Blick in die deutsche Vergangenheit
In seiner frühen Kindheit ein GartenInteressante Schullektüre über den Tod eines Sohnes und den verzweifelten Versuch der Eltern die Wahrheit heraus zu finden.
Christoph Hein berichtet in seinem Roman "In seiner frühen Kindheit ein Garten" ...
Interessante Schullektüre über den Tod eines Sohnes und den verzweifelten Versuch der Eltern die Wahrheit heraus zu finden.
Christoph Hein berichtet in seinem Roman "In seiner frühen Kindheit ein Garten" von 2005 über das Leben im geteilten Deutschland, im westlichen Teil, in der BRD.
Nach dem Tod ihres Sohnes Oliver Zureck steht das Ehepaar Zureck unter Schock. Erst stirbt ihr Sohn, dann wird er dem Mord beschuldigt und als Terrorist bezichtigt. Und der Staat versucht seltsamerweise alles zu vertuschen, immer mehr Lügen verschleiern die Wahrheit. Gemeinsam versuchen die Zurecks etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
Der Stil des Autors ist sehr flüssig, der kurze und knappe Satzbau beschreibt die nötigen Details. Jedoch war mir dabei unklar, welches Kapitel in welcher Zeit spielt, weil es sogut wie nie erwähnt wurde. Die Thematik fand ich persönlich sehr interessant, jedoch hat der Autor sie meiner Ansicht nach nicht gut umgesetzt. Es fehlten einige genaue Schilderungen der Umgebung und Verhältnisse der damaligen Zeit. Ebenso konzentrierte sich die gesamte Handlung nur auf das Alltagsleben der Familie Zureck, was auf Dauer sehr anstrengend und langweilig wurde. Zudem hatte ich das Gefühl, dass dem Autor langsam die Ideen ausgegangen sind, man hat einfach nur noch auf die Auflösung gewartet, die unnötig hingezogen wurde.
Jedoch muss ich anmerken, dass mir die Charaktere sehr gut gefallen haben. Da der Roman aus der Sicht von Herrn Zureck geschrieben war, konnte ich mich nur in ihn hineinversetzen. Die anderen Figuren wirkten da eher nebensächlich. Herr Zureck scheint eine sehr imposante Persöhnlichkeit zu sein und ich habe sehr seine Ruhe bewundert, welche er in undurchsichtigen Situationen und inneren Monologen gewahrt hatte. Zudem sein unvergleichliches Durchhaltevermögen und die Treue seiner Selbst.
FAZIT: Ein guter Roman für Leute die sich gerne mit der frühsten Vergangenheit auseinandersetzen. Ich denke gesellschaftlich brisant, aber auf jeden Fall ausbaufähig.