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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Nichts Besonderes…

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York ...

„Hangman“ ist die Fortsetzung von „Ragdoll“ von Daniel Cole. Eineinhalb Jahre nach dem ersten Fall gibt es erneut Morde, die an den Ragdoll Fall erinnern. Aufgehängt an der Brooklyn Bridge in New York City wird ein Toter gefunden, dem das Wort „Köder“ in seine Brust geritzt wurde. Chief Inspector Emily Baxter wird aus London nach New York geholt, um das dortige Team zu unterstützen. So ermittelt sie zusammen mit der CIA und dem FBI in New York City. Jedoch gibt es inzwischen auch in London Morde. Und immer haben die Toten das Wort „Köder“ oder „Puppe“ in die Brust geritzt…

Ich fand das Buch nicht sonderlich aufregend. Baxter ist ganz offensichtlich noch von dem Ragdoll Fall tief traumatisiert. Sie ist Alkoholikerin und schafft es nicht mehr, ihren Mitmenschen und Kollegen zu vertrauen. In der ersten Hälfte des Buches ging es eher langsam voran, dann nahm das Geschehen Fahrt auf und wurde ein bisschen spannender. Am Schluss fühlte man sich teilweise wie in einem Action Film, mit unzähligen Toten, teils auf schlimmste Art verstümmelt, die aber alle nicht sonderlich viel bedeuteten. Auch das Motiv für die Tat war nicht unbedingt kreativ. Und plötzlich ist das ganze so schnell wie es begonnen hatte auch wieder vorbei. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Erklärung gewünscht. Insgesamt nicht unbedingt mein Fall, es fehlt das gewisse Etwas.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Gescheiterte Träume und ein Neuanfang

Der Tanz unseres Lebens
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Florence ist Tänzerin und Musicaldarstellerin in Paris. Nach einem schweren Schicksalsschlag begibt sie sich auf der Suche nach ihren Wurzeln in ein Bergdorf in der französischen Schweiz. Nachts tanzt ...

Florence ist Tänzerin und Musicaldarstellerin in Paris. Nach einem schweren Schicksalsschlag begibt sie sich auf der Suche nach ihren Wurzeln in ein Bergdorf in der französischen Schweiz. Nachts tanzt sie dort am zugefrorenen Bergsee. Doch das Eis bricht und Florence sinkt in das kalte Wasser des Sees. Martin, ein junger Kinderarzt, schafft es sie zurück ans Ufer zu holen. So beginnt die Geschichte der beiden. Kurz darauf lernt Florence Zoe kennen, ein liebenswertes und starkes Mädchen mit Trisomie 21, sowie ihre Mutter Claire und Schwester Lysann. Florence beginnt sich um Zoe zu kümmern und findet so eine neue Aufgabe. Und dann gibt es da noch den Einsiedler, der nachts durch das Dorf spaziert und sich stets von allen fernhält… Jeder der Protagonisten hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich, und so treffen sie alle aufeinander.

Noa Walkers Schreibstil ist sehr ausgeschmückt, sehr blumig, sodass ich etwas Zeit gebraucht habe, in das Buch hineinzukommen. Die Protagonisten fand ich interessant und vielseitig. Vor allem die kleine Zoe ist sehr liebenswert und man kann von ihr viel lernen. Die Themen sind gut recherchiert. Die zugrundeliegende Nachricht, dass eine erfolgreiche Karriere nicht unbedingt glücklich macht und dass ein gescheiterter Traum nicht das Ende der Welt sein muss, finde ich prinzipiell gut und sehr wichtig. Allerdings kam diese für meinen Geschmack zu häufig und in zu vielen verschiedenen Beispielen vor. Bis zum Schluss konnte mich der Schreibstil nicht überzeugen.

Ein schönes Buch über gescheiterte Träume und Neuanfänge, über das Schicksal, und darüber, wie oft es im Leben anders kommt als wir und es vorgestellt haben.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Humorvolle Gesellschaftskritik

QualityLand
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In QualityLand ist nicht alles besser. Nein, es ist am besten! Alles ist von Algorithmen optimiert: ob deine Beziehung, deine Freizeit, deine Arbeit – die Algorithmen wissen besser, was für dich gut ist, ...

In QualityLand ist nicht alles besser. Nein, es ist am besten! Alles ist von Algorithmen optimiert: ob deine Beziehung, deine Freizeit, deine Arbeit – die Algorithmen wissen besser, was für dich gut ist, als du selbst. In QualityLand erhältst du automatisch von TheShop die Produkte geliefert, die du dir wünscht, ohne dass du sie bestellen musst. QualityPartner findet den perfekten Partner für dich und erspart dir die mühsame Arbeit, auf konventionelle Art und Weise einen Partner kennenzulernen. Werbung und Nachrichten sind personalisiert, also siehst du nur das, was dich auch interessiert bzw. interessieren soll. In QualityLand gibt es kein „Ja“ oder „Nein“. Die Antwort auf alle Fragen lautet „OK“.

Peter Arbeitsloser ist einer der Einwohner von QualityLand, Maschinenverschrotter von Beruf. Sein Leben ist optimiert. Seine Freundin hat er bei QualityPartner kennengelernt. Er erhält Produkte von TheShop. Bis er eines Tages ein Produkt erhält, das er ganz und gar nicht haben will und sich fragt, ob die Algorithmen wirklich alles besser wissen. Auf seiner Suche danach, wie die Algorithmen funktionieren und wer eigentlich in QualityLand alles steuert erlebt Peter so einiges und bekommt einen interessanten Blick hinter die Kulissen.

Marc-Uwe Kling ist mit „QualityLand“ eine humorvolle Gesellschaftskritik gelungen, die einen zum Nachdenken bringt. Manche der beschriebenen Prozesse scheinen auch in unserer Gesellschaft nicht mehr weit entfernt, andere scheinen in gewissen Teilen der Welt schon eingesetzt zu werden. Die Geschichte ist nicht unbedingt tiefgründig, aber kreativ und unterhaltsam. Trotzdem ein sehr wichtiges Buch, das ich klar empfehlen kann.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Eine spannende Kanufahrt in einer fantastischen Welt

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Dieses Buch ist die Vorgeschichte von der „goldenen Kompass“ Trilogie. Da ich die Trilogie nicht gelesen habe, kann ich keine Vergleiche dazu herstellen.

Der elfjährige Malcolm wächst in der Nähe von ...

Dieses Buch ist die Vorgeschichte von der „goldenen Kompass“ Trilogie. Da ich die Trilogie nicht gelesen habe, kann ich keine Vergleiche dazu herstellen.

Der elfjährige Malcolm wächst in der Nähe von Oxford auf. Seine Eltern haben ein Gasthaus, in dem er neben der Schule auch mithilft. Malcolm ist hilfsbereit und wissbegierig. In seiner Freizeit ist er auch gerne mit seinem Kanu („La Belle Sauvage“) auf den Kanälen rund um Oxford unterwegs. Bei seiner Tätigkeit im Gasthaus lernt er häufig interessante Menschen kennen und hört manchmal bei wichtigen Gesprächen mit. So erfährt er, was sich in der Gegend abspielt. Er hilft auch in dem nahe gelegenen Kloster in der Küche aus, macht Erledigungen für die Nonnen und was sonst so anfällt.

Die Geschichte ist vielschichtig und die Protagonisten interessant. Der Anfang zog sich für meinen Geschmack etwas in die Länge, da auch einige Erklärungen des Autors zur Handlung für das weitere Buch nötig waren. Dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Von hier an konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Ich fand das Buch sehr gelungen und die Qualität der Übersetzung sehr gut. Auch das Cover finde ich sehr passend. Das Ende ist sehr offen gehalten, sodass ich mich jetzt schon auf den nächsten Band freue. Fazit: ein sehr schönes Buch, das in einer fantastischen Welt spielt!

Veröffentlicht am 04.01.2018

Unterhaltsam

Farbenblind
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Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf die englische (Original-)Ausgabe, "Born a crime".

Trevor Noah wurde als Kind einer afrikanischen Mutter und eines weißen Vaters während der Apartheid in Südafrika ...

Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf die englische (Original-)Ausgabe, "Born a crime".

Trevor Noah wurde als Kind einer afrikanischen Mutter und eines weißen Vaters während der Apartheid in Südafrika geboren. Er ist als Stand-up Comedian mittlerweile weltweit bekannt und moderiert die „Daily Show“ in New York City.

Als Fan von Trevor Noah war das Buch für mich ein Muss, weshalb ich mir die englische Ausgabe gekauft habe. Das Buch enthält 18 Geschichten aus Noahs Kindheit. Noah gelingt ein guter Spagat zwischen unterhaltsam und der notwendigen Ernsthaftigkeit für das Thema. Ich konnte sehr viel über Südafrika und vor allem die Zeit der Apartheid lernen, was ich sehr interessant fand.

Noah hat einiges zu erzählen. Durch seine Hautfarbe war er in seiner Familie immer „der Weisse“; unter Weissen „der Schwarze“ und bei den sogenannten „colored people“ gehörte er ebenfalls nicht dazu. Seine Geschichten sind unterhaltsam und teils traurig. In einigen Szenarien kann man sich teils selbst wiederfinden. Zwischendurch streut er Weisheiten von seiner Mutter ein, unter anderem, „Learn from your past and be better because of your past, but don’t cry about your past. Life is full of pain. Let the pain sharpen you but don’t hold on to it.“

Durch das Buch lernt man Noah näher kennen und versteht, wie er zur Stand-up Comedy gekommen ist. Ich fand es sehr schön zu lesen. Mein Fazit: ein Muss für alle Trevor Noah Fans