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Veröffentlicht am 21.09.2017

Spaß, Spannung, Action & Heldenwissen - die perfekte Antwort auf Percy Jackson!

Henry Smart
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Zum Inhalt:
Eigentlich wollte sich Henry Smart nur eine Pizza bestellen – und hängt plötzlich kopfüber in den Pranken eines riesigen, fies aussehenden Kerls. Irgendetwas scheint mit dem Lieferdienst von ...

Zum Inhalt:
Eigentlich wollte sich Henry Smart nur eine Pizza bestellen – und hängt plötzlich kopfüber in den Pranken eines riesigen, fies aussehenden Kerls. Irgendetwas scheint mit dem Lieferdienst von „Papas Pizza“ so ganz und gar nicht zu stimmen – und Hilda, die Nichte der drei Pensions-Betreiberinnen, scheint darüber mehr zu wissen. Kurzerhand nimmt Henry eigene Ermittlungen auf und stolpert nichts ahnend in das Abenteuer seines Lebens…

Meine Meinung:

„Manchmal habt Ihr Menschen Mittel und Wege, bei denen selbst die Götter passen müssen.“ (S. 273)

„Henry Smart – Im Auftrag des Götterchefs“ ist der Start zu einer neuen Abenteuerbuchreihe für junge Leser ab 10 Jahren der Bestsellerautorin Frauke Scheunemann (bekannt u.a. von der „Winston“- und „Dackel Herkules“-Reihe). Protagonist der Reihe ist der Schüler Henry Smart aus San Francisco, der mit seinem Vater „in einem Kaff namens Bayreuth“ Urlaub macht. Bereits auf der ersten Seite lässt es Frauke Scheunemann so richtig krachen, wird der arme, nichts Böses ahnende Henry doch von einem sehr schrägen Trio auf seinem Zimmer überfallen und muss von der patenten Hilda aus deren Fängen gerettet werden. Aufregender kann ein Start kaum sein! Dies ist der Beginn eines wahrlich unglaublich temporeichen, extrem spannenden, wunderbar humorvollen und immer wieder überraschenden Abenteuers.

Nachdem die römische und griechische Mythologie ja inzwischen schon vielen erfolgreichen Büchern für Kids Pate gestanden hat, hat sich Frauke Scheunemann einem bei Vielen anscheinend schon fast vergessenes Kulturgut angenommen: Dem Heldenepos um die Nibelungen und der arrondierenden nordischen Sagenwelt – und zwar mit allem, was dazu gehört – von Alberich bis Wotan und Walhalla! Durch dieses tolle Abenteuer lernen nicht nur die jungen Leser ganz nebenbei so Einiges über die germanischen Sagengestalten, sondern auch mir als Erwachsenem wurde so Manches wieder ins Gedächtnis gerufen. Aber auch abseits der Sagen und Mythen gibt es in diesem Buch so ganz nebenbei etwas zu lernen, wie beispielsweise über die Radio-Carbon-Methode.

Wer nun befürchtet, die Autorin würde hier „nur“ alte Geschichten nacherzählen, der sei beruhigt: Der Nibelungen-Epos dient hier als „Background“ für ein ganz eigenständiges, altersgerechtes Abenteuer, das dabei z.T. ein ganz neues Licht auf alte Geschichten und Sagen wirft. Darüber hinaus überrascht Frauke Scheunemann ihre Leser sehr gekonnt sogar noch mit anderen bekannten Helden- und Sagengestalten aus einem anderen Kulturkreis (mehr sei hier nicht verraten!).

Doch dieses Abenteuer ist nicht nur mega-spannend und unglaublich temporeich, es ist auch wahnsinnig witzig, denn der Humor wird hier ganz groß geschrieben. Beispiele Gefällig? Gerne! Hier klagt ein Götterchef über überdimensionierte Handwerkerrechnungen und ein Zwergenchef schreibt garstige Leserbriefe an den „Götterboten“. Hinzu kommen viele flotte Sprüche („Pressearbeit ist anscheinend auch im Mittelalter schon ziemlich teuer!“ S. 233) und die immer wieder aufkeimenden Querelen in der kleinen, extrem heterogenen Heldentruppe („Die doofe Walküre will mich verarschen.“ - S. 136)

Apropos Heldentruppe: Frauke Scheunemann hat in diesem Buch einen wirklich wunderbaren, bunten Strauß von witzigen und schön-schrägen Charakteren entworfen. Mit der taffen Hilda gibt es ein passendes Pendant zum kodderschnäuzigen Henry, während die unaufgeregte Museumspädagogin Faye Morgan der ausgleichende Pol zum ungestümen und selbstverliebten Siegfried ist („Unser Held vom Dienst macht meistens mehr Probleme, als er wirklich löst.“ - S. 173), der mit Kritik grundsätzlich nicht sehr gut umgehen kann aber immer eine Lösung parat hat: Einfach umhauen…

FAZIT:
Spannung, Action, Tempo und Humor – Mit Henry Smart bekommt nun auch die deutsche Mythologie ihren Platz in den Reihen der modernen Jugendbücher. Frauke Scheunemann beweist eindrucksvoll, dass Wotan & Co. alles andere als angestaubt sein müssen!

Veröffentlicht am 20.09.2017

typisch Scary Harry: Mit viel Humor, einigen Überraschungen und ordentlich Spannung geht es rasant ins sechste Abenteuer!

Scary Harry (Band 6) - Hals- und Knochenbruch
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Inhalt:
Während die Seelen frisch Verstorbener von einer unbekannten Person eingefangen und in die Körper zurückverfrachtet werden (was Scary Harry ganz schön die Statistik und die Laune verhagelt), entdeckt ...

Inhalt:
Während die Seelen frisch Verstorbener von einer unbekannten Person eingefangen und in die Körper zurückverfrachtet werden (was Scary Harry ganz schön die Statistik und die Laune verhagelt), entdeckt Emilys Schwarm Albert bei Otto zu Hause den Hausgeist Sir Tony und entwickelt sich zum absoluten Nervbolzen. Höchste Zeit für einen Tapetenwechsel und eine kleine Auszeit in den österreichischen Alpen. Doch hier wird es erst richtig stressig…


Meine Meinung:

Die erfolgreiche „Scary Harry“-Reihe von Sonja Kaiblinger geht mit „Hals- und Knochenbruch“ in die sechste Runde. Und auch hier bekommen wir als Fans wieder genau das, was wir erwarten lieben: Eine total witzige, spannende und immer wieder überraschende Story mit schön schrägen und mittlerweile absolut kultigen Charakteren!

Wie schon in den vergangenen Abenteuern um den Sensenmann Harold (im 522. Dienstjahr), hat sich Autorin Sonja Kaiblinger wieder viele spannende und neue Ideen ausgedacht. Während Scary Harry unter den selbstlosen Taten eines Wunderheilers leidet (wie soll er dann so sein Seelen-Soll erfüllen?) und der neunmalkluge Albert das Geister-Geheimnis in Tante Sharons Villa lüftet, bekommen es Otto & Co. auch noch mit zwielichtigen Typen zu tun. Kein Wunder also, dass die Seiten beim Lesen regelrecht dahinfliegen und wir das Buch mal wieder in Rekordzeit verschlungen haben. Dabei haben wir nahezu alle Gefühlszustände mitgemacht: Wir haben mitgerätselt, mitgezittert, mitgehofft und mitgelacht. Zum Mitweinen hat es (zum Glück!) nicht ganz gereicht, aber einen kleinen Kloß hatten wir am Ende schon im Hals. Besonders schön sind dabei immer Sonja Kaiblingers Wortwitz (z.B. Harrys neuer „Geisterfahrer“ im Rolls Reaper) und die Situationskomik, in die sie ihre Charaktere manchmal schon Slapstick-artig hineinstolpern lässt.

Apropos Charaktere: Einen ganz besonderen Zauber der „Scary Harry“-Reihe machen für mich die wunderbaren Figuren aus, von denen Sonja Kaiblinger traditionell in jedem Band ein paar Neue präsentiert. Allen voran natürlich Sensenmann Harold selbst, der in diesem Band u.a. seine Liebe zu österreichischen Knödeln aller Art entdeckt und eher wiederwillig einen neuen Kumpel findet. Dieses liebenswerte Klappergestell kann man einfach nur mögen - Harold ist einfach echt Kult! Aber auch die beiden „heimlichen Protagonisten“ Otto und seine beste Freundin Emily (ein super-taffes und cooles Mädel!) und unser persönlicher Liebling Vincent (die frechste Fledermaus aller Zeiten!) sind uns inzwischen regelrecht ans Herz gewachsen. Aber auch die „Neulinge“ sind Sonja Kaiblinger in diesem Band mal wieder wunderbar gelungen, allen voran Madame Olgas neuer Freund, der Jamaikaner Rocko, oder auch der Landgraf Hubertus von Ochsenreuth (der von seinem eigenen Tod ziemlich überfordert ist). Solche schaurig-schön-schrägen Figuren trifft man wirklich selten!

Auch wenn ich es schon bei allen Vorgängerbänden geschrieben habe: Die Illustrationen von Fréderic Bertrand sind wie immer absolut klasse! Sein Zeichenstil passt sowas von perfekt zu Sonja Kaiblingers Charakteren und ihren Stories, dass ich mir Scary Harry ohne Bertrands geniale Illustrationen schon gar nicht mehr vorstellen könnte. Sei es der ungelenke Seelenfangversuch auf Mrs. Sandringhams Speisetafel (S. 17 – Harry in vollem Einsatz!), Scary Harry beim Après Ski (S. 168 - schön chillig) oder auch „nur“ Vincents Pantoffelabfahrt (S. 204).

Wir können Band 7 kaum erwarten!


FAZIT:
WARNUNG: Scary Harry macht süchtig! Total witzig, super spannend, wunderbar schräg und einfach nur…. gut! Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten Seite!

Veröffentlicht am 18.09.2017

Ein spannender Krimi über ein sehr ernstes und leider zeitgemäßes Thema

Love like blood
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Meine Meinung:
„Hier geht es nicht darum, was Gott will, sondern nur um Männer, die alles beherrschen und Mädchen wie mich in ihre Schranken weisen wollen.“ (S. 302)

„Love like blood“ ist der mittlerweile ...

Meine Meinung:
„Hier geht es nicht darum, was Gott will, sondern nur um Männer, die alles beherrschen und Mädchen wie mich in ihre Schranken weisen wollen.“ (S. 302)

„Love like blood“ ist der mittlerweile 14. Band um den Londoner Ermittler Tom Thorne des britischen Bestsellerautors Mark Billingham (u.a.: „Die Schande der Lebenden“, „Die Scherben der Wahrheit“). Obwohl ich bislang keinen einzigen der Vorgängerbände kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hinein- und mich im Kreis der Hauptcharaktere zu Recht zu finden. Die Story nimmt mit dem Prolog schon sehr schnell an Fahrt auf, in dem Susan Best, die Lebensgefährtin der zweiten Protagonistin, DI Nicola Tanner, brutal ermordet wird. Diese schreckliche Tat wirft DI Tanner komplett aus der Bahn und krempelt ihre Persönlichkeit nahezu vollständig um. War sie in den Reihen der Londoner Polizei bislang eher als pedantisch und regel-verliebt bekannt, so scheut sie sich in diesem Fall nicht, trotz Beurlaubung Ermittlungen auf eigene Faust aufzunehmen und dabei auch sehr unkonventionelle Wege einzuschlagen. Eigenschaften, die eigentlich eher Tom Thorne zugeschrieben werden, den Tanner kurzerhand um Hilfe bittet. Im Verlauf der Story entwickeln sich die beiden Protagonisten zu einem sehr interessanten Team, in dem Thorne überraschender Weise den Part des eher Bedächtigen und überlegt Handelnden einnimmt. Ein wahrlich sehr interessant zu verfolgendes Spiel der Charaktere, dass Autor Mark Billingham gekonnt mit weiteren interessanten Figuren arrondiert, wie beispielsweise dem flapsigen, homosexuellen Gerichtsmediziner Hendricks oder auch dem eher schüchternen, aber sehr pflichtbewussten DS Dipak Chall.

Der Fall selbst fusst auf einem grausamen Phänomen, dass man sich selbst eigentlich nicht vorstellen kann, das aber doch leider traurige Realität ist: Ehrenmorde. Entsprechend eng und verschworen sind die Gruppierungen und die Ermittler haben es schwer, hier die sich immer wieder auftürmende Mauer des Schweigens zu überwinden. Sehr geschickt spielt der Autor noch mit einem anderen großen Hindernis für die Ermittlungen: Vorurteilen! Diese ausgewogene Betrachtungsweise Billinghams hat mir dabei sehr gut gefallen!

Auch der Schreibstil des Autors gefällt und passt perfekt zur Story und zu seinen Charakteren: direkt, schnörkellos und offen. Manchmal blitzt sogar ein feines Quäntchen Humor durch („Kläffendes, kleines Mistvieh. – Die Frau oder der Hund?“ - S. 249), der nicht selten als Schutzschild der Ermittler vor der harten Realität dient. Als sehr gelungen empfunden habe ich es auch, dass uns der Autor schon sehr früh und regelmäßig an den Handlungen und Denkweisen der Täter, einem extrem ungleichen Duo, teilhaben lässt.

Am Ende, nach einem über weite Strecken intakten Spannungsbogen (mit einem leichten Durchhänger im Mittelteil) gelingt es Billingham, seinen Fall in sich rund und nachvollziehbar aufzulösen. Teile der Auflösung hatte ich hierbei schon vorausgeahnt, mit einem anderen Teil ist es dem Autor aber eindrucksvoll gelungen, mich komplett zu überraschen und doch noch zu schockieren.

FAZIT:
Eine starke, spannende Story mit einem ernsten Grundthema und kantigen Charakteren.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Ein spannendes und unglaublich fantasievolles Abenteuer für Klein und Groß mit tollen Illustrationen

Die drei Magier - Das magische Labyrinth
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Unsere Meinung:

„Die Magie steckt in der Erde, wächst mit den Blättern, schlummert in Steinen, Muscheln und Wurzeln…“ (S. 69)

Mit „Die drei Magier – Das magische Labyrinth“ legt Kinderbuchautor Matthias ...

Unsere Meinung:

„Die Magie steckt in der Erde, wächst mit den Blättern, schlummert in Steinen, Muscheln und Wurzeln…“ (S. 69)

Mit „Die drei Magier – Das magische Labyrinth“ legt Kinderbuchautor Matthias von Bornstädt, dessen Werke vielen Lesern sicherlich schon bekannt sein dürften (u.a. „Nevio, die furchtlose Forschermaus“, „Labyrinth der Geheimnisse“ und „Bibi und Tina“), den ersten Band seiner neuesten Kinderbuchreihe vor. Inspiriert ist dieses Buch vom gleichnamigen „Kinderspiel des Jahres 2009“.

Bereits im ersten Kapitel hat uns der Autor erfolgreich an seine Geschichte gefesselt, denn in der sagenhaften Welt Algravia beobachten die beiden elfenhaften Lunies Luxo und Luxi, wie der böse Zauberer Rabenhorst drei magische Zauberstäbe an sich bringen will, um diese Welt zu unterjochen. Verhindern können das nur die drei Magier – doch wo stecken die bloß? Die zwei Geschwister Conrad und Mila und ihre Freundin Vicky wissen derweil noch gar nichts von ihrem Glück…

Als Leser taucht man von der ersten Seite an in eine wahrlich zauberhafte Welt voller Wunder und fantastischer Wesen ein. Hier gibt es Hexen, Trolle, Mini-Drachen, sprechende Bäume, leuchtende Lunies und den haarigen Haarmut, der sich zu unserem Liebling entwickelt hat (auch ohne viel zu machen). Die Geschichte sprüht nur so vor Fantasie und die vielen tollen, teilweise doppelseitigen Illustrationen von Rolf Vogt laden zum Betrachten, Staunen und Verweilen ein.

Das Buch besticht bei Weitem aber nicht nur durch die überbordende Fantasie, sondern auch durch die wirklich spannende, manchmal sogar schon ein bisschen (wohlig!) unheimliche Story. Denn wo sich Portale in dunklen Seen finden, olle Trolle Hand an einen Zauberbaum legen oder magische Labyrinthe den Ideenreichtum der jungen Magier fordern, da verfolgen nicht nur die kleinen Leser die Geschichte ganz gebannt mit angehaltenem Atem. Bei aller Spannung finden sich ganz unaufdringlich aber auch wichtige Themen wie Freundschaft, Mut, Verantwortung und Zusammenhalt, denn ohne diese Werte könnten Vicky, Conrad und Mila diese Aufgabe niemals meistern. So muss ein gutes Kinderbuch sein!

FAZIT:
Ein zauberhaftes, unglaublich fantasievolles und wirklich fesselndes Leseabenteuer für Klein und Groß. Wir sind begeistert!

Veröffentlicht am 12.09.2017

(Nur) 56 abwechslungsreiche, aber oft aufwendige Rezepte

Green Bonanza
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Meine Meinung:

Die Norwegerin Mia Frogner ist bekennende Vegetarierin, Food-Autorin und Bloggerin. Mit „Green Bonanza“ hat sie nun ihr erstes Kochbuch vorgelegt, mit dem sie mehr „Grün“ auf den Tisch ...

Meine Meinung:

Die Norwegerin Mia Frogner ist bekennende Vegetarierin, Food-Autorin und Bloggerin. Mit „Green Bonanza“ hat sie nun ihr erstes Kochbuch vorgelegt, mit dem sie mehr „Grün“ auf den Tisch bringen will. Das Buch startet mit einem kurzen Kapitel über die „richtige Ernährung“, das inhaltlich aber nichts wirklich Neues zu bieten hat. Überhaupt bin ich von den vor den einzelnen Kapiteln eingeschobenen redaktionellen Teilen eher enttäuscht. Hier erfährt man nicht besonders viel über die jeweiligen Gemüse, dafür aber mehr aus dem persönlichen Umfeld der Autorin. Das schafft natürlich Nähe und Sympathie, ist für mich persönlich in einem Kochbuch aber verzichtbar. Gleiches gilt für die Übersicht „10 Dinge, die in meiner Küche nicht fehlen dürfen“ (S. 13), auf der sich profane Dinge wie ein Brett, eine Reibe und eine Zitruspresse finden – wer das nicht schon in der Küche hat kauft sich wahrscheinlich auch keine Kochbücher. Lediglich Frogners Übersicht zu „13 Zutaten, die vielleicht erklärungsbedürftig sind“ (S. 15), auf der sich u.a. Sriracha (Chilisauße) oder auch Reispapier finden, fand ich persönlich interessant.

Der Rezeptteil des Buches ist gegliedert nach der Art der Hauptzutaten:
1. Kartoffeln,
2. Kohl,
3. Linsen,
4. Grünes,
5. Tomaten,
6. Tofu,
7. Möhren und Rote Bete,
8. Auberginen – Zucchinis & Kürbis,
9. Nüsse
Alle Rezepte haben eine übersichtlich strukturierte Zutatenliste, die nicht selten (teils) deutlich mehr als 20 verschiedene Zutaten aufweist (z.B. die „Enchiladas mir Süsskartoffeln und Limetten“ - S. 25 oder auch die „Falafeln mit gegrilltem Gemüse und Avocadososse“ - S. 93). Viele Rezepte sind entsprechend eher aufwendiger zuzubereiten und für eine „schnelle und gesunde Familienküche“, wie wir sie benötigen, eher weniger geeignet. Eine Angabe über die zu erwartende Zubereitungszeit hat sie die Autorin gleich gespart, ebenso wie Angaben zu den Nährwerten ihrer Gerichte. Schade eigentlich. Die Zubereitungsanweisungen sind, nach einer kleinen sympathischen redaktionellen Einleitung, dafür sehr ausführlich und leicht verständlich.

Letztendlich enthält das Buch einige sehr schöne Rezepte, die wir in unser Stamm-Repertoire mit aufnehmen werden, wie etwa „Die weltbesten Ofenkartoffeln“ (S. 30 – schnell und lecker!) oder auch den „Rosenkohl aus dem Ofen“ (S. 48 – verringert den bitteren Beigeschmack des Rosenkohls und lässt sich prima zusammen mit den Ofenkartoffeln zubereiten). Auch der „Linseneintopf mit Kokosmilch, Ingwer und Koriander“ (S. 63 - wärmt super von innen) oder das „Chili sin carne“ (S. 115) haben es uns angetan. Insbesondere von der „Cashew-Creme“ (S. 189) als veganem Ersatz für Sauerrahm bin ich echt begeistert.

Abschließend muss ich aber sagen, dass ich von einem Kochbuch mit rund 200 Seiten und einem VK-Preis von 24 Euro deutlich mehr als nur 56 Rezepte erwartet hätte. Mehr Rezepte, dafür weniger „Family & Friends“-Fotos und ich hätte 4 Sterne vergeben.

FAZIT:
56 abwechslungsreiche und gesunde, z.T. aber aufwendige Rezepte. Weniger Fotos und mehr Rezepte und ich hätte 4 Sterne vergeben.