Profilbild von smartie11

smartie11

Lesejury Star
offline

smartie11 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smartie11 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2021

Eine gut verständliche, teils sogar unterhaltsame Aufklärung über (fast) alles, was unsere Augen betrifft

Faszination Auge
0

„So wie wir es kennen, ist das Auge nach dem Gehirn das komplexeste Organ unseres Körpers.“ (S. 20)

Meine Meinung:
Medizinische Fachbücher und Ratgeber für Laien gibt es inzwischen ja einige, manche bezogen ...

„So wie wir es kennen, ist das Auge nach dem Gehirn das komplexeste Organ unseres Körpers.“ (S. 20)

Meine Meinung:
Medizinische Fachbücher und Ratgeber für Laien gibt es inzwischen ja einige, manche bezogen auf den gesamten Körper, andere spezialisiert auf einzelne Aspekte oder Organe. Dr. Barbara Fischer und Dr. Michael Preschitz haben es sich nun mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht, uns über das menschliche Auge, seinen Aufbau, die Funktionalität und mögliche Erkrankungen und Probleme aufzuklären.
Wer nun ein staubtrockenes Sachbuch erwartet, wird überrascht werden. Denn mit leicht verständlichen Worten, vielen plastischen Illustrationen und vor allem einer gehörigen Portion humorvoller und bildlicher Vergleiche macht es durchaus Spaß, dieses Buch zu lesen. Erstaunt stellt man dabei fest, wie komplex und raffiniert dieses so kleine Sinnesorgan ist. Neben den grundlegenden Dingen, wie dem Aufbau dieses Organs, erfahren wir beim Lesen viel Neues und durchaus Überraschendes „rund ums Auge“. Beispielsweise, dass die schützende Hornhaut 43 Dioptrien hat, dass helle Augen blendempfindlicher sind als dunkle oder auch dass die Sehzellen im Dunkeln mit der Zeit um das Zehnmillionfache empfindlicher werden.
Selbstverständlich behandeln die beiden AutorInnen auch die gängigsten und teils weitverbreiteten Erkrankungen des Auges, von Kurz- und Weitsichtigkeit, über Grünen und Grauen Star bis hin zu Infektionen. Auch wenn in solch einem Buch nicht alles vorgestellt und erklärt werden kann, was rund ums Auge „passieren“ kann, so dürfte der Inhalt doch sicherlich den absoluten Großteil der in der Bevölkerung auftretenden Beschwerden abdecken.
Sehr gut gefallen hat mir persönlich, dass sich am Ende der informativen Kapitel stets eine prägnante Zusammenfassung findet („kurz & knapp“) und zwischendurch immer interessante Fakten („Interessant zu wissen“) und sogar einige einfach nachzumachende Selbstversuche angeboten werden.
So eignet sich dieses Buch meiner Meinung nach ganz hervorragend, um sich als Laie umfassend über das Thema „Auge“ zu informieren. Lediglich das Thema (verdecktes) Schielen ist mir persönlich – obwohl kurz angesprochen – in diesem Buch zu kurz gekommen. Hierzu hätte ich gerne noch mehr gelesen, aber vermutlich hätte dies den Rahmen gesprengt.

FAZIT:
Ein lesenswertes Buch, das medizinische Laien leicht verständlich und kompetent über das Organ Auge aufklärt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein empfehlenswerter Sammelband mit 7 überraschenden Kurzgeschichten

Eifersucht
0

„Manchmal ist es so, als wäre das Leben voller überraschender Wendungen. Vielleicht liegt das daran, dass wir all die kleineren Entscheidungen gar nicht als solche wahrnehmen. Immer sind es die großen ...

„Manchmal ist es so, als wäre das Leben voller überraschender Wendungen. Vielleicht liegt das daran, dass wir all die kleineren Entscheidungen gar nicht als solche wahrnehmen. Immer sind es die großen Dinge, die Weggabelungen, die unsere Gedanken gefangen nehmen.“ (S. 147)

Meine Meinung:
Anders als ich es erwartet hatte, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen Roman, sondern um eine Sammlung mit sieben Kurzgeschichten, von denen die längste und titelgebende („Eifersucht“) 122 Seiten lang ist und die kürzeste („Die Warteschlange“) gerade mal auf sieben Seiten kommt. Bis auf die letztgenannte haben alle Geschichten einen Bezug zum Thema „Eifersucht“, was somit die Klammer um diese Sammlung bildet.

Mir haben die Geschichten sehr gut gefallen. Sie sind trotz ihrer Kürze meist überraschend vom Plot und – ganz wie vom Autor gewohnt – sehr gut geschrieben. Lediglich die Story „Abfall“, bei der mir der besondere Twist fehlte, sowie die Geschichte „Odd“, deren tieferen Sinn ich nicht so ganz fassen konnte, haben mich nicht wirklich überzeugt. Insbesondere die Ankerstory „Eifersucht“ ist aber brillant geschrieben: Ein außergewöhnlicher Ermittler, (für die „Kürze“) ausgefeilte Charaktere, ein tolles Setting und eine intelligente Story, die mehr als einmal zu überraschen weiß. Hier zeigt sich die schriftstellerische Kunst Nesboes einmal mehr!

FAZIT:
Trotz kurzer Stories überraschende Twists und teils ausgefeilte Charaktere – eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2021

Eine berauschende Fortsetzung und ein Meisterwerk der modernen Phantastik

Drachenreiter 3. Der Fluch der Aurelia
0

„Vier, um sie anzukündigen, vier, um sie zu empfangen.“ (S. 26)
„Dürfen wir aus Gier andere Lebewesen verletzen? Dürfen wir den Schmerz und die Verzweiflung anderer Geschöpfe in Kauf nehmen, damit wir ...

„Vier, um sie anzukündigen, vier, um sie zu empfangen.“ (S. 26)
„Dürfen wir aus Gier andere Lebewesen verletzen? Dürfen wir den Schmerz und die Verzweiflung anderer Geschöpfe in Kauf nehmen, damit wir uns bereichern können oder ein bequemes Leben haben? Nein“! (S. 120)

Meine Meinung:
Fünf Jahre nach der Erstveröffentlichung von Band 2 der Fantasy-Reihe um den jungen Drachenreiter Ben Wiesengrund und seinen Silberdrachen Lung beschert uns Cornelia Funke nun die langersehnte Fortsetzung ihrer einzigartigen Geschichte. Die Welt der Fabelwesen gerät in Aufruhr, denn das Auftauchen eines mystischen Wesens aus den tiefsten Tiefen der Ozeane kündigt sich an. Legenden besagen, dass die Aurelia auf diese Weise neue Fabelwesen in die Welt bringt. Doch berichten die Legenden zugleich, dass sie alle Fabelwesen dieser Welt wieder mit sich nehmen wird, falls sie sich dabei bedroht fühlen sollte. Und ausgerechnet der herzlose Cadoc Aalstrom hat es auf die Aurelia abgesehen…

Obgleich der letzte Band nun schon so viele Jahre zurück liegt, schafft es Cornelia Funke scheinbar mühelos, uns Leser/innen wieder abzuholen und schnell in ihre phantastische Welt hineinfinden zu lassen. Von der ersten Seite an entwickelt auch der dritte Band den gleichen, magischen Sog, dem wir auch schon beim Lesen der ersten beiden Bände so vollständig erlegen sind. Es macht einfach unglaublich Spaß, ganz tief in diese Geschichte abzutauchen und sich von der schier überbordenden Fantasie bezaubern zu lassen. Neben den bereits altbekannten Lieblingen der Reihe wartet die Autorin auch diesmal mit neuen, faszinierenden Fabelwesen auf. Wir lernen hier beispielsweise einen sagenumwobenen Kupfermensch kennen, patente Zopfnixen oder auch die quirligen Bläulinge. In nahezu jedem Kapitel gibt es Neues zu bestaunen!
Auch die Geschichte, die sich die Autorin für den dritten Band erdacht hat, ist von Beginn an spannend und ein klassischer Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen und unvorhergesehenen Wendungen, so dass sich beim Lesen eine regelrechte Achterbahn der Gefühle ergeben hat und man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen mag. Das Finale ist wahnsinnig spannend und atmosphärisch, das Ende in sich rund und wunderbar passend für diese Reihe. Sowohl mein Sohn (10) als auch ich sind einmal mehr absolut begeistert von Cornelia Funkes Geschichten!

FAZIT:
Eine wirklich wunderbare, phantastische Geschichte, die uns von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt und ganz tief in ihren Bann gezogen hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2021

#einfachmachen – mit diesem Buch gelingt der Tüftel-Einstieg mit viel Spaß und ohne Probleme

Gemeinsam tüfteln statt einsam glotzen
0

„Wir zeigen euch Schritt für Schritt, wie ihr euch mit dem Tüfteln vertraut machen könnt. Ihr erhaltet interessante Einblicke und Hintergrundinfos sowie praktische Tipps, damit ihr selbst in der Lage seid ...

„Wir zeigen euch Schritt für Schritt, wie ihr euch mit dem Tüfteln vertraut machen könnt. Ihr erhaltet interessante Einblicke und Hintergrundinfos sowie praktische Tipps, damit ihr selbst in der Lage seid loszulegen.“ (S. 14)

Unsere Meinung:
Tüfteln, ausprobieren, bauen und experimentieren. Welches Kind macht das nicht gerne? Dieses Buch bietet einen perfekten Einstieg in das Thema Tüfteln mit dem notwendigen, leicht verständlich erklärten Hintergrundwissen und ganz vielen Projektideen zum Nachmachen zu Hause!
Das Buch startet nach einer kurzen Einleitung mit den Fragestellungen, warum man überhaupt Tüfteln sollte (Lernen, Kompetenzaufbau, intrinsische Motivation und ganz viel Spaß!) und wie man mit der Mediennutzung innerhalb der Familie umgehen sollte bzw. könnte (Tablet & Co als Werkzeug für die eigene Kreativität begreifen / Vorbildfunktion der Eltern / Risiken & sichere Passwörter /…). Sehr schön finde ich in diesem Zusammenhang die Checkliste zur Mediennutzung und die Idee des Familienvertrags.
Nach der Vorstellung der verschiedenen Tüftel-Typen und einem Kapitel über die benötigte Grundausstattung geht es dann ab Seite 122 ins „Eingemachte“. In drei großen Kapiteln stellen die Autorinnen sehr viele Projektideen vor, die sich meist mit wenig Aufwand und viel Spaß daheim nachtüfteln lassen. Im ersten Teil „Screen off“ geht es um Projekte, für die man kein Handy, Tablet etc. benötigt. Hier können leuchtende Kinderzimmerschilder, tönende Schatzkisten oder auch Kartoffelbatterien gebastelt werden. Ja, hier ist viel Elektronik dabei, aber das (sehr übersichtliche!) Grundwissen wird von den Autorinnen noch mal sehr leicht verständlich erklärt und das benötigte elektronische Material (LED´s, Knopfzellen, Kabel,…) hält sich in Grenzen und ist nicht besonders teuer. Spaß macht es dafür umso mehr und wenn das Ergebnis dann leuchtet oder summt, ist das nicht nur für die Kids ein echter Wow-Effekt!
In dem kleinen, aber feinen Kapitel „Screen-off zu Screen-on“ wird die Brücke geschlagen von den „analogen“ Projekten zur Programmierung. Hier zeigen die Autorinnen überraschender Weise, dass z.B. Muffins backen eigentlich auch nichts anderes ist als Programmieren und dass man auf sehr spaßige Weise auch Menschen „programmieren“ kann.
Nach diesem unterhaltsamen und behutsamen Heranführen an das Thema Programmierung startet dann der dritte Teil mit den „Screen-on“-Projekten. Hier geht es vielfach darum, wie verblüffend einfach Programmieren sein kann. In zahlreichen Projektideen wird hierzu mit den (kostenlosen) Apps Scratch Jr, oder CoSpaces gearbeitet oder mit Hilfe eines Elektro-„Bauteils“ namens Makey Makey (Kostenpunkt rd. 15 Euro) allerlei Faszinierendes erschaffen (wie z.B. eine Tanzmatte). Ich selbst war erstaunt, wie leicht der Einstieg ins Programmieren mit Scratch Jr. fällt und mein Sohn (10) hat sofort Gefallen daran gefunden.
Zum Schluss möchte ich noch mal betonen, dass ich selbst keine großen Kenntnisse in Elektronik und keinerlei Erfahrungen mit Programmierung hatte – was dank dieses Buches überhaupt kein Problem war!

FAZIT:
Leicht verständlich erklärte Basics und zahlreiche Ideen, die zahlreiche tolle Tüftel-Stunden garantieren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.10.2021

Die unbekannte Volkskrankheit

Endometriose - Die unterschätzte Krankheit
0

„Schätzungsweise zwei Millionen Frauen in Deutschland quälen sich mit der Krankheit Endometriose – häufig ohne zu wissen, was sie wirklich haben.“ (S. 4)
„Eine Krankheit wie ein Chamäleon“ (S. 44)

Meine ...

„Schätzungsweise zwei Millionen Frauen in Deutschland quälen sich mit der Krankheit Endometriose – häufig ohne zu wissen, was sie wirklich haben.“ (S. 4)
„Eine Krankheit wie ein Chamäleon“ (S. 44)

Meine Meinung:
Endometriose ist eine Krankheit, die bislang nur sehr wenig bekannt ist, obgleich Schätzungen davon ausgehen, dass rund zwei Millionen Frauen allein in Deutschland davon betroffen sind. Viele Betroffene tun die klassischen Symptome dieser nicht einfach zu diagnostizierenden Krankheit als starke Regelschmerzen ab. Heftige Regelschmerzen, zyklische Unterbauchschmerzen, ein scheinbar unerklärlicher Blähbauch und / oder unerfüllter Kinderwunsch können starke Indizien für die Endometriose sein.

Prof. Dr. Sylvia Mechsner gilt als eine der führenden Endometrioseexpertin in Deutschland und stellt in diesem Buch die noch viel zu wenig bekannte, hormonabhängige Erkrankung vor. „Bei Endometriose siedelt sich im Prinzip gutartiges Gewebe aus der Gebärmutterschleimhaut und Gebärmuttermuskelzellen außerhalb der Gebärmutterhöhle an.“ (S. 29) Dabei gibt es verschiedene Subtypen der Endometriose, denn gebärmutterschleimhautartiges Gewebe kann sich an den verschiedensten Stellen im Unterleib ansiedeln. Oder in extrem seltenen Fällen sogar im Lungenraum! Wie es überhaupt dazu kommen kann, ist noch immer nicht abschließend geklärt. Besonders schwierig ist dabei, dass unbehandelte Endometriose sich nur schleichend manifestiert.

In diesem Buch klärt die Autorin über die Hintergründe der Krankheit auf, erläutert die möglichen Beschwerden, stellt verschiedene Diagnosemöglichkeiten und schließlich natürlich auch die alternativen Therapieformen vor. Sehr gut gefällt es mir dabei, dass sie sehr behutsam und kritisch Vor- und Nachteile von Operationen und hormonellen Therapien darlegt und auch alternative Therapieansätze bzw. -unterstützungsmethoden vorstellt. So liefert dieses Buch einen sehr kompakten und in sich „runden“ Überblick über dieses Krankheitsbild.

FAZIT:
Eine sehr kompetente, in sich runde und wichtige Vorstellung einer noch immer wenig bekannten Volkskrankheit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung