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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Gesund, schmackhaft und sehr abwechslungsreich – eine Bereicherung für die Küche

Happy Healthy Food – Histaminfrei, glutenfrei, laktosefrei kochen
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Hintergrund / zur Autorin:
Bei der kosmopolitischen Autorin wurde 2014 mit 21 nach längeren gesundheitlichen Beschwerden eine Histamin- und Laktoseintoleranz diagnostiziert, was sie in einem persönlichen ...

Hintergrund / zur Autorin:
Bei der kosmopolitischen Autorin wurde 2014 mit 21 nach längeren gesundheitlichen Beschwerden eine Histamin- und Laktoseintoleranz diagnostiziert, was sie in einem persönlichen Vorwort schildert, ebenso wie ihre ersten Annährungsversuche an das Thema Intoleranzen. Da die Beschwerdebilder bei Lebensmittelintoleranzen sehr unspezifisch sind (Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Blähungen, Bauchschmerzen und / oder Müdigkeit sind nur einige davon) wird von Spezialisten vermutet, dass viele Menschen davon betroffen sind – ohne es zu wissen. Eine sehr gute Anregung der Autorin ist es, einfach mal den Selbsttest zu machen und sich eine Woche lang entsprechend zu ernähren (ohne Ausnahmen!). Wenn es einem danach besser geht: voila!

Zum Inhalt:

Dem Rezeptteil ist ein Einleitungs- & Theorieteil vorangestellt, der rund 30 Seiten umfasst. Für Leser, die sich bislang noch nicht mit dem Thema Lebensmittelintoleranzen - und allergien auseinandergesetzt haben, gibt dieser Teil einen kurzen, aber recht runden Überblick über das Thema. Besonders gut gefallen haben mir hierbei die FAQ´s auf den Seiten 20 – 27 (u.a.: „Wie verhältst du dich als Gast“), während die „Do´s and Dont´ts“ doch eher ein wenig platt und zumeist ganz selbstverständlich wirken (Don´ts: u.a. „Frischen Fisch im Auto liegen lassen“, „Nächtelang durchfeiern“). Obgleich wir in der Familie einige Fälle von Lebensmittelintoleranzen - und allergien haben, waren manche Informationen für mich dabei durchaus neu (z.B. dass Zitrusfrüchte „Liberatoren“ sind, die Histamin im Körper freisetzen - S. 36).

Der Rezeptteil startet dann ab Seite 40 und bietet insgesamt 104 sehr abwechslungsreiche Rezepte für alle Anlasse und Mahlzeiten des Tages. Die meisten Rezepte sind optisch ansehnlich präsentiert und mit Angaben über die Zubereitungszeiten sowie die Nährstoffe (Kalorien, Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) versehen. Die Zubereitungsanweisungen sind stets übersichtlich und leicht verständlich. Die veganen Rezepte sind nochmals extra gekennzeichnet. Aufpassen muss man allerdings mit dem Thema „glutenfrei“, da nicht alle Rezepte per se glutenfrei sind, sondern ggf. durch den Austausch von Zutaten abgewandelt werden müssen (ist dann unter den Zubereitungsanweisungen angegeben).

Die Rezepte sind in die folgenden sechs Rubriken aufgeteilt:

• Breakfast: 23 extrem abwechslungsreiche Rezepte für einen gesunden Start in den Tag, u.a. mit Smoothies, Müslis, Muffins und dreierlei Brotsorten, u.a. das „saftige Süsskartoffel-Kokos-Brot (S. 46) oder auch ein „Körnerbrot“ (S. 56). Sehr lecker und wirklich schnell zubereitet (muss aber über Nacht in den Kühlschrank) ist der „Chiapudding mit Mangopüree“ (S. 60)
• Snacks: 17 Rezepte „to go“ für den kleinen Hunger zwischendurch, wie etwa die einfach zu machenden „schnellen Popcornriegel“ (S. 73), leichte „Reis-Crispies“ (S. 93) oder auch die fruchtig-frischen „saftigen Blaubeer-Riegel“
• Fresh Salads: 14 Rezepte inkl. 4 Dressings & Saucen, wie beispielsweise die exotische „Mango Tahini Sauce“ (S. 131); Bei dem „Pfirsich-Quinoa-Salat mit Hähnchen und Pesto” (S. 116) „versteckt“ sich ein tolles veganes Pesto-Rezept, das auch sehr gut zu Pasta passt!
• Healthy Sweets: 11 Rezepte für das „gesunde Naschen“, wie etwa die leckere „Kokos-Créme-Brúlée” (S. 134) oder auch das “Mango-Kokos-Eiscremewunder” (S. 153), dass abgesehen von der Tiefkühlzeit wirklich sehr schnell und einfach zuzubereiten ist!
• Quick and easy Mains: 19 Rezepte für pfiffige Hauptgerichte, wie etwa die “Zucchinispaghetti mit Basilikumpesto” (S. 160 – Achtung ein Spiralschneider wird benötigt!) oder auch das „Hirse-Gemüse mit Süsskartoffeln” (S. 199)
• Cooking for friends and family: 20 sehr abwechslungsreiche Rezepte mit überschaubarem Zubereitungsaufwand, wie etwa bei dem „Panierten Kokoshuhn mit Mango-Couscous“ (S. 216) oder auch dem „grünen Thai-Curry mit Hähnchen“ (S. 224)

Meine Meinung / FAZIT:
Die Rezepte dieses Kochbuchs sind extrem abwechslungsreich und bieten für alle Anlässe und Geschmacksvorlieben die richtigen Gerichte. Selbstverständlich ist histamin-, laktose- und glutenfreies Kochen und Backen grundsätzlich eher aufwendiger als die herkömmliche Küche mit Weizen & Co. Entsprechend finden sich auf den Zutatenlisten häufig Zutaten, deren Beschaffung etwas aufwendiger und natürlich auch teurer ist, wie etwa Wachteleier. Auch benötigt man für manche Rezepte spezielles Küchenwerkzeug, wie etwa einen Spiralschneider oder eine Getreidemühle (z.B. für das Macadamianussmehl). Alles in allem ein sehr gelungenes Kochbuch mit tollen Rezepten. Übrigens bietet die Autorin auf ihrer Homepage (nathaliescuisine.com) viele sehr schöne Rezepte an – auch auf Deutsch!

Veröffentlicht am 16.04.2017

Weltherrschaft für Anfänger – in Theorie und Praxis

Der Theoretikerclub und die Weltherrschaft
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Meine Meinung:


In Anja Janottas ("Linkslesestärke" und "Linkslesemut") "Theoretikerclub" geht in die zweite Runde! Auch diesmal bringen die Theoretiker eine ganze Menge Themen mit, die Kids von heute ...

Meine Meinung:


In Anja Janottas ("Linkslesestärke" und "Linkslesemut") "Theoretikerclub" geht in die zweite Runde! Auch diesmal bringen die Theoretiker eine ganze Menge Themen mit, die Kids von heute Spaß machen, wie etwa Wasserbombenschlachten, Bloggen, Whatsappen und überhaupt ganz viel YouTube. Im Mittelpunkt des Ganzen steht eine Challenge zwischen den drei Cliquen: den theoretisch unschlagbaren, aber praktisch eher unpraktisch veranlagten Theoretikern Linus, Albert und Roman, der Mädchen-Power Gang mit Alba, Flora und Lynn sowie den coolen Sportlern Thomas, Moritz und Jonathan. Nur der arme Knut sitzt dabei als Schiri mal wieder zwischen allen Stühlen.

Eine Challenge zwischen diesen drei höchst unterschiedlichen Gruppen kann natürlich nur eines: vollkommen aus dem Ruder laufen! Denn irgendwie scheint auf einmal jeder sein eigenes Süppchen zu kochen und zu allem Übel entbrennt zwischen Albert und seiner Schwester Alba auch noch eine waschechte Geschwisterfehde, bei der sich die beiden gegenseitig immer weiter hochschaukeln und dabei durchaus gleich ein paar Grenzen überschreiten. Überhaupt werden in diesem Buch aufgrund von übersteigertem Eifer gleich ein paar Grenzen überschritten. Aus Eltern-Sicht gibt es da schon die ein oder andere unschöne Szene, in denen wir als Erwachsene schon eindeutig Mobbing erkennen. Aber so wild es die Kids auch übertreiben, hält Autorin Anja Janotta ihren Charakteren doch am Ende den Spiegel vor und zeigt durch Knuti, den Jüngsten und Vernünftigsten in der Runde, wo die Grenzen sind und was wahre Freundschaft bedeutet. Hierdurch merken auch die jungen Leser sicherlich ganz schnell, wo hier Grenzen überschritten werden und was nicht mehr sein darf! So macht es den Kids sicherlich einen Heidenspaß, diese Geschichte zu lesen, doch gleichzeitig werden sie auch für das Thema Mobbing sensibilisiert. Dies ist der Autorin meines Erachtens wirklich gut gelungen.

Wie schon im ersten Band war auch diesmal der kleine Knut unser absoluter Liebling, den man einfach nur gernhaben kann. Knuti muss erneut mit großem persönlichen Kraftaufwand wieder alles kitten, was die anderen so gewollt und ungewollt ins Rollen gebracht haben. So rutschen die anderen Charaktere in diesem Band dann auch fast alle (mit Ausnahme des inbrünstig Origamifiguren faltenden Roman) in der Sympathieskala deutlich ab, aber das gehört halt diesmal zur Story.

Ein Lesespaß mit Tiefgang für jüngere wie gleichfalls ältere Leser, locker und humorvoll geschrieben, mal als Fließtext, mal als Blog-Einträge oder auch als WhatsApp-Konversation. Auch Eltern haben hierbei sicherlich ihren Spaß, erkennt man manche Situation doch durchaus wider (z.B. bei dem sich im Kinderzimmer ansammelnden Kram wie Socken, Gadgets, Nasenspray, mit Kaugummi verklebte Taschentücher…) und an anderen Stellen ist man wieder froh, dass man die eigenen Kinder (noch?) nicht per Whatsapp nach unten zum Abendbrot bitten muss.

FAZIT:
Eine humorvolle und unterhaltsame Fortsetzung, die einen kritischen Blick auf das Thema Mobbing wirft und die Schwächen von Theorien in der Praxis aufzeigt.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Ein mitreißender Pageturner mit seltsamen Charakteren

Der Knochensammler - Die Ernte
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Zum Inhalt:

Am hellichten Tag wird mitten in London die kleine Clara Foyle entführt. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen und über die Hintergründe rätseln, hat der Täter bereits sein nächstes ...

Zum Inhalt:

Am hellichten Tag wird mitten in London die kleine Clara Foyle entführt. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen und über die Hintergründe rätseln, hat der Täter bereits sein nächstes Opfer im Visier. Wir es DS Etta Fitzroy gelingen, diesen Fall erfolgreicher abzuschließen als den der kleinen Grace Rodriguez, die vor einem Jahr spurlos verschwand...?

Meine Meinung:

"Der Knochensammler" der britischen Autorin und Journalistin Fiona Cummins ist ein harter Thriller, der den Leser von den ersten Seiten an in seinen Bann zieht und einen ganz eigenen Sog entwickelt. Durch die sich schon sehr früh im Buch ereignende Entführung der kleinen Clara sowie den immer wieder einfließenden Handlungsstrag aus Perspektive des Knochensammlers, der den Leser an seinen krankhaften Plänen teilhaben lässt, baut dieser Thriller schon sehr früh einen starken Spannungsbogen auf. Letztendlich sorgt diese ungebrochene Spannung dafür, dass man als Leser ständig um das Schicksal der kleinen Opfer mitbangt und mitzittert, denn zu Lesen, was der Knochensammler mit den Kindern vorhat, ist alles andere als leichte Kost! Diese Sorge um die Kinder begleitet den Leser über das ganze Buch hinweg, bis zu den letzten Seiten. Entsprechend mag man diesen Pageturner eigentlich gar nicht mehr aus den Händen legen.

Eine Besonderheit dieses Buches sind die Charaktere: Ich habe bislang nur selten Bücher gelesen, bei denen ich (mit Ausnahme der Kinder) auf keinen einzigen Charakter gestoßen bin, der mir wirklich sympathisch ist, aber ganau das war hier der Fall. Selbst mit der Ermittlerin Etta Fitzroy konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich warm werden, zumal sie im Fnale Verhaltensweisen an den Tag legt, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte und die mich eher enttäuscht haben. Eine taffe Ermittlerin sieht anders aus.

Am faszinierendsten und extrem ambivalent habe ich den Charakter des Erdman Frith empfunden, der über den Verlauf der Story eine sehr erstaunliche und bemerkenswerte Charakterentwicklung durchlaufen hat. Letztendlich war dies die Figur, mit der ich mich zum Schluss noch am meisten anfreunden konnte.

Am Ende wurden leider nicht alle Fragen vollständig aufgelöst - ein durchaus legitimes Stilmittel, das ich persönlich aber nicht ganz so gerne mag.

FAZIT:
Ein harter, mitreißender Pageturner mit einer Ansammlung seltsamer Charaktere, zu denen ich keine Verbindung aufbauen konnte.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Ein selbstkritischer Erziehungsratgeber mit vielen Tipps

Erziehen ohne auszurasten
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Zum Inhalt:

„Kinder werden zu dem, was man von ihnen glaubt.“ Lady Bird Johnson (S. 167)

Die Autorin Sheila McCraith hatte ein Problem: In ihrem Familienalltag, in dem sie sich oftmals allein um ihre ...

Zum Inhalt:

„Kinder werden zu dem, was man von ihnen glaubt.“ Lady Bird Johnson (S. 167)

Die Autorin Sheila McCraith hatte ein Problem: In ihrem Familienalltag, in dem sie sich oftmals allein um ihre vier Söhne (die gerade mal vier Jahre auseinander sind) kümmern musste, ist sie regelmäßig an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gestoßen, was regelmäßig dazu geführt hat, dass sie ihre Kinder angeschrienen hat. Extrem laut und mehrmals täglich. Als sie dies eines Tages vollkommen desillusioniert realisiert hat, hat sie beschlossen, ihre Kinder nie wieder anzuschreien. Ihre Idee des „Orange Rhino“ war geboren, denn sie wollte sich vom normalen „Grey Rhino“ (von Natur aus sanftmütig – können aber auch aggressiv werden, wenn man sie reizt) zum „Orange Rhino“ entwickeln wollte (selbst dann ruhig und liebevoll bleiben, wenn sie gereizt oder geärgert werden).

Als Hilfsmittel hat die Autorin eine Challenge für ihre Leser entworfen, zunächst erstmal 30 Tage ohne Anschreien durchzuhalten. Selbstverständlich hat sie sie auch Gedanken gemacht, was denn überhaupt noch als „lauteres Sprechen“ und was schon als „Schreien“ gilt. Ich denke mal, dass dies den meisten Lesern selbst bewusst sein sollte. Dennoch kann man ruhig mal einen Blick auf ihr „Brüllometer“ mit den sieben Stufen werfen.

Die Kapitelüberschriften geben schon einen guten ersten Eindruck, was den Leser erwartet:
1. Die Geschichte vom Orange Rhino
2. Die Umgewöhnungszeit
3. Achtsam werden
4. Mit den Triggern umgehen
5. Die letzten Vorbereitungen
6. Ab jetzt: weniger schreien, mehr lieben
7. Ruhe bewahren, wenn alle durchdrehen
8. Suchen Sie Wärme, wenn Sie wütend sind
9. Halten Sie durch!
10. Nach Tag 30

Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass die „Theorie“ für die einzelnen Tage recht übersichtlich gestaltet und mit einem Umfang von jeweils ca. 2 – 9 Seiten pro Tag schnell gelesen ist, selbst im stressigen Familienalltag. Der Aufbau der einzelnen Tageslektionen ist nach einem immer wiederkehrenden Schema aufgebaut: Meistens startet der Text mit einer Anekdote aus dem Leben der Autorin (Manches erkennt man durchaus wider), aus der dann die „Orange Rhino-Erkenntnis“ gezogen und Maßnahmen des Tages entwickelt werden. Dazu gibt es jeweils noch ein passendes Zitat und drei Tipps des Tages mit in den Kategorien cool, warm und heiß, z.B. gezielt Baby-Fotos an „Konfliktstellen“ aufzustellen, um sich die Zerbrechlichkeit von Kindern vor Augen zu rufen – oder auch einfach ein Lied zu singen statt zu schreien, um so den Frust loszuwerden.

Meine Meinung

Glücklicherweise sind wir weit entfernt davon, unsere Kinder ständig anzuschreien, auch wenn es selbstverständlich in Einzelfällen auch mal lauter werden kann. Für mich geht es hier aber nicht „nur“ um das Thema „Anschreien“, sondern viel mehr darum, mehr Gelassenheit und Geduld im Erziehungsalltag zu erreichen. Genau hierfür gibt einem die Autorin sehr viele Denkanstöße und gleich ein ganzes Arsenal an Tipps und Tricks mit auf den Weg. Im Folgenden exemplarisch einige Aussagen und Zitate aus dem Buch, die ich für sehr merkenswert halte:

• Hilfe annehmen und aktiv danach Fragen ist keine Schande / um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke! (S. 28)
• „In neun von zehn Fällen liegt es an mir, nicht am Verhalten meiner Söhne.“ (S. 58)
• Identifizieren und „kontrollieren sie die kontrollierbaren Trigger“ (S. 79) / Eine sehr schöne Kopiervorlage zur systematischen Identifikation der eigenen Trigger findet sich auf S. 213
• das LOVE Prinzip (listen / zuhören – observe / beobachten – verify / nachfragen – empathize / sich in die Lage des Anderen versetzen) (S. 124)
• Eine andere Perspektive einnehmen / Alles relativieren (S. 130), z.B.: Mein Kind hat sein Glas umgekippt, WENIGSTENS nicht die ganze Kanne

Selbstverständlich sind bei der Fülle der Tipps auch welche dabei, die auf mich eher befremdlich wirken, wie beispielsweise „Schreien Sie in eine Kloschüssel und spülen Sie dann den Schrei und den Ärger einfach weg.“ (S. 63) oder auch „bellen Sie wie ein Hund“ (S. 161). Aber es gibt wirklich genügend brauchbare und praktikable Tipps in diesem Buch, wobei oft auch mit dem Hilfsmittel der Visualisierung gearbeitet wird.
Mir hat es sehr gut gefallen, wie offen und ehrlich die Autorin mit dem Thema umgegangen ist. Bereitwillig schildert sie viele Situationen aus ihrem Leben, über die die meisten Menschen wohl peinlich berührtes Stillschweigen bewahren würden. Letztendlich ist es wichtig, dass man sich der Probleme bewusst wird und überhaupt etwas ändern möchte. Ich glaube, dass das zentrale Geheimnis darin liegt, sich dem Thema zu stellen und an 30 aufeinanderfolgenden Tagen damit zu beschäftigen. Das schärft die Aufmerksamkeit für das Thema und bringt viele eigenen Erfahrungen mit sich.

Wer sich im Buchhandel selbst einen schnellen Überblick verschaffen möchte, sollte ab S. 198 ff hineinschnuppern, denn hier gibt es „Das Wichtigste in Kürze“ : „Die 10 besten Wahrheiten“, „die 10 größten Vorteile“, „die 10 besten Alternativen zum Schreien“ sowie „die häufigsten Trigger und ihre Lösungsvorschläge“. Schneller kann man sich keinen Überblick über den Inhalt dieses Buches machen!

FAZIT:
Auf dem Weg zu mehr Gelassenheit in der Erziehung – ein empfehlenswerter Ratgeber mit vielen praktischen Tipps und Denkanstößen.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Zwei unterhaltsame und sehr atmosphärische Kurzkrimis

Cherringham - Folge 1 & 2
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Meine Meinung:

„Cherringham – Landluft kann tödlich sein“ ist eine inzwischen 24 Folgen umfassende Kurz-Krimi-Reihe rund um ein ungleiches Ermittlerpaar, die 38-jährige Webdesignerin Sarah Edwards und ...

Meine Meinung:

„Cherringham – Landluft kann tödlich sein“ ist eine inzwischen 24 Folgen umfassende Kurz-Krimi-Reihe rund um ein ungleiches Ermittlerpaar, die 38-jährige Webdesignerin Sarah Edwards und den frisch pensionierten, verwitweten und aus New Yorker zugezogenen Ex-Cop Jack Brannen.

Dieses Hörbuch enthält mit „Mord an der Themse“ und „Das Geheimnis von Mogdon Manor“ die beiden ersten Fälle von Sarah & Jack und eignet sich damit hervorragend als Einstieg in die Krimi-Welt des beschaulichen Städtchens Cherringham in den britischen Cotswolds. Ähnlich wie bei anderen Serien (z.B. „Agatha Raisin“) bietet auch „Cherringham“ klassische „whodunit“-Krimis zum Mitraten in schön-schräger britischer Atmosphäre. Da es sich allerdings um Kurzkrimis handelt, ist der Kreis der Verdächtigen bei den ersten beiden Fällen recht überschaubar. Die Stories an sich sind dementsprechend auch nicht so komplex wie man es von „langen“ Romanen gewohnt ist. Dafür sind die Cherringham-Krimis eine sehr kurzweilige und atmosphärisch gelungene Unterhaltung für „zwischendurch“, die man perfekt an einem Abend lesen oder auch auf einer Auto- / Zugfahrt von rd. 3 Stunden hören kann.

Das es den Stories an Komplexität, ausschweifenden Rahmenhandlungen und mehr als ein / zwei überraschenden Wendungen mangelt, ist für mich somit auch keine Schwäche, da es sich nun mal um Kurzkrimis handelt. Dafür haben die beiden Autoren ein sehr sympathisches Ermittlerpaar geschaffen und transportieren in ihren Geschichten eine sehr passige und stimmungsvolle Atmosphäre, wie man es von britischen Krimis gewohnt ist. Auch über einen Mangel an skurrilen Charakteren kann man sich hier nicht beschweren. Selbstverständlich kommt dabei auch der britische Humor nicht zu kurz („Ist das nicht illegal?“ - „Ich ziehe das Wort fragwürdig vor!“). Insbesondere die zweite Folge („Das Geheimnis von Mogdon Manor“) besticht in meinen Augen durch das sehr gelungene Setting eines alten, heruntergekommenen Herrenhaus sowie durch eine schon fast klischeehafte, englische Familie, in denen sich alle irgendwie spinnefeind sind.

Die Audioproduktion ist gewohnt solide und von guter Qualität. Die Sprecherin Sabina Godec liest in einem sehr angenehmen Tempo und mit passender Betonung. Durch wohldosierte Pausen und stellenweise musikalische Untermalung ist das Zuhören insgesamt sehr angenehm.

FAZIT:
Ideal für (jeweils) rd. drei gemütliche Hörstunden: Atmosphärische Kurzkrimis zum Mitraten mit einem sehr ungleichen, aber absolut sympathischen Ermittlerduo.

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