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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Pathologie einer Ehe - mit etwas enttäuschendem Ende

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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„Gott, das Leben als Kriminelle ist anstrengend“

Meine Meinung:

Autorin Catherine Steadman hat sich einen wahrlich packenden Start für ihren Thriller erdacht: Erin verscharrt in einem einsamen Waldstück ...

„Gott, das Leben als Kriminelle ist anstrengend“

Meine Meinung:

Autorin Catherine Steadman hat sich einen wahrlich packenden Start für ihren Thriller erdacht: Erin verscharrt in einem einsamen Waldstück ihren noch frisch angetrauten Ehemann Mark. Was um alles in der Welt kann hier passiert sein, fragt man sich als Leser sofort - und schon springt die Handlung ein paar Monate zurück, als Erin, eine aufstrebende Dokumentarfilmerin, und Mark, ein erfolgreicher Banker, ihre Hochzeit planen. Sie scheinen das absolute Traum- und Vorzeige-Paar zu sein. Umso mehr gespannt war ich auf den unheilvollen Weg, den diese Beziehung nehmen wird. Zunächst lernen wir die beiden erstmal eine ganze Weile kennen, was durchaus interessant zu lesen war, aber die Grundspannung noch nicht wirklich erhöht hat. Erst in den Flitterwochen kommt es zu einem verhängnisvollen Fund, der die Tragödie ins Rollen bringt. Ab hier wurde es wieder deutlich spannender zu lesen, wie sich die große, aber unabwendbare Katastrophe über Erin und Mark zusammenbraut. Der Spannung ein wenig abträglich war Erins Dokumentarfilm-Projekt, die drei Häftlinge Alexa, Eddie und Holly auf ihrem Weg in die bevorstehende Freiheit zu begleiten, was nur in einem Fall zwingend zum Plot dazu gehörte.

Etwas enttäuscht war ich, als die Geschichte den Prolog eingeholt hatte. Im Folgenden hatte ich mir eigentlich noch eine unvorhergesehene Wendung, eine dicke Überraschung erhofft, die aber ausgeblieben ist. Den kleinen „Paukenschlag“ ganz zum Schluss fand ich hingegen viel zu konstruiert und gewollt. Da hätte sich die Autorin wirklich etwas Überzeugenderes ausdenken können.

Insgesamt hat mich dieses Hörbuch aber über die volle Länge wirklich gut unterhalten, wenn auch der Spannungsbogen nicht immer intakt geblieben ist.

Sehr gut gefallen hat mir hingegen die Produktion dieses Hörbuchs, insbesondere die Art von Tanja Fornaro, wie sie diese Geschichte aus Erins Sicht gelesen hat. Ihre Stimme passte für mich perfekt zu dem Bild, das ich mir von Erin gemacht habe, und ihre Betonung, ihr Lesetempo und das „Stimmspiel“ habe ich durchgängig als sehr angenehm empfunden.


FAZIT:
Solide, teils wirklich spannende Unterhaltung mit kleinen Abstrichen in der B-Note.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Das Rätsel des Wolfsmals – ein spannender Krimi in tollem Setting

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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„Es lohnt sich nicht, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die man nie eine Antwort finden wird.“ (S. 309)

Meine Meinung:
„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Krimi mit Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider, ...

„Es lohnt sich nicht, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die man nie eine Antwort finden wird.“ (S. 309)

Meine Meinung:
„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Krimi mit Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider, die ziemlich beste Freunde sind und sich als Reporter mit Cold Cases befassen. Eigentlich wollte Jan in der Einsamkeit einer Hütte mitten in den wilden Weiten des Thüringer Waldes nur ausspannen, doch dann stolpert eine mysteriöse, verletzte Frau in seine Hütte und erzählt ihm eine Geschichte von mehreren Morden, die ganz in der Nähe begangen wurden…

Nach „Die Lichtung“ war es für mich der zweite Band dieser Reihe und obgleich ich die Bände 2 & 3 noch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Hannah Wozniak, die genauso schnell wieder abtaucht, hat Linus Geschke gleich auf den ersten Seiten erfolgreich den Keim der Neugier bei mir gesät. Dieser wuchs und gedieh im Folgenden kontinuierlich an, was mich zusammen mit dem tollen Setting im Thüringer Wald schon früh an die Geschichte gefesselt hat. Die Spannung ist zunächst nur unterschwellig vorhanden, was am „Cold Case Charakter“ des Falls liegt. Doch als dieser dann im weiteren Verlauf zu einem „warm case“ wird, wechselt die Bedrohung von latent zu konkret und es wird für Jan & Co selbst gefährlich. Durch eingeschobene Kapitel aus Sicht des bis zum Schluss unbekannten Täters („Der Wolf“) baute sich beim Lesen immer mehr die Erkenntnis auf, dass es sich um einen brandgefährlichen Mann handelt. Dies wird Jan leider erst spät selbst bewusst – sodass die Geschichte unaufhaltsam auf ein dramatisches und schockierendes Finale zuläuft. Am Ende klären sich die Morde alle nachvollziehbar auf, auch wenn ein Motiv mich persönlich nicht ganz zu 100% überzeugen konnte.

Auch das Zwischenmenschliche bleibt bei diesem überzeugenden Krimi nicht hinter der eigentlichen Story zurück. So ist das Zusammenspiel von Mütze und Jan mal wieder sehr erfrischend zu lesen und dazu erfahren wir noch, was die beiden wirklich übereinander denken. Ganz nebenbei deckt der Autor auch noch ein sehr dunkles Geheimnis aus Mützes Vergangenheit auf. Abgerundet wird das Team von Jans Kumpel Arslan und seiner neuen Freundin Lena, die als Psychologiestudentin einen wertvollen Beitrag für die kleine, bunte Ermittlertruppe leistet. Ein wirklich schönes Team, das Linus Geschke hier zusammengestellt hat!

Sehr gut gefallen hat mir neben der Story an sich und den überzeugenden Charakteren vor allem auch das Setting im Thüringer Wald und die tatsächlichen Orte und Gegebenheiten, auf denen diese Geschichte fußt, wie etwa das ehemalige NVA-Erholungsheim („Sprungschanzenhaus“) oder auch das Bunker-Museum bei Frauenwald.

FAZIT:
Tolles Setting, tolle Charaktere und eine solide Krimi-Story – eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Brot selbst backen – wirklich ganz einfach erklärt und mit tollen Rezepten

Brot backen mit Christina
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„Ein riesiger Vorteil beim Selberbacken ist, dass man ganz genau weiß, was drinsteckt: nämlich regionale, einfache Zutaten, die man meistens daheim hat.“ (S. 47)

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem ...

„Ein riesiger Vorteil beim Selberbacken ist, dass man ganz genau weiß, was drinsteckt: nämlich regionale, einfache Zutaten, die man meistens daheim hat.“ (S. 47)

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem “Back-ABC für Brot”, in dem die wichtigsten Zutaten (Getreide, Mehl, Brotgewürze und Salz) vorgestellt und Besonderheiten erklärt und Tipps gegeben werden (z.B. je höher die Nummer der Typenbezeichnung beim Mehl, desto hochwertiger das Mehl – meine Erkenntnis: lieber kein „Typ 405“ mehr kaufen!). Außerdem gibt es eine kurze Übersicht zu den Brotback-Utensilien (z.B. Spaten und Gärkörbchen), bevor drei Grundteige (Sauerteig, Hefeteig und Über-Nacht-Gar-Teig) in einer jeweils gut verständlichen und leicht nachzumachenden, bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung vorgestellt werden. Abgerundet wird der „Theorie-Teil“ von „Tipps fürs gute Gelingen“ (z.B. mit Dampf backen!) und „kleine Probleme und ihre Lösungen“ (z.B. wenn der Teig nicht richtig aufgeht w/ z.B. zu warmer Flüssigkeit). Nach diesem Teil, der schnell und einfach zu lesen ist, dürfte wohl jeder bestens vorbereitet sein, um das erste eigene Brot zu backen. Ein für meinen Geschmack sehr gelungener Start in das Thema!

Der Rezept-Teil gliedert sich in die folgenden sieben Kategorien: „Brote ganz klassisch“ (z.B. Kürbiskernbrot und einfaches Weißbrot), „Alles Vollkorn“ (z.B. Sportlerbrot und 100% Vollkorn), „Brote mit Sauerteig“ (z.B. Roggenbrot und Hüttenlaib), „Brote mit wenig Hefe und viel Zeit“ (z.B. Dinkelkornbrot und Roggenbaguette), „Brote ohne Kneten“ (z.B. Knäckebrot und Maisbrot), „Brot einmal anders“ (z.B. vegetarisches Fladenbrot und Focaccia mit Rosmarin) und „Süße Brote“ (z.B. Brioche und Schokokranz). Die Auswahl der Rezepte finde ich gelungen und ist insgesamt sehr abwechslungsreich, von leicht & schnell zu backenden Broten bis hin zu ausgefallenen Brotideen (z.B. die gesunde „Brottorte“ auf S. 133 oder das „Brot als Suppentopf“ auf S. 137). Hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Die Rezepte selbst sind stets leicht verständlich erklärt. Wenn besondere „Techniken“ angewandt werden, finden sich entsprechende Bilderanleitungen hierzu.

Dieses Buch macht richtig Lust darauf, sein eigenes Brot selbst zu backen. Danke, Christina!

FAZIT:
Übersichtlich, leicht verständlich und vielfältig – der perfekte Einstieg in das Thema!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Erneut ein ganz starker Thriller – zu einem schockierenden und bewegenden Thema

R.I.P.
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„Vorsicht ist geboten, wenn es um die Seele geht.“ (S. 60)

Meine Meinung:
„R.I.P“ ist der dritte Fall für den isländischen Ermittler Huldar Traustason. Man kann ihn problemlos lesen, ohne die Vorgänger ...

„Vorsicht ist geboten, wenn es um die Seele geht.“ (S. 60)

Meine Meinung:
„R.I.P“ ist der dritte Fall für den isländischen Ermittler Huldar Traustason. Man kann ihn problemlos lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Allerdings wird viel Bezug genommen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten, allen voran zwischen „Mängelexemplar“ Huldar und der (nicht immer ganz so) toughen Freyja sowie zu Huldars Chefin Erla, was das ganze zusätzlich interessant und die Charaktere sehr plastisch und menschlich macht.

Der Fall an sich hat einen klassischen „Thrillerauftakt“. Man ist als Leser hautnah dabei, wie die 16jährige Stella Hardardottir Opfer eines Verbrechens wird. Entsprechend schnellt der Spannungsbogen gleich zu Beginn in die Höhe. Wie schon in den Vorgängerbänden entwicklet Yrsa Sigurdardóttir hieraus gekonnt eine komplexe und verwirrende Story, in deren Verlauf sowohl die Ermittler als auch die Leserinnen mehr als einmal ein dickes Fragezeichen vor Augen haben – und keine Idee, wie das alles zusammenpassen könnte. Geschickt werden nach und nach Charaktere eingeführt, die sich merkwürdig verhalten oder durch andere Hinweise verdächtig erscheinen. Hinzu kommt das vertrackte Rätsel um „Opfer Nr. 1“. Hier kann man also mal wieder perfekt mitraten und miträtseln. Zwischendurch habe ich tatsächlich ein paar richtige Vermutungen gehabt, ohne jedoch auch nur im Ansatz zu erahnen, wie groß und komplex die letztendliche Auflösung sein wird. Am Ende bekommen wir ein regelrechtes Gänsehaut-Finale serviert. Das ist für mich wirklich „Thriller“ at it´s best!

Zu diesem extrem spannenden und vollkommen überzeugenden Thrillerplot hat sich die Autorin einem sehr ernsten und in der breiten Öffentlichkeit leider noch oft unterschätzten Problem gewidmet: Mobbing. Das, was ihre Charaktere hier erleiden und erlitten haben, ist wirklich oft schwer zu lesen und bedrückt extrem. Es geht hier um menschliche Dramen, die keiner erleben sollte, und um die Abgründe der Seele. Denn auch wenn dies hier natürlich alles fiktiv ist, ist einem als Leser
in doch bewusst, dass sich solche Fälle tagtäglich in unseren Schulen ereignen – und das noch immer viel zu wenig dagegen unternommen wird („Das Schulsystem hatte immer wieder versagt“ - S. 69). Wenn ich nicht sowieso schon 5 Sterne vergeben würde, bekäme Yrsa Sigurdardóttir von mir noch einen Extra-Stern dafür, dass sie mit ihrem neusten Bestseller das Thema ein weiteres klitzekleines Stück in die öffentliche Wahrnehmung rückt. Danke!

FAZIT:
Ein fesselnder und brillant ausgearbeiteter Thriller mit einem sehr ernsten, ja erschreckenden Grundthema.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Ein Weg zu einer positiven Lebenseinstellung – auch ohne konkrete Wunscherfüllung

Danke, liebes Universum
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„Fließen lassen und Dahingleiten im Fluss des Lebens – das ist das Geheimnis.“ (S. 107)

Meine Meinung:
Ok, das Universum als Erfüller unserer Wünsche… klingt wirklich zu schön um wahr zu sein, oder? Doch ...

„Fließen lassen und Dahingleiten im Fluss des Lebens – das ist das Geheimnis.“ (S. 107)

Meine Meinung:
Ok, das Universum als Erfüller unserer Wünsche… klingt wirklich zu schön um wahr zu sein, oder? Doch genau das verspricht dieses Buch. Man „bestellt“ – und das Universum liefert. Da bin ich grundsätzlich erstmal skeptisch, aber dem Ganzen durchaus offen gegenüber eingestellt.

Es geht los mit kleinen „Übungswünschen bzw. -bestellungen“, z.B. einen roten Luftballon zu sehen oder auch eine (positive) Überraschung zu erhalten. Tatsächlich habe ich innerhalb des geplanten Zeitraums von 24 Stunden eine positive Überraschung bekommen (eine spontane Einladung von Freunden), aber der rote Luftballon lässt nun schon seit Tagen auf sich warten. Auch die anderen Wünsche / Bestellungen, an denen man sich nach diesem Buch versuchen soll (z.B. Geld, ein Kamel zu sehen,…), lassen noch auf ihre Erfüllung warten. Hier scheint das Universum nicht ganz so schnell zu sein…

Man mag also von dem Thema „Wunscherfüllung durch das Universum“ halten, was man will. Der größte „Erfolgsfaktor“ scheint mir hier zu sein, möglichst unkonkrete (am besten: gar keine) Erwartungen zu haben. Dann wird auch irgendwann etwas um die Ecke kommen, das zum Wunsch passt. Ist halt ein bisschen so wie mit den allgemein formulierten Horoskopen, in die man – wenn man will – alles hineindeuten kann.

Das durch und durch positive an diesem Buch ist, neben dem wirklich unterhaltsamen Schreibstil und der liebevollen Aufmachung, die immer wiederkehrende Botschaft, sein Leben positiv gestimmt zu leben. Es ist ein Buch für mehr Mut, für mehr positives Denken, für mehr Offenheit neuen Situationen gegenüber und ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, aufgeschlossen und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Denn wer sich Geld wünscht, wird sicherlich zumindest mal einen Glückscent finden, wenn er/sie auch darauf achtet.

Gleichzeitig wirbt Anjana Gill dafür, das (negative) „alte Denken“ zu besiegen („schaffe ich eh´ nicht“, „bekomme ich sowieso nicht“,…) und mit neuer Gelassenheit und achtsam durchs Leben zu gehen („Egal was passiert, es ist zu meinem Besten.“ - S. 75). Das sind alles keine neuen Tipps, aber dennoch sind sie richtig und wichtig. Insgesamt eine schöne Botschaft, die dieses Büchlein transportiert.

An einigen Stellen ist mir persönlich der Text dann aber doch zu „paranormal“ geworden, beispielsweise wenn es darum geht, Kontakt durch Telepathie aufzunehmen oder Zeichen von verstorbenen Angehörigen zu sehen und zu deuten. Für so etwas bin ich wahrscheinlich einfach zu rational.

Insgesamt vergebe ich wirklich gut gemeinte, solide 3 Sterne. Sollten mir in den kommenden Tagen doch noch ein roter Luftballon, ein Kamel und weitere meiner „Bestellungen“ über den Weg laufen, werde ich auf 4 Sterne upgraden!

FAZIT:
Wunscherfüllung 95,7%? Bei mir nicht! Dennoch ein lesenswertes, unterhaltsam geschriebenes Buch für mehr Achtsamkeit und Gelassenheit im Leben.