bis ins letzte Detail erfahren müssen. Dadurch hat sich die Geschichte gegen Ende teilweise etwas gezogen, was auch zulasten der Spannung ging.

Der Krimiplot war sehr gut durchdacht und komplex. Eine Theorie jagte die andere, um dann doch wieder über den Haufen geworfen zu werden. Und es werden viele, viele Geheimnisse ausgegraben. Gefühlt hat fast jeder der Charaktere in seiner Vergangenheit etwas getan, worauf er nicht stolz ist. Aber reicht dies für ein Mordmotiv? Ich habe mitgerätselt, aber bis kurz vor dem Ende hatte ich keine Ahnung, wer der Täter ist und welches Motiv dieser hatte.

Ich habe mir das Hörbuch angehört, das von Torben Kessler gelesen wird und als ungekürzte Lesung mit 1.192 eine ordentliche Länge hat. Torben Kessler hat es von Beginn an geschafft, mich mit seiner Stimme und seinem Erzähltempo in seinen Bann zu ziehen. Dass sich das Hörbuch zwischendurch etwas gezogen hat, lag sicher nicht an Tobias Kessler, als vielmehr an den vielen Details, mit der Dicker die Geschichte erzählt hat. Insgesamt gesehen, war der Vortrag von Tobias Kessler echt klasse.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, und spannender Krimi, klasse gelesen. Aber manchmal ist weniger mehr. Ein paar Seiten weniger hätten meiner Meinung nach der Geschichte echt gut getan. Trotzdem kann ich den Krimi empfehlen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Toller Serienauftakt

Pakt der Diebe
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Jon Skovron hat ein Fantasy-Epos erschaffen, das Lust auf mehr macht. Es hat ein bisschen was von einer Mischung aus Game of Thrones und Fluch der Karibik, gemischt mit einer Portion Fantasy und ist doch ...

Jon Skovron hat ein Fantasy-Epos erschaffen, das Lust auf mehr macht. Es hat ein bisschen was von einer Mischung aus Game of Thrones und Fluch der Karibik, gemischt mit einer Portion Fantasy und ist doch anders.

Man lernt einen bunten Haufen an Charakteren kennen, die jedoch fast alle – jeder auf seine Art – liebenswert, schrullig und eben anders sind.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hope, die eigentlich Bleak Hope heißt und nach ihrem Dorf benannt ist, und Red, der eigentlich Rixidentoron heißt, erzählt.
Hope ist noch ein kleines Mädchen, als ihr Dorf von Magiern des Kaisers, den sogenannten Biomanten, überfallen wird. Alle Einwohner sterben einen grausamen Tod, Hope ist die einzig Überlebende. Sie findet Unterschlupf in einem Kloster der Vinchen. Der Großlehrer dort unterweist sie in den Kampfkünsten des Vinchenordens, solange bis er auffliegt, denn es entspricht nicht dem Kodex des Ordens weibliche Kriegerinnen auszubilden. So muss Hope fliehen und heuert auf einem Schiff an. Doch sie schwört Rache.
Der andere Hauptprotagonist ist Red, der ein ähnliches Schicksal erleidet und der seine Eltern bereits in jungen Jahren verliert. Red hat Talent als Taschendieb und wächst in den finsteren Gassen von New Laven heran, bis er auf seine Gönnerin Sadie trifft, die in unter ihre Fittiche nimmt. Nach einigen Abenteuer, auch zur See, landen sie wieder in der Paradieskehre von New Laven.

Die Paradieskehre ist ein eher rauer Ort, der Umgangston ist teilweise vulgär, und man hört oft “verpisst“ und „Eier und Schwänze“, aber genauso oft „sonnig“. An den Ton muss man sich erst gewöhnen, aber er passt zu den Gestalten in der Paradieskehre. Hier geht es nicht gerade zimperlich zu, und man darf bei Lesen oder hören nicht zart besaitet sein.

Ich würde mal sagen, gefühlt die erste Hälfte des Buchs lernt man sowohl Hope als auch Red näher kennen, was den Charakteren Tiefe gibt, aber was die Geschichte so dahinplätschern lässt. Das fand ich ganz angenehm, so hat man Zeit, in die Welt der Stürme, die der Autor geschaffen hat, einzutauchen.

Die Nebencharaktere, die von Jon Skovron schillernd und bunt gezeichnet werden, sind mir direkt ans Herz gewachsen, auch wenn man Sadie, Nessel und Fillar nicht wirklich Gut oder Böse zuschlagen kann.

Das Grundthema des Buchs ist der Kampf gegen das Imperium, das das Volk mit seinen imperialen Truppen und den Biomanten, die das Land in Angst und Schrecken versetzen, unterdrückt. Und dann ist da noch der Wunsch nach Rache und Vergeltung.

Der Schreibstil ist ebenso wort- wie bildgewaltig, flüssig und atmosphärisch, sodass ich sehr schnell abgetaucht bin in die Welt der Stürme.

Anfangs begleitet man den Werdegang von Red und Hope, aber danach wird es spannender und unvorhergesehene Wendungen überraschen den Hörer immer wieder. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn der Autor hat eine ordentliche Portion Sarkasmus mitverwoben.

Ich habe mir Pakt der Diebe als Hörbuch mit dem Sprecher Matthias Lühn angehört. Das Hörbuch hat mit 16 Stunden und 35 Minuten eine ordentliche Länge und ist mit Matthias Lühn auch perfekt besetzt. Er hat die Stimmung in der Welt der Stürme sehr gut rübergebracht und auch seine Art, die Figuren zu sprechen, hat mir gut gefallen. Nachdem ich vielen Stunden seiner Stimme gelauscht habe, war ich am Ende doch ein wenig enttäuscht, dass das Hörbuch zu Ende war.
Und ich bin wahnsinnig neugierig auf den nächsten Band!

Fazit:
Ein toller Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe. Von mir gibt’s eine absolute Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Die Geschichte von Nona

Waffenschwestern
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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn den fand ich düster, interessant und spannend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mark Lauwrence hat einen faszinierenden Serienauftakt geschaffen. Sein Schreibstil ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn den fand ich düster, interessant und spannend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mark Lauwrence hat einen faszinierenden Serienauftakt geschaffen. Sein Schreibstil ist locker-leicht, flüssig und man kann sich schnell in der Story verlieren.
Nonas Geschichte ist düster, wie überhaupt der Überlebenskampf der Bewohner, die von Eis umgeben sind und nur auf einem kleinen Fleckchen leben können. Nona wird von einem Kindersammler mitgenommen. Nachdem sie mit nur 8 Jahren bereits vor dem Galgen steht, wird sie in letzter Sekunde von der Äbtissin des Klosters zur barmherzigen Schwester gerettet und dort ausgebildet. Denn alleine hätte Nona keine Überlebenschance, hat sie doch ein Mitglied einer der mächtigsten Familien des Reichs getötet.
Die Beschreibungen und Geschehnisse wurden sehr bildhaft geschildert, sodass man sich mittendrin in der Geschichte wiederfindet und sich alles sehr gut vorstellen kann. Im Kloster findet keine gewöhnliche Ausbildung statt. Hier werden die Anwärterinnen zu Heiligschwestern, Mystikschwestern und Rotschwestern ausgebildet. Das Leben und die Ausbildung im Kloster sind nicht immer einfach, denn das Trainingsprogramm ist straff, neben Bestrafungen und Züchtigungen stehen auch Verletzungen sowie Qualen auf der Tagesordnung.
In „Waffenschwestern“ begleitet der Zuhörer Nona ins Kloster und dort ihre Ausbildung bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr. Nona hat bis zum Eintritt in das Kloster viel erlebt, Zuneigung und Fürsorge jedoch nicht. Die Sprache ist teilweise derb, aber trotzdem sehr passend.
Der Spannungsbogen zieht sich durch die ganze Story, die eingebauten Rückblenden fand ich gelungen.
Mit den anderen Novizinnen ist Nona in Freundschaft und Liebe – und manchmal auch leidenschaftlichem Hass – verbunden.
Aber wer von den Novizinnen wird es schaffen? Wer wird Teil der Schwesternschaft?
Ich bin schon echt gespannt auf den nächsten Teil!
Die Sprecherin Stephanie Preis kannte ich bisher noch nicht. Aber ihre Stimme passt gut zu Nona und dem was sie erlebt, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um mich an ihre Stimme zu gewöhnen. Man kann als Zuhörer gut dabei bleiben und das obwohl das Hörbuch knappe 19 Stunden lang ist. Handwerklich gesehen macht Stephanie Preis einen guten Job, nur die tiefen männlichen Stimmen, hat sie nicht ganz so gut hinbekommen, was den Hörgenuss aber in keiner Weise schmälert. Ihre Art des Lesens ist dynamisch und sie driftet nicht in einen langweiligen Vortrag ab, was bei dieser Hörbuchlänge echt von Vorteil ist.
Fazit:
Ich kann diese Fantasy-Geschichte als Hörbuch gerne weiterempfehlen. Komplex, spannend, mystisch, gut vorgetragen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Die Eroberung Britanniens

Vespasian: Der gefallene Adler (1 MP3-CD)
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Dies ist bereits der vierte Band der Vesapsian-Reihe und die Luft ist noch lange nicht aus der Geschichte heraus. Die Reihe um den späteren Kaiser Vespasian und welche Ereignisse ihn zum dem gemacht haben, ...

Dies ist bereits der vierte Band der Vesapsian-Reihe und die Luft ist noch lange nicht aus der Geschichte heraus. Die Reihe um den späteren Kaiser Vespasian und welche Ereignisse ihn zum dem gemacht haben, was er letztendlich war – ein großartiger römischer Herrscher, der aus einfachen Verhältnissen stammte – ist nach wie vor sehr interessant beschreiben.
Caligulas Nachfolger Claudius ist nicht weniger gefährlich als der wahnsinnige Caligula.
So werden die beiden flavischen Brüder Vespasian und Sabinus nach Germanien geschickt, um den Adler zu finden, die letzte verlorene Standarte der in der Schlacht im Teutoburger Wald massakrierten XVII. Legion. Ein Himmelfahrtskommando wie sich herausstellt. Fabbri hat die Suche nach dem Adler anschaulich beschrieben und ich hatte echt eine Gänsehaut, ob der vielen tausend gefallenen Soldaten der Schlacht. Mit der gefundenen Trophäe der XVII. Legion will der Kaiser die römischen Legionen animieren, in Britannien einzufallen, um Britannien ins römische Reich zu integrieren. Die Eroberung Britanniens ist ein grausames und blutiges Spektakel. Die Schlachten in Britannien haben viele Opfer gefordert, an deren Ende ich mir dachte, dass es an ein Wunder grenzt, dass Vespasian das überlebt hat.

Fabbri hat Vespasian vielschichtig gezeichnet und ich finde, er bekommt mit jedem Band mehr Tiefe. Dabei werden nicht nur seine positiven, sondern auch seine negativen Seiten dargestellt – für mich absolut überzeugend und authentisch. Gut gefallen hat mir diesmal auch wieder sein Freund Magnus, der so manches Machtspiel schneller durchschaut als Vespasian.

Während in den Vorgängerbänden eher die politischen Strategien und Ränkespiele im Fokus standen, geht es hier mehr um die militärischen Strategien und die Kriegstaktik. Das militärische Parkett ist aber auch nicht ohne, und man muss genau aufpassen, was man wann wie tut. Die Scharmützel in Germanien und die Eroberung Britanniens hat er Autor unglaublich packend und atmosphärisch erzählt. Man hat sich direkt auf dem Schlachtfeld mit seinen Geräuschen und dem Auftreten der genagelten Sandalen wiedergefunden und sich die überwältigenden Anzahl an Legionären vorstellen können, die in Britannien eingefallen sind. Ich muss jetzt nicht seitenlange Erzählungen über Schlachten lesen, aber die Eroberung Britanniens hat Fabbri faszinierend geschildert.
Im Großen und Ganzen hat sich Fabbri an die historischen Überlieferungen gehalten, und die ein oder andere künstlerische Freiheit kann man ihm bei so einem Epos durchaus zugestehen.

„Der gefallene Adler“ habe ich mir als Hörbuch angehört. Und ich kann mich nur wiederholen: Erich Wittenberg liest das ungekürzte Hörbuch mit seiner sonoren Stimme, die sehr gut zum Setting der damaligen Zeit passt, einfach genial. Er hat den verschiedenen Personen mit unterschiedlicher Stimmgebung Leben eingehaucht, dass es sein wahrer Genuss ist, dem Hörbuch zu lauschen. Auch seine Schilderung der Schlachten ist einzigartig. Trotz der beachtlichen Länge des Hörbuchs hat Erich Wittenberg in seiner Sprecherleistung nicht nachgelassen, sodass man immer mitten in der Story ist. Ich hatte viel Spaß mit dem spannenden und kurzweiligen Hörbuch.
Fazit:
Ein Muss für historisch interessierte Leser oder besser Zuhörer. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil