Gute Idee, mangelnde Umsetzung
If we were a movieMit "if we were a movie" hat Kelly Oram ein neues, gut durchdachtes Buch geschrieben.
Es handelt von Nate, der sich von seiner Umgebung etwas gefangen fühlt und versucht, sich selbst treu zu bleiben ...
Mit "if we were a movie" hat Kelly Oram ein neues, gut durchdachtes Buch geschrieben.
Es handelt von Nate, der sich von seiner Umgebung etwas gefangen fühlt und versucht, sich selbst treu zu bleiben und seine Träume zu verwirklichen. Seine Brüder und seine Freundin Sophie stehen ihn dabei manchmal im Weg und er muss anfangen, zu sich zu stehen. Als Nates Brüder dann wirklich die Grenze überschreiten, hat er genug. Er will ausziehen. Und wie ein Zufall, bereitet sich für ihn die perfekte Gelegenheit...
Die Idee hinter diesem Liebesroman ist unglaublich toll. Jedes Kapitel basiert auf einem Film, der etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kann das Buch gar nicht aus der Hand legen. Trotzdem fühlt sich der Schreibstil oftmals gezwungen an und so als würde alles in einen Kasten gezwängt werden. Es ist einfach zu "perfekt".
Nate ist ein umfangreicher Charakter, der als "Golden Boy" dargestellt wird. Allerdings, habe ich den Draht zu ihm nicht gefunden. Ich empfinde ihn als unsympathisch und konnte manche seiner Handlungen nicht nachvollziehen oder gutheißen.
Sophie ist Nates Freundin. Sie wird von Anfang an eher negativ dargestellt, was ich schade und nicht nachvollziehbar finde. Ich denke diesem Charakter wird unrecht getan.
Mit Nates Brüdern wurden authentische Charaktere geschaffen, die eben nur nicht wissen wo die Grenze ist.
Insgesamt konnte ich die Charaktere nicht wirklich in mein Herz schließen.
Die Grundidee der Geschichte finde ich echt spitzenklasse. Aber die Umsetzung gefällt mir einfach nicht. Viele Charaktere werden absichtlich sehr schlecht dargestellt, obwohl ich als Leser zu ihnen mehr den Draht gefunden habe, als zu den "guten" Charakteren.
Die Gefühle wurden auch einfach zu oberflächlich beschrieben und die Handlung wurde oft gehetzt. Die ganze Geschichte ist für mich einfach zu kitschig und klisheehaft, was man sich bei einem Buch über Filme wohl denken kann, aber in diesem Ausmaß habe ich es nicht erwartet. Jedoch ist die Grundbotschaft, dass man auf sein Herz hören soll und für sich einstehen soll, nicht untergegangen und ein guter Abschluss.
Fazit:
Ein Liebesroman, der sich schnell Lesen lässt und spannend bleibt. Wer lieber Plot, als Charakter-Bücher liest ist hier richtig. Wem die Charaktere und deren Zugänglichkeit wichtig sind, empfehle ich das Buch nicht.