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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Ein fesselndes Buch

Der Lehrmeister: Thriller
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Die Reihe um Laura Kern von Catherine Shepherd mag ich sehr gerne und deshalb war ich schon auf den neusten Fall sehr gespannt.
Im Wald wird eine Leiche entdeckt, um deren Hals hängt eine Schiefertafel ...

Die Reihe um Laura Kern von Catherine Shepherd mag ich sehr gerne und deshalb war ich schon auf den neusten Fall sehr gespannt.
Im Wald wird eine Leiche entdeckt, um deren Hals hängt eine Schiefertafel mit einem Zitat. Spuren werden nicht gefunden. Das Opfer war verheiratet, doch der Ehemann wirkt nicht sonderlich betroffen. Hat er ein Motiv? Noch bevor die Ermittlungen weiter voranschreiten, wird ein zweites Opfer gefunden, ebenfalls mit einer Schiefertafel. Spätestens jetzt steht fest, dass es sich um einen Serienmörder handelt.
Die Story hat mich von Beginn an gefesselt und die Autorin versteht es hervorragend, den Spannungsbogen hoch zu halten. Dazu trägt ihr wunderbarer Schreibstil bei. Dieser ist locker-flockig und unheimlich mitreißend. Einmal angefangen zu lesen, fliegen die Seiten so dahin und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn ich wollte dem Täter auf die Schliche kommen.
Und neben dem Fall erfährt man einiges von Lauras Privatleben mit Taylor, das momentan auch etwas turbulenter ist und von dem ich auch gerne noch mehr gelesen hätte.
Ich fand Laura und ihren Partner Max sehr sympathisch. Und während die beiden noch nach Zusammenhängen suchen, geschieht ein weiterer Mord nach demselben Muster.
Die Autorin versteht es meisterhaft, mehrere Tatverdächtige zu präsentieren und es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mitzurätseln, wer der Täter ist. Natürlich hatte ich einen Verdacht, doch sollte sich als falsch herausstellen.
Die Spannung wird permanent hoch gehalten und die kurzen Rückblicke und Einblicke aus Sicht des Täters sind sehr interessant.
Am Ende geht es rasant dem Showdown entgegen und ich fand es klasse, wie die Autorin alle Puzzleteilchen an ihren Platz hat fallen lassen. Die Auflösung war schlüssig und ich war als Leser mit dem Ende zufrieden. Es gab nicht wenige Protagonisten, deren Beziehungen untereinander manchmal kompliziert waren, aber das machte diesen Krimi noch ein Stück lebensechter.
Fazit:
Ein faszinierender und spannender Thriller mit einer sympathischen Ermittlerin, den ich absolut empfehlen kann! Für mich war das ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle mit Laura Kern.

Veröffentlicht am 06.09.2023

Ein solider Thriller, der klasse vorgelesen wurde

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️️
Sprecher: ⭐️⭐️⭐️️⭐️️⭐️
Story: ⭐️⭐️⭐️️(⭐️) 3,5


Der Name des Autors, meine bisherigen Erfahrungen mit ihm und der interessant klingende Klappentext waren für mich ...

🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️️
Sprecher: ⭐️⭐️⭐️️⭐️️⭐️
Story: ⭐️⭐️⭐️️(⭐️) 3,5


Der Name des Autors, meine bisherigen Erfahrungen mit ihm und der interessant klingende Klappentext waren für mich die Punkte, die mich bewogen haben, diesen Thriller von Arno Strobel zu lesen.
Die Story beginnt gleich recht spannend. Der Bruder der Protagonistin Evelyn Jancke verschwindet spurlos zusammen mit seiner Frau als er mit seinem Wohnmobil in Frankreich unterwegs war. Darunter leidet die forensische Psychologin Evelyn noch immer. Als es im norddeutschen Raum eine Mordserie auf Campingplätzen gibt, bittet die Polizei Evelyn um ihre Mithilfe. Und die traut ihre Augen nicht, als sie sich das Phantombild des vermeintlichen Mörders näher ansieht.
Die Protagonistin Evelyn ist authentisch dargestellt, wenn in meinem Augen auch ein bisschen oberflächlich. Sie leidet immer noch unter dem Verlust ihres Bruders und hat verschiedene ungesunde Aktivitäten entwickelt, um damit umgehen zu können. Es dauerte etwas, bis ich mit ihr warm wurde, aber ich fand das nicht als problematisch. Sie arbeitet mit dem Kriminalhauptkommissar Gerhard Tillmann, der zugleich ihr Ex-Freund ist, an dem Fall. Tilmann war mir deutlich sympathischer, doch stellt man sich im Laufe des Buchs manchmal die Frage nach seiner Loyalität und nach seinen Motiven. Dies hat der Autor geschickt eingefädelt und für mich hat es die Figur Tilman nur noch interessanter gemacht.
Der Schreibstil von Arno Strobel ist wie gewohnt locker-leicht und er hat eine unvergleichliche Art, den Leser oder Hörer schnell zu fesseln. Aufgrund des spannenden Beginns war ich sehr schnell mittendrin bei den Ermittlungen.
Doch ich finde die Spannung lässt im Verlauf der Geschichte nach und wird dann später auch sehr Dialog lastig. Die Story ist aus der Sicht von Eveyln geschrieben, was grundsätzlich schon so gepasst hat. Sehr viel interessanter jedoch fand ich die kurzen eingeschobenen Kapitel, die aus der Sicht des Täters geschrieben wurden. Hier kam gleich direkt mehr Spannung auf.
Der Fall selbst ist solide gestaltet und ich habe von Arno Strobel auch einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet, erwartet. Die gab es definitiv, wenn auch nicht in dem Umfang, wie ich es sonst von ihm gewohnt bin.
Der Thriller endet mit einem Showdown, doch mir ging gerade das Ende viel zu schnell. Hier hätte mich mir gewünscht, dass der Autor ein paar mehr Seiten dazu geschrieben hätte. Grundsätzlich hat die Auflösung gepasst und es war nachvollziehbar, ich hatte trotzdem noch ein Fragezeichen, das nicht aufgeklärt werden konnte.
Ich habe mir das Hörbuch angehört, das Sascha Rotermund vorlesen hat. Er hat einen echt guten Job gemacht und das Hörbuch lebendig mit Höhen und Tiefen vorgelesen. Die verschiedenen Personen waren gut zu unterscheiden und auch die Emotionen hat er sehr gut rübergebracht. Es war ein Vergnügen, Sascha Rotermund zuzuhören.

Veröffentlicht am 15.08.2023

Ein komplexer und gelungener Krimi

Die Affäre Alaska Sanders
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Von Joël Dicker habe ich bereits ein Buch gelesen, aber es war nicht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Hierzu muss ich sagen, dass vieles zum Vorgängerband in Rückblenden erklärt wird. Da ich ...

Von Joël Dicker habe ich bereits ein Buch gelesen, aber es war nicht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“. Hierzu muss ich sagen, dass vieles zum Vorgängerband in Rückblenden erklärt wird. Da ich anfangs noch nicht wusste, wie ich das einsortieren soll, haben mich die ständigen Anspielungen zum Fall Harry Quebert fast ein bisschen genervt. Doch irgendwann hat es auch für mich gepasst und rückblickend muss ich sagen, man kann dieses Buch durchaus ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, aber ich würde tatsächlich empfehlen, zuerst „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ zu lesen.
Den Schreibstil von Joël Dicker finde ich klasse. Die Story liest sich leicht und der Autor beschreibt die ganze Szenerie sehr detailliert. Seien es Landschaften, zwischenmenschliche Probleme oder die Gefühle der Protagonisten. Als Leser ist man dadurch direkt in der Story und kann die Ermittlungen fast live miterleben.
Und hier muss man in der Hörbuchversion gut aufpassen, denn neben unterschiedlichen Zeitebenen gibt es auch einige verschiedene Perspektiven. An welcher Stelle der Geschichte man gerade ist, wird über die Kapitelüberschriften deutlich gemacht und man muss aufpassen, dass man diese nicht überhört.
Durch die Rückblenden gibt es weitere Einblicke zu den Protagonisten, die alle sehr tiefgründig und meiner Meinung nach authentisch geschaffen wurden.
Nachdem Alaska Sanders im Jahr 1999 ermordet wurde, fand man den Täter relativ schnell und dieser wurde dann auch verurteilt. Der damaliger Ermittler Sergeant Perry Gahalowood erhält einen anonymen Hinweis, die ihn an den Ergebnissen von damals zweifeln lässt. Daher nimmt Gahalowood die Ermittlungen wieder auf, ihm zur Seite steht Marcus Goldmann, der im Buch ein erfolgreicher Autor ist und der die Geschichte von Harry Querbet veröffentlicht hat.
Die Ermittlungen sind interessant und es gibt einige Wendungen, die den Fall dann in einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen. Und wenn am Ende war ich absolut begeistert, da wirklich jedes Puzzleteil seinen Platz gefunden hat und dies hat dann sehr viel Sinn gemacht. Das ist eine Spezialität des Autors, die mir als Leser viel Spaß macht. Ich rätsele gerne mit, aber bei Dicker erfährt man dann immer, wieso die einzelnen Puzzleteile genau an diesen Platz sein müssen. Mir gefällt es, wenn die Fäden dann alle entworren sind mitsamt den Hintergründen und dem wieso und warum. Dafür verzeiht man kleine Logikfehler, wie zum Beispiel, weshalb die ersten Ermittlungen so oberflächlich waren.

Das Hörbuch hat Torben Kessler gelesen und mir hat sein Vortrag sehr gut gefallen. Er hat die Emotionen gut rübergebracht und ich konnte die Protagonisten unterscheiden. Beim Vorlesen unterscheiden sich diese manchmal nur in kleinen Nuancen, aber die haben schon ausgereicht. Durch die vielen Zeit- und Perspektivsprünge muss man beim Hörbuch zwar am Ball bleiben, aber ich hatte trotzdem unterhaltsame und kurzweilige Hörstunden.

Veröffentlicht am 12.08.2023

Ein spannender Serienauftakt, der klasse vorgelesen wurde

Unter falscher Flagge
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Dies ist mein erstes Buch von Marc Jansen, aber es wird nicht mein letztes bleiben. Ich hatte den Klappentext gelesen und ich habe mich gefreut, denn ich habe zwar schon viele Krimis und Thriller gelesen, ...

Dies ist mein erstes Buch von Marc Jansen, aber es wird nicht mein letztes bleiben. Ich hatte den Klappentext gelesen und ich habe mich gefreut, denn ich habe zwar schon viele Krimis und Thriller gelesen, aber eine Polizeitaucherin war bisher nicht dabei. Das ist vom Thema her mal für mich etwas anderes und daher war ich schon sehr gespannt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Marc Jansen schreibt locker-leicht, detailreich und es dauerte nicht lange, da fand ich mich mit den Partygästen auf der Jacht wieder, als diese überfallen wurde. Zumindest hat es sich so angefühlt. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Sprecherin Ulirke Kapfer, die ich bisher nicht kannte. Sie hat ihren Job sehr gut gemacht. Sie hat eine ruhige Stimme und hat die Story mit Höhen und Tiefen vorgelesen. Sie konnte die jeweiligen emotionalen Stimmungen der gerade gesprochenen Figuren super rüberbringen. Ich fand das Hörbuch kurzweilig und unterhaltsam.
Nachdem ein Partygast stirbt, ermittelt das BKA Hamburg. Svea Roth ist eine interessante Figur, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat. Grund war wohl ein familiäres Unglück in der Vergangenheit. Diese bekommt man in kurzen Rückblenden präsentiert. Svea Roth ist eine tiefgründig geschaffene Protagonistin, die auf mich sehr authentisch wirkt. Zusammen mit einem neuen Kollegen Jan arbeitet sie an dem Fall. Beide Polizisten haben eine mehr oder weniger bewegte Vergangenheit, von der man nach und nach erfährt. Das war gut gemacht und ich fand sie auch beide sehr sympathisch und doch waren Berufs- und Privatleben ausgewogen dargestellt.
Der Fall selbst war interessant gestrickt. Eine Umweltorganisation hat die Jacht überfallen und nun gilt es zu ermitteln. Die Ermittlungen haben Spaß gemacht und ich hatte schnell einen Verdacht, den der Autor aber mit einem fulminanten Showdown zunichte gemacht hat. Je mehr ich von der Story hörte, desto mehr konnte mich dieser Krimi fesseln. Dazu beigetragen hat auch eine Portion Action, neben der peniblen Ermittlungsarbeit und den interessanten Protagonisten.
Fazit:
Ein spannender Serienauftakt, der Lust auf mehr macht! Ich freue mich jetzt schon darauf, mehr von Svea und Jan zu hören.

Veröffentlicht am 07.08.2023

Ein Thriller, der unter die Haut geht

Die letzte Nacht
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Von Karin Slaughter habe ich so gut wie alles gelesen und ich habe mich gefreut, dass es einen neuen Thriller mit Sara Linton und Will Trent gibt.
Der Schreibstil ist wie man es von der Autorin gewohnt ...

Von Karin Slaughter habe ich so gut wie alles gelesen und ich habe mich gefreut, dass es einen neuen Thriller mit Sara Linton und Will Trent gibt.
Der Schreibstil ist wie man es von der Autorin gewohnt ist: detailreich beschrieben, fesselnd und unterhaltsam erzählt mit einer Schicht aus Wahrheit, Lügen und Geheimnissen garniert und mit überraschenden Wendungen verfeinert. Kurzum, das perfekte Rezept, um den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.
Sara Linton arbeitet in der Notaufnahme, als eine schwer verletzte Jugendliche eingeliefert wird. In ihren letzten Atemzügen erzählt sie, dass sie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde. Will Trent übernimmt zusammen mit seiner Partnerin Faith die Ermittlungen. Und je weiter diese fortschreiten, desto mehr kommen Parallelen zu Saras eigener Vergewaltigung aus der Vergangenheit ans Licht.
Die Charaktere sind wie immer tiefgründig und authentisch von der Autorin gezeichnet. Die Steigerung der Spannung hat die Autorin definitiv drauf. Je weiter man liest, desto mehr bekommt man die Vergangenheit einiger Figuren präsentiert, was die Autorin geschickt mit den Geschehnissen der Gegenwart zu verweben weiß. Es werden Hinweise gestreut, die den Leser auf eine falsche Fährte führen und die nicht vorhersehbaren Wendungen sorgen für eine Spannung auf hohem Niveau. Und wer die Autorin kennt, der weiß, dass sie schonungslos direkt und detailliert Einblicke in die Brutalitäten des Falls und in menschliche Abgründe gewährt. Das ist definitiv nichts für zartbesaitete Gemüter. Dieser Thriller ist düster, doch das kennt von Karin Slaughter bereits, ebenso wie die emotionalen Achterbahnfahrten.
Fazit:
Wer düstere Thriller, eine komplexe und gut durchdachte Handlung mit tiefgründig gezeichneten Charakteren, schonungslos detailliert erzählten Einzelheiten und eine sich stetig nach oben windende Spannungskurve mag, der ist hier genau richtig. Und es kann gut sein, dass dieser Thriller am Ende noch nachklingt und den Leser nicht mehr so schnell loslässt.