Eine wunderbare Familiengeschichte im Russland des 20. Jahrhunderts
Die PorzellanpuppeDieses Buch war ein Weihnachtsgeschenk von meinem Freund. Er hat sich zum Ziel gemacht mir Bücher vorzustellen, zu denen ich sonst nicht greifen würde. Und obwohl ich anfangs skeptisch war, was das Buch ...
Dieses Buch war ein Weihnachtsgeschenk von meinem Freund. Er hat sich zum Ziel gemacht mir Bücher vorzustellen, zu denen ich sonst nicht greifen würde. Und obwohl ich anfangs skeptisch war, was das Buch angeht, hat es mich voll in seinen Bann gezogen. Können wir aber auch den wunderschönen Farbeschnitt appreciaten? Love it.
Meine Leseerfahrung:
Als ich begonnen habe zu lesen, konnte ich es gar nicht glauben wie schnell ich 50 Seiten hinter mir hatte. Das Buch hat mich echt gefesselt.
Da ich aus Polen komme, hat mich auch die Geschichte Russlands interessiert.
Polen und Russland hatten gemeinsame Geschichte, da kommt das halt gelegen mich ein bisschen mehr einzulesen. Und von Anfang an muss ich der Autorin echt meinen Respekt aussprechen, da man herauslesen kann wie viel Recherche sie betrieben hat, um die vergangenen Zeit so akkurat darzustellen.
Mein Herz hat im Laufe des Buches mitgefühlt, mitgeweint und war bei dem ultimativen Plottwist geschockt. Damit habe ich echt nicht gerechnet.
Das Buch enthält zwei Zeitlinien: die Gegenwart, in der Rosie ihre Vergangenheit entdeckt und die Vergangenheit in der die Geschichte ihrer Vorfahrin erzählt wird. Somit erfährt der Leser was wirklich in der Vergangenheit passiert ist. Sachen die Rosie nicht so weiß. Die Gegenwart wird immer aus Rosies Sicht erzählt, die Vergangenheit aus der Sicht von Tonja, obwohl die Sicht immer wieder gewechselt wird.
Am Anfang der Kapitel wird auch bekannt gegeben wo und wann das Kapitel spielt, was ich sehr geschätzt habe beim Lesen.
Obwohl in beiden Zeiten eine Liebesgeschichte stattfindet, ist nur die in der Vergangenheit wichtig, weil sie davon zeugt, dass wahre Liebe alles überstehen kann. Den schlimmsten Krieg, den schlimmsten Hunger, die schlimmsten Zeiten. Deswegen war das Ende echt befriedigend, dass deren Geschichte noch nach so vielen Jahren ein schönes Ende gefunden hat. Da ich nicht spoilern werde um wen es sich handelt, müsst ihr das Buch schon selber lesen um es herauszufinden. ;)
Sehr interessant fand ich diesen leichten Fantasyaspekt, dass Rosies Schwester sich auf unterschiedliche Weisen zeigt, obwohl sie ja tot ist (jedenfalls ist sich Rosie dessen sicher). Wie die beiden Schwestern miteinander kommunizieren ist super interessant.
Die Charaktere:
Rosie führt ein Leben, das sie sich selbst aufgebaut hat und sonst sehr normal scheint. Ihre Mutter scheint nichts als Alkohol im Blut zu haben, so wie sie sich dauernd betrinkt. Rosie trägt eine schwere Erinnerung mit sich, mit der sie gerne abschließen würde. Aus diesem Grund fährt sie mit einem Zeitzeugen nach Moskau, wo sie weiter in die Vergangenheit reisen muss um ihren Frieden und ihr tatsächliches Selbst zu finden.
Tonja ist die Hauptperson der Vergangenheit. Sie ist anfangs ein junges Mädchen, das sich in eine gefährliche Liebschaft stürzt. Ihre Lebensgeschichte spielt im Russland des letzten Jahrhunderts - eine Zeit geprägt von Gewalt und Verrat. Je älter sie wird, desto stärker wird sie. Sie muss schon von klein auf mit so viel Scheiße zurechtkommen, es ist echt erstaunlich und herzzerbrechend. Sie verdient es echt, überlebt zu haben.
Fazit:
Eine ergreifende, gefühlvolle Geschichte über Familiengeheimnisse, Liebe und schwere Zeiten mit Einblick in die russische Geschichte. Da die Geschichte einige brutale und grausame Stellen enthält, sind emotionale Ausbrüche komplett verständlich. Diese dramatische Geschichte ist eine komplette Herzensempfehlung von mir.