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Veröffentlicht am 05.12.2019

Ein empfehlenswerter und fundierter Überblick über die Themen Achtsamkeit, Schlaf und Schlafstörungen

Achtsamkeit und gestörter Schlaf
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„Wenn Achtsamkeit längere Zeit praktiziert wird, stellt sich ein veränderter Bewusstseinszustand ein, der entspannten Wach- und leichten Schlafphasen ähnlich ist. Obwohl die Achtsamkeitspraxis nicht das ...

„Wenn Achtsamkeit längere Zeit praktiziert wird, stellt sich ein veränderter Bewusstseinszustand ein, der entspannten Wach- und leichten Schlafphasen ähnlich ist. Obwohl die Achtsamkeitspraxis nicht das Einschlafen zum Ziel hat, kann sie auf den Schlaf vorbereiten und physiologisch in den Schlaf hineinführen.“

Meine Meinung:
In diesem Buch geht es um „gestörten Schlaf“, den die Autorinnen (im Folgenden benutze ich den Begriff Autoren für alle Geschlechter) auf „nächtliches Wachsein und fehlende Erholung“ beziehen und sich damit an Leserinnen (s.o.) wenden, die Probleme mit dem Einschlafen und / oder Durchschlafen haben. Ihre Ausgangsfrage ist dabei, ob „Achtsamkeit“ bei gestörtem Schlaf helfen kann.

Die Autoren nähern sich dabei systematisch dem Begriff und dem Phänomen Schlaf. Wissenschaftlich fundiert, und doch in leicht verständlicher Weise erklären sie ihren Lesern z.B. warum wir schlafen, welches die Grundlagen von Schlaf sind und welche Prozesse sich dabei im Körper abspielen. Sie zeigen auf, welche Arten von Schlafstörungen es gibt und woraus diese resultieren könnten. Immer wieder werden interessante Fakten aus Wissenschaft und Studien betrachtet (z.B. zur Entdeckung der Zellrhythmik, die mit dem Nobelpreis 2017 prämiert wurde oder über den übergeordneten Zeitgeber im Gehirn, den sogenannten „Nucleus Suprachiasmaticus“), von denen mir Vieles neu war. Schnell wird aber auch deutlich, dass der Schlaf ein hochkomplexes „Phänomen“ ist und dass bei Problemen eine eindeutige Bestimmung von Ursachen nicht immer möglich ist.

Dennoch geben sie umfangreiche Tipps und Anregungen, um den eigenen Schlaf zu verbessern. Es geht beispielsweise um eine ganzheitliche Anamnese, um Strategien der Stressbewältigung und selbstverständlich auch um die titelgebende „Achtsamkeit“. Aber auch Themen wie Medikamentation, Selbsthypnose und Co. werden sachlich erläutert. Dem Thema „Schlaf und Partnerschaft“ haben die Autoren sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. In diesem Buch findet sich ein regelrechter „Werkzeugkoffer“ an möglichen Hilfsmitteln, die bei gestörtem Schlaf Abhilfe leisten können. Ich schätze, dass hier für jeden etwas Passendes dabei sein dürfte, wenn man offen ist, Neues auszuprobieren.

Sehr gut gefallen haben mir auch die dazugehörigen Audiotracks (im Buch als CD / beim ebook als Download), mit Hilfe derer man ganz gezielt einige Übungen dieses Buches selbst ausprobieren kann. Abgerundet wird dieser Ratgeber durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie eine weiterführende Linksammlung.

FAZIT:
Wer sich mit dem Thema Schlafstörungen beschäftigt, findet hier einen fundierten, runden und gut verständlichen Überblick über dieses komplexe Thema.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 25.11.2019

Ein Kleinod für jeden wahren GoT-Fan

Game of Thrones – Die Storyboards
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„Wenn die Storyboards andere in die Geschichte emotional hineinziehen und helfen, die Szene auf dem Bildschirm stärker zu machen, dann hast du das Gefühl, als Künstler dein Ziel erreicht zu haben.“ William ...

„Wenn die Storyboards andere in die Geschichte emotional hineinziehen und helfen, die Szene auf dem Bildschirm stärker zu machen, dann hast du das Gefühl, als Künstler dein Ziel erreicht zu haben.“ William Simpson (S. 7)

Meine Meinung:
Allein schon der erste Eindruck ist absolut imponierend: ein Hardcover im A4-Format mit Schuber, ein edles Hochglanz-Print eines Weißen Wanderers auf dem Cover, auf der Rückseite ein cooles, stilisiertes Drachen-Glanzprint. Rund 320 Seiten stark und gut ein Kilo schwer. Hier merkt man sofort, dass man ein ganz besonderes Kleinod in den Händen hält!

Aber nicht nur die Aufmachung ist bemerkenswert, sondern auch das „Innenleben“. Es beginnt mit einer kurzen Einleitung des Nordiren William Simpson, dem Comiczeichner und leitenden Storyboard-Artist von GoT. Direkt danach steigen wir dann auch schon ein in sein (bis dato) wohl bedeutendstes Werk. Aufgebaut ist das Buch wie ein Episodenguide. Zu den Staffeln 1 – 7 gibt es jeweils eine prägnante Einleitung inkl. persönlicher Eindrücke von Simpson und im Folgenden jeweils Auszüge aus den Original-Storyboards zu jeder Episode. Dabei nehmen die einzelnen Episoden einen Raum von einer Seite bis hin zu 26 Seiten (!) ein, wobei meist mehrere Szenen aus der betreffenden Episode zu bewundern sind. Dazu kommen kurze Kommentare zum Inhalt der Szenen / Episoden und von Zeit zu Zeit auch passende Zitate aus dem Film. Die einzelnen Szenen selbst muten wie ein s/w-Comic oder eine Graphic Novel an – und auf vielen Bildern kann man als GoT-Fan auch die einzelnen Charaktere durchaus wiedererkennen.

Fasziniert habe ich von Seite zu Seite geblättert und bin dabei wieder ganz tief in das GoT-Feeling versunken. Stellenweise haben sich die Storyboard-Szenen dabei vor meinem geistigen Auge zu den passenden Szenen aus der Serie weiterentwickelt. Es ist wahrlich ein wunderbarer Einblick in das gewaltige Artwork, dass dieser Jahrhundert-Serie zugrunde gelegen hat. Die begleitenden Texte sind dabei sehr informativ, da man z.B. erfährt, dass die Storyboards durchaus auch Einfluss auf die Regie genommen haben und dass Storyboards nicht immer den gleichen Umfang pro Episode haben (bei „Schwarzwasser“ waren es z.B. extrem viele, während andere Episoden „lediglich eine Ansammlung kleinerer Skizzen“ waren - S. 183).

Aus meiner Sicht gibt es bei diesem Buch nur einen einzigen, kleinen Wehrmutstropfen: Es geht nur bis Staffel 7 – die finale Staffel 8 fehlt also leider. Vielleicht eine Chance für die zweite Auflage?

FAZIT:
Ein absolutes „must have“ für alle GoT-Fans. Das Weihnachtsfest naht!

Veröffentlicht am 25.11.2019

Kreative und abwechslungsreiche Küche für alle Anlässe

Rachs Rezepte für jeden Tag
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„Kochen ist einfach und macht Spaß! Und wenn man es kann, dann muss es auch nicht viel kosten!“ (S. 7)

Meine Meinung
Sterne-Koch Christian Rach dürfte vielen wohl allein schon durch seine Sendung „Rach, ...

„Kochen ist einfach und macht Spaß! Und wenn man es kann, dann muss es auch nicht viel kosten!“ (S. 7)

Meine Meinung
Sterne-Koch Christian Rach dürfte vielen wohl allein schon durch seine Sendung „Rach, der Restauranttester“ bekannt sein. Mit „Rachs Rezepte für jeden Tag“ hat er nun ein neues Kochbuch veröffentlicht (240 Seiten / Hardcover), in dem er raffinierte Rezepte (nicht nur) für den Alltag präsentiert. Nach einem kurzen redaktionellen Teil, der eher der Einstimmung als der Wissensvermittlung dient, startet der Rezeptteil bereits ab Seite 14. Die insgesamt 110 Rezepte sind dabei in die folgenden Kategorien unterteilt, denen jeweils eine kurze Einleitung vorangestellt ist:
• Salate – 10 Rezepte (z.B. Mangoldsalat mit Hähnchen, Sesam und Erdnusssauce, S. 21)
• Suppen & Eintöpfe – 10 Rezepte (inkl. einer „original“ Französischen Zwiebelsuppe mit Käsecroutons – S. 39)
• Gemüse – 16 Rezepte (sehr lecker: Frühlingsgemüse á la Crème – S. 59)
• Ofengerichte – 12 Rezepte (wie etwa die Blumenkohl-Mangold-Frittata – S. 99)
• Nudeln und Reis – 12 Rezepte (Tipp: Rigatoni mit vegetarischer Bolognese – S. 118)
• Fisch und Meeresfrüchte – 10 Rezepte (extravagant: Garnelen-Koriander-Pfannkuchen mit Spinatsalat – S. 146)
• Geflügel und Fleisch – 13 Rezepte (z.B. Saté-Spieße mit Linsengemüse im Kokossud – S. 169)
• Süßes und Desserts – 10 Rezepte (wie etwa die wunderbare Apfel-Tarte Tatin – S. 196)
• Grundrezepte – 17 tolle Rezepte, die man immer wieder gebrauchen kann (von absoluten Klassikern wie Gemüse-, Hühner- und Rinderbrühe über Mayonnaise – auch vegan – bis hin zu Teriyaki-Sauce und tollen Ölen)

Insgesamt finden sich hier sehr viele, abwechslungsreiche und oftmals pfiffige Rezepte, teilweise auch mit internationalem Touch, wie z.B. bei der „Misosuppe mit Pak Choi“ (S. 40) oder auch der israelischen „Schakschuka“ (S. 70). Viele Rezepte bieten für meinen Geschmack eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination von Zutaten und „Aromaten“ (wie Rach die Zutaten nennt, die für besondere Würze und Geschmack sorgen), Kombinationen, auf die ich selbst wohl nie gekommen wäre, die aber wunderbar harmonieren und funktionieren, wie z.B. der „Kartoffel-Linsen-Salat mit Räucherforelle“ (S. 31). Hier finden sich Rezepte für jeden Geschmack und jeden Anlass. Teilweise finden sich bei den Rezepten auch tolle Beilagen zu anderen Gerichten, wie etwa die „Gebackene Wurzeln mit Hummus“ (S. 108).

Bei den Rezepten finden sich die üblichen Angaben: Zubereitungszeiten, Energiewerte, Personenzahl, Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung (gut verständlich und nachkochbar). Dazu gibt es noch bei manchen Rezepten noch „Rachs Profi-Tipp“ (etwa zum „Aufpeppen“ der Mayo mit Zitronenschale, Senf und Knoblauch). Sehr schön finde ich es, dass im Rezeptregister die vegetarischen Rezepte (sehr viele!) grün gekennzeichnet sind.

FAZIT:
Eine bunte Mischung nicht alltäglicher Rezepte – pfiffig, verständlich erklärt und gut nachkochbar.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Ein solider Thriller mit einem erschreckenden und topaktuellen Grundthema

Das Floriansprinzip
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Meine Meinung:
Rebecca Gablé dürfte den meisten wohl eher als Autorin von tiefgründigen historischen Romanen bekannt sein, aber sie kann durchaus auch solide Thriller schreiben. „Das Floriansprinzip“ erschien ...

Meine Meinung:
Rebecca Gablé dürfte den meisten wohl eher als Autorin von tiefgründigen historischen Romanen bekannt sein, aber sie kann durchaus auch solide Thriller schreiben. „Das Floriansprinzip“ erschien erstmals 1999 und wurde nun neu aufgelegt. Auch wenn das Buch schon 20 Jahre alt ist, bleibt die Grundstory doch auch heute noch immer (leider!) topaktuell. Was als etwas bieder erscheinender Versicherungsbetrug beginnt, entpuppt sich bald als die Spitze eines Eisbergs in Sachen illegaler Giftmüllentsorgung.

Durch einen gelungenen Kniff im Plot wird dieser Fall schnell spannend und für den Protagonisten Mark Malecki sehr persönlich. Hier wären wir auch schon bei einem – für mich – zentralen Thema dieses Thrillers: Mark Malecki! Ich habe einfach keinen rechten Zugang zu dieser Figur gefunden. Mir persönlich war er viel zu impulsiv, wenig erwachsen und auch selbst viel zu kriminell. Über all dies hätte ich gepflegt hinwegsehen können, wenn er mir denn wenigstens sympathisch gewesen wäre… war er aber nicht. Erst gegen Ende des Buches bin ich ein klitzekleines Bisschen warm mit ihm geworden, was ich als sehr schade empfunden habe.

Die Story an sich ist ein solider Thriller, der keine wirklichen Schwächen aufweist, aber auch nicht aus der breiten Genre-Masse heraussticht. Die Geschichte hat mich durchweg gut unterhalten, stellenweise auch immer wieder regelrecht gefesselt. Dabei unterlagen Tempo und Spannung allerdings deutlichen Schwankungen – mal war es etwas langatmig (wenn es um Marks „Familienquerelen“ ging), während die Story an anderen Stellen regelrecht sprunghaft voranhetzte (was aber auch der gekürzten Version des Hörbuchs geschuldet sein könnte). Insbesondere zum Finale hin ging es dann Schlag auf Schlag – mit einer Auflösung, die so nicht vorhersehbar gewesen ist aber doch alles aufgeklärt hat.

Die Hörbuchproduktion hat mir in Summe sehr gut gefallen, sicherlich auch, weil Simon Jäger zu meinen Lieblingssprechern gehört. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuhören. Etwas gestört hat mich lediglich die etwas quäkige Art, die er Marks Sohn verliehen hat.

FAZIT:
Dieses gekürzte Hörbuch bietet rund 6 Stunden solide Unterhaltung mit Stärken und Schwächen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 13.11.2019

Ein fantasiereiches Hexenabenteuer für junge Leserinnen und Leser

Green Witch
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„Diese fortgeschrittene Hexenkunst ist mit Vorsicht anzuwenden, da der Verzauberte sich nach drei Tagen fast vollständig zersetzt und in schwarzen Schleim verwandelt.“ (S. 209)

Meine Meinung:
Endlich ...

„Diese fortgeschrittene Hexenkunst ist mit Vorsicht anzuwenden, da der Verzauberte sich nach drei Tagen fast vollständig zersetzt und in schwarzen Schleim verwandelt.“ (S. 209)

Meine Meinung:
Endlich ist Elisabeth „Lizzy“ Aurora Vermeers großer Tag gekommen – an ihrem zwölften Geburtstag entscheiden ihre Tanten, bei welcher Hexe sie in die Ausbildung geht. Nur leider entscheiden diese sich nicht für die coole Meerhexe Ava, sondern für die Kräuterhexe Camilla. Doch bei dieser wird es spannender, als Lizzy sich das in ihren kühnsten Träumen hätte vorstellen können…

Die Geschichte startet direkt am wichtigsten Tag in Lizzys Leben, und so ist man als Leser sofort mitten drin und direkt dabei, insbesondere durch die Erzählung aus Lizzys Perspektive. Es entspinnt sich eine Geschichte, die unterhaltsam zu lesen ist und zunächst doch recht unaufgeregt verläuft. Genau wie Lizzy selbst, wird man erstmal mit dem ganzen „Hexen-Drumherum“ vertraut gemacht, besonders gut gefallen hat mir dabei Lizzys kleine Vogelspinne Rasty. Nach und nach taucht man immer weiter in die fantasievolle Hexengeschichte ein und es ereignen sich so manche merkwürden Dinge: Rätselhafte Verzauberungen und im Dunkeln herumschleichende Gestalten. Dies alles sorgt für Spannung, Unterhaltung und auch für die ein oder andere Überraschung – und am Ende für ein Finale, bei dem ich mir sehr gut Folgebände vorstellen könnte.

Gut gefallen hat mir auch die Verankerung der Geschichte in unserer realen Welt, in der es auch ganz normale Alltagsprobleme gibt („Hätte meine Mutter beim Elternsprechtag nicht ihre positive Lichthexenenergie spielen lassen, würde jetzt ganz sicher eine fette Fünf auf meinem Zeugnis stehen.“ - S. 27). Weniger gut fand ich die Häufigkeit des Wortes „Schei*“, das in allerlei Variationen daherkommt. Gut, es passt durchaus zu einer 12jährigen, muss für meinen Geschmack aber in einem Kinder- & Jugendbuch nicht derart häufig vorkommen. Das aber nur am Rande…

Insgesamt eine wirklich unterhaltsame und fantasievolle Geschichte, die aus meiner Sicht eher junge Leserinnen als Leser ansprechen dürfte (es gibt auch einen Liebeszauber…), obgleich es mit dem Gestaltwandler Tim auch eine Identifikationsfigur für die Jungs gibt.

FAZIT:
Fantasievoll, unterhaltsam und durchaus überraschend – empfehlenswerte Unterhaltung für junge Leserinnen.