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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2022

ganz toll

Das Leuchten der Rentiere
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Vorab: Ich habe mich über den Erhalt des Romans wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe hatte mich schon neugierig gemacht. Mein Eindruck aus dieser hat sich absolut bestätigt. Nachvollziehbar beschreibt ...

Vorab: Ich habe mich über den Erhalt des Romans wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe hatte mich schon neugierig gemacht. Mein Eindruck aus dieser hat sich absolut bestätigt. Nachvollziehbar beschreibt die Autorin die Probleme der Samen in Schweden. Die einstigen Nomaden haben Probleme ohne Ende nachdem sie sesshaft wurden bzw. sesshaft gemacht wurden. Auch hier liegt das Problem vor, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft nicht die Größe aufbringen, einander zu akzeptieren. Da bedarf es nur eines Tropfens, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Kinder werden gemoppt, ganze Familien tyrannisiert, Tiere gequält und das über Jahrzehnte. Hilflos oder gleichgültig stehen Polizei und Regierung dem gegenüber. Eine junge Frau kämpft gegen die Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit an. Zum Ende des Romans hat sie sich wenigstens teilweise etwas Recht und Anerkennung erkämpft - allerdings unter zweifelhaften Bedingungen. Die Autorin muss ein tief verwurzeltes Gefühl für die Rentierzüchter haben. Sanft und doch auch kraftvoll beschreibt sie, wie groß die Liebe zu den Tieren, der Natur und auch zu den Bräuchen der samischen Bevölkerungsgruppe ist. Gleichzeitig ist aber auch die Bereitschaft der Rentierzüchter spürbar, sich den neuen Lebensweisen anzupassen. Insbesondere die jungen Leute sitzen zwischen den sagenhaften zwei Stühlen. Der Roman ist ein Meisterwerk! Abschließend möchte ich noch anmerken, dass die Worte in der Sprache Nomaden absolut faszinierend sind. Sie sind kaum auszusprechen. Ich war überfordert und belustigt. Wir wissen wirklich viel zu wenig über diese Menschen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

sehr ansprechend und fundiert

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Da kommt ein eher unspektakuläres Büchlein daher und hat es in sich. Ohne großes Aufsehen landet ein fremdes Raumschiff auf unserer Erde. Ein Fremder ist gut auf unsere Lebensweise vorbereitet. Allerdings ...

Da kommt ein eher unspektakuläres Büchlein daher und hat es in sich. Ohne großes Aufsehen landet ein fremdes Raumschiff auf unserer Erde. Ein Fremder ist gut auf unsere Lebensweise vorbereitet. Allerdings hat er körperliche Probleme mit unseren Druck- und Lichtverhältnissen. Darauf konnte sein Körper nicht optimal vorbereitet werden. Er beginnt mit Vorbereitungen für den Bau eines Raumschiffes. Mit diesem sollen die hochentwickelten Lebewesen von seinem Planeten, der restlos ausgebeutet ist, auf unsere Erde geholt werden. Man kann die Parallelen zum Umgang der Menschheit mit unserer Erde zweifellos erkennen. Die Probleme und Erfolge des Mannes werden fundiert, ruhig und einleuchtend geschildert. Aber auch Sympathien zu Menschen, die sich allerdings ganz langsam aufbauen, sind mitbestimmend für die Entwicklung. Als jedoch die Regierung und Sicherheitsorgane auf Thomas Jerome Newton aufmerksam werden, beginnen die vorhersehbaren Untersuchungen. Newton ist lange inhaftiert. Bei einer Untersuchung werden seine Augen so stark verletzt, dass er fast blind ist. Jetzt setzt bei ihm der Prozess des Aufgebens ein. Den Plan für die Rettung seines Volkes gibt er auf. Er wird sogar zum Trinker. Als er nach längerer Zeit einen seiner wenigen Freunde trifft, bietet dieser ihm Hilfe an. Newton scheint zuzustimmen. So hat das Ende dieses Romans doch noch einen kleinen Lichtblick. Newton ist nicht ganz alleine. Ein wenig hat mich der Fluss der Handlung an Stanislaw Lem erinnert. Seine Romane haben mich als junge Frau gefesselt. Auch hier waren nicht Action, sondern fundierte Möglichkeiten der Grundtenor. Womit auch gesagt ist, dass mir „Der Mann der vom Himmel fiel“ ausnehmend gut gefallen hat.
Allerdings habe ich noch eine Frage. Tevis ist 1928 geboren. Er hat im Zweiten Weltkrieg gedient (lt. Information auf der Innenseite). Dieser war 1945 doch zu Ende. Da war Tevis erst 17 Jahre alt. War er wirklich im Krieg eingesetzt?

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Veröffentlicht am 05.06.2022

ausgezeichnet

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Nachdem ich, auf jeden Fall für meine Verhältnisse, den Thriller in Rekordzeit verschlungen habe, wurde mein Eindruck aus der Leseprobe voll und ganz bestätigt. Grauen, Schrecken, Gruseln, Spannung sind ...

Nachdem ich, auf jeden Fall für meine Verhältnisse, den Thriller in Rekordzeit verschlungen habe, wurde mein Eindruck aus der Leseprobe voll und ganz bestätigt. Grauen, Schrecken, Gruseln, Spannung sind über die ganze Handlung verstreut. Das soll heißen, dass der Leser überhaupt nicht zur Ruhe kommt. Ein Arzt erzieht Kinder in einem Heim mit grausigen Methoden zu Killern. In seinen Augen ist dies die Rettung der Menschheit, weil diese Kinder im Erwachsenenalter nur „minderwertige“ Mitglieder der menschlichen Rasse töten sollen. Einige seiner Zöglinge tun dies auch. Ein anderer Junge von damals, ist ein ausgezeichneter Ermittler bei der Kriminalpolizei. Dieser untersucht Fälle mit grausigen und absolut genauestens geplanten Tötungsdelikten. Hier wird es jetzt spannend. Wer ist dieser grausame, eiskalte Mörder? Warum tut er was er tut und warum in dieser Erbarmungslosigkeit? Ist auch er ein Kind aus dem Kinderheim? Fragen über Fragen, grausige Morde, das Gefühlt beim Leser – jetzt weiß ich wer der Killer ist – und es stimmt doch nicht – peitschten mich durch den Lesestoff. Eher unspektakulär war dann die abschließende Lösung und Täterüberführung. Alles in Allem ist „Der Zoom-Killer“ super, super gut zu lesen. Ich werde Chris Meyer auf jeden Fall im Auge behalten, natürlich meine ich seine Bücher!

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Spannend von Anfang bis Ende

Düsterhof (Thriller)
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Ein Mörder, der sich am Leiden einer Person bis zu deren Tod, ergötzt, schockt sofort am Beginn des Thrillers. Felix, der Privatdetektiv mit einer offenbar autistischen Schwester, erhält von einer Pferdefreundin ...

Ein Mörder, der sich am Leiden einer Person bis zu deren Tod, ergötzt, schockt sofort am Beginn des Thrillers. Felix, der Privatdetektiv mit einer offenbar autistischen Schwester, erhält von einer Pferdefreundin den Auftrag, den Pferderipper ausfindig zu machen. Genau diese Frau wird ermordet. Jetzt wird es spannend. Und so bleibt es bis zum Ende. Ohne die Spannung komplett aus der Handlung herauszunehmen, arbeitet sich die Autorin Schritt für Schritt durch die Handlung. Die unterschiedlichen Charaktere wurden meiner Meinung nach gut dargestellt. Auch Personen, die nur wenig erwähnt werden, erscheinen glaubwürdig. Immer wieder ist der Leser versucht, selbst Puzzleteile zusammensetzen zu wollen. Dabei dachte ich mehrmals, dass eine der Personen sicher der Täter ist. So geht es bis fast zum Ende. Dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse! Mir blieb nichts anderes übrig, als zu lesen und zu lesen! Mit wenigen Worten möchte ich „Düsterhof“ einfach nur loben. Sehr gute Handlung, ansprechende Charaktere, sehr guter Stil – was will der Leser mehr. Note 1!
Das Cover ist düster und somit genau treffen.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Einfach schön!

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
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Erlebnisse, die man in der Kindheit hat, sind oft prägend. Genau so ergeht es der Protagonistin Ellie. An wunderschöne Ferientage, die sie schon fast vergessen hatte, wird sie durch einen Brief, der ein ...

Erlebnisse, die man in der Kindheit hat, sind oft prägend. Genau so ergeht es der Protagonistin Ellie. An wunderschöne Ferientage, die sie schon fast vergessen hatte, wird sie durch einen Brief, der ein Hilferuf ist, erinnert. Plötzlich steht alles wieder vor ihr. Die Tante, das Cottage in Schottland, die herrliche Natur und der Freund aus Kindertagen überfluten ihre Gedanken. Sie will versuchen zu helfen. Aus dieser guten Absicht für eine gewisse Zeit, entwickelt sich Stück für Stück die Erkenntnis, dass hier in Schottland ihre wirkliche Heimat ist; sie hier bleiben möchte und alle Brücken nach Deutschland abbrechen wird. Gefühlvoll entwickelt Frau Holmgren diese Entwicklung. Bei Ellie wird alle anerzogene Rationalität durch das starke Gefühl ihrer Zugehörigkeit zu den lange vermissten Menschen ausgeschaltet. Der Roman hat mir super gut gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Obwohl ich glaube, dass es solche Menschen in Wirklichkeit kaum gibt. Hilfsbereitschaft und Unterstützung zwischen Menschen sind in Wirklichkeit eher selten. Schade! Gerade darum ist der Roman so schön.

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