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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein spannendes Unterwasserabenteuer mit tollen Illustrationen

Rick Nautilus - SOS aus der Tiefe
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„Der weite Blick über das Meer war phantastisch. Glutrot stand die Sonne flach über dem Horizont und es schien fast so, als würde sie jeden Moment ins Wasser eintauchen.“ (S. 72)

Unsere Meinung:
Das Abenteuer ...

„Der weite Blick über das Meer war phantastisch. Glutrot stand die Sonne flach über dem Horizont und es schien fast so, als würde sie jeden Moment ins Wasser eintauchen.“ (S. 72)

Unsere Meinung:
Das Abenteuer beginnt mitten im Südmeer bei einem Piratenfrühstück mit Crêpes und Kokosnusscreme und einer geheimnisvollen Flaschenpost, die einen Hilferuf enthält. Ein spannender Start, der meinen Sohn (9) und mich sofort gepackt hatte. Schnell ging es hinab in die Tiefen des Ozeans und auf zu einem atemberaubenden Abenteuer. Dabei begegneten uns riesige Unterwasserberge, exotische Fische, kristallübersehte Unterwasserhöhlen, schillernde Riesenquallen und ein echt überraschendes Setting, aus dem der Hilferuf kam!

Das Trio von der Nautilus mochten wir von Anfang an sehr gern, wobei es uns die wandelbare Ozeanerin Ava am meisten angetan hat. Für einen kleinen Spannungs-Kick sorgten mittendrin die beiden Shark-Brüder Tarco und Sparx, die die perfekten Antagonisten abgegeben haben. Zum Schluss gerät die Crew der Nautilus noch in eine echt brenzlige Situation, in der wir beide regelrecht mitgezittert haben, bis sich eine sehr überraschende und wunderbare Lösung aufgetan hat. Alles in allem eine Geschichte, die uns prima unterhalten und uns sehr gut gefallen hat!

Neben der tollen Story haben uns insbesondere auch die vielen wunderbaren Illustrationen von Timo Grubing begeistert, die perfekt zur Geschichte passen und ein ums andere Mal zum Betrachten eingeladen haben.

FAZIT:
Ein atemberaubendes Abenteuer, das Sohn & Vater gleichermaßen gut gefallen hat!

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein philosophisches Buch über die Faszination von Inseln

Inseln
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„Die Welt hat sich verändert; es ist entscheidender denn je, die Vorzüge der Isolation zu schätzen und dennoch neue Wege zur Verbundenheit zu finden.“ (aus dem Vorwort)
„vielleicht locken alle Inseln mit ...

„Die Welt hat sich verändert; es ist entscheidender denn je, die Vorzüge der Isolation zu schätzen und dennoch neue Wege zur Verbundenheit zu finden.“ (aus dem Vorwort)
„vielleicht locken alle Inseln mit der Aussicht auf Schätze der einen oder anderen Art“ (S. 181)

Meine Meinung:
Gavin Francis ist ein schottischer Arzt, Bestseller-Autor und Kosmopolit, der auf 30 Jahre des Reisens zurückblickt. Schon in seiner Kindheit entdeckte er seine Liebe zu Bücher und zu Inseln und „leidet“ seitdem unter einer ausgeprägten „Insula-Philie“. Was liegt also näher, als ein Buch über die faszinierende Anziehungskraft von Inseln zu schreiben?
Eines vorweg: Dies ist kein Reiseführer und auch kein „klassischer“ Reisebericht! Es ist keine Sammlung von Portraits einzelner Inseln, sondern vielmehr eine philosophische Reise zu den abgeschiedenen maritimen Orten dieser Welt und zu der Frage, wie wichtig (zeitweise) Isolation für die menschliche Seele ist. Es ist ein Buch, das Sehnsucht schafft, unterschwellige Fernweh und uns vom heimischen Sofa aus auf Weltreise mitnimmt. Quer über den Globus und durch die Zeit.
In diesem Buch berichtet Gavin Francis von den Erfahrungen, Empfindungen und Bekanntschaften, die er auf seinen Reisen gemacht hat. Dabei sind die Inseln, die er über mehrere Jahrzehnte bereist hat quer über den Globus verteilt. Von „naheliegenden“ Inseln rund um Großbritannien (wie z.B. die Shetlandinseln) bis hin zu den abgelegensten Teilen dieser Welt, wie etwa Südgeorgien (das vom Staat Georgien kaum entfernter liegen könnte). Besonders angetan haben es ihm dabei die schroffen und unwirtlichen Inseln nahe den beiden Polen, wie etwa die Lofoten oder auch die Falklandinseln. Denn Francis ist immer wieder auf der Suche nach einem ganz besonderen Schatz: der Freiheit und Abgeschiedenheit, die man nur bei freiwilliger Isolation (der Ursprung dieses Wortes bedeutet im Prinzip „in eine Insel verwandeln“!) finden kann. Auf dieser Suche hat es ihn in den hohen Norden, den kältesten Süden, aber auch auf die Andamanen im Golf von Bengalen oder auch die Pazifikinsel Chiloé mit ihrer besonderen Mythologie geführt. Eines wird man in diesem Buch aber vergeblich Suchen: „Hot-Spot“-Inseln wie die Balearen, Bahamas & Co.
Man merkt diesem Buch schon nach den ersten Seiten an, wie sehr der Autor die Inseln liebt, dass er weit gereist und viel belesen ist. Immer wieder untermauert er seine eigenen Gedankengänge mit interessanten und stimmigen Zitaten, sei es von Virginia Woolfe, Donald Winnicott , Charles Darwin oder auch Marc Aurel.

Die Schlaglichter kurzer Begegnungen auf den Reisen mit den unterschiedlichsten Menschen verdeutlichen dabei, dass Francis mit seiner „Insula-Philie“ nicht allein ist. Seine Reisebekanntschaften reichen dabei von einer elfensuchenden Studentin, über einen Ex-US-Banker auf der Suche nach der Freiheit, einen Magier auf Insel-Mission bis hin zu einem Menschen, dessen Lieblingsort eine belebte Verkehrsinsel mitten in Edinburgh ist.

Besonders gefallen haben mir an diesem Buch die philosophischen Gedanken (ist die Familie eine Insel ist, die Schutz braucht?), der oftmals poetische Schreibstil („Der Horizont erstreckte sich zum Nördlichen Eismeer, schattiert in subtilen Schichten von Blau bis Scharlachrot, und die Felsen erblühten in kleinen weißen Trompeten aus Klippen-Leimkraut und Purpur-Rosetten aus Grasnelken.“ - S. 35) und die vielen farbigen Abbildungen von Karten verschiedensten Alters, denn die Karten bieten einen ganz eigenen Zauber für den Autor. „Man könnte auch sagen, dass Karten nur eine Illusion des Begreifens einer Landschaft bieten.“ (s. 15) - „Durch ihre Auslassungen bieten alle Landkarten Raum für Fantasie und Träume.“ (S. 16).

Es ist ein wirklich wunderbares Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Sehr gefreut hätte es mich allerdings, wenn der Autor noch ein paar stimmungsvolle Bilder seiner Reisen mit abgedruckt hätte. Aber vielleicht möchte er auch einfach alles der Fantasie seiner Leserinnen überlassen…

FAZIT:
Eine Liebeserklärung an alle Inseln dieser Welt – genau das richtige Buch für alle Leser
innen mit ausgeprägter „Insula-Philie“.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein Sylt-Krimi mit außergewöhnlichem Setting und ausgeklügeltem Plot

Tödliche See
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„Auf dem Dünenkamm warf der Wind ihnen Sand entgegen. Weiße Gischtkronen tanzten auf den Wellen, von einem Sprühregen aus Salzwasser umgeben.“ (S. 233)

Meine Meinung:
Der mittlerweile fünfte Fall führt ...

„Auf dem Dünenkamm warf der Wind ihnen Sand entgegen. Weiße Gischtkronen tanzten auf den Wellen, von einem Sprühregen aus Salzwasser umgeben.“ (S. 233)

Meine Meinung:
Der mittlerweile fünfte Fall führt die toughe Kommissarin Liv Lammers diesmal meilenweit über die Küstenlinie Sylts hinaus: Im Gestänge der mitten in der Nordsee verankerten Versorgungsplattform „Raan“ wird die Leiche eines Mitarbeiters des Windparkunternehmens aufgefunden. Unglück, Selbstmord oder gar Mord? Diese Frage können Liv und ihre Kollegen schnell beantworten, aber die Hintergründe zu ermitteln, gestaltet sich mehr als schwierig…

Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und wurde auch diesmal nicht enttäuscht! Zwar rückt im aktuellen Band der sonst so bestechende „Sylt-Charme“ dieser Reihe etwas in den Hintergrund, dafür hat sich Sabine Weiß diesmal aber ein ganz besonderes, ausgefallenes und extrem atmosphärisches Setting ausgedacht: die Versorgungsplattform eines Offshore-Windparks. Schnell wird klar, dass dies ein ganz eigener Mikrokosmos ist und das dort mitunter andere „Gesetze“ gelten, um den ständig drohenden Naturgewalten der Nordsee ein gewisses Mindestmaß an Sicherheit abzutrotzen.

So bleibt der Kreis der potenziell Verdächtigen diesmal vergleichsweise überschaubar, und doch ist es der Autorin einmal mehr gelungen, einige Fährten zu legen, die die Ermittler – und mich auch – in die Irre geführt haben. Wie bei den guten, alten Klassikern von Agatha Christie und Edgar Wallace scheint hier wirklich jede und jeder irgendein dunkles Geheimnis zu hüten, und die Ermittler laufen immer wieder gegen eine Mauer aus Schweigen. So bleibt es bis zum Schluss geheimnisumwittert, was auf „Raan“ tatsächlich passiert ist, und die ein oder andere heikle Situation sorgt zwischendurch auch immer wieder für Spannungsmomente. Am Ende krönt Sabine Weiß ihren gelungenen „whodunit“-Krimi mit einem actiongeladenen & sturmumtosten Finale und einer Auflösung, die für mich vollkommen überraschend kam und doch absolut nachvollziehbar war. Wieder einmal perfekte Krimi-Unterhaltung!

FAZIT:
Tolles Setting, tolle Charaktere, toller Plot, toller Krimi – Danke!

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Trotz hoher Spannung eine Enttäuschung für mich

Ostseefalle
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„Doch zum Schluss hatte ich immer mehr den Eindruck, dass da jemand mit uns spielte. Es war rein gar nichts so, wie wir es erwartet hatten. Nichts, was zu den Vorgaben aus den Lehrbüchern passte. Es kam ...


„Doch zum Schluss hatte ich immer mehr den Eindruck, dass da jemand mit uns spielte. Es war rein gar nichts so, wie wir es erwartet hatten. Nichts, was zu den Vorgaben aus den Lehrbüchern passte. Es kam mir zeitweise vor wie eine Prüfung, die wir ablegen mussten …“ (ebook, S. 86)

Meine Meinung:
Auch wenn ich (noch) nicht alle Bände um „Pia Korittki“ gelesen habe, so bin ich doch ein Fan dieser Reihe. Auch der mittlerweile 16. Band beginnt wieder im gewohnten Stil: Das Auffinden eines präparierten menschlichen Schädels in einem alten, heruntergekommenen Haus setzt den Startpunkt zu einem herausfordernden Cold Case für Pia. In gewohnter und geliebter Weise präsentiert Eva Almstädt uns Leserinnen eine ganze Reihe von Figuren, die alle einen Bezug zum Opfer hatten. Durch Heimlichtuereien, besonders auffälliges oder eben auch besonders unauffälliges Benehmen setzt die Autorin alle geschickt in Szene, streut diverse Verdachtsmomente und legt mögliche Spuren aus, um uns Leserinnen auf die falschen Fährten zu locken.

Neben den Protagonisten, die mir inzwischen regelrecht ans Herz gewachsen sind (allen voran natürlich Pia und der einmalige Broders), und dem holsteinischen Charme ist dies für mich die zentrale Stärke dieser Krimireihe, die mich bislang ein ums andere Mal vollkommen überzeugt hat: die extrem geschickt aufgebauten „whodunit“-Plots! So auch diesmal, so dass mich die im ersten Drittel fehlende Spannung, was dem Cold Case Charakter geschuldet war, erstmal nicht weiter gestört hat. Nach dem rd. ersten Drittel war es dann aber auch fix vorbei mit der „fehlenden Spannung“. Durch einen vollkommen überraschenden Storytwist schnellt die Spannung innerhalb weniger Seiten von Null auf 100 – und verbleibt bis zum Ende dieses Buches auf diesem extrem hohen Niveau. Das hat schon echte Pageturner-Qualitäten!

Warum dann also die eher schlechte Bewertung meinerseits? Entgegen aller Gewohnheiten bei dieser Reihe wirkt die Auflösung des Falls auf mich sehr konstruiert – der Cold Case ist nur Mittel zum Zweck und gerät vollkommen in den Hintergrund. Die zu Beginn so geschickt in Szene gesetzten „Verdächtigen“ verblassen bis zur Unkenntlichkeit und die Lösung dieses Falls hätte man beim Lesen eigentlich kaum erahnen können. Selbst das eigentliche Opfer dieses tragischen falls bleibt leider blass – ihre Geschichte unnahbar. Das konnte und kann Eva Almstädt eigentlich viel besser! Für mich persönlich ist in diesem Band der Charme dieser Reihe weitgehend verloren gegangen. So richtig Spaß haben wird man mit diesem Band wohl nur, wenn mal alle Vorgängerbände gelesen hat. Ich kann leider nicht weiter ins Detail gehen, ohne hier zu viel zu verraten.

FAZIT:
Trotz hoher Spannung doch enttäuschend. Nur für absolute Fans und Kenner dieser Reihe zu empfehlen

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Gelungener Küsten-Krimi für „whodunit“-Fans

Nordwesttod
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Meine Meinung:
Dieser Küsten-Krimi startet dramatisch mit zwei Brüdern, die bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben kommen. Dazu gesellt sich noch das spurlose Verschwinden der Tochter einer ...

Meine Meinung:
Dieser Küsten-Krimi startet dramatisch mit zwei Brüdern, die bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben kommen. Dazu gesellt sich noch das spurlose Verschwinden der Tochter einer nordfriesischen Hoteliers-Familie. Kein ruhiger Start also für Hendrik Norberg, der sich nach einem persönlichen Schicksalsschlag in die Dienststelle St. Peter-Ording hat versetzen lassen…

Nach dem packenden und dramatischen Prolog nimmt sich Autorin Svea Jensen (alias Angelika Waitschies) erstmal viel Zeit, ihre beiden Protagonisten und eine ganze Reihe potenziell verdächtiger Charaktere einzuführen. Entsprechend ebbt die Spannung nach dem Prolog ab und die Charakterentwicklung sowie der Fallaufbau nehmen breiten Raum ein. Mit Dienststellenleiter Hendrik Norberg und Kommissarin Anna Wagner ist Jensen ein wirklich sympathisches Ermittlerduo gelungen, das sich gegenseitig perfekt ergänzt. Anna Wagner ist hierbei mehr das Herz, Hendrik Norberg eher der kühle Kopf. Beide bringen ihre eigenen familiären Probleme mit, was die Charaktere nahbar und verletzlich – und ganz schnell auch sympathisch macht. Wie bei einem Schachspiel bringt die Autorin eine Vielzahl von Verdächtigen in Stellung, von denen die Meisten passender Weise wenig sympathisch sind und die alle irgendwelche Geheimnisse zu haben scheinen. Eine wirklich gelungene Aufbauarbeit für einen gelungenen „whodunit“-Plot.

Entsprechend habe ich die ganze Zeit mitgerätselt und mich gefragt, wer hier wohl welches Motiv haben mag. Am Ende gelingt es der Autorin, alle Fäden zusammenzubringen und den ersten Fall ihrer neuen Reihe gekonnt und nachvollziehbar, wenn auch etwas unspektakulär aufzuklären.

Was diesem Krimi an Spannung fehlt, macht er mit seinen kantigen Charakteren und einer gehörigen Portion Küstenfeeling wieder wett. So ergibt sich eine solide Lektüre, die mich gut unterhalten hat.

FAZIT:
Ein solider Reihenauftakt mit sympathischen Ermittlern und einer gelungenen „whodunit“-Inszenierung, was die fehlende Spannung durchaus ausgleicht.

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