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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2017

Nichts für schwache Nerven

Das Porzellanmädchen
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Inhalt:

Luna More ist eine gefeierte Autorin von Psychothrillern. Sie war als Jugendliche selber Opfer eines Wahnsinnigen, der sie an einem See in der Nähe von Berlin entführt hat und in einem einsamen ...

Inhalt:

Luna More ist eine gefeierte Autorin von Psychothrillern. Sie war als Jugendliche selber Opfer eines Wahnsinnigen, der sie an einem See in der Nähe von Berlin entführt hat und in einem einsamen Haus festgehalten hat. Luna gelingt damals die Flucht, aber sie ist nie so ganz über dieses Ereignis hinweg gekommen, zumal der Täter nie gefasst wurde.
Luna hat das Haus ihrer damaligen Entführung ausfindig gemacht und die Gelegenheit bekommen, sich dort einzumieten. Zusammen mit Leon, dem Sohn ihrer besten Freundin, zieht sie in dieses Haus, als es zu seltsamen Vorkommnissen kommt.

Meine Meinung:

Ein spannendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen hat. Sehr geschickt schafft es der Autor, den Leser lange Zeit im Ungewissen zu lassen, welche Rolle Luna spielt. Ist sie wirklich das unschuldige, jungendliche Opfer, das ihre Vergangenheit in einem Buch aufarbeitet oder hat sie eine andere Seite?
Nichts für schwache Nerven sind die Szenen, die Leon in der Nacht in dem alten Haus erleben muss und man kommt wirklich ans Zweifeln, wenn es um Lunas Unschuld geht.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, aber es ist nichts für Nächte in einsamen Häusern, dafür ist der Schreibstil zu realistisch. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist logisch aufgebaut und das Ende ist zwar überraschend, kann aber gut aus der Geschichte abgeleitet werden.
Für mich ist das Buch eine klar Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Spannnende Reise ins Mittelalter

Die Versuchung der Ratsherrentochter
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Inhalt:


Auf der Suche nach einem besseren Leben macht sich die Ratsherrentochter Anna zusammen mit ihrem Mann Michael von ihrem Heimatort Wymphern auf den Weg nach Heidelberg. Anna war zum Tode verurteilt ...

Inhalt:


Auf der Suche nach einem besseren Leben macht sich die Ratsherrentochter Anna zusammen mit ihrem Mann Michael von ihrem Heimatort Wymphern auf den Weg nach Heidelberg. Anna war zum Tode verurteilt und konnte nur knapp ihre Unschuld beweisen, Michael war der Henker des Ortes. Beide haben aufgrund ihrer Vergangenheit damit zu kämpfen, sozial anerkannt zu werden. In der Fremde hoffen sie ihre Vergangenheit vergessen zu können und ein normales Leben führen zu können. Leider gestaltet sich die Reise nicht so unkompliziert, wie die beiden erhofft haben.

Meine Meinung:


Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere sympathisch und gut vorstellbar gezeichnet. Das Buch lebt sehr stark von der Darstellung des damaligen Lebens und der gesellschaftlichen Zwänge, denen die Menschen unterlagen. Besonders anhand der Personen Annas und Michaels lassen sich die Einschränkungen sehr gut erkennen. Der Ruf eines Menschen ist sehr wichtig, unehrenhafte Berufe führen zu sozialen Ausgrenzung und der Weg daraus ist nur schwer möglich. Wahrscheinlich ist der hier beschriebene Neuanfang die einzige Möglichkeit.
Aber nicht nur das Leben dieser besonderen Menschengruppe ist wird hier erzählt, auch das allgemeine Leben der Menschen wird sehr bildlich beschrieben, so dass man das Gefühl hat, ins Mittelalter einzutauchen.
Die Handlung ist sehr spannend, denn wie man sich vorstellen kann, verläuft die Reise nicht problemlos. Zum Ende hin waren es mir beinahe zu viele Problemen, mit denen Anna, Michael und ihre Mitreisenden konfrontiert wurden. Aber insgesamt handelt es sich um eine runde Geschichte, die logisch aufgebaut ist und zu einem logischen Ende führt.
Ein sehr lesenswertes Buch, für Leser, die sich für das Leben im Mittelalter interessieren und dabei besonders für das Leben von Menschen, die etwas am Rande der Gesellschaft standen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Eine mitreissende Geschichte

Und draußen stirbt ein Vogel
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Inhalt:

Rina Kramer ist eine erfolgreiche Autorin, die sich auf der letzten Etappe einer Lesereise befindet und sich auch dir Rückkehr in ihr Haus in der Toskana freut. Manuel folgt ihr auf jeder Etappe ...

Inhalt:

Rina Kramer ist eine erfolgreiche Autorin, die sich auf der letzten Etappe einer Lesereise befindet und sich auch dir Rückkehr in ihr Haus in der Toskana freut. Manuel folgt ihr auf jeder Etappe ihrer Reise und ist der Meinung, dass Rina ihm seinen Erfolg gestohlen hat. Er glaubt, dass Rina seine Ideen in ihren Büchern verarbeitet hat und ihr Erfolg eigentlich ihm zustünde. Er verfolgt Rina und als er erfährt, dass sie ein Ferienhaus in der Nähe ihres Hauses vermietet, nutzt er die Gelegenheit und mietet sich bei ihr ein.

Meine Meinung:

Ein spannender Krimi, der mich gefangen genommen hat. Die Autorin gewährt dem Leser einen Wissensvorsprung, so dass man als Leser beim Lesen immer einen Schritt voraus ist und mit Rina fiebern kann, die zunächst doch etwas zu gutgläubig ist. Als Leser kennt man Manuels Schritte und kann vorausahnen, was auf Rina zukommt. Beim Lesen habe ich mir immer gewünscht Rina einen Tipp geben zu können, sie zu warnen. Leider ist das nicht möglich und so muss man als Leser beobachten, wie Rina sich immer weiter verstrickt. Leider hat sie keine Unterstützung von ihrem Mann, der als Regisseur viel auf Reisen ist und so hat sie keine Schutz von dieser Seite zu erwarten.
Die Perspektivwechsel lassen den Leser in die Rollen der verschiedenen Personen eintauchen und er erlebt so die Motivationen der einzelnen Akteure. So können wir auch hinter die Kulissen des Täters schauen und kenne seine Pläne schon einige Zeit vor der Umsetzung.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, immer getrieben von der Gefahr in der Rina schwebt und dem Wunsch sie zu warnen.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Schein und Realität

Murder Park
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Zodiac Island war vor 20 Jahren ein beliebter Freizeitpark, in dem es damals zu 3 grausamen Morden an jungen Frauen kam. Diese Ereignisse führten zur Schließung des Parks. Jetzt soll hier der Murder Park ...


Zodiac Island war vor 20 Jahren ein beliebter Freizeitpark, in dem es damals zu 3 grausamen Morden an jungen Frauen kam. Diese Ereignisse führten zur Schließung des Parks. Jetzt soll hier der Murder Park entstehen, ein Vergnügungspark, der mit den Ängsten der Besucher spielt und das mit dem Thema Mord spielt. Vor Eröffnung des Parks werden 12 Menschen zu Werbezwecken auf die Insel eingeladen, die alle in einer besonderen Beziehung zu der Insel stehen.
Kaum sind die Gäste auf der Insel angekommen, kommt es zu den ersten „Todesfällen“. Sind es tatsächlich Morde oder sind die Vorfälle Teil des Entertainments auf der Insel…….

Meine Meinung:

Ich habe das Hörbuch gehört und ich was von Anfang an gefesselt von der Geschichte. Der Autor schafft es, den Leser über die gesamte Handlung hinweg im Unklaren zu lassen, was jetzt wirklich passiert (mich leider bis heute, denn die leider haben die letzten Tracks der CD nicht funktioniert).
Zunächst erweckt der Autor den Eindruck, dass es sich wirklich um einen Vergnügungspark handelt, der ein zwar etwas fragliches Thema gewählt hat, aber doch um einen Park, in dem Besucher ihren Spaß haben sollen. Im Laufe der weiteren Handlung kamen bei mir aber langsam Zweifel auf, ob die Ereignisse wirklich so harmlos sind.

Die Ereignisse auf der Insel werden immer wieder unterbrochen von Interviews mit den 12 geladenen Gästen. Mit jedem Interview zeigen sich die besonderen Verbindungen der Teilnehmer zu der Insel und den Ereignissen vor 20 Jahren.

Als es dann zum ersten Verschwinden und Teilnehmern kommt, hat sich bei mir ein erheblicher Grusel entwickelt. Die Vorstellung auf einer Insel gefangen zu sein und dann kommt es zu unerklärlichen Ereignissen……!!!!! Sind die Vorkommnisse ernst oder werden sie nur sehr geschickt inszeniert……?!?!? Sehr geschickt wird hier mit dem Hörer gespielt, immer wieder habe ich gemeint, ja, so ist es gewesen und kurze Zeit später entwickelte sich wieder ein anderes Bild.

Der Sprecher Uve Teschner hat mir sehr gut gefallen. Ihm gelingt es, mit seiner Stimme eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen und den einzelnen Personen einen besondere Note zu geben.

Insgesamt handelt es sich um ein sehr hörenswertes Buch. Die Handlung ist dicht, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und immer wieder gut für Überraschungen. Besonders packend wird das Buch durch die überraschenden Wendungen in der Handlung, die aber immer glaubwürdig sind. Eine klare Hör-/Leseempfehlung, die von mir 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine vergangene Zeit

Die Villa am Meer
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Inhalt:

Rostock-Warnemünde 1897: Katharina heiratet den deutlich älteren Strandkorbfabrikant Olaf Borchers. Für diese Hochzeit hat sie ihre Jugendliebe Joachim versetzt, der sich zu diesem Zeitpunkt ...

Inhalt:

Rostock-Warnemünde 1897: Katharina heiratet den deutlich älteren Strandkorbfabrikant Olaf Borchers. Für diese Hochzeit hat sie ihre Jugendliebe Joachim versetzt, der sich zu diesem Zeitpunkt in Ausbildung zum Kapitän befindet. Die Ehe läuft zunächst gut, bis Katharina eine eigene Geschäftsidee entwickelt, die möchte einen Strandkorbverleih eröffnen. Für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Idee, die bei ihrem Mann auf wenige Gegenliebe stößt. Joachim hat zwischenzeitlich Greta geheiratet und die beiden haben eine gemeinsame Tochter, doch auch er kann Katharina nicht vergessen.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich von Anfang durch seine Charaktere und den angenehme Schreibstil gefesselt.
Katharina ist eine starke, mutige Frau, die für ihre Zeit ein ungewöhnliches Ziel anstrebt, sie möchte sich beruflich selbständig machen. In einer Zeit, in der Frauen zu Hause blieben, um sich um den Haushalt zu kümmern, ist diese Idee schon sehr ungewöhnlich. Mich hat beeindruckt, mit welcher Zielstrebigkeit Katharina an ihren Zielen gearbeitet hat und es dann auch wirklich schafft, trotz der Wiederstände ihres Mannes, das Unternehmen zu gründen. Sehr schön wird auch die Zeit beschrieben, die Veränderungen in der Frauenrolle, die der 1. Weltkrieg mit sich bringt und auch die allgemeinen, gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit.
Interessant fand ich auch die Geschichte des Strandkorbs, die hier eine wichtige Rolle spielt.
Katharina ist die einzige starke weibliche Persönlichkeit, die das Leben in die eigene Hand nimmt und sich auch die Untreue ihres Mannes zum Anlass nimmt, das gemeinsame Haus zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu führen. In dieser Situation wird die Abhängigkeit der Frauen in der Zeit deutlich, die hatten kaum die Möglichkeit bei einer Scheidung die Kinder zugesprochen zu bekommen.
Greta, die Frau, die Joachim geheiratet hat, verkörpert den anderen Typ Frau, der den Mann aus dem Hintergrund steuert, aber keine Möglichkeit hat, ein unabhängiges Leben zu führen.
Kombiniert wird das mit einem angenehmen, flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so fliegen läßt.
Ein schönes Buch für alle Leser, die sich für das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren und interessiert sind an den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit.