Profilbild von skiaddict7

skiaddict7

Lesejury Star
offline

skiaddict7 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit skiaddict7 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2022

Typischer Capus

Susanna
0

"Alle ihre Erinnerungen an die erste Hälfte ihres Lebens waren verblasst und bedeutungslos geworden, weil niemand mehr da war, diese Erinnerungen mit ihr zu teilen. Was aber ist der Mensch ohne seine Erinnerungen?"

Susanna ...

"Alle ihre Erinnerungen an die erste Hälfte ihres Lebens waren verblasst und bedeutungslos geworden, weil niemand mehr da war, diese Erinnerungen mit ihr zu teilen. Was aber ist der Mensch ohne seine Erinnerungen?"

Susanna Faesch wächst in Basel auf. Sie ist nur acht Jahre alt als die Mutter beschließt, die Familie zu verlassen und mit Susanna in Brooklyn einen Neuanfang zu wagen. Susanna ist eine starke und unabhängige Schülerin und Frau, die immer ihren eigenen Kopf hat. Ihre eigene Ehe scheitert, als Susanna durch einen Seitensprung schwanger wird. Sohn Christie zieht sie allein mit Hilfe der Mutter auf. Bereits als Schülerin beginnt sie mit dem Portraitmalen, ihr Talent wird früh erkannt und sie macht sich das Malen zum Beruf. Nach dem Tod der Mutter zieht sie mit Christie ins Dakota Territorium zum Stamm der Lakota, wo sie unter anderem mit Häuptling Sitting Bull zusammenarbeitet.

Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Ich habe gern über Susanna Faesch, später Caroline Weldon, gelesen. Capus Schreiben ist jedoch sehr distanziert. Manche Begebenheiten werden sehr detailliert und teils abschweifend beschrieben, andere nur kurz abgetan. Die Zeit bei dem Lakota Stamm wurde nur am Schluss des Buches kurz erwähnt, was mich persönlich etwas enttäuscht hat. Leider war das Buch sehr anders als erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2022

Anders als erwartet...

Auf See
0

"Mein Vater sagte immer, die Algenfarm könne uns als Erinnerung dienen; jedes Projekt könne scheitern, das sei noch lange kein Grund zum Aufhören, im Gegenteil, ein Scheitern sei immer auch ein Neuanfang. ...

"Mein Vater sagte immer, die Algenfarm könne uns als Erinnerung dienen; jedes Projekt könne scheitern, das sei noch lange kein Grund zum Aufhören, im Gegenteil, ein Scheitern sei immer auch ein Neuanfang. Seit ich denken konnte, sprach mein Vater so, in großen Deklarationen, die er wie Mantras wiederholte."

Die siebzehnjährige Yada wächst auf der Seestadt auf: eine künstlich geschaffene Stadt in der Ostsee, wo nur ausgewählte vor dem Zerfall der Gesellschaft am Festland flüchten dürfen. Angestellte sorgen für ein angenehmes Leben auf der Seestadt. Yadas Vater ist der Gründer der Stadt. Die Kapitel werden abwechselnd von Yada in der ersten Person und von Helena in der dritten Person erzählt. Helena lebt ein komplett anderes Leben auf dem Festland, gilt in manchen Kreisen als Orakel und lebt von ihrer Kunst. Zudem hat sie ohne viel zu überlegen eine Art Sekte gegründet. Auf den ersten Blick haben die beiden Erzählstränge wenig miteinander zu tun. Schließlich gibt es dazwischen noch "Archiv" Kapitel, in denen alternative Gesellschaftsformen vorgestellt werden.

Ich fand die Idee dieser Seestadt zur Flucht vor dem Untergang der kapitalistischen Gesellschaft erstmal spannend und wollte dieses Buch unbedingt lesen. Vor allem wollte ich mehr über Yada erfahren. Allerdings nimmt das Buch nur langsam Fahrt auf. Nach langer Zeit verschmilzen die Erzählstränge und beginnen, Sinn zu ergeben. Der Aspekt mit Yada, die nie in der Gesellschaft gelebt hat, und welche sich nun zurechtfinden muss, war interessant. Trotzdem war der ganze Roman eher trocken und nüchtern gestaltet, nach Auflösung der Erzählstränge passierte irgendwie nicht mehr viel. Ich hätte mir gewünscht, dass Yada mehr Aktionismus zeigt und zum Beispiel die Angestellten des Mitarbeiterschiffs befreit oder für diese einsteht. Insgesamt weiss ich nicht recht, was ich aus der Lektüre nun mitnehmen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2022

Längst überfälliger Erziehungsratgeber - nicht nur für Mütter!

New Moms for Rebel Girls
0

Dieses Buch ist nicht nur für Mütter, sondern alle Erziehungsberechtigten geeignet. Und ich wage mal zu behaupten, nicht nur für Menschen, die Töchter erziehen.

Susanne Mierau gibt in diesem Buch erstmal ...

Dieses Buch ist nicht nur für Mütter, sondern alle Erziehungsberechtigten geeignet. Und ich wage mal zu behaupten, nicht nur für Menschen, die Töchter erziehen.

Susanne Mierau gibt in diesem Buch erstmal eine Einführung zu Patriarchat und Feminismus. Für Menschen, die sich mit dem Thema schon etwas beschäftigt haben, ist also vieles nicht neu. Toll ist jedoch das, um das es wirklich geht: feministische Erziehung, sowohl von Mädchen als von Jungs. Hier hatte ich das Gefühl, dass noch mehr auf die feministische Erziehung von Jungs eingegangen werden könnte - aber das ist nicht das Ziel des Buches. Das Buch ist nicht einfach zu lesen und ich habe entsprechend lang dafür gebraucht, aber es ist wirklich sehr interessant geschrieben und geht meiner Meinung nach jeden was an. Dies war mein erstes Buch von Frau Mierau, wird aber definitiv nicht das letzte bleiben. Sehr spannend und informativ.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 21.10.2022

Eine besondere Neuauflage dieses Klassikers

Der Mann, der vom Himmel fiel
0

Thomas Jerome Newton ist ein geheimnisvoller Mann. Eines Tages taucht er in Kentucky auf. Von dort aus macht er sich auf nach New York City, um den bekannten Patentanwalt Oliver Farnsworth aufzusuchen. ...

Thomas Jerome Newton ist ein geheimnisvoller Mann. Eines Tages taucht er in Kentucky auf. Von dort aus macht er sich auf nach New York City, um den bekannten Patentanwalt Oliver Farnsworth aufzusuchen. Er schlägt ihm lukrative Geschäfte vor, die beiden beginnen eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Jahre später erhält auch Chemieingenieur Nathan Bryce einen Job bei der World Enterprises Corporation, wo er fortan eng mit Newton zusammenarbeitet. Dabei kommt er langsam hinter Newtons Geheimnis...

Ich kannte dieses Werk von Walter Tevis bisher nicht. 1963 erstmals auf Englisch erschienen, wurde es nun nochmals neu auf Deutsch übersetzt. Obwohl ich generell wenig Science Fiction lese, hat mich Tevis mit seiner Erzählung doch voll in seinen Bann gezogen. Das Thema ist nach wie vor aktuell und interessant aufgearbeitet, es enthält auch eine gewisse Gesellschaftskritik, die nicht an Aktualität verloren hat. Ein spannendes Buch, und eine lohnenswerte Neuübersetzung.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Ein literarischer japanischer Krimi

Das Leben eines Anderen
0

Kido Akiro ist Anwalt. Er lebt mit seiner Frau und dem fünfjährigen Sohn in Yokohoma. Seine ehemalige Klientin Rie, die er bei ihrer Scheidung vertreten hat, meldet sich nach Jahren und bittet um seine ...

Kido Akiro ist Anwalt. Er lebt mit seiner Frau und dem fünfjährigen Sohn in Yokohoma. Seine ehemalige Klientin Rie, die er bei ihrer Scheidung vertreten hat, meldet sich nach Jahren und bittet um seine Hilfe: ihr verstorbener zweiter Ehemann scheint offensichtlich nicht der gewesen zu sein, für den er sich ausgab. Offensichtlich hatte er einen falschen Namen verwendet. Kido beschliesst, Rie zu helfen, und gelangt durch seine Nachforschungen schliesslich selbst immer tiefer in diese Geschichte hinein. Wie einfach wäre es doch, selbst die Identität zu wechseln und so seinen Problemen davonzulaufen...

Der Klappentext dieses Buches klang sehr interessant. Der Tausch der Identität und der Familiengeschichte - eine interessante Möglichkeit. Das Buch ist eher distanziert geschrieben, dennoch hat mich die Geschichte in seinen Bann gezogen. Es liest sich nicht unbedingt schnell, und doch lohnt sich die Lektüre. Ich habe Kido gerne bei seinen Nachforschungen begleitet. Eine exotische Suche nach der Wahrheit.