Platzhalter für Profilbild

smberge

Lesejury Star
offline

smberge ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smberge über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Eine Künstlerliebe im Paris der 30er Jahre

Die Zeit des Lichts
0

Inhalt:

Paris 1929: Das amerikanische Modell Lee Miller kommt nach Paris, da sie die Seiten wechseln will. Sie will nicht mehr vor der Kamera stehen sondern als Fotografin dahinter. Um ihren Traum in ...

Inhalt:

Paris 1929: Das amerikanische Modell Lee Miller kommt nach Paris, da sie die Seiten wechseln will. Sie will nicht mehr vor der Kamera stehen sondern als Fotografin dahinter. Um ihren Traum in Paris zu verwirklichen, bricht sie ihre Zelte in New York ab und reist nach Paris, um dort eine Karriere als Fotografin zu beginnen. Der Neustart in Paris ist nicht ganz einfach, denn sie kennt dort niemanden und versucht in der Künstlerszene Kontakte zu knüpfen. Als die den bekannten Fotografen Man Ray kennenlernt ändert sich die Situation und sie kommt ihrem Traum einen Schritt näher. Sie arbeitet zunächst als seine Assistentin, aber auch privat kommen sich die beiden näher. Schon bald entwickelt ich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden.
Leider wird diese schon bald von der Eifersucht Man überschattet und Lee beginnst sich ihren eigenen Weg zu suchen.

Meine Meinung:

Dieser Roman beruht auf dem tatsächlichen Leben von Lee Miller. Sie hat ein bewegtes Leben geführt, denn sie war nach ihrer Zeit in Paris Fotografin im 2. Weltkrieg und hat besonders zum Ende des Krieges in Europa fotografiert und dabei viele furchtbare Szenen als Fotografin festgehalten. Leider spielt diese Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Die größten Raum nimmt ihre Beziehung zu Man Ray eine.
Die Geschichte wird an einem Artikel aufgehängt, der den Lee viele Jahre später für die Vogue über Man Ray schreiben soll. So ist verständlich, dass daher Lees Zeit mit Man Ray die zentrale Rolle spielt. Jedoch zog sich die Beschreibung etwas. Lee macht zwar eine Entwicklung von der Assistentin zu einer eigenständigen Fotografin durch, aber insgesamt waren mir die Erzählungen zu dieser Zeit zu langatmig und zeitweise sogar langweilig. Die kurzen Einwürfe zu ihrem späteren Leben, gehen da richtig unter.
Positiv aufgefallen sind mir hingegen die Beschreibungen der Künstlerszene in Paris in den späten 20er und frühen 30er Jahren. Die besondere Stimmung wurde sehr gut beschrieben und man bekommt einen guten Eindruck davon.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und flüssig geschrieben, die Charaktere wurden gut entwickelt und die Spannungen zwischen Lee und Man sind gut nachzuvollziehen. Ich habe mir aber mehr von diesem Buch versprochen und mit fehlte etwas die Spannung.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Eine spannende Familiengeschichte in bewegten Zeiten

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
0

Inhalt:
Berlin 1915: Ricarda Thomasius kehrt nach einigen Jahren in China mit ihrem Mann nach Berlin zurück. Das Leben in Berlin ist vom Krieg gezeichnet. Ricarda arbeitet wieder in Charité, wo sie sich ...

Inhalt:
Berlin 1915: Ricarda Thomasius kehrt nach einigen Jahren in China mit ihrem Mann nach Berlin zurück. Das Leben in Berlin ist vom Krieg gezeichnet. Ricarda arbeitet wieder in Charité, wo sie sich um viele Kriegsverletzte kümmern muss. Sie sorgt sich auch um ihren Sohn Georg, der an der Front kämpft.
Ihr Tochter Henny zieht mit ihrem Mann, der Halbamerikaner ist, in die USA und arbeitet dort in der Filmbranche als Ärztin. Hollywood ist grade im Aufbau begriffen und entwickelt sich langsam zum Zentrum der Filmindustrie der USA.
Ricardas jüngere Tochter Antonia geht noch zu Schule und arbeitet nebenher im Berliner Zoo.
Das sind die zentralen Personen, deren Leben wir in den folgenden Jahre verfolgen, durch den 1. Weltkrieg mit seinen Entbehrungen, die Nachkriegszeit in Berlin mit seinen politischen Umwälzungen, aber auch die Entwicklung der Filmindustrie in Kalifornien und die medizinischen Entwicklungen spielen in der Handlung eine zentrale Rolle.

Meine Meinung:
Ich kannte die Vorgängerteile nicht und musste mich erstmal in die Handlung einfinden. Aber die Zusammenhänge werden auch für Neueinsteiger in die Reihe gut erklärt und so habe ich gut in die Geschichte hineingefunden.
Besonders gut hat mir die Einbettung der Handlung in die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit gefallen. Ricarda und ihre Töchter haben für ihre Zeit ein sehr fortschrittliches geführt, und so kann man sehr gut erleben, mit welchen Problemen sie mit dem Leben als Frau in der damaligen Männerdomäne Medizin zu kämpfen hat.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und es ist sehr schön mitzuerleben, welche Entwicklungen diese Personen in der ereignisreichen Zeit nehmen.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und so kann man als Leser sehr gut in die Handlung eintauchen und sich von den Protagonisten mit in ihre Zeit nehmen lassen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Ein e bewegende Familiengeschichte in unruhigen Zeiten

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
0

Inhalt:

Oberschlesien, 1928: Die Familie Sadler lebt seit mehreren Generationen auf dem Sadlerhof in Oberschlesien, nahe der polnischen Grenze. Laurenz, der jüngste Sohn der Familie hat den großen Wunsch, ...

Inhalt:

Oberschlesien, 1928: Die Familie Sadler lebt seit mehreren Generationen auf dem Sadlerhof in Oberschlesien, nahe der polnischen Grenze. Laurenz, der jüngste Sohn der Familie hat den großen Wunsch, Musiker zu werden und studiert in Breslau. Dort trifft er auch seine große Liebe Annemarie, die ein großes Geheimnis umgibt.
Nachdem der ältere Bruder bei einem Unfall auf dem Hof ums Leben kommt, ein weiterer Bruder war bereits im 1. Weltkrieg gefallen, muss Laurenz seine Musikerpläne aufgeben und kehrt zusammen mit Annemarie zurück auf den Sadlerhof. Laurenz, der nie Bauer werden wollte, findet ich in sein neues Leben ein, bekommt mit Annemarie 2 Kinder und schein mit seinem Leben zufrieden zu sein. Dann beginnt der 2. Weltkrieg.

Meine Meinung:

Das Buch beginnt sehr ruhig, und ich habe mich schon gefragt, wohin die Geschichte wohl führt. Aber mit Beginn des 2. Weltkriegs nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Aber auch schon vorher haben mir die Beschreibungen gut gefallen, wie die Politik ihre Schatten voraus wirft. Mit der Machtübernahme der Nazis kommen auch die ersten Auswirkungen auf den kleinen Ort zu, zu der Sadlerhof gehört. Die ersten Menschen beginnen die Ideologie zu leben und ihre Mitmenschen zu schikanieren. Auch auf die Familie Sadler kommt da einiges zu, denn die jüngere Tochter ist behindert und die Familie muß darum fürchten, die Tochter in ein Heim geben zu müssen.
Mit Beginn des 2. Weltkriegs verschlimmert sich die Lage, die Versorgung wird schlechter und Laurenz wird eingezogen, um an der Front zu kämpfen. Aber auch im Familienleben kommt es zu einigen schlimmen Ereignissen.
Besonders gut haben mir die Beschreibungen des Lebens in dem kleine Ort gefallen. Der menschliche Pfarrer, die tyrannische Frau des Bürgermeisters sind da als zentrale Personen zu nennen, die die Handlung doch sehr prägen.

Es handelt sich bei diesem Buch um eine schöne Familiengeschichte in einer bewegten Zeit. Die Handlung spielt einerseits in einer ruhigen, ländlichen Gegend, aber ihr im Grenzgebiet waren die Auswirkungen schon schnell deutlich zu merken.
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, schön flüssig und angenehm zu lesen. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und es macht einfach Spaß, sich auf diesen Roman einzulassen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Ein spannender Krimi

Der Verein der Linkshänder
0

Inhalt:
Kommissar Van Veeteren bgeindet sich im Ruhestand und sein zentrales Problem ist die Vorbereitung seines 75. Geburtstag. Als sich ein alter Kolleg ankündigt sollen seine ganzen Pläne über den ...

Inhalt:
Kommissar Van Veeteren bgeindet sich im Ruhestand und sein zentrales Problem ist die Vorbereitung seines 75. Geburtstag. Als sich ein alter Kolleg ankündigt sollen seine ganzen Pläne über den Haufen geworfen werden, denn er berichtet Van Veeteren von einem alten Fall, den sie vor 20 Jahren gemeinsam vermeintlich gelöst hatten. Damals waren 4 Menschen bei einem Brand ums Leben gekommen - alle waren Mitglieder im Verein der Linkshänder. Wie Zeugenaussagen ergaben, hat eine 5. Person an diesem Treffen teilgenommen, da diese seit der Zeit verschwunden war, ging die Polizei damals davon aus, dass er der Täter war.
Jetzt ist die Leiche dieses 5. Teilnehmers aufgetaucht und diese Leiche ist auch auch schon seit der Zeit tot. Van Veeteren wird klar, dass er damals die falschen Schlüsse gezogen hat und dass der Täter sich noch auf freiem Fuß befindet. Das läßt ihm keine Ruhe, und er macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter.

Meine Meinung:
Dieses Buch war das erste Buch von Haken Nesser und ich mußte mich erst etwas in den doch eigenen Stil des Autors einfinden. Die Handlung springt zwischen den Zeiten und ich hatte immer wieder das Gefühl, von einer Zeit in die andere geworfen zu werden. Mit der Zeit habe ich mich aber in die Handlung hineingefunden und konnte den doch sehr ruhigen Krimi genießen.
Van Veeteren ist ein ruhiger, nachdenklicher Ermittler, der in diesem Fall zusammen mit seiner Frau in einer vergetäuschten Urlaubsreise die Ermittlung durchführt. Es ist eine ganz andere Stimmung, denn er ist kein gestresster, aktiver Kommissar, sondern ein älterer Herr, der die ganze Sache ruhig und entspannt angeht.
Wir als Leser wissen immer schon mehr, denn wer erleben nicht nur die Ermittlungen des Ex-Kommissars sondern schlüpfen auch in die verschiedenen Perspektiven der Clubmitglieder, und so haben wir immer deutlich mehr Wissen über die Hintergründe der Ereignisse als Van Veeteren.
Die Handlung ist sehr spannend und die Auflösung wird langsam aufgebaut, nimmt aber auch immer wieder überraschende Wendungen. Bis zum End war mir nicht klar, wer der Täter ist, die Auflösung war dann aber doch logisch und nachvollziehbar.
Eine spannender, gut recherchierter Krimi, der eigentlich immer spannend war, aber doch auch recht ruhig ist. Ein etwas anderer Krimi, der mir aber gut gefallen hat

Veröffentlicht am 22.10.2019

Spannende Familiengeschichte aus dem Berlin der 50er Jahre

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
0

Inhalt:

Berlin 1952-57: In diesem Buch begleiten wir Silvie, die ältere der Thalheim Schwestern durch das Berlin der Wirtschaftswunderzeit. Silvie arbeitet beim Radiosender RIAS und hat dort eine eigene ...

Inhalt:

Berlin 1952-57: In diesem Buch begleiten wir Silvie, die ältere der Thalheim Schwestern durch das Berlin der Wirtschaftswunderzeit. Silvie arbeitet beim Radiosender RIAS und hat dort eine eigene Sendung mit dem Namen „Stimmen“, in der sie Gespräche mit spannenden Leuten führt.
Ihre Schwester Rieke hat sich ganz dem Kaufhaus Thalheim gewidmet und so kommt es Spannungen in der Familie als Silvies Zwillingsbruder aus der Kriegsgefangenschaft zurück kehrt und wie selbstverständlich die Kaufhausleitung übernimmt. Leider lässt sich Oskar zu Versuchen mit dem Versandhandel hinreißen, die dem Kaufhaus erhebliche Verluste bescheren.

Meine Meinung:

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist eine spannende Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Berlins der 50er Jahre. Silvie ist eine starke Frau, die mit ihrer Idee zu einer Sendung im Radiosender RIAS sehr erfolgreich ist. Leider wird sie auch in die Entwicklungen des Kaufhauses Thalheim hineingezogen, das nach dem geschäftlichen Misserfolgs seines Bruders mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat.
Besonders gut hat mir die Beschreibung der Stimmung in Berlin gefallen. Im Westen boomt das Wirtschaftswunder, der Aufbau ist im vollen Gange, die Zeit von Petticoats und Schlagern. Im Gegensatz dazu ist die Stimmung im Osten eher schlecht, der Arbeiteraufstand, die Unterdrückung der freien Meinung, all diese Entwicklungen werden in die Geschichte eingewoben.
Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Sie sind sehr gut gezeichnet und man hat das Gefühl, ihnen sehr nahe zu kommen. Silvie, die zu ihrem Zwillingsbruder hält, obwohl er ein ausschweifendes Leben führt und als Geschäftsführer des Kaufhauses einige Fehlentscheidungen trifft. Aber auch Rieke treffen wir wieder, die wir ja schon aus dem ersten Teil kennen. Auch wenn Silvie dieses Mal im Mittelpunkt der Handlung steht, spielt Rieke als junge Mutter, die einen Italiener geheiratet hat, eine wichtige Rolle.

Dieses Buch ist eine Leseempfehlung, für jeden, der eine schöne Familiengeschichte mag und dabei auch eine interessante Kulisse mag.