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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2019

Eine fundierte, übersichtlich gehaltene Einführung in das Thema und 77 abwechslungsreiche vegane Rezepte

Das Kochbuch zum Intervallfasten
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„Intervallfasten ist die beste Gesundheitsprophylaxe und wesentliche Voraussetzung für die Heilung von Krankheiten.“ (S. 5)

Meine Meinung:
Das Thema „Intervallfasten“ hat mich schon seit längerem interessiert ...

„Intervallfasten ist die beste Gesundheitsprophylaxe und wesentliche Voraussetzung für die Heilung von Krankheiten.“ (S. 5)

Meine Meinung:
Das Thema „Intervallfasten“ hat mich schon seit längerem interessiert und so habe ich bei diesem Buch zugeschlagen. Ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe! Auf den ersten rd. 35 Seiten führen die Autorinnen ihre Leser*innen fundiert und in leicht verständlichen Worten in das Thema „Intervallfasten“ ein. Sie erklären, was im Körper dabei passiert und warum es unserem Organismus so gut tut. Dabei beleuchten sie u.a. kurz die Entstehungsgeschichte des Menschen und gehen auch auf die biochemischen Vorgänge im Körper ein (kurzum und etwas platt: Der Körper räumt sich selbst auf). Auch wenn ich selbst keine Expertise bei diesem Thema habe, erscheinen mir die Ausführungen nachvollziehbar und fundiert zu sein. Es werden auch immer wieder Studien zitiert, die die Aussagen entsprechend stützen (hier wären m.E. kleine Fußnoten mit den Quellangaben schön gewesen). Sehr spannend fand ich dabei z.B. die Ausführungen zu den Sirtuinen (Enzyme, die erst vor rd. 30 Jahren entdeckt wurden) oder auch der Autophagie, für die der Japaner Yoshinori Ohsumi 2016 den Nobelpreis erhalten hat. Man merkt, dass die Autorinnen wissen, worüber sie schreiben, und sie haben mich nach dem Theorie-Teil von den Vorteilen des Intervall-Fastens überzeugt.

Gleichzeitig plädieren die Autorinnen für einen Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs und auch auf Industriezucker (angenehmer Weise aber nicht dogmatisch). So sind alle 77 Rezepte in diesem Buch entsprechend auch vegan, mit vielen frischen und saisonalen Zutaten. Aufgeteilt sind sie in die folgenden vier Kategorien:
1. Mahlzeit (des Tages): leicht, gesund und oft „schnell“, wie z.B. die ayurvedische „Goldene Milch“ (S. 50), „Birchermüsli mit Kokos“ (S. 59) oder auch „Frühstücksmuffins“ (S. 62)
2. Mahlzeit: mit dem Fokus auf Kohlenhydrate, wie etwa eine „Avocado-Gemüse-Pasta (S. 99) oder ein Roter-Kürbis-Fenchel-Eintopf (S. 107)
3. Mahlzeit: mit dem Fokus auf Proteine (z.B. Reissalat „Chili sin carne“ (S. 143) oder auch „Süsskartoffel-Erbsen-Curry“ (S. 152))
„Naschen auf gesunde Art“: auch Süßes gehört dazu (gesüßt z.B. mit Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker), wie etwa Kokosmilchreis (S.. 172) und Hafercookies (S. 175)

Die vier Kategorien beinhalten auch einige praktische Basisrezepte, wie etwa für Nussmilch, Mandelmus, Gemüsebrühe-Paste und Hummus. Zu allen Rezepten finden sich Portionsangaben, Zubereitungszeiten, Kalorienzahl und Angaben zu Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydrat-Anteil. Komplettiert wird dieses wirklich empfehlenswerte Buch von einem kleinen Ausblick, einem Rezeptregister, einem Saisonkalender sowie Büchern und Adressen, „die weiterhelfen“. Eine runde Sache!

FAZIT:
Kompakt, praktisch und gut – eine rundum gelungene Einführung in das Thema kombiniert mit 77 abwechslungsreichen veganen Rezepten.

Veröffentlicht am 01.07.2019

60 schnelle, einfache und sehr abwechslungsreiche Rezepte – klasse!

Die One-Pot-Challenge
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Meine Meinung:
Mal ein Kochbuch der etwas anderen Art: Ein „Schiedsrichter“ (in diesem Fall der Schauspieler und Moderator Jumbo Schreiner) gibt drei Küchenprofis jeweils eine Zutat vor, mit der sie ein ...

Meine Meinung:
Mal ein Kochbuch der etwas anderen Art: Ein „Schiedsrichter“ (in diesem Fall der Schauspieler und Moderator Jumbo Schreiner) gibt drei Küchenprofis jeweils eine Zutat vor, mit der sie ein überzeugendes Rezept kreieren sollen, das in nur einem einzigen „Kochutensil“ zubereitet wird. Dieser Challenge stellen sich „Rezepte-Erfinder“ und mehrfacher Kochbuch-Autor Martin Kintrup (Pfanne), Ökotrophologin, Fachjournalistin und Kochbuchautorin Sarah Schocke (Backblech) und „Food-Stylistin“ und Autorin Sandra Schumann (Topf). Nach jeder Kategorie gibt es dann eine Bewertung der Rezeptideen von Jumbo Schreiner (was wirklich unterhaltsam zu lesen ist: „Für mich war BROKKOLI immer die grüne hässliche Schwester vom Blumenkohl! Denn als Kind bestrafte man mich für Verfehlungen jeglicher Art mit Brokkoli. Blauer Brief aus der Schule – Brokkoli. Klamotten beim Spielen eingesaut – Brokkoli. Man darf Katzen nicht rasieren – Brokkoli. Kaugummi auf dem neuen Sofa – Brokkoli“).

Somit gibt es zu den folgenden 20 Hauptzutaten jeweils drei unterschiedliche Rezepte: Auberginen, Brokkoli, Feta, Garnelen, Hackfleisch, Hähnchenschenkel, Kabeljaufilet, Kartoffeln, Kichererbsen, Lachsfilet, Linsen, Nudeln, Paprika, Pilze, Reis, Rinderschmorfleisch, Sauerkraut, Schweinefilet, Süßkartoffeln und Tofu.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich selten ein Kochbuch hatte, bei dem ich auf fast jeder Seite gedacht habe: „Das sieht ja lecker aus – muss ich unbedingt mal machen!“. Aber genau das ist mir mit „One-Pot-Challenge“ passiert. Hinzu kommt, dass fast alle Rezepte mit einer übersichtlichen Zahl von (manchmal aber auch ausgefallenere) Zutaten auskommen und in der Regel durchaus schnell zuzubereiten sind (meistens zwischen 15 – 60 Minuten), wie beispielsweise das „Kabeljaufilet mit Käse und Birnen“ in rund 30 Minuten!

Inzwischen habe ich schon einige Rezepte selbst ausprobiert und war jedes mal vollkommen überzeugt, sowohl von der einfachen Zubereitung als auch vom Ergebnis hinterher. Echt klasse! Hier noch mal die Stärken & Schwächen des Kochbuchs:
(+) wirklich sehr abwechslungsreich
(+) oftmals sehr schnell und einfach nachzukochen
(+) wenig Abwasch
(+) meist kurze Zubereitungszeiten
(+) unterhaltsam zu lesen
(+) meist übersichtliche Anzahl von Zutaten
(+) bei außergewöhnlicheren Zutaten werden Alternativen mit angeboten (z.B. Sriracha-Sauce; ersatzweise Sambal Oelek)
(0) teilweise werden auch fertige Vorprodukte genutzt (wie z.B. Pizzateig aus der Kühltruhe – finde ich nicht schlimm, muss man aber mögen)
(-) ebook-Version „für kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert“, dennoch können sich Seitenverschiebungen ergeben

FAZIT:
Ich bin begeistert! Genau das richtige Kochbuch für eine schnelle, abwechslungsreiche Küche.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Das Schicksal der Dschinns - Band 3 der unglaublich vielschichtigen und atmosphärischen Fantasy-Saga

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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„Der Henker hat sich erhoben. Der Verräter ist auf freiem Fuß. Sei auf der Hut! Der Schnitter kommt, Flammen im Gefolge, und er wird diese Welt in Brand stecken. Und so wird das große Unrecht Recht werden.“ ...

„Der Henker hat sich erhoben. Der Verräter ist auf freiem Fuß. Sei auf der Hut! Der Schnitter kommt, Flammen im Gefolge, und er wird diese Welt in Brand stecken. Und so wird das große Unrecht Recht werden.“ (ebook, S. 48)

Meine Meinung:
„In den Fängen der Finsternis“ ist der dritte Teil der „Elias & Laia“-Saga der US-amerikanischen Schriftstellerin Sabaa Tahir und ich würde jedem dringend raten, die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben!

Es ist schon eine wahrlich fantastische Welt mit einer teilweise extrem komplexen Geschichte mit vielen Parteien, Charakteren und Verstrickungen, in die uns die Autorin entführt. Nach einem zu Beginn noch sehr rätselhaft anmutenden Prolog (seine Bedeutung klärt sich im Verlauf des Buches noch auf!) befindet man sich als Leser sofort wieder mittendrin. Die einstigen Gefährten sind mittlerweile weit verstreut und jede(r) hat ihre / seine ganz eigene Aufgabe, ureigensten Nöte, Schwierigkeiten, Sorgen und – manchmal unüberwindbar erscheinende – Herausforderungen. In gewohnt schnellem Wechsel erzählt Tahir diese Geschichte aus Sicht der drei Protagonisten Laia von Serra, Elias Veturius und des Blutgreifen (oder für uns Fans: Helena Aquilla). Hierdurch entstehen ein hohes Tempo und zu Beginn drei ganz verschiedene Handlungsstränge, der jeder für sich extrem fesselnd ist. Immer wieder ergeben sich dabei kleinere (und manchmal auch größere) Cliff-Hanger, die es einem fast unmöglich machen, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wieder werden wir dabei beim Lesen mit unvorhersehbaren Wendungen konfrontiert. Zwischenzeitlich sind die drei Handlungsstränge tatsächlich so weit auseinandergedriftet, dass ich beim Lesen arge Sorgen hatte, ob es Tahir wohl gelingen würde, am Ende dieses Buches die drei Stränge wieder zusammenzubringen. Aber so viel sei hier schon verraten: Sie schafft es tatsächlich! Doch zu ende erzählt ist diese inzwischen schon epische Geschichte auch mit diesem dritten Band nicht, so dass ich mich nach der letzten Seite schon jetzt auf den nächsten Band freue!

Diese Reihe zeichnet sich aber nicht nur durch die sehr komplexe und immer wieder überraschende Story aus. Eine weitere große Stärke dieser Reihe ist die dezidiert ausgearbeitete Charakterentwicklung, die die Protagonisten hier durchmachen, sowie die Fülle weiterer Charaktere, die immer wieder auftauchen – und von denen man sich teilweise auch überraschend wieder verabschieden muss (G.R.R. Martin lässt grüßen!). Selbst Nebencharaktere arbeitet Sabaa Tahir plastisch aus und verleiht ihnen Tiefe und Gewicht. So wirken auch die Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Charakteren realistisch, allen voran natürlich die titelgebende Beziehung zwischen Elias und Laia („Ich höre nichts außer Laia, sehe nichts außer Laia, fühle nichts außer Laia.“ – ebook S. 72).

Last but not least möchte ich noch etwas zu dem wunderbaren Schreibstil der Autorin schreiben. Ich bin immer wieder begeistert, in welcher Qualität und Tiefe diese noch junge Autorin (Jahrgang 1983) zu schreiben vermag! Teilweise haben ihre Worte schon etwas lyrisches an sich („Sie ist ein Wimpernschlag, und ich bin ein Zeitalter“ – ebook, S. 307), an anderen Stellen weisen sie eine schon besondere Tiefe auf („Hoffnung ist stärker als Angst. Sie ist stärker als Hass.“ - S. 118). Darüber hinaus ist es nicht besonders schwierig, in dieser Geschichte Parallelen zu unserer heutigen Zeit zu finden…

FAZIT:
Ein außergewöhnlicher und komplexer Fantasy-Epos, der absolut zu fesseln und zu begeistern weiß!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.06.2019

Spannend und bewegend, berührend und packend – ein Jugendbuch zum Nachdenken

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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„Always know you´re right, love.“ (S. 167)

Meine Meinung:
Die 11jährige Enni Alser hat schon vieles durchmachen müssen, seit sie ihre Eltern vor drei Jahren bei einem Unfall verloren hat. Heim um Heim, ...

„Always know you´re right, love.“ (S. 167)

Meine Meinung:
Die 11jährige Enni Alser hat schon vieles durchmachen müssen, seit sie ihre Eltern vor drei Jahren bei einem Unfall verloren hat. Heim um Heim, Pflegefamilie um Pflegefamilie – immer wurde Enni weitergereicht. Erst als die Haagens sie aufnehmen, scheint es für Enni endlich wieder einen festen Platz im Leben zu geben. Und ihr neuer Pflegebruder Noah fühlt sich wie ein richtiger Bruder an, der mit ihr durch Dick und Dünn geht. Doch dann gibt es auch für die Haagens eine unerwartete Wendung in ihrem Leben und Enni droht erneut, ihren noch so frischen Halt im Leben zu verlieren…

Seit dem „wilden Määäh“ sind wir große Fans der Bücher von Vanessa Walder, die es immer wieder schafft, spannende Geschichten auch ohne Gewalt und „Special Effects“, dafür mit umso mehr Tiefgang zu schreiben. Mit „Die Unausstehlichen & ich“ hat sie sich nun kein leichtes Thema ausgesucht. Obgleich wir das Glück haben, in einer absoluten Wohlstandsgesellschaft zu leben, gibt es auch bei uns Kinder, für die es keinen dauerhaften und behüteten Platz im Leben zu geben scheint. Mit Enni lernen wir hier ein Mädchen kennen, das unglaublich viel durchmachen musste und schon früh nicht mehr Kind sein durfte („Du bist nie sicher, solang du noch was zu verlieren hast.“ - S. 138). So erinnert Enni auch mehr an eine 16jährige Jugendliche als an ein 11jähriges Kind. Sie ist eine Einzelkämpferin, taff, niemals um ein Schimpfwort verlegen, ständig auf der Hut und verdammt gut im Planen. Doch wenn ihr rot vor Augen wird und das Rauschen in ihren Ohren ertönt, wird Enni nahezu unberechenbar. Aber vor allem anderen ist Enni eines: absolut liebenswert - und so haben wir sie auch gleich ins Herz geschlossen!

Die Geschichte nimmt so richtig an Fahrt auf, als Enni einmal mehr ein neues „Zuhause“ bekommt. Diesmal ist es das Halbinternat Saaks, das einsam auf einer Bergspitze thront, nur erreichbar über eine Seilbahn oder einen anstrengenden Wanderweg durch den finsteren Fenriswald (ja, hier ist der Name Programm!). Dieses Setting ist wunderbar gelungen – abgeschieden gelegen, elitär und ein Hauch geheimnisvoll. Und zudem sind hier auch noch Schimpfworte verboten! In diesem kleinen Mikrokosmos treffen wir auf weiter besondere Kinder wie etwa den im Rollstuhl sitzenden Dante Benjamin Dahlem („Dante scheint im Dunkeln zu leuchten. Seine Haut ist fast so ** golden wie seine Haare und seine Augen sprühen Funken.“ S. 195), den schweigsamen und verschüchterten Karan Abbas oder auch den quirligen kleinen Lucky, der eine freche Zahnlücke und eine weniger praktische „Diätis“ hat und darüber hinaus über ein ganz besonderes Talent verfügt. Aber nicht nur ihre neuen Mitschüler sind ganz besondere Figuren, auch das Personal ist hier nicht alltäglich. Angefangen bei der irgendwie merkwürdigen Direktorin Nadin Halbach, über einen Deutschlehrer, der im Tupac-Shirt Gedichte rappt bis hin zum Hausmeister Ahmet Armut, der eine Krawatte trägt und schon mal einen Orden bekommen hat. Dieses Internat ist wirklich ein ganz besonderer Ort, an dem bei weitem nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint… So hat uns die Geschichte auch schnell in ihren Bann gezogen und wir haben „Die Unausstehlichen“ gebannt bis zum Ende dieses ersten Abenteuers begleitet, das eigentlich so gekommen ist, wie wir es uns auch gewünscht haben. Allerdings bleiben einige zentrale Geheimnisse ungelüftet und manche Fragen unbeantwortet. Da es sich um den ersten Band einer neuen Reihe haben, ist das aber mit Sicherheit Absicht und es gibt sehr viel Potenzial für die Folgebände („Irgendwas stimmt nicht in Saaks und die ** Lüge bröckelt“ - S. 209)!

Über das gesamte Buch hinweg gelingt es Vanessa Walder scheinbar mühelos, stets die richtige Balance zwischen einem unterhaltsamen Kinder- & Jugendbuch und ernsten, tiefgehenden Themen zu halten. Ennis Schicksal macht mich als Leser schon betroffen und regt zum Nachdenken an. Es geht um Ungerechtigkeit und das Leben mit all seinen Schattierungen und Schicksalsschlägen. Gleichzeitig vermittelt diese Geschichte auch Hoffnung und verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig Mut, Zuversicht und Zusammenhalt sind. Es geht um Selbstvertrauen und auch um Vertrauen in Andere. Es geht um Freundschaft und Familie, Glück und Verlust. Es geht darum, dass jeder Mensch seinen eigenen Platz im Leben verdient hat.

Und so gibt Vanessa Walder ihren Lesern einen wertvollen Ratschlag mit auf den Weg: „Always know you´re right, love.“ (S. 167)

FAZIT:
Einfach ein rundum tolles Buch, das auch eine sehr gute Pflichtlektüre in der Schule abgeben würde!

Veröffentlicht am 25.06.2019

Alles, was Sie schon immer über das Darknet wissen wollten, aber nie zu fragen gewagt haben…

Darknet
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Meine Meinung:
Das Darknet… legendär, geheimnisvoll, verschrien und für mich bislang eher ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend gespannt war ich auf die Lektüre dieses Buches. Der Autor, Dr. Cornelius ...

Meine Meinung:
Das Darknet… legendär, geheimnisvoll, verschrien und für mich bislang eher ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend gespannt war ich auf die Lektüre dieses Buches. Der Autor, Dr. Cornelius Granig, befasst sich als Unternehmensberater und Journalist beruflich seit vielen Jahren mit Cyber Security, Compliance und Korruptionsbekämpfung und leitete in den letzten Jahren IT- und Sicherheitsabteilungen diverser Großunternehmen. Der Mann weiß also, wovon er spricht (bzw. worüber er schreibt).

Schon das Vorwort macht sehr neugierig auf das Buch und man merkt sehr schnell, wie fundiert sich Cornelius Granig auf diesem Gebiet bewegt. Hier habe ich schon einige sehr interessante Neuigkeiten erfahren, wie z.B. dass die USA der Hauptfinanzier des Tor-Netzwerkes sind ("Die Geister, die ich rief..."). Auch die sich anschließende historische Entwicklung, angefangen bei der „modernen“ Datenverarbeitung im Dritten Reich, war durchweg interessant. Richtig ins Eingemachte geht es dann in dem folgenden Abschnitt „Die vielen Formen der Computerkriminalität“. Hier kann einem beim Lesen schon regelrecht angst und bange werden. Die schier unglaubliche Vielfalt an kriminellen Handlungsarten im Netz ist schlichtweg erschreckend. Phishing, Schadsoftware und Industriespionage sind nur einige der kriminellen Machenschaften in den Tiefen des Netzes. Selbst Auftragskiller sollen sich hier bestellen lassen – und das für „gerade mal“ 23.000 Euro. Erschreckend!

Selbstverständlich erklärt der Autor auch die zugrunde liegende Technik des Ganzen, und zwar in verständlichen Worten, die auch Nicht-Digital-Natives verstehen (zusätzlich gibt es auch noch ein sehr gelungenes Glossar im Anhang). Abgerundet wird dieses Buch von einem Kapitel darüber, was die Länder (D-A-CH) unternehmen, um sich gegen diese „neuen“ digitalen Gefahren zu wappnen, und von „Top-10-Tipps“ (einmal für „jedermann“ und einmal für Unternehmen), wie man sich selbst und seine Daten im Netz schützen kann.

Alles in allem ein sehr gelungenes, gut recherchiertes und aufbereitetes Buch zum Thema „Gefahren im Netz“! Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Viele Grafiken sind so klein abgedruckt sind, dass man die Schrift kaum noch bzw. gar nicht mehr lesen kann (wie etwa auf Seite 125). Das hätte man besser lösen können und müssen.

FAZIT:
Ein fundiert recherchierter, leicht verständlicher und sehr spannender Rundum-Blick auf das Phänomen Darknet.