Vieles bleibt offen
Alles was glänzt„Es ist gut, dass es solche Menschen wie Patz gibt, die nie über den Ort hinausdenken. Nur deshalb können so Menschen wie sie weggehen. Schließlich muss das immer im Gleichgewicht sein. Die, die weggehen, ...
„Es ist gut, dass es solche Menschen wie Patz gibt, die nie über den Ort hinausdenken. Nur deshalb können so Menschen wie sie weggehen. Schließlich muss das immer im Gleichgewicht sein. Die, die weggehen, und die, die bleiben.“
Dieses Buch ist schwer zu beschreiben. Ein unspezifizierter kleiner Ort in den Bergen in einem nicht genannten Land zu einer nicht genannten Zeit. Hier spielt Gamillschegs Debüt. Der Ort hat früher vom Bergbau gelebt. Dann, als der Berg zu ausgehöhlt war, vom Tourismus. Seit der Journalist im Dorf war und geschrieben hat, der Berg werde bald in sich zusammenstürzen, kommen nun auch keine Touristen mehr. So bleibt der Ort wie früher, jedoch ziehen immer mehr (junge) Menschen in die Stadt. Martin setzt sich eines Tages in sein Auto und kommt auf dem Berg ums Leben. Oder, wie ein Bewohner es ausdrückt, „Die einen ziehen in die Stadt, die anderen setzen sich ins Auto und fahren sich tot“. Nur wenige Menschen bleiben. Merih, der Regionalmanager, kommt ins Dorf um die Leute zum hierbleiben zu bewegen.
Im Buch gibt es verschiedene Protagonisten, deren Alter bis zum Schluss unklar ist. Stets gibt es einen kleinen Auszug aus dem Alltag der Bewohner, der oft mehr Fragen hervorruft als er erklärt. Viele Zusammenhänge werden erst am Schluss des Buches klar, auch die seltsamen Kapitelüberschriften werden kurz vor Schluss zumindest teilweise erklärt. Dennoch bleiben viele Fragen offen und viele Dinge unausgesprochen. Insbesondere am Anfang war das Buch für mich sehr schwer zu lesen, weil alles zusammenhangslos war. Der Schreibstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, er mutet sehr „literarisch“ an. Dennoch habe ich vieles im Buch nicht verstanden. Ob das an mir liegt weiß ich nicht. So fällt es mir sehr schwer, ein Urteil zu fällen. Die Autorin hat meiner Meinung nach sehr viel Potential, jedoch habe die Nachricht, die sie uns mit diesem Roman vermitteln will, nicht ganz verstanden.