Profilbild von smartie11

smartie11

Lesejury Star
offline

smartie11 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smartie11 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2021

Das dramatische Finale dieser Reihe – nur wirklichen Fans zu empfehlen!

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
0

Meine Meinung:
Über die vorangegangenen fünft Bände dieser Reihe habe ich mich immer wieder fesseln lassen von den extrem spannenden und intelligent entworfenen Thrillerplots rund um den schwedischen Ermittler ...

Meine Meinung:
Über die vorangegangenen fünft Bände dieser Reihe habe ich mich immer wieder fesseln lassen von den extrem spannenden und intelligent entworfenen Thrillerplots rund um den schwedischen Ermittler Fabian Risk.
Dieser Band knüpft nur wenige Tage nach dem Ende des Vorgängerbands aus dem letzten Jahr an. Nach einem klassischen Auftakt mit dem Auffinden zweier Leichen zerfasert die Story allerdings ein wenig. Diesmal steht nicht Reihen-Protagonist Fabian Risk im Vordergrund, sondern die Kopenhagener Polizeimannschaft. Das war für mich erstmal eine Enttäuschung, da der Hauptplot von Ermittlern übernommen wird, die in dieser Reihe bislang kaum bis gar nicht in Erscheinung getreten sind. Reihen-Protagonist Fabian Risk wird derweil mit einer familiären Tragödie konfrontiert, die ihn auf eigene Faust ermitteln lässt, was über weite Strecken des Buches allerdings eher wie ein Nebenstrang anmutet. Für den Namensgeber der Reihe hätte ich mir für diesen (ich vermute mal) finalen Band eine zentralere Rolle gewünscht.
Insgesamt kommt die Spannung – ganz ungewohnt für Stefan Ahnhem – nicht so wirklich in Gang. Familiäre Probleme (in Schweden wie in Dänemark), ein jahrealter Rachefeldzug von Dunja (mit sehr vielen, oft langatmigen Überwachungsszenen) und dänische Ermittler, die weder Kompetenz vermitteln noch Sympathie wecken.
Bis ca. zur Hälfte des Buches war ich ehrlich gesagt enttäuscht und hätte wahrscheinlich noch nicht mal drei Sterne vergeben. Erst im letzten Drittel findet Stefan Ahnhem zu alter Form, schraubt den Spannungsbogen in die Höhe und überrascht seine Protagonisten und uns Leser mit unvorhergesehenen Wendungen. Die einzelnen Handlungsstränge verflechten sich, Fabian Risk wird wieder präsenter und das alte Duell zwischen Dunja und dem schmierigen Kim Sleizner spitz sich zu. Das alles war für mich als Fan dieser Reihe endlich wieder ein Lesegenuss, wie ich ihn aus den Vorgängerbänden kenne. Im Horrorszenario-artigen Finale überschlägt sich die Handlung regelrecht, manches ist allerdings (menschlich) nicht ganz nachvollziehbar und erscheint stellenweise doch etwas konstruiert. Pageturner-Qualitäten haben die letzten Kapitel aber auf jeden Fall!
Nun ist diese Thrillerreihe also zu einem legitimen Ende gebracht worden. Und genau aus diesem Grund spreche ich auch jedem Fan dieser Reihe eine klare Leseempfehlung aus. Wer die Vorgängerbände allerdings noch nicht kennt, wird wenig Spaß an diesem Buch haben!

FAZIT:
Für Fans der Reihe ein absolutes „must read“, da alles zu einem Ende gebracht wird. Für Neulinge aber nicht zu empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2021

24 Katastrophen bis Weihnachten – Klufti in Nöten

Morgen, Klufti, wird's was geben
0

„Mei, wie die Plätzle wieder duften, Erika. Brutal!“

Meine Meinung zur Story:
Ein neuer Kurz-Klufti, diesmal so ganz ohne Kriminalfall, sondern mit viel Weihnachtschaos und ganz neuen Herausforderungen ...

„Mei, wie die Plätzle wieder duften, Erika. Brutal!“

Meine Meinung zur Story:
Ein neuer Kurz-Klufti, diesmal so ganz ohne Kriminalfall, sondern mit viel Weihnachtschaos und ganz neuen Herausforderungen für den Herrn Hauptkommissar. Denn beim (mehr oder minder) gemeinsamen Baumschmücken kommt es für die gute Erika zu einem unglücklichen Abgang von der Leiter und damit zu einer kleinen Spontan-Auszeit im lokalen Krankenhaus. Und das zwei Tage vor Heiligabend! Dazu, wo sich doch spontan „Co-Schwiegervater“ Yoshifumi Sazuka angekündigt hat. Ganz zu schweigen vom Charity-Glühweinverkauf auf dem Weihnachtsmarkt…
Als großer Klufti-Fan habe ich natürlich eine Menge Spaß gehabt mit dieser etwas über 100 Seiten langen Kurzgeschichte. Die ersten Lacher gab es bereits auf der ersten Seite – und viele weitere folgten. Ob es nun Kluftis zweifelhafte (und brandgefährliche) Heimwerker-Talente sind (Stichwort selbst geheimwerkelte Lichterketten in Reihenschaltung), der stets aufflammende Cluture-Clash mit „Gegenschwiegerdings“ Yoshi oder auch das altbekannte, irrwitzige Denglisch des Kommissars („Ist ja auch eagle, I am jedenfalls very erfreut, also … afraid, dass du da bist. You and your other … Japaners.“). Mit seinem unbeholfenen Aktionismus stolpert das Butzele von einer irrwitzigen Situation in die nächste, sei es mit Trommel vor dem Bauch am Bahnhof, beim mega-inflationären Glühweinverkauf (das Pfandgeld wird individuell nach Vertrauenswürdigkeit festgelegt) oder bei der ausufernden Schneeballschlacht. Auch wenn die Situationskomik manchmal schon ins Klamaukhaftige abgedriftet ist, mir hat es gefallen!
Für alle Klufti-Fans eine wärmstens zu empfehlende, urkomische (Vor-)Weihnachtslektüre. Für Klufti-Neulinge meines Erachtens aber nicht der richtige Einstieg in die Krimi-Reihe um den Kultkommissar.

Meine Meinung zum Hörbuch:
Durch die sehr gut gelungene Umsetzung der Story als Hörbuch schraubt sich meine Bewertung von 4 auf volle 5 Sterne hoch. Es ist keine „klassisch sterile“ Studioproduktion, sondern anscheinend der Mitschnitt einer Live-Lesung der beiden Autoren. Und wer bitteschön könnte dem Kult-Butzele besser Leben einhauchen als seine beiden Väter? Sie lesen das Buch mit viel Herzblut und verteilten Rollen, werfen sich dabei die Bälle im Text – und teilweise sehr unterhaltsam auch außerhalb des Textes – zu (ich sage nur, „er drückte den Kopf der Kaffeemaschine“) und lassen ihre „Weihnachtsgeschichte“ zu einem wunderbar humorvollen Hörgenuss werden. Durch die ebenfalls enthaltenen Zuschauerreaktionen (viel Applaus und noch mehr Lacher) entwickelt sich beim Hören tatsächlich eine Atmosphäre, als sei man bei dieser Lesung live dabei. Eine wirklich perfekte Hörbuchproduktion für dieses Buch!

FAZIT:
Ein weihnachtliches „Klufti-Special“ mit Lachgarantie – ein absolutes „must hear“ für alle Butzele-Fans!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2021

Eine zauberhafte und spannende Fortsetzung des magischen Abenteuers

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
0

„Der düstere Wald war so dicht und wild, dass sie sich vorkam wie an einem von der Zeit vergessenen Ort.“ (S. 10)

Meine Meinung:
Mit ihrer „Keeper of the lost Cities”-Reihe ist Autorin Shannon Messenger ...

„Der düstere Wald war so dicht und wild, dass sie sich vorkam wie an einem von der Zeit vergessenen Ort.“ (S. 10)

Meine Meinung:
Mit ihrer „Keeper of the lost Cities”-Reihe ist Autorin Shannon Messenger seit 2012 regelmäßiger Gast in den US-Bestsellerlisten. Endlich erscheint diese Erfolgsserie nun auch auf Deutsch, und damit in die phantastische Parallelwelt der Elfen einzutauchen, kann ich nur wärmstens empfehlen!
Nach den turbulenten und gefährlichen Ereignissen des ersten Bandes ist erstmal wieder ein bisschen Ruhe um die 12jährige Sophie Foster eingekehrt. Doch als sie auf einer Exkursion mit ihrem besten Freund Dex und ihrem Adoptivvater Grady ein sagenumwobenes Alicorn findet, herrscht freudige Aufruhr. Doch die Gefahr, die von Sophies unbekannten Entführern ausgeht, ist noch lange nicht gebannt. Und so brechen Sophie und ihr Mentor Alden zu einer gefährlichen Mission auf…

Band 2 knüpft nahezu nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes an und man ist beim Lesen ruck zuck wieder mitten drin in dieser wunderbaren, magischen Welt und in der tollen Story. Zu Beginn steht noch mehr die Phantastik dieser Welt im Vordergrund, während sich die Spannung noch ein wenig im Hintergrund hält. Mit dem Aufbruch Richtung Exil schnellt der Spannungsbogen dann aber regelrecht in die Höhe und die Story entwickelt wieder den gleichen drängenden Sog, wie schon in Band 1. Es wird düster, geheimnisvoll, wahnsinnig spannend und auch dramatisch. Spätestens ab hier lässt einen das Buch nicht mehr los und die Seiten fliegen nur so dahin, bis man nach vielen überraschenden und auch brenzligen Szenen die letzten Seiten des Buches erreicht hat.
Sowohl die Story von Band zwei hat uns wieder absolut begeistert als auch weiterhin der Charme dieser zauberhaften Parallelwelt, in der es auch diesmal wieder so viel Neues zu entdecken und zu bestaunen gibt. Besonders schön finde ich auch die kleinen, unerwarteten Details, die Shannon Messenger immer wieder mit einbaut (wie z.B. dass das fabeligste Fabelwesen von allen sich als etwas anstrengend entpuppt und – ganz banal – stinkt!) und den wunderbaren Humor, der von Zeit zu Zeit immer wieder durchblitzt (wie etwa die zotteligen und latent peinlichen Kostüme für die Eröffnungsfeier in der Schule).
Sowohl mein Sohn (10) als auch ich freuen uns nun auf Band 3, der glücklicherweise schon Ende November erscheint.

FAZIT:
Eine ganz starke Fortsetzung der neuen, absolut fesselnden Fantasy-Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2021

Eine gut verständliche, teils sogar unterhaltsame Aufklärung über (fast) alles, was unsere Augen betrifft

Faszination Auge
0

„So wie wir es kennen, ist das Auge nach dem Gehirn das komplexeste Organ unseres Körpers.“ (S. 20)

Meine Meinung:
Medizinische Fachbücher und Ratgeber für Laien gibt es inzwischen ja einige, manche bezogen ...

„So wie wir es kennen, ist das Auge nach dem Gehirn das komplexeste Organ unseres Körpers.“ (S. 20)

Meine Meinung:
Medizinische Fachbücher und Ratgeber für Laien gibt es inzwischen ja einige, manche bezogen auf den gesamten Körper, andere spezialisiert auf einzelne Aspekte oder Organe. Dr. Barbara Fischer und Dr. Michael Preschitz haben es sich nun mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht, uns über das menschliche Auge, seinen Aufbau, die Funktionalität und mögliche Erkrankungen und Probleme aufzuklären.
Wer nun ein staubtrockenes Sachbuch erwartet, wird überrascht werden. Denn mit leicht verständlichen Worten, vielen plastischen Illustrationen und vor allem einer gehörigen Portion humorvoller und bildlicher Vergleiche macht es durchaus Spaß, dieses Buch zu lesen. Erstaunt stellt man dabei fest, wie komplex und raffiniert dieses so kleine Sinnesorgan ist. Neben den grundlegenden Dingen, wie dem Aufbau dieses Organs, erfahren wir beim Lesen viel Neues und durchaus Überraschendes „rund ums Auge“. Beispielsweise, dass die schützende Hornhaut 43 Dioptrien hat, dass helle Augen blendempfindlicher sind als dunkle oder auch dass die Sehzellen im Dunkeln mit der Zeit um das Zehnmillionfache empfindlicher werden.
Selbstverständlich behandeln die beiden AutorInnen auch die gängigsten und teils weitverbreiteten Erkrankungen des Auges, von Kurz- und Weitsichtigkeit, über Grünen und Grauen Star bis hin zu Infektionen. Auch wenn in solch einem Buch nicht alles vorgestellt und erklärt werden kann, was rund ums Auge „passieren“ kann, so dürfte der Inhalt doch sicherlich den absoluten Großteil der in der Bevölkerung auftretenden Beschwerden abdecken.
Sehr gut gefallen hat mir persönlich, dass sich am Ende der informativen Kapitel stets eine prägnante Zusammenfassung findet („kurz & knapp“) und zwischendurch immer interessante Fakten („Interessant zu wissen“) und sogar einige einfach nachzumachende Selbstversuche angeboten werden.
So eignet sich dieses Buch meiner Meinung nach ganz hervorragend, um sich als Laie umfassend über das Thema „Auge“ zu informieren. Lediglich das Thema (verdecktes) Schielen ist mir persönlich – obwohl kurz angesprochen – in diesem Buch zu kurz gekommen. Hierzu hätte ich gerne noch mehr gelesen, aber vermutlich hätte dies den Rahmen gesprengt.

FAZIT:
Ein lesenswertes Buch, das medizinische Laien leicht verständlich und kompetent über das Organ Auge aufklärt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein empfehlenswerter Sammelband mit 7 überraschenden Kurzgeschichten

Eifersucht
0

„Manchmal ist es so, als wäre das Leben voller überraschender Wendungen. Vielleicht liegt das daran, dass wir all die kleineren Entscheidungen gar nicht als solche wahrnehmen. Immer sind es die großen ...

„Manchmal ist es so, als wäre das Leben voller überraschender Wendungen. Vielleicht liegt das daran, dass wir all die kleineren Entscheidungen gar nicht als solche wahrnehmen. Immer sind es die großen Dinge, die Weggabelungen, die unsere Gedanken gefangen nehmen.“ (S. 147)

Meine Meinung:
Anders als ich es erwartet hatte, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen Roman, sondern um eine Sammlung mit sieben Kurzgeschichten, von denen die längste und titelgebende („Eifersucht“) 122 Seiten lang ist und die kürzeste („Die Warteschlange“) gerade mal auf sieben Seiten kommt. Bis auf die letztgenannte haben alle Geschichten einen Bezug zum Thema „Eifersucht“, was somit die Klammer um diese Sammlung bildet.

Mir haben die Geschichten sehr gut gefallen. Sie sind trotz ihrer Kürze meist überraschend vom Plot und – ganz wie vom Autor gewohnt – sehr gut geschrieben. Lediglich die Story „Abfall“, bei der mir der besondere Twist fehlte, sowie die Geschichte „Odd“, deren tieferen Sinn ich nicht so ganz fassen konnte, haben mich nicht wirklich überzeugt. Insbesondere die Ankerstory „Eifersucht“ ist aber brillant geschrieben: Ein außergewöhnlicher Ermittler, (für die „Kürze“) ausgefeilte Charaktere, ein tolles Setting und eine intelligente Story, die mehr als einmal zu überraschen weiß. Hier zeigt sich die schriftstellerische Kunst Nesboes einmal mehr!

FAZIT:
Trotz kurzer Stories überraschende Twists und teils ausgefeilte Charaktere – eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere